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Gehölze als Bienenweiden und Insektenweiden (Gelesen 6780 mal)
Moderator: AndreasR
Gehölze als Bienenweiden und Insektenweiden
Das passt ja, dass Pjoter gerade einen Thread über Maackia amurensis angefangen hat. Also hätten wir schon einmal ein Gehölz in meinem Sinn.Gerade heute ist mir aber bei einem weiteren meiner liebsten Bäume aufgefallen, wie stark er von Bienen besucht wird. Es handelt sich um Liriodendron tulipifera , den ich endlich in voller Blütenpracht im Bot. Garten Augsburg bewundern konnte. Und um ihn herum ein Bienengesumse. Kein Wunder, bei den langen Staubgefäßen
! Nun kann man ja nicht ausschließlich anhand der Bienenanzahl auf die Ergibigkeit für die Bienen schließen, aber so ein bisschen eben doch. Ich nehme an, dass der Tulpenbaum durchaus als Bienenweide durchgehen würde.Ein weiteres und noch wesentlich beeindruckenderes Erlebnis hatte ich vor einem Jahr zur Blütezeit der Sophora japonica im Bot. Garten München. Dort machten sich die Bienen nicht nur an den noch hängenden Blüten zu schaffen, sondern fielen auch noch rauschartig über die herabgefallenen Blütenblätter her. Ob das so effektiv war? Jedenfalls gilt die Gattung Sophora allgemein als gute Bienenweidepflanze und der Blütezeitpunkt sowie die zahlreichen Bienenbesuche sprechen ebenfalls dafür.Seit ca. zwei Jahren habe ich das auch bei der kleinen, sich mit hübschen hellblaugrauen Lippenblüten zierenden Sophora davidii beobachtet. Die ist wesentlich zierlicher und steht seit der Zeit in dem Reihenhausgarten meiner Eltern - quasi als Ersatz für die im Alter wuchtige japanische Baum-Verwandte.Es gibt natürlich noch viel mehr Gehölze, die besonders stark von Insekten (vor allem Bienen) besucht werden. Ich möchte aber hier erst mal aufhören und hoffe auf Erfahrungsberichte von Euch.Liebe GrüßeIris

Was juckt es die Eiche, wenn sich eine Wildsau an ihr kratzt?
Re:Gehölze als Bienenweiden und Insektenweiden
der absolute bienen- und sonstige insektenwahn ist bei castanea sativa zu beobachten. ohne scherz! da sieht man insekten, die man sonst nie zu gesicht bekommt. einfach irre was sich da abspielt. der baum ist ja gevieft: er bedient sich der insekten und des windes zu bestäubung. mW ist er auch eine sehr gute bienenweide!.... und der höhepunkt des gartenjahres für mich wird in kürze beginnen:
Konstruktiven Gruß,
Bernhard
Bernhard
Re:Gehölze als Bienenweiden und Insektenweiden
Gestern fiel mir auf, dass es in meinem Faulbaum (Frangula alnus) grad nur so summte !!!!! Die Blüten sind derart unauffällig, dass ich sie sonst gar nicht bemerkt hätte !LG Lisl
Re:Gehölze als Bienenweiden und Insektenweiden
Sehr anziehend für Insekten scheinen auch die Blüten des Feldahorns zu sein, ähnlich unauffällige Blüten aber mit starkem Duft und großerAnziehungskraft für Bienen hat Ptelea trifoliata, die gerade blüht.Eine interessante Beobachtung konnte ich auch mal bei einer Wisteriain Spanien machen, dort wurde eine Pflanze von Holzbienen(Xylocopa) geradezu heimgesucht.Ob der Nektar dieser Pflanze eine berauschende Wirkung auf Bienen ausübt? Zumindest konnte man sich wegen der tobenden Bienen nur mit Vorsicht der Pflanze nähern.PP
Re:Gehölze als Bienenweiden und Insektenweiden
Ja, die Castanea und auch Frangula alnus sind laut Literatur sehr gute Bienenweidepflanzen. Und wem der etwas herbere Honiggeschmack der Castanea zu viel ist, muss eben noch einige Linden dazu pflanzen. Eigentlich sind alle Tilia sehr gute Bienenweiden. Es gibt aber Gerüchte, dass sie am "Bienentot aus Erschöpfung" beteiligt sind. Diese Gerüchte werden stellenweise widerlegt. Bei Bienen ist es jedenfalls so, dass sie den Nektar nicht gleich "verdauen" oder aufbrauchen. Sie sammeln das im Honigmagen und tragen es in den Stock, wo er, wieder ausgespiehen, in Honigwaben eingelagert wird. Und dann dient er allen Bienen so nach und nach als Nahrung.Ich gehe daher davon aus, dass Nektar von Tilia nicht bienengefährdend ist, weil er z.B. schlecht verdaulich ist. Sonst wäre auch der Waldhonigtau schädlich, denn der ist bekanntermaßen schwer verdaulich für die Bienen und sollte daher vor dem Winter nicht als einzige Nahrungsquelle im Stock verbleiben.Aber zurück zu den Gehölzen
.GrüßeIris

Was juckt es die Eiche, wenn sich eine Wildsau an ihr kratzt?
Re:Gehölze als Bienenweiden und Insektenweiden
Also Vitex agnus-castus und der Cercis sil. brummt auch immer schön.liegrü g.g.g.Iris, da ich eh net weiß, ob ich mit dem Posten des Spektrum-Artikels schon mit einem Fuss im Gefängnis stehe, hier nur ein Link zu der Mannose-Theoriehttp://forum.planten.de/index.php?board=11;action=display;threadid=10729
Re:Gehölze als Bienenweiden und Insektenweiden
Soso, Warda schreibt, dass gerade bei Silberlinden, Tilia tomentosa, keine Gefahr einer "Mannosevergiftung" bestünde... naja, Gerüchte halten sich auch lange...
Was juckt es die Eiche, wenn sich eine Wildsau an ihr kratzt?
Re:Gehölze als Bienenweiden und Insektenweiden
Momentan extrem stark besucht: Kletterhortensie/Hydrangea anomala. VGHermann
Rosen, das sind doch die Schäferhunde unter den Blumen. Sibylle Berg
Re:Gehölze als Bienenweiden und Insektenweiden
Iris, den Link in einer ruhigen Stunde nochmal ganz langsam lesenSoso, Warda schreibt, dass gerade bei Silberlinden, Tilia tomentosa, keine Gefahr einer "Mannosevergiftung" bestünde... naja, Gerüchte halten sich auch lange...


Re:Gehölze als Bienenweiden und Insektenweiden
Eiei, sirse.Aber erst mal noch DER Insektenmagnet schlechthin. Ist mir gerade eingefallen, weil wir´s anderweitig vom Bot. Garten München hatten:Cephalanthus occidentalis, der Knopfbusch. Das wäre eines der ersten Gehölze, die ich mir nahe eines Sitzplatzes pflanzen würde. Dummerweise gibt es von diesen "ersten Gehölzen" auch schon viel zu viel
. Aber noch mal kurz zum Knopfbusch. Er macht kugelrunde weisse Blüten mit prominenten Staubgefäßen. Sieht aus wie extra geformt und hat die Größe großzügig geformter Champagnertrüffel. Und so scheint es den Insekten auch zu schmecken. Man findet nicht nur Bienen und Hummeln, sondern auch sämtliche Schmetterlinge und nektarorientierten Käfer der Umgebung auf den Blütenbällchen. Dabei ist der Strauch recht unkompliziert im Griff zu halten, wird ca. 1,20 bis 2 m hoch und ist frostfest. Laut Warda steht er gerne am oder gar im Wasser. Das haben die in München allerdings nicht berücksichtigt. Da steht er eher trocken und sonnig, wird - wenn ich mich recht entsinne - aber auch stark geschnitten. Das soll angeblich die Blütenbildung fördern.Vor ca. 1-1,5 Jahren hat mir mein Ansbacher Gärtner mal ein verschrubbtes Exemplar Cephalanthus occidentalis übereignet. Der steht aber jetzt an einem Ort, wo ich ihn nicht mehr zu Gesicht bekomme.Darum würde ich mich freuen, wenn jemand einen hat und aus der Erfahrung berichtet, wie er sich entwickelt. Bei mir ist ja alles wieder nur dem augenblicklichen Hauch der zeitlich begrenzten Wahrnehmung ausgeliefert...GrüßeIris

Was juckt es die Eiche, wenn sich eine Wildsau an ihr kratzt?
Re:Gehölze als Bienenweiden und Insektenweiden
Naja, liebe Tolmi, das habe ich ja nu gemacht. Aber es wird dir ja auch bewußt gewesen sein, dass selbst so ein fixes Köpfchen wie ich länger als nur schlappe 16 min zum Einsehen und Druchlesen eines so profunden Artikels braucht. Vielen Dank dafür!Übrigens blühen und duften in etwas gemäßigteren Teilen Deutschlands jetzt schon die ersten LindenIris, den Link in einer ruhigen Stunde nochmal ganz langsam lesen![]()

Was juckt es die Eiche, wenn sich eine Wildsau an ihr kratzt?
Re:Gehölze als Bienenweiden und Insektenweiden
So, gerade habe ich noch mal Syringa reticulata auf seine Bienentauglichkeit überprüft. Steht weder im Warda noch im Hieke, ist aber sicher frosthart in Deutschland Zone 6 und sicher ein schöner, unaufdringlicher weisser Sommerblüher, der gerne von Bienen besucht wird. Die Größe und der Wuchs sind - wenn das Exemplar im Bot. Garten Augsburg als representativ gelten kann, mit strauchigem Syringa vulgaris vergleichbar.Ein weiterer, ebenfalls unaufdringlicher Bienenmagnet aus Japan scheint Ligustrum obtusifolium var. regelianum zu sein, der mir schon im Spätherbst wegen seines lang haftenden, intensiven Fruchtschmuckes aufgefallen ist. Noch im Winter hingen an ihm die ansehnlichen erbsengroßen, graublauschwarzen, bereiften Beeren. Die Blüten sind klein und offen-glockenförmig auf der Zweigunterseite angeordnet. In der Fülle sind sie jedoch durchaus hübsch anzusehen und etwas augenfällig.Dieser Liguster ist nicht der Einzige seiner Gattung, der der Insektenwelt seine Schuldigkeit tut. Nachdem gerade im "Sommerloch" viele Ligustrum ihre gehaltvollen doch unscheinbaren Blüten hervorbringen, kann ich diese Gattung schon lange nicht mehr mit Thujen auf einer Stufe verschmähen.Liebe GrüßeIris
Was juckt es die Eiche, wenn sich eine Wildsau an ihr kratzt?
Re:Gehölze als Bienenweiden und Insektenweiden
So, endlich sind meine zahlreichen Fotoversuche entwickelt und ich kann ein einigermaßen brauchbares Bild von der Blüte von Liriodendron tulipifera besteuern. Klar, dass die Bienen da drauf gehen!
- Dateianhänge
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- Liriodendron_tulipifera_Blute.jpg (36.22 KiB) 219 mal betrachtet
Was juckt es die Eiche, wenn sich eine Wildsau an ihr kratzt?
Re:Gehölze als Bienenweiden und Insektenweiden
bot. gard. muc? 

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- Registriert: 12. Dez 2003, 18:42
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Re:Gehölze als Bienenweiden und Insektenweiden
Noch nicht erwähnt wurde der Baum, der "Biene" schon im Namen trägt: der Bienenbaum - Evodia hupehensis (rauch: Euodia und Tetradium ) deutsch: Bienenbaum, in den USA auch Bee-Bee-Tree, in Ungarn Honigbaum. Ich war letztes Jahr auf dem "Evodia-Fest" im Immengarten Jaesch - es war eine Pracht - und von dort kenne ich den auch gut aussehenden Baum - - ich hätte gerne einen mitgenommen, aber mein Garten ist "voll". Ausser Honigbienen tummelten sich die verschiedensten Hummel- und Wildbienenarten auf den Blüten und auch Schwebfliegen, Schmetterlinge und einige mir unbekannte Insekten. Für die Bienen (und den Garten) ist der Baum vor allem insofern auch etwas Besonderes, weil er relativ spät blüht. Außerdem ist er ein hervorragendes Vogelnährgehölz - die verschiedensten Vogelarten fressen das Saatgut aus den Samenständen (das erledigt jede Winterfütterung). Und dazu mögen die Regenwürmer die herabgefallenen Blätter besonders gern...
herzliche Grüße
Maria Zauberfee
Maria Zauberfee