News: Problem bei der Anmeldung? Bitte Mail über das Kontaktformular ganz unten! | garten-pur unterstützen mit einer Spende oder über das Partnerprogramm!
Karnivoren Überwinterung (Gelesen 5248 mal)
Moderator: Phalaina
Karnivoren Überwinterung
Hallo alle zusammen!Ich hätte ein paar Fragen zur Übereinterung meiner Karnivoren. Hoffentlich kennt sich einer von euch damit aus. Also: ich habe einen Sonnentau, eine Venusfliegenfalle, zwei Sarracenien, ein Fettkraut und eine Kannenpflanze. Nun stelle ich mir die Frage, wie ich meine Lieblinge am besten überwintern kann, damit ich auch im nächsten Jahr noch viel Freude an ihnen habe. Ich habe versucht mich ein wenig schlau zu machen, doch die Meinungen gingen oft auseinander. Die Sarracenien, den Sonnentau und die Venusfliegenfalle habe ich nun in den kühleren Flur gestellt. Die Temperatur ist dort zwischen 15 und 18 Grad und die Luftfeuchtigkeit bei ca. 80%. Die Kannenpflanze und das Fettkraut habe ich bei mir im Zimmer gelassen, wo die Temperatur bei ca. 20 Grad liegt und die Luftfeuchtigkeit zwischen 70 und 80% schwankt. Sind die Bedingungen für eine erfolgreiche Überwinterung günstig oder muss ich noch etwas ändern. ich freu mich über jede Antwort!Vg Hekate
-
- Beiträge: 614
- Registriert: 20. Mai 2005, 22:38
Re:Karnivoren Überwinterung
Ich weiss nicht, wo Du wohnst und wie kalt es bei Dir wird. Hier bei mir im Rheinland sind Sarracenien und Venusfliegenfalle auch im Freiland winterhart, zur Not, bei starkem Frost, kann man sie mit Fichtenreisig abdecken. Der heimische Sonnentau und das heimische Fettkraut sind so oder so winterhart, mit exotischen Sorten habe ich keine Erfahrung. Bis jetzt habe ich kaum Verluste bei Carnivoren gehabt, die größte Gefahr sind die Amseln, die im Moorbeet herumpicken und mit dem Torfmoos auch Brutknospen herausrupfen.
Re:Karnivoren Überwinterung
Hallo Hekate,das wird Dir jetzt vielleicht nur eine geringe Hilfe sein, aber Venusfliegenfalle sowie Sarracenien und (einheimischer) Sonnentau wachsen bei mir frei ausgepflanzt im Moorbeet. Oder magst Du vielleicht doch eins anlegen, das geht auch in einem Maurerkübel? Auf jeden Fall ist darin eine Überwinterung absolut problemlos. Was für einen Sonntentau hast Du denn? Da gilt es unbedingt zu unterscheiden zwischen den einheimischen (rotundifolia oder anglica) und den tropischen (beispielsweise D. capensis) Die tropischen kannst Du ganzjährig auf der Fensterbank kultivieren. Alles andere möchte im Winter kühle Temperaturen, 18 Grad erscheint mir zu warm GrußBettina
Re:Karnivoren Überwinterung
Alle meine Sarracenien haben schon in Eis gestanden, tagelang. Das macht ihnen überhaupt nichts aus. Sarracenien wachsen wild in Nordamerika, zumindest die gelbblütigen bis in Klimazone 4.Bei der Gelegenheit die Bitte, die Klimazone im Profil anzugeben. Eine Klimazonen-Karte befindet sich hier.
Edel sei der Mensch, hilfreich und gut.
Re:Karnivoren Überwinterung
Vielen Dank dafür erstmal.
Was für einen Sonnentau ich habe kann ich leider gar nicht sagen. Ich habe ihn im Baumarkt gekauft und da sind die Infos leider sehr knapp bemessen


Re:Karnivoren Überwinterung
Hallo Hekate,zum Drosera-Standardsortiment der Baumärkte gehören D. capensis und D. aliciae, nur sehr selten findet man dort winterharte Arten wie D. binata oder gar rotundifolia. D. aliciae
D. capensis
Wenn es eine dieser beiden ist, kann sie ganzjährig auf der Fensterbank stehen. Allerdings finde ich, daß gerade der Sonnentau äußerst anfällig ist für Schädlingsbefall. Man glaubt es zwar kaum, aber sowohl Blattläuse als auch die weiße Fliege fühlen sich dort sehr wohl und werden nicht verspeist. GrußBettina


Re:Karnivoren Überwinterung
Ja, dann wird es sich bei meinem Sonnentau um capensis handeln. Danke schön. Mit Blattläusen hatte ich ürigens auch schon zu tun. Hab ich aber zum Glück schnell in den Griff bekommen... und nun werden alle täglich abgesucht

- Violatricolor
- Beiträge: 3674
- Registriert: 18. Dez 2006, 10:04
Re:Karnivoren Überwinterung
Wie macht man denn ein Moorbeet in einem Maurerkübel??? Ich habe nämlich auch gerade ein paar schöne Carnivoren erstanden (die Namen muss ich erst noch heraussuchen), , mindestens eine davon soll winterhart sein. Ich muss sie nur unter Wasser halten, vielleicht so 10 bis 15 cm.LGViolatricolorHallo Hekate,das wird Dir jetzt vielleicht nur eine geringe Hilfe sein, aber Venusfliegenfalle sowie Sarracenien und (einheimischer) Sonnentau wachsen bei mir frei ausgepflanzt im Moorbeet. Oder magst Du vielleicht doch eins anlegen, das geht auch in einem Maurerkübel? Auf jeden Fall ist darin eine Überwinterung absolut problemlos. Was für einen Sonntentau hast Du denn? Da gilt es unbedingt zu unterscheiden zwischen den einheimischen (rotundifolia oder anglica) und den tropischen (beispielsweise D. capensis) Die tropischen kannst Du ganzjährig auf der Fensterbank kultivieren. Alles andere möchte im Winter kühle Temperaturen, 18 Grad erscheint mir zu warm GrußBettina
-
- Beiträge: 47
- Registriert: 11. Jan 2007, 13:04
Re:Karnivoren Überwinterung
Hi,die Nepenthes (Kannenpflanze) müsste sich in der Wohnung sehr wohl fühlen.Meine 5 Schönheiten (Hybriden und Rebecca) stehen in ca 30 cm hohen Glasgefäßen mit einer ca 5 cm hohen Drainageschicht aus gewaschenen Steinen in Torf/Sand 1:1.Ich gieße ca. 1 mal die Woche mit Regenwasser, sie stehen jetzt seit 3 Monaten herinnen, alle in Fensternähe. Alle bilden Kindel und seit 1 Woche auch Kannen.Grüße Richard
Re:Karnivoren Überwinterung
Hallo...habe eine Venusfliegenfalle(bei der Carnivoren-Vereinigung auf einer Messe gekauft,die Pflanze soll 100% winterhart sein)Ich sollte sie in den Sumpfbereich des Teiches pflanzen.Da der aber sehr eingewachsen ist,habe ich die Baby-Venusfliegenfalle in einen Steintopf mit Abzugsloch gepflanzt(als Schutz vor Wurzeldruck) und komplett in die Sumpfzone gepackt.Mir erscheint die Pflanze immernoch sehr mickerig....Frage:Soll sie trotzdem im Teich bleiben...oder soll ich sie lieber mit dem Pflanztopf in die kalte Garage packen?Sollte sie dann auch im Wasser stehen?Liebe GrüßeKnolli
Alles wird gut!
-
- Beiträge: 47
- Registriert: 11. Jan 2007, 13:04
Re:Karnivoren Überwinterung
Hi,bin mir da nicht so sicher, meine Meinung beruht aber nur auf Literatur.Ich habe in keinem meiner Bücher gelesen das die Dionea 100% Winterhart ist, laut Savage Garden (mein absolutes Lieblingsbuch) werden bei starken Frösten die Blätter alle absterben. Mulchen sollte in kälteren Zone sehr gut helfen, aber spätestens nächstes Jahr kommen sie wieder.Ich probier mit meinen 3 Varianten aus, die erste ist im Moorbeet bei Sara purpurea und Co, die liegen seit gestern unter ca. 40cm Schnee.Die zweite Gruppe steht in einem Terrarium in einem alten unbeheizten Haus, allerdings in einem hellen Zimmer.Die letzte Gruppe steht gemeinsam mit den meisten Sara-Jungpflanzen (Flava, Psittacina, etc...) im ungeheizten Gewächshaus.Hab alle meine Pflanzen von im Baumarkt gekauften und fleißig geteilten adulten Pflanzen, eine gekaufte Jungpflanze würd ich eher nicht draußen riskieren. Ein kühles Stiegenhaus oder die Garage wenn sie nicht ganz finster ist wäre optimal, da Dionea ja eine Wachstumspause einlegt.Viel GlückRichard
- Sarracenie
- Beiträge: 819
- Registriert: 30. Mai 2007, 20:53
- Wohnort: Marburg
- Region: Mittelgebirge
- Höhe über NHN: 280m
- Bodenart: teils lehmig teils humos
- Winterhärtezone: 7b: -14,9 °C bis -12,3 °C
Re:Karnivoren Überwinterung
Hallo,da ich seit 7 Jahren folgende Carnivoren frei im Moorbeet gehalten habe (haben schon -15 Grad darin ausgehalten) kann ich mal meine Erfahrungen zur Winterfestigkeit geben.Sarracenia alata - kommt mit Schutz des Rhizomes (dickes Sphagnumposter ohne weiteres mit -10 Grad aus, ohne Schut geht sie bei starken Frost ein - noch nie geblühtSarracenia flava - voll winterhart noch nicht geblühtSarracenia leucophylla - wie alataSarracenia minor - wie alataSarracenia oreophila - voll winterhartSarracenia purpurea - voll winterhart, selbst im Topf
(nur S. purpurea v. venosa verliert zum Großteil die Schläuche)Sarracenia psittacina - überlebten die letzten 5 Winter teilweise ohne Sphagnumpolster, verloren aber grundsätzlich komplett ihre Schläuch und brauchten sehr lange um wieder nachzuwachsen - bildeten im Moor noch nie Blüten, erst jetzt nach der letzten Überwinterung im kalten Kasten - der Winter war fast komplett frostfreiSarracenia rubra - hat bisher jeden Versuch sie im Moorbeet über den Winter zu bekommen mit Totalverlust beantwortet (verträgt scheinbar so gut wie keinen Frost) - im kalten Kasten haben sie den letzten überlebt und sogar geblühtSarracenia Hybriden - Kreuzungen mit flava, purpurea sind voll winterhart, Kreuzungen zwischen schutzbedürftigen Arten brauchen wie diese Schutz der Rhizome, sind aber selbst ohne meist härter als ihre ElternDarlingtonia california - sitzen im großen Tontopf, bei stärkerem Frost geschützte Aufstellung Dionea muscipula - voll winterhart, ein paar Ausfälle gbt es aber immer mal (meist durch überwachsen), die Fallen sterben bei stärkerem Frost ab, der Neuaustrieb kommt erst ab Anfang MaiDrosera anglica, intermedia, rotundifolia, filiformis - voll winterhartDrosera binata, capensis - sterben oberirdisch ab, aber jedes Jahr erscheinen Austriebe aus den dicken Wurzeln erfrorener Altpflanzen, die unter dem Sphagnum den Winter überlebten, allerding überleben diese den nächsten Winter nie da sie nicht genug Maße bilden können
- gelegentlich bis -5 Grad ist es selbst für diese südlichen Sonnentaue kein Problem solange die Wurzeln nich durchfrieren.Carnivoren in Töpfen sind allerdings empfindlicher, sie erfrieren zwar meist nicht, aber der Wurzelraum friert ein und die Pflanzen vertrocknen dann.Bei den Sarracenien sterben aber sämtliche Schläuche den Winter über ab (faulen meistens sowieso ab, wegen der Massen von Insektenleichen darin)MfG Frank (Klimazone 7a/7b - Raum Marburg)


Re:Karnivoren Überwinterung
Hallo Violatricolor,der Maurerkübel (oder auch jedes andere größere Gefäß) bekommt zu 2/3 einen Wasserspeicher. So etwas kann man aus umgedrehten Plastikblumentöpfen selbst bauen. Diese durchlöchert man seitlich und stellt sie dicht an dicht auf den Boden des Gefäßes. Wenn man nun noch ein dünnes Abflußrohr auf den Boden stellt, hat man einen perfekten Wasserstandsanzeiger. Jetzt alles mit Torf auffüllen, die Zwischenräume gut ausstopfen, damit später nichts absackt. Der Wasserspeicher spart auch Torf, denn die Substratschicht braucht nicht so tief zu sein, 20 cm genügen vollkommen.Drosera Binata wächst schon seit Jahren bei mir im Moorbeet. Mit dem ersten Frost sterben alle oberirdischen Teile ab, manchmal dauert es bis zum Mai, bis sie wieder austreibt.Wie macht man denn ein Moorbeet in einem Maurerkübel???






-
- Beiträge: 47
- Registriert: 11. Jan 2007, 13:04
Re:Karnivoren Überwinterung
hi Bettina,die Drosera Binata sehen ja echt toll aus, hättest du nächstes Frühjahr vielleicht ein bis zwei Jungpflänzchen?Bis dahin müsste ich aus den Brutschuppen einige junge Ericksioneas haben, oder vielleicht eine Dionea all red?Auf alle Fälle sehen die Droseras echt gut aus, machen ihrem Namen Sonnentau alle Ehre.Grüße Richard
Re:Karnivoren Überwinterung
Hallo Betty....du hast mich durch die Vorstellung deines Moorbeetes auf eine super Idee gebracht !Habe noch die Sonderanfertigung für meine Wasserschildkröten --200x50x50cm...das müßte doch klappen?L Gviola
Alles wird gut!