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Vertragen sich Thujas mit Nutzpflanzen? (Gelesen 20505 mal)
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- Wanderbursche
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Vertragen sich Thujas mit Nutzpflanzen?
Hallo, ich habe meinen Garten an 3 Seiten mit einer ca. 2,50 m hohen Thuja-Hecke begrenzt, die ich durch regelmäßigen Schnitt daran hindere, sich zu sehr auszubreiten. Da ich jedoch im Gemüsegarten so viel anbauen will, um möglichst den ganzen Jahresbedarf decken zu können, rückt der Nutzgartenbereich zwangsläufig immer näher an die Thuja-Hecke heran. Jetzt kommt die Frage auf, ob sich Thujas mit Nutzpflanzen vertragen bzw. mit welchen eventuell nicht. Können Thujas über Wurzelausscheidungen Gemüsepflanzen negativ beeinflussen, sich wachstumshemmend, krankheitsfördernd, geschmacksverändernd oder sonstwie auswirken? Welchen Abstand sollte man eventuell einhalten? Ich habe zwar einige Bücher zum Thema "Mischkultur", aber über die Verträglichkeit von Gemüsepflanzen und Kräutern untereinander kommen die meisten Autoren nicht hinaus. Der eine oder andere bezieht noch Obstgehölze und Beerensträucher ein. Mehr ist nicht. Wer weiß etwas über dieses Thema oder hat entsprechende Erfahrungen gemacht und kann mir weiterhelfen? Viele Grüße Klaus
- elis
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Klimazone 6b Niederbayern, Raum Landshut
Re:Vertragen sich Thujas mit Nutzpflanzen?
Hallo Wanderbursche !Eigentlich sollte man zwischen Thuja und sonstiges Staudenbeet oder Gemüsegarten eine Wurzelsperre einbauen, aber meistens geschieht das nicht weil man es nicht weiß wenn man eine Thujenhecke pflanzt. Die Thujawurzeln breiten sich so stark aus und wandern immer weiter rein ins Beet und nehmen alle Nährstoffe weg. Ich habe das Problem und irgendwann ziehe ich eine Wurzelsperre ein, weil mich das so aufreget weil die Pflanzen davor so mickern. Das sind meine Erfahrungen. Denk mal darüber nach wie Du den gleichen Fehler nicht machst wie ich.Liebe Grüße von Elis.
Natürlicher Verstand kann fast jeden Grad von Bildung ersetzen,
aber keine Bildung den natürlichen Verstand.
Arthur Schopenhauer
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Re:Vertragen sich Thujas mit Nutzpflanzen?
Hallo Klaus,ich habe ein ähnliches Problem. Die Wurzeln einiger sehr großer Bäume haben ein Teil der Staudenrabatten erobert. Nährstoffe und Wasser waren so verlockend, dass die Bäume als sie die Rabatte gefunden hatten alles mit einem dichtem Wurzelfiz durchzogen haben. Ich habe vor Weihnachten einen Minibagger geholt und entlang der Staudenbeete einen Graben gebaggert und gleich wieder zugeschoben. Dadurch sind die Wurzeln in Richtung Rabatte für (hoffentlich) ein paar Jahre gekappt. Als Notvariante könntest Du auch mit etwas Abstand (ein Meter?) zur Hecke einen Graben schachten und den wieder verfüllen - oder eine Wurzelsperre einbauen. Es spart zumindest einige Besuche im Fitnessstudio.Viele GrüßePeter
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
Re:Vertragen sich Thujas mit Nutzpflanzen?
Hallo Klaus!Wir haben im Garten meiner Mutter mal ein Gemüsebeet an einer Thuja-Hecke angelegt:die ersten beiden Jahre ging es gut, dann war Feierabend. Wir hatten Bohnen und Zwiebeln; Unverträglichkeiten konnte ich nicht beobachten.Ich vermute, dass es daran lag, dass das Gemüsebeet gegossen wurde, und das ließen sich die Thuja natürlich nicht entgehen.Was immer noch gut funktioniert, sind Kräuter! Die können bis an die Thuja ran.Und dann in respektvollem Abstand (50-60 cm) eine Wurzelsperre, dann geht praktisch kein Platz verloren.Liebe Grüßeiggi
Liebe Grüße
Iggi
Iggi
Re:Vertragen sich Thujas mit Nutzpflanzen?
Schneid' die Thujen um und pflanz' was Vernünftiges, Einheimisches.
Quamvis sint sub aqua, sub aqua maledicere temptant.
- SouthernBelle
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Re:Vertragen sich Thujas mit Nutzpflanzen?
Rabiater Vorschlag! Jede Hecke strebt zu den Fleischtoepfen (Wasser- und Duengerangebot im Gemuesebeet). Und die ach so beliebte gemischte Hecke aus einheimischen (ueberwiegend sommergruenen) Gehoelzen ist als Windschutz eher minder geeignet.Schneid' die Thujen um und pflanz' was Vernünftiges, Einheimisches.
Gruesse
Re:Vertragen sich Thujas mit Nutzpflanzen?
wie tief sollte die Wurzelsperre für die verfressenen Thujen denn sein? (muß die nachbarlichen demnächst mal aus meinem Garten aussperren!). Könnte man Bahnen von dicker Teichfolie dafür verwenden?Liebe Grüße, Barbara
- wallu
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Re:Vertragen sich Thujas mit Nutzpflanzen?
Ich hatte das gleiche Problem mit einer alten Eibe, ca 3 Meter weg vom Gemüse-/Anzuchtbeet. In dieser Ecke wollte nichts so recht wachsen, und im Sommer war der Boden nach 1-2 Tagen ohne Regen ratz-fatz knochentrocken. Beim Umgraben kam immer jede Menge Wurzelfilz zum Vorschein.Ich habe vor einem Jahr eine Teichfolie vertikal bis ca 60 cm Tiefe eingegraben; das hat (bislang) geholfen.
Viele Grüße aus der Rureifel
Re:Vertragen sich Thujas mit Nutzpflanzen?
Als Windschutz bieten sich Bastmatten oder notfalls Fichten an.Rabiater Vorschlag! Jede Hecke strebt zu den Fleischtoepfen (Wasser- und Duengerangebot im Gemuesebeet). Und die ach so beliebte gemischte Hecke aus einheimischen (ueberwiegend sommergruenen) Gehoelzen ist als Windschutz eher minder geeignet.Schneid' die Thujen um und pflanz' was Vernünftiges, Einheimisches.
Quamvis sint sub aqua, sub aqua maledicere temptant.
Re:Vertragen sich Thujas mit Nutzpflanzen?
1. Ist Picea abies in den meisten Gegenden Deutschlands nicht einheimisch, 2. würde sie hier noch viel größere Probleme bereiten, weil das Wurzelsystem weitreichender ist als bei Thujas.notfalls Fichten
- Wanderbursche
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Re:Vertragen sich Thujas mit Nutzpflanzen?
Hallo,ich hatte bis vor ein paar Jahren große Fichten als Randbepflanzung. Die haben nicht nur mit ihrem weitreichenden Wurzelsystem den ganzen Garten ausgesaugt, sondern es standen auch nach fast jedem Sturm welche schief und die eine oder andere fiel einfach um. Die Wurzeln grabe ich heute noch überall aus. Ein Nutzgarten wäre damals garnicht möglich gewesen.Viele GrüßeKlaus
- Wanderbursche
- Beiträge: 11
- Registriert: 22. Jan 2008, 14:27
Re:Vertragen sich Thujas mit Nutzpflanzen?
Hallo an alle,ich danke allen, die mir durch ihre Beiträge geholfen haben, mein Problem mit der Thuja-Hecke einzugrenzen. Da es mir derzeit auf Grund mangelnder eigener gärtnerischer Erfahrungen noch nicht möglich ist, anderen bei ihren Problemen zu helfen, möchte ich wenigstens die Erkenntnisse aus verschiedenen Foren und mittlerweile durchgeführten Internet-Recherchen weitergeben. Vielleicht nützen sie ja dem einen oder anderen Forumteilnehmer.So wie viele Pflanzen scheiden auch Thujas offensichtlich Stoffe über ihre Wurzeln aus, die bestimmte andere Pflanzen daran hindern, in ihrem Wurzelbereich zu wachsen. Verschiedene Pflanzen gedeihen jedoch nach den Erfahrungen einzelner Hobbygärtner ganz gut im Dunstkreis der Thujawurzeln oder erleiden zumindest keine Nachteile. Genannt wurden Beerensträucher, Kartoffeln, Kräuter, Obstbäume und Walderdbeeren. Auch Gemüse wird in unmittelbarer Nähe von Thuja-Hecken angebaut, ohne daß Beeinträchtigungen aufgefallen wären, die man Wurzelausscheidungen zuschreiben könnte. Möglicherweise wird es einzelne Gemüsesorten geben, wie auch bei Gemüse untereinander, die von der Thuja-Hecke nicht toleriert werden, die vielleicht sogar in ihrem Einflußbereich eingehen. Hier hilft nur ausprobieren.Das größere Problem scheint die Wasser- und Nährstoffkonkurrenz zu sein. Da gibt es nur 2 Möglichkeiten: Entweder arrangiert man sich mit dem wuchernden Wurzelgeflecht und hält mit entsprechendem Wasser- und Nährstoffangebot dagegen, damit es für Hecke und Nutzkulturen reicht. Oder man baut eine Wurzelsperre ein.Die gebräuchlichste Methode sind Wurzelsperren aus speziellen Kunststoff-Folien in 1,5 oder 2,0 mm Stärke, die frost- und UV-beständig, nagetierfest und schadstofffrei sein sollten. Diese Folien trotzen sogar Bambus-Rhizomen. Wurzelsperren aus Folien werden gegen Bambus-Rhizome 60 - 80 cm tief eingegraben. Ich denke, für Thujawurzeln wird es vielleicht auch weniger tun. Eine Wurzelsperre aus diesem Material ist bezahlbar, zumindest wenn man sich den Graben selber buddelt. Preisbeispiel: Folie 1,5 mm, 75 cm breit, pro Meter 6,49 - 5,68 Euro, je nach Abnahmemenge. Darüber, welchen Platz man den Thujawurzeln lassen muß, damit sich auch die Hecke gut entwickelt, kann ich nur spekulieren. Ich will mal annehmen, daß bei einer Endhöhe von 2,5 - 3,0 m 70 bis 100 cm ab der Baummitte ausreichen. Vielleicht kann ja noch jemand praktische Erfahrungen beisteuern.Im Zuge der Internet-Recherche nach Wurzelsperren bin ich auch auf Alternativen zur Folien-Wurzelsperre gestoßen: Beton-Randsteine und Carport-Abdeckplatten, die genauso tief eingesetzt werden sollten wie die Folien-Wurzelsperren.Als weitere Alternative bei aufdringlichen Heckenwurzeln wurden von Forumteilnehmern Hochbeete genannt. Dabei kann zum einen auf eine Wurzelsperre verzichtet werden, zum anderen sollen sie frühere und höhere Erträge bringen als Flachbeete. Deshalb denke ich über Hochbeete im Heckenbereich ebenfalls nach. Da fehlen mir allerdings zur Zeit noch einige Informationen. Viele GrüßeKlaus
Re:Vertragen sich Thujas mit Nutzpflanzen?
Hallo Klaus, wow! Da hast du dir ja richtig Mühe gemacht. Danke, daß du deine Recherche-Ergebnisse zusammengefaßt hast, das hilft bestimmt vielen anderen Hobbygärtnern weiter!

- elis
- Beiträge: 9452
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Klimazone 6b Niederbayern, Raum Landshut
Re:Vertragen sich Thujas mit Nutzpflanzen?
Hallo Wanderbursche !Damit sehe ich meine Erfahrungen, die ich ja hier kundgetan habe, bestätigt. Aber ich würde schon bei den 60-85 cm Wurzelsperre bleiben, wenn sie zu niedrig ist dann wachsen die Wurzeln unten durch und Du hast das Problem wieder.LG Elis.
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Arthur Schopenhauer
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Re:Vertragen sich Thujas mit Nutzpflanzen?
Wanderbursche,wie bist du auf Thuja gekommen? Meine Erfahrung mit Thuja waren verheerend. Nach dem Entfernen der Hecke wuchs lange noch nicht mal Giersch an der Stellen, dann nur noch Giersch. Für andere Pflanzen ist Thuja Gift. Nicht nur wegen der Wurzeln, auch was von den Bäumen im Laufe der Zeit herunter fällt ist nicht ohne und dann ihr Wasserbedarf. Der ist so groß weil sie wie blöd wachsen.
“I love science, and it pains me to think that so many are terrified of the subject or feel that choosing science means you cannot also choose compassion, or the arts, or be awed by nature. Science is not meant to cure us of mystery, but to reinvent and reinvigorate it.”
— Robert M. Sapolsky
— Robert M. Sapolsky