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Eschenanpflanzung (Gelesen 7583 mal)

Hier bist du richtig, wenn du nicht genau weißt, wohin mit deiner Frage oder deinem Thema!

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thorsten4681
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Eschenanpflanzung

thorsten4681 »

Hey hallo zusammen!Ich als ziemlicher Anfänger :-\ bräuchte dringend Hilfe von jemanden und zwar habe ich in einer Zeitung einen Artikel darüber gelesen, dass man Äcker mit Eschen bepflanzen kann um diese nach 4-5 Jahren als Hackschnitzel zu "ernten". Da ich zwei kleinere Äcker besitze denke ich über diese Frage nach. Nun zu meiner Frage:1)Kennt jemand den Pflanzabstand für Freistehende Eschen bei einer reinen Monokultur - Aufforstung?2)Wieviele Pflanzen würden ca. für 1 ha benötigt u. welche Kosten fallen hierfür an?3) Welche Standortvoraussetzungen stellt die Esche, gäbe es bessere Pflanzen für die vorgesehene Nutzung?4)Wie oft kann ein Schnitt der Bäume erfolgen, d.h. wie oft treiben sie neu aus?Wäre für Antworten sehr dankbar
Crispa †
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Re:Eschenanpflanzung

Crispa † » Antwort #1 am:

Bei mir laufen leider im Garten immer wieder Eschen (Fraxinus exelsior) auf, folglich können sie bestimmt gut aus Samen vermehrt werden. Den Samen bekommt man von jeder Esche zu gegebener Zeit. Eschen schlagen nach Rückschnitt immer wieder stark aus allerdings wird der Baumstuken unterirdisch recht schnell groß und mächtig. Auf folgendes möchte ich jedoch vorsorglich hinweisen. Eschen samen sich leicht aus also wirst du Deine Nachbarn auch mit Eschensämlingen beglücken, dass könnte Ärger hervorrufen. Eschen lassen sich schwer roden also einmal Eschen immer Eschen. Erkundige dich also lieber vorher ob du da überhaupt Eschen als Monokultur anpflanzen darfst. Außerdem wird das Gehölz sicherlich schnell als Wildrückzugsgebiet eingestuft dann ist es aus mit dem Abholzen wie du es vor hast.Hier etwas über die Esche: http://de.wikipedia.org/wiki/Gemeine_Esche
Liebe Grüsse Crispa
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SouthernBelle
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Re:Eschenanpflanzung

SouthernBelle » Antwort #2 am:

Von Eschen zu diesem Zweck hab ich noch nicts gehoert, obwohl die Esche hier der anstehende Baum ist. Aber guck mal hier:http://www2.tu-berlin.de/~Limnologie/pr ... f/zd07.htm
Gruesse
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gundelrebe
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Re:Eschenanpflanzung

gundelrebe » Antwort #3 am:

Eschen können eine richtige Plage werden. Sie samen sich aus und jeder Sämling verankert sich sofort mit einer langen Pfahlwurzel in der Erde. Nur oberirdisch abgeschnitten, treiben sie aus dem heimlich dicker gewordenen Wurzelstock wieder neu aus. Wenn man sie nicht im frühesten Kindheitsstadium erwischt, artet das Entfernen in richtige Grabearbeit aus. Mein Nachbar hat eine im Garten. :-XAnstatt Esche könnte man eben so gut japanischen Knöterich nehmen. Den bekommt man auch kaum wieder vom Feld, doch er liefert schon im 1. Jahr reichlich Biomasse ... und scheint sich zur kulinarischen Modepflanze zu entwickeln. :o
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SouthernBelle
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Re:Eschenanpflanzung

SouthernBelle » Antwort #4 am:

Noch viel mehr zum Thema kriegst Du von google zum Stichwort "Kurzumtrieb"- incl Ertragsberechnung und Kalkulation ...Allerdings: hast Du denn einen potentiellen Abnehmer in der Gegend?
Gruesse
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thorsten4681
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Re:Eschenanpflanzung

thorsten4681 » Antwort #5 am:

Hey ihr seid spitze! Hab absolut nicht gewußt unter was ich googln sollte. Habt allerdings recht-was ich bisher gefunden habe hat sich mehr auf Weiden und Pappeln bezogen. Stellt sich nur die Frage warum nicht Esche? Die wächst doch überall wie Unkraut u. würde somit auch keine Ansprüche hins. Pflege stellen.Das mit Nachbarschaftsprobleme und einer späteren anderweitigen Nutzung bleibt aber auch dann.Ich denke Abnehmer für Hackschnitzel oder ggfs. später Scheitholz wären auffindbar.Ökologisch gesehen wäre in meinen Augen das ganze mehr als sinnvoll. Weiß jemand wie´s ggfs. mit Problemen der Zulässigkeit von Bepflanzung von derzeitigen Ackerflächen aussieht? :o
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fars
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Re:Eschenanpflanzung

fars » Antwort #6 am:

Ich glaube nicht, dass es statthaft ist, einen Wald in die Gegend zu pflanzen. Insbesondere dann nicht, wenn damit eine Umwidmung von Ackerflächen verbunden ist.
knorbs
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Re:Eschenanpflanzung

knorbs » Antwort #7 am:

ich kenne hier in meiner gegend das thema "erstaufforstungsgenehmigung". dabei geht es um stilllegung landwirtschaftlicher flächen + umwandlung in wald. bei baumaßnahmen mit verbundenen waldrodungen kann sich der bauherr "freikaufen" indem er solchen bauern mit dieser erstaufforstungsgenehmigung einen zuschuss zur anpflanzung gewährt. die forstämter begleiten dann die maßnahme. beim schnellen googeln hab ich aus sachsen was dazu gefunden (quelle):Erstaufforstungsgenehmigung für schnellwachsende Hölzer Schnellwuchs- und Energieholzplantagen sind nach Bundeswaldgesetz prinzipiell Wald, da nach § 2 BWaldG „jede mit Forstpflanzen bestockte Grundfläche“ Wald im Sinne des Gesetzes ist.Die erstmalige Anlage von Schnellwuchsplantagen bedarf daher einer Erstaufforstungsgenehmigung.Ausgenommen hiervon ist der Anbau schnell wachsender Hölzer auf Stilllegungsflächen. Diese Flächen bleiben nach dem „Gesetz zur Gleichstellung stillgelegter und landwirtschaftlich genutzter Flächen“ landwirtschaftliche Flächen.Das gleiche gilt für Flächen, für die eine Energiepflanzenprämie beantragt wurde. Eine Erstaufforstungsgenehmigung nach Bundeswaldgesetz ist hierfür nicht erforderlich.Unabhängig vom Waldrecht besteht nach dem Gesetz über die Umweltverträglichkeitsprüfung eine Verpflichtung zur Durchführung einer Umweltverträglichkeitsprüfung, und zwar generell bei Flächen über 50 ha und bei Flächen über 15 ha in Schutzgebieten.am besten du erkundigst dich bei dem örtlichen forstamt oder landwirtschaftsbehörde wie das in deinem bundesland geregelt ist. evtl. kannst du auch noch zuschüsse einheimsen ;D
z6b
sapere aude, incipe
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SouthernBelle
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Re:Eschenanpflanzung

SouthernBelle » Antwort #8 am:

Nach dem, was ich auf die schnelle gesehen habe, ist das "keyword" eben der Kurzumtrieb, also Ernte alle 4-10 Jahre.Esche ist vermutlich zu wertvoll, ausserdem weiss ich nicht, ob man die als Steckholz setzen kann (was billiger und arbeitssparender ist). Saemlinge haben nach den 4 Jahren, in denen Pappel- oder Weidenstecklinge bereits erntereif sind, noch ein recht jugendliches Ausmass. Energetisch ist Esche daher vermutlich dichter, aber wie steht es denn mit den Brenneigenschaften?Guck Dir mal wirklich so eine Kalkulation an, da steht alles genau drin.PS sonst ruf den Berater fuer die lokalen Bauern an, das Thema ist doch brandheiss, der weiss bestimmt alles ganz genau
Gruesse
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fars
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Re:Eschenanpflanzung

fars » Antwort #9 am:

Esche ist eines der besten Brennhölzer.Dennoch: ist diese Baumart nicht zu schade zum Verbrennen? Beste Stiele für Garten- und landwirtschaftliche Geräte werden aus Eschenholz gefertigt.
brennnessel

Re:Eschenanpflanzung

brennnessel » Antwort #10 am:

Wenn die Eschen alle 5 - 6 Jahre auf den Stock gesetzt werden, wird das Aussamen kein Problem sein, denke ich. Fangen die nicht erst später damit an?
Querkopf
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Re:Eschenanpflanzung

Querkopf » Antwort #11 am:

Hallo, Brennnessel,ja, das stimmt: So weit ich weiß, fruchten Eschen frühestens im Alter von (plusminus) 20 Jahren. Schöne GrüßeQuerkopf
"Eine Gruppe von ökologischen Hühnern beschloss, jenes Huhn zu verbannen, das goldene Eier legte, weil Gold nicht biologisch abbaubar sei." Aus: Luigi Malerba, "Die nachdenklichen Hühner", Nr. 137

"Wer für alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein." (NICHT von Kurt Tucholsky)
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riesenweib
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windig. sehr windig.

Re:Eschenanpflanzung

riesenweib » Antwort #12 am:

ich meine wo gelesen zu haben, dass sie durch das am-stock-setzen zu ausläufern angeregt werden.lg, brigitte
will bitte jemand meine tippfehler? Verschenke sie in mengen. danke ;-)
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