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Schneiden - wann, wen, warum? (Gelesen 26589 mal)
Schneiden - wann, wen, warum?
Mich würde mal interessieren, wie ihr´s mit dem Schneiden eurer Rosen haltet:Beschneidet ihr manche oder alle eurer Rossen regelmäßig?Wenn ja, welche Rosen oder Rosenklassen und wann?Habt ihr mal versucht, eure Rosen ohne Schnitt wachsen zu lassen und wie waren die Ergebnisse?Schneidet ihr grundsätzlich gar nicht und wenn ja, warum?- Bin halt ein neuschieriger Mensch... 

Re:Schneiden - wann, wen, warum?
hallo Raphaela,ich bin ja noch ein Anfaenger, deshalb war ich dieses Fruehjahr auf einem Rosenschnittkurs von einem Professor aus Weihenstephan.der hat folgendes gesagt:- generall den Hauptschnitt im Fruehjahr- immer ueber "Augen" schneiden- Kletterosen nicht generell schneiden, nur Verjuengungsschnitt, falls zu stark verholzt und zu alt- Strauchrosen auf ca 50-100 cm Hoehe schneiden im + Verjuengunsgschnitt; Fruehjahr, dicke triebe laenger lassen, duenne Triebe kuerzer- Beetrosen und Bodendeckerrosen: starker Rueckschnitt im Fruehjahr (auf ca 15 cm Laenge der staerksten Triebe, duenne entsprechend kuerzer)- waehrend der Bluetezeit bei mehrfach bluehenden Rosen die blueten oberhalb des zweiten, voll ausgebildeten Blattes (5 einzelblaetter) anschneiden- bei einmal bluehenden Rosen wird die Bluete nicht ausgeschnitten nach dem Verbluehendas wars so im Groben.. und genauso versuch ich, meine Rosen zu schneiden
Re:Schneiden - wann, wen, warum?
Danke, Nili :)Das ist in etwa das, was auch in den meisten Rosenbüchern steht.Ich bin aber faul
und außerdem denk ich mir, wer schneidet denn in der Natur die Rosen? - Okay, ab und zu kommt vielleicht ein Reh oder ein Kahniggel vorbei und "pinziert" sie, aber bestimmt nicht alle (manche sind den Pinzierern bestimmt zu stachlig, Herr Weihrauch hat da z.B. eine interessante Kreuzung, da geht kein Tier hin und beißt sich dran blutig
). Gehen die nun elend zugrunde, weil niemand sie schneidet? - Nöh, tun sie nicht. :)Irgendwo (möglicherweise in einem VDR-Jahrbuch?) hab ich mal von einem Rosengarten in Neuseeland (oder Australien?) gelesen, dessen Besitzer schon lange gestorben war und dessen Nachkommen die dort vorhandenen Rosen einfach haben wachsen lassen. Diese Rosen, wohl vor allem Teehybriden, waren im Laufe der Zeit zu gigantischen und gut verzweigten Büschen herangewachsen, so daß die Rosenleutte, die diesen Garten bei einer Reise zufällig entdeckt hatten, meinten, daß es ein Glück gewesen sei, daß niemand diese Rosen beschnitten hätte...Okay, gaaaanz anderes Klima da unten, darum würde mich interessieren, ob es auch hier jemanden gibt, der Erfahrungen mit solch "verwilderten" Teehybriden zum Beispiel hat?Hier im Garten stand, als wir einzogen, ein riesiger Strauch von Lichtkönigin Lucia: Unglaublich breit, fast 3m hoch und mit gaaaanz vielen Blüten übersät. Leider mußte diese Rose weg, als wir unseren Schuppen gebaut haben. Am neuen Platz dümpelt sie nun seit Jahren bei 1,3 Metern herum... Die Rosen in Karben, Alte Rosen, aber nicht nur Einmalblühende, sondern auch öfterblühende, historische Sorten wie Schneewittchen 01 von Lambert, Katharina Zeimet, viele Remontant- und Bourbonrosen u.a. werden auch so gut wie nie beschnitten und sehen sensationell gut aus, alle sind gigantische, gut verzweigte und üppig blühende Sträucher...Mich würde z.B. interessieren: Verkahlen tatsächlich und grundsätzlich alle Teehybriden und/oder sog. "Beetrosen", wenn man sie nicht schneidet?Bilden Remontantrosen tatsächlich keine oder kaum neue Triebe, wenn man sie einfach drauflos wachsen läßt?Wie sind eure Erfahrungen?


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Re:Schneiden - wann, wen, warum?
so haben wir sie gefunden (und wissen nicht wie wir sie schneiden sollen):Mich würde z.B. interessieren: Verkahlen tatsächlich und grundsätzlich alle Teehybriden und/oder sog. "Beetrosen", wenn man sie nicht schneidet?(...)Wie sind eure Erfahrungen?
Re:Schneiden - wann, wen, warum?
Oh jeee, ist das die unbekannte Teehybride, von der du gerne den Namen wüßtest?Nach diesem Gesamtbild zu urteilen, ist es wahrschheinlich keine kletternde Form, sondern eine normale Buschversion, die sich nur so lang macht, weil ihr weiter unten genug Licht fehlt.In diesem Fall würde ich spontan zum Umpflanzen raten, und zwar an einen freieren Platz, wo sie von möglichst vielen Seiten Sonne bekommt.Wenn man eine Rose oder andere Pflanze versetzt (hab´s selbst experimentell erprobt,darauf zu verzichten, die Testkandidaten müssen sich davon erst wieder erholen
), dann ist ein starker Rückschnitt tatsächlich eine Grundvoraussetzung zum guten Anwachsen und Gedeihen am neuen Standort.Je nachdem, in welcher Klimazone du lebst, kannst du das (in milden Gegenden) im Herbst oder (in kälteren Gegenden) im möglichst frühen Frühjahr (natürlich nicht bei Eis und Schnee
) in Angriff nehmen.Grundsätzlich werden Rosen, wie Nili schon ausgeführt hat, im Frühjahr statt im Herbst stark beschnitten.Ausnahmen sind einmalblühende Rosen, die im Bedarfsfall, auf Wunsch oder aus Notwehr direkt nach der Blüte zurückgeschnitten werden, damit sie bis zum Winter ausgereifte, neue Blütentriebe für´s Folgejahr bilden können und eben solche Rosen, die umgepflanzt werden sollen und/oder müssen.Dabei gehst du dann nach der von Nili oben angeführten "Klassischen" Rückschnittmethode für "Beetrosen" vor, darfst aber nicht vergessen, die Rose nach dem Rückschnitt gut anzuhäufeln, bzw. zu schattieren.Von der Wurzelmasse solltest du soviel wie möglich heil herausbekommen. Also großräumig und vorsichtig buddeln, damit möglichst viele der feinen Haarwurzeln mit übersiedeln können.Die langen Pfahlwurzeln bekommt man erfahrungsgemäß nie komplett mit raus. Die schneidest du dann glatt und sauber auf ungefähr 40 cm zurück.Der neue Platz sollte noch nicht vorher für Rosen oder verwandte Pflanzen genutzt worden sein. Wenn doch, tauschst du den Boden aus.Bei weniger gutem Boden (Ton, Sand, Bauschutt) ist eine Untermischung von frischer, guter Gartenerde und/oder einem Drittel abgelagertem Mist und/oder Kompost sinnvoll.Auch ganz wichtig: Die Veredelungsstelle sollte mindestens 5 bis 8 cm unter der Erdoberfläche sein: Oft bilden ältere Teehybriden, Floribundas, etc nämlich nur deshalb keine oder kaum neue Triebe, weil die Veredelung nicht unter der Erde sitzt. (Früher wurde empfohlen, die Verdelung oberhalb der Erde zu belassen oder bündig damit zu setzen. -Vielleicht, um die weitere Nachfrage zu gewährleisten?
).Du wirst staunen, wie gut sich deine alte TH enttwickeln wird, wenn erstmaal ihre Wachstumsbedingungen optimiert sind.



Re:Schneiden - wann, wen, warum?
So ähnlich sah die Teerose, die ich mit meinem (wahrscheinlich schon ca.10 Jahre lang unbeschnittenem) Garten übernommen habe auch aus, nur dass sie ihre Ärmchen nicht ganz so hoch gereckt hat, wg. wenig Licht. Aber hochbeinig, kaum verzweigt und kahl war sie auch. Rückschnitt auf ca. 20-30 cm höhe vor 2 Jahren hat letztes Jahr schöne Verzweigungen gegeben (die ich auf das nächste ganze Blatt nach der Blüte runtergeschnitten habe), dieses Jahr ist sie schön buschig und blüht kräftig, fällt aber z.T. auseinander, will also wieder in Form geschnitten werden. Achja, weil ich den Garten damals terrassiert habe, wurde die Rose 1/4 Jahr vor dem Rückschnitt auch ca. 20 cm tief eingefüllt - aber Veredelungsstelle war eigentlich keine mehr erkennbar.....
Re:Schneiden - wann, wen, warum?
Teerose oder Teehybride?- Erfahrungen mit verwilderten Teerosen im Freiland interessieren mich natürlich ganz besonders, behaupte ich doch seit langem, daß mehr Sorten davon wesentlich winterhärter sind, als man gedacht hätte :)Meine Teerosen schneide ich übrigens überhaupt nicht. - Bis jetzt bilden sie trotzdem viele neue Triebe, aber zwei Jahre sind ja noch kein repräsentativer Zeitraum...
Re:Schneiden - wann, wen, warum?
Tschuldigung, Teehybride - nix edles, so'n 08/15 nichtriechendes, starriges, dunkelrotes Teil. Sieht aber in der Vase ganz nett aus (heute mit Waldgeißbart, Mutterkraut und Hosta-Blättern mit ins Büro genommen - hat gleich einen Schmetterling von draußen angelockt).
Re:Schneiden - wann, wen, warum?
Ich habe meine Rose de Resh die ersten Zwei Jahre nur leicht geschnitten.Das verblühte und im Frühjahr ,das tote Holz.Resultat war das sie sehr lange aber dünne Äste hat.Jetzt bin ich dabei sie langsam aber sicher runter zu schneiden.Damit von unten neue starke Zweige nachwachsen. Mal sehen ob es fruchtet.Ich habe irgendwo auch mal gelesen, das man Einmalblüher direkt nach der Blüte in Form schneiden soll. Kann mir dazu jemand was zu sagen?Bei meinen Beetrosen bin ich mitlerweile konseqent und schneide sie im Frühjahr sehr weit runter.Mit Erfolg was die Blütenanzahl anbelangt. LG fiona
Re:Schneiden - wann, wen, warum?
Ja, manche sind doch wirklich sehr schön, vor allem, wenn man sie so passend kombiniert :)Aber deine Rückschnitt-Erfahrung damit passt dann ja zu der von vielen anderen auch bei Teehybriden und Floribundas (bei mir z.B. mit Schneeewittchen).- Gibt´s denn in unseren Breitengrraden wirklich keine anderen? Das schreit ja geradezu nach einem längerfristigen Experiment...Stimmt, Fiona: Einmalblühende Rosen werden, wenn überhaupt, gleich nach der Blüte zurückgeschnittten. Sonst können sie bis zum Frost keine (oder nicht genug) reifen Triebe mehr bilden, an denen die Blüten für den nächsten Sommer gebildet werden. Sie blühen ja (zumindest überwiegend) am zweijährigen Holz.Meine Rose de Resht hab ich in diesem Frühjahr auch ziemlich runtergeschnitten und ausgelichtet. Der Grund war schlicht und einfach Platzmangel (also "Notwehr"
).

Re:Schneiden - wann, wen, warum?
Fiona, was für Beetrosen hast du denn? Vielleicht hängt´s ja auch von der Sorte und nicht unbedingt immer in erster Linie mit der Rosenklasse zusammen...?Mir ist hier auch aufgefallen, daß Teehybriden, die im (vorletzten) Winter komplett runtergefroren waren, danach mehr und nicht so lange Triebe mit mehr und kleineren Blüten gebildet haben.
Re:Schneiden - wann, wen, warum?
Hmm ich schneide radikal.Englische, Historische und Wilde.............Hab den Test gemacht, eine Jahr mal nicht geschnitten, wenig Blüten.Also mach ich weiter so. 

Re:Schneiden - wann, wen, warum?
Aber dann schneidest du die Historischen und Wildrossen sicher gleich nach dder Blüte, oder?Und wie düngst du deine Rosen?
Re:Schneiden - wann, wen, warum?
Düngen bis jetzt gar nicht.Und Schneiden im Frühjahr....Sollten sie krank sein, dürfen sie das. 8)Sieht aber nicht danach aus.Vor allem in diesem Jahr!!!!Läuse sind keine Krankheit oder???
- Elro
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Re:Schneiden - wann, wen, warum?
Bisher habe ich Rosen immer geschnitten, zwar nicht ganz so radikal wie es oft bei Bodendeckerrosen gemacht wird.Letztes Jahr habe ich gesehen daß der Papageno einen schönen lngen Trieb mit ganz vielen Blüten bekam. Den Trieb wollte ich zu Testzwecken stehen lassen, Ergebnis: kleine Verzweigungen mit mehr Blüten als vorher :)Und da ich dieses Jahr es nicht auf die Reihe brachte habe ich nicht eine einzige Rose geschnitten, nur totes Holz entfernt. Ich finde alle Rosen hatten viel mehr Blüten. Bei der Eden 85 hatten die Triebe sich geneigt so daß die Rose aus allen Augen trieb und supertoll geblüht hat. Jetzt sind die Zweige schon so schwer daß ich die Rose um einen Stab geschlungen habe. Ich werde sie jetzt wie eine kleine Kletterrose erziehen
Ähnlich ist es beim Leonardo da Vinci. Der ist immer auf 50cm gekümmert. Aber dieses Jahr ist es ein supertoller Strauch mit ganz vielen Blüten.Jetzt bin ich schon am überlegen wie ich es mit den Teehybriden machen soll. Mach es Sinn die stakeligen Triebe zu biegen um Verzweigung anzuregen?Liebe Grüße Elke

Liebe Grüße Elke