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Riesenbärenklau (Gelesen 2432 mal)

Verschenken und tauschen, suchen und bieten (nicht kommerziell)

Moderator: Nina

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Karin L.
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Riesenbärenklau

Karin L. »

Nachdem mein letztes Ungetüm vor bald drei Jahren vom Junghund ausgegraben wurde, bin ich auf der Suche nach einer neuen Pflanze. Aber im weiten Umkreis sind sie bei uns ausgerottet.Hat vielleicht jemand noch eine im Garten und ein paar Sämchen für mich?Gruß Karin
toxsb
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Re:Riesenbärenklau

toxsb » Antwort #1 am:

Es sollte eigentlich möglich sein, dass ich ein paar Samen für Dich besorge, wenn sie fertig sind.In dieser Gegend (NRW/Kreis Borken) ist das Unkraut ja häufig bis sehr häufig...Problematisch nur, dass ich eigentlich totaler Garten- und Botanik-Laie bin...Wie kann ich erkennen, ob die Samen keimfähig fertig entwickelt sind?
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Karin L.
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Gruß aus Oberbayern

Re:Riesenbärenklau

Karin L. » Antwort #2 am:

Das wäre super, wenn du ein paar schicken könntest. Die Samen sind reif, wenn sie ganz braun sind und von selbst abfallen.Was kann ich dir für Samen schicken zum Ausgleich?Danke Karin
toxsb
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Re:Riesenbärenklau

toxsb » Antwort #3 am:

Ich hab hier leider keinen Garten; ja, nicht einmal einen Balkon, wo ich ein paar Tomaten anbauen könnte......insofern kann ich mit Sämereien wenig anfangen......aber ein einmaliges Briefporto wird mich nicht umbringen.Vielleicht bricht Deine Staude ja den Guiness-Rekord von 365 cm Höhe... dann wäre freilich ein Bildchen hier schön...Wenn die Samen herabfallen (Ausbreitung per Windkraft; 8-10 Meter pro Jahr) ist es zu spät, um sie einzusammeln. Reift eine Hauptblütendolde nach, wenn ich sie z.B. jetzt abschneide?Wenn hier jemand sicher entsprechende Samen besorgen kann, wäre das die bessere Wahl für Dich.Für mich hat die Sache Experimentalcharakter... ich wollte ohnehin Samen sammeln, um zu schauen, ob das Zeug auch auf meiner Fensterbank gedeiht und wie gross die werden...
Blauaugenwels
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Re:Riesenbärenklau

Blauaugenwels » Antwort #4 am:

Grüß Euch, ihr sprecht wirklich vom Riesenbärenklaus (Heracleum mantegazzianum)? - Nichts für ungut, aber die Pflanze ist eine ernsthafte Gefahr für die heimische Flora und seit Jahren sind alle möglichen Stellen dabei, die Pflanze so weit als möglich zu eliminieren. Leider ist sie sehr ausdauernd und versamt sich massig. Bei Berührung mit der Haut und Lichteinwirkung, kann es desweiteren schwerwiegende Hautprobleme und Verbrennungen geben. Auch allergischen Schocks sind schon belegt. V.a. Kinder und ältere Menschen können auch Probleme mit dem Kreislauf bekommen. Bitte überlegt Euch gut, ob ihr die Pflanze wirklich auf dem Balkon oder im Garten pflegen möchtet! - Sollte dies der Fall sein, pflanzt sie bitte so, dass Kinder nicht an die Pflanze dran können. Sie können schließlich nicht ahnen, dass der Pflanzensaft gefährlich ist. Viele Grüße, Markus
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Karin L.
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Gruß aus Oberbayern

Re:Riesenbärenklau

Karin L. » Antwort #5 am:

Hallo Markus,ich hatte diese Pflanze fast 20 Jahre im Garten. Das erste Mal, als sie aussamte, war ich entsetzt, ich hatte die jungen Pflänzchen überall, sogar im Weiher gingen sie auf. Von da an habe ich die Blütenstände immer abgeschnitten, bevor sie reif waren, ein paar Samen aufgehoben und gezielt gesetzt. Bei mir sind keine Kinder, drum habe ich mit Verbrennungen kein Problem, die Pflanze wurde nur abends geschnitten. Und in der freien Natur findest du bei uns, ich glaube in ganz Bayern, kein Exemplar mehr!Gruß Karin
toxsb
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Re:Riesenbärenklau

toxsb » Antwort #6 am:

Wie ich in dem anderen Bärenklaufaden hier im Forum andeutete, befasse ich mich schon geraume Zeit mit diesem Gewächs...Historisch und auch heute noch eine attraktive Zierpflanze... die Grösse und Erscheinung ist ja sehr imposant.Über die gesundheitlichen und ökologischen Gefahren dieser Pflanzenart habe ich in vier verschiedenen Foren aufgeklärt... ich dachte eigentlich, hier sei das überflüssig......ok... man muss etwas aufpassen, sonst hat man nächtes Jahr hunderte von Herkulesstauden im Garten. Das ist natürlich ein Problem...Ich denke Karin L. hatte schon mal Bärenklau und ist mit der Pflege und den Vorsichtsmassnahmen daher bestens vertraut.Mein Versuchsgang im Wohnzimmer dient eigentlich nur dem Zweck, das Wachstum zu beobachten und in Bildern festzuhalten... ich will mir das Zeug nicht in den Salat schneiden...
Blauaugenwels
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Re:Riesenbärenklau

Blauaugenwels » Antwort #7 am:

Grüß euch, diese Infos beruhigen mich zumindest etwas ::). - Ich möchte jedenfalls den Riesenbärenklau nicht in meinem Garten.In Bayern gibt es noch ne ganze Menge dieser Pflanzen. - Allein in unserem Landkreis (Dachau) würde ich den Gesamtbestand auf knapp 1000 Pflanzen schätzen. Der größte Bestand, den ich kenne, umfasst gut 150 adulte Pflanzen!(Hab meinen Zivildienst bei der Unteren Naturschutzbehörde gemacht und da auch mit dieser Pflanze zu kämpfen gehabt.)Wenn Du ne Pflanze willst, kann ich Dir gerne eine/mehrere junge schicken. - Der nächste Standort ist von unserem Haus nur 50m weg. Obwohl jedes Jahr gemäht wird, sind sie nicht klein zu kriegen. Bei Interesse bitte ne PM. Wäre Gunnera manicata nicht eher was? - Die wäre nicht so gefährlich und hat sogar noch größere Blätter?!Allerdings braucht sie in kälteren Gebieten etwas Winterschutz (z.B. das Rizom mit verrottendem Pferdemist umgeben, wie es im Bot. Garten München gemacht wird) oder im großen Kübel pflegen. Unter vielen Bäumen und Laub müsste sie auch so aushalten. Die Pflanze hab ich im Frühjahr in Gartencentern angeboten gesehen und mir umgehend eine zugelegt. Sie bleibt erst mal ein paar Jahre im Kübel und dann sehen wir weiter ;)Viele Grüße, Markus
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Ysgawen
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Re:Riesenbärenklau

Ysgawen » Antwort #8 am:

Also, laut meinem Pflanzenführer hat der normale, heimische Wiesenbärenklau wesentlich mehr allergieauslösendene Stoffe in sich... kanns nicht beurteilen, aber eins unserer Kinder kam vor ein paar Jahren nach der Maahd mit totalen Verbrennungen vom normalen Bärenklau heim... die großen Herkulesstauden haben sie immer gemieden. Es gibt viele Pflanzen, die schwere Allergien auslösen können, das kann wirklich jede sein, je nach Mensch und dann:Das Klima wandelt sich, die Schmetterlinge werden größer und schöner und ich denke, auch die Neuzugänge brauchen Nahrung. Ich war bis vor kurzem eine eingefleischte Verfechterin des Schutzes einheimischer Arten, aber - was wäre wenn alles immer so geblieben wär wie es schon immer war?Leben ist Wandlung, Änderung, auch wenn es nicht immer angenehm ist.Multikulti von Lisa
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fars
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Re:Riesenbärenklau

fars » Antwort #9 am:

Wäre Gunnera manicata nicht eher was? Allerdings braucht sie in kälteren Gebieten etwas Winterschutz (z.B. das Rizom mit verrottendem Pferdemist umgeben, wie es im Bot. Garten München gemacht wird) oder im großen Kübel pflegen. Unter vielen Bäumen und Laub müsste sie auch so aushalten.
Leider ist es nicht so einfach. Diese Staude erfordert, außer in vielleicht mildesten Gebieten von D, erheblichen Aufwand beim Winterschutz. Der hiesige BoGA baut zum Winter ein großes Gestell, quasi einen hölzernen Kasten um die Gunnera herum, das mit Laub bis zu einer Höhe von 1 m verfüllt wird. Soviel Laub muss man erst einmal haben. Denn bei anderen Materialien (Grasschnitt, Rindenmulch etc.) besteht die Gefahr der Fäulnis oder Unverträglichkeit.
Pimpinella
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Re:Riesenbärenklau

Pimpinella » Antwort #10 am:

> Und in der freien Natur findest du bei uns, ich glaube in ganz Bayern, kein Exemplar mehr!Habe letztens an der Garmischer Autobahn prächtige Bestände bewundern können. Die gibt es überall.
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tomir
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Re:Riesenbärenklau

tomir » Antwort #11 am:

Gunnera braucht wohl ueberall in D Winterschutz - in 8a ist sie mir ohne Schutz erfroren - nicht sehr luftig verpackten Gunneras faulen im Winter auch ganz gerne - der Aufwand ist wirklich nicht ganz ohne und wenn man mal ueber das Rhababerstadium hinaus ist beginnt sie viel Platz einzufordern den man erst einmal haben muss - wenn man den nicht hat, kann man ja versuchen ob mit der Groesse auch die Winterhaerte zugenommen hat... ;) ;DOT- wuerde allerdings nie auf die Idee kommen eine Gunnera durch ein Heracleum mantegazzianum zu ersetzen - da gibt es schoenere grosslaubige Alternativen... ::)
Blauaugenwels
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Re:Riesenbärenklau

Blauaugenwels » Antwort #12 am:

Grüß Euch, @ fars und tomirIm BG München umgeben sie die Gunnera manicata im Schmuckhof (direkt hinter Hauptgebäude) mit einer Schicht Pferdemist, darauf viel Stroh und dann wie sonst bei Brunnen üblich einen Holzkasten darüber. - Der Standort ist extrem sonnig, schattenfrei und im Winter nicht schneebedeckt (zumindest auf längere Sicht gesehen). Die Pflanzen bei den Rhododendron-Beeten dagegen bekommen überhaupt keinen Schutz, soweit ich informiert bin. - Sie stehen zwischen großen Rhododendronbüschen und alten Kiefern. Auch dieser Standort ist meist schneefrei.@ YsgawenAllergieauslösende Stoffe mag schon möglich sein, aber mir geht es vor allem um die phototoxische Gefahr, die beim Riesenbärenklau größer ist. Klar, Allergie (also die unnötige Überempfindlichkeit auf bestimmte Stoffe) ist von Mensch zu Mensch anders und hängt von Genen und der Umwelt ab. Mit Allergie hab ich auch zu kämpfen. - Laut Allergietest und Arzt ist es eigentlich ein Wunder, dass ich relativ beschwerdefrei leben kann. Naja, ich nehm es nicht so genau damit. Ich halte mich dennoch auf, wo und wann ich will - frei nach dem Motto: Die Guten haltens aus...Der Schutz heimischer Arten ist nach meinem Empfinden schon sehr wichtig. - Das Problem ist doch, dass sich der Riesenbärenklau genau dort breit macht, wo es etwas feuchter ist und wo eben auch viele heimische Pflanzen ihr letztes Rückzugsgebiet haben. Die Feuchtgebiete und Moore sind weitestgehend verschwunden und damit auch großflächig die Arten dieser Flächen. Auf diese Arten sind aber andere Lebewesen (Tiere, Pilze etc.) angewiesen sein. Fehlen die Pflanzen, können einige Tierarten nicht mehr überleben usw. Wir, die reichen Industrieländer, beklagen die Biodiversitätsabnahme in den Tropen und regen uns auf, dass die dortigen Länder nicht viel dagegen tun. Wir sammeln Spenden für den Wiederaufbau und den Erhalt der tropischen Regenwälder. - Wenn wir aber mal vor unsere eigene Haustüre schauen, müssen wir feststellen, dass wir genauso handeln. Müssen WIR, die rationell denkenden und vernünftig handelnden Menschen, das schaffen, wozu es ohne uns mehrere Zehntausende oder gar Millionen Jahre bräuchte?!Viele GrüßeMarkus
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Karin L.
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Gruß aus Oberbayern

Re:Riesenbärenklau

Karin L. » Antwort #13 am:

Du hast völlig recht mit deinen Ausführungen Markus.Bei uns jedenfalls ist diese Pflanze in der Natur nicht mehr zu finden und das ist gut so. Ich hätte trotzdem gerne eine im Garten, ich kann verantwortungsbewußt damit umgehen.Gruß Karin
max.
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Re:Riesenbärenklau

max. » Antwort #14 am:

...Der Schutz heimischer Arten ist nach meinem Empfinden schon sehr wichtig...
was ist "einheimisch"? wie lange muß eine pflanze in mitteleuropa gelebt haben, bevor sie die botanische staatsbürgerschaft erhält?seit der letzten eiszeit? der entdeckung amerikas? der industriellen revolution? dem klimawandel?die hiesigen insekten, ob "einheimisch" oder neu zugereist, schätzen den riesenbärenklau übrigens sehr.
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