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Holzpfähle vor Fäulnis schützen - wie? (Gelesen 84705 mal)

Obstgehölze, Beerensträucher und Wein (Veredlungen, Unterlagen, Schnitte und Selektionen) sowie Staudenobst (Erdbeeren)

Moderator: cydorian

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Toko
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Holzpfähle vor Fäulnis schützen - wie?

Toko »

Liebes Forum,mir geht es um die Holzpfähle, die man zum Stützen von Bäumen und für die Gerüste fürs Beerenobst braucht. Nach ein paar Jahren in der Erde werden die ja, wenn sie unbehandelt waren, wohl oder übel morsch und brüchig. Hat jemand einen Tipp, wie man diese Stützpfähle (Durchmesser 8 cm) über Jahre auf natürliche Art schützen und haltbar machen kann? Und das alles ohne Chemie? Wie haben das unsere Großmütter und -väter gemacht? Die Pfähle mit Firnis zu tränken, hilft nicht richtig. Vom Ankohlen der Pfähle habe ich mal gehört, aber es selbst noch nicht probiert. Mir geht es nicht ums Einzementieren oder um einen Metallfuß, den man noch darunter bauen kann - ich suche eine Lösung direkt fürs Holz. Hat jemand einen guten Tipp mit Langzeiterfahrung? Vielen Dank, toko
brennnessel

Re:Holzpfähle vor Fäulnis schützen - wie?

brennnessel » Antwort #1 am:

Ankohlen geht gut! Wir hatten Lärchenpfähle für den Gartenzaun über 20 Jahre Mein Vater ließ sie so lange im Feuer, bis sie eine ca. 1/2cm stark verkohlte Schicht aufwiesen. Am wichtigsten ist die Stelle "zwischen Tag und Nacht" - also, wo der eingesetzte Pfahl aus der Erde ragt.
Eva

Re:Holzpfähle vor Fäulnis schützen - wie?

Eva » Antwort #2 am:

Meine Großeltern hatten für den Gartenzaun Zaunpfosten-dicke Eichen im Frühling geschnitten und die Blätter drangelassen, das Ganze einige Tage in Karbol gestellt, damit das richtig in den Stamm gesogen wurde. Die Pfosten stehen vereinzelt jetzt noch (80 Jahre), haben aber mindestens 50 Jahre gut gehalten. Richtig ungiftig war das aber auch nicht. Verkohlen ist wahrscheinlich die einzige halbwegs ungiftige Variante.
max.
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Re:Holzpfähle vor Fäulnis schützen - wie?

max. » Antwort #3 am:

ich habe vor kurzem rebpfähle rausgezogen, die ich 1990 angekokelt hatte. sie waren wie neu.wichtig ist die übergangszone, wioe brennessel schon sagte.am besten eignet sich ein runtergebranntes großes feuer, also sehr viel glut. vor allem bei weichholz- dauernd gucken*- damit sie nicht zu tief brennen. die pfosten hinterher mit viel wasser löschen* und bei bedarf drehen.
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Wolfgang
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Re:Holzpfähle vor Fäulnis schützen - wie?

Wolfgang » Antwort #4 am:

Es geht auch mit einer Lötlampe oder mit einem Unkraut-Flammenwerfer. Damit ist es nur etwas schwerer, die Sache gleichmäßig hinzubekommen.Eigentlich müsste es auch mit einem Heißluftgerät gehen.
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Wiesentheo
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Re:Holzpfähle vor Fäulnis schützen - wie?

Wiesentheo » Antwort #5 am:

Ja,das ankohlen der Pfähle ist das haltbarste .Auch meine Pfähle stehen immer noch und haben die angeblich getauchten Pfähle(Lebensdauer 3 Jahre)bei weiten übertroffen. :DWie Brennessel und Max schon sagte.Am wichtigsten ist die Stelle,wo sie aus der Erde gucken.Also lieber etwas mehr. ;)Karbol von Eva ist auch sehr gut gewesen.Leider zählen solche Pflöcke bei der eventuellen Entsorgund zu Sondermüll >:(Wiel Spaß beim Feuer machen.Frank
Der Vorteil der Klugheit besteht darin,dass man sich dumm stellen kann. -  Umgedreht ist das schon schwieriger.
Eva

Re:Holzpfähle vor Fäulnis schützen - wie?

Eva » Antwort #6 am:

:-X Die Spitzen der karbolgetränkten Eichen waren - bevor sie ausgetauscht wurden - fast komplett von Ameisen oder kleineren Lebewesen weggefressen worden. Da wurde nix verbrannt. Höchstens in den Boden abgegeben ::)
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fars
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Re:Holzpfähle vor Fäulnis schützen - wie?

fars » Antwort #7 am:

Die Bauern hier berichten, dass die dauerhaftesten Zaunpfähle aus Pflaumenholz (Zwetschge) sind. Die würden ohne Behandlung eine Generation lang halten.Ich finde das bestätigt bei den Pflauemstubben in meinem Garten. Älter als 10 Jahre und ohne die geringste Fäulnis.Doch woher Pflaumenholz nehmen? Hier in meiner Gegend wachsen sie sehr reich.
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Wiesentheo
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Re:Holzpfähle vor Fäulnis schützen - wie?

Wiesentheo » Antwort #8 am:

Pflaumenholz ist zwar Hartholz,,aber bevor ein Neugeborenes zur Schule kommt sind die umgefallen. ;DEva,das ist ja auch Quatsch mit der Sondermüllentsorgung.Da sieht man,dass die kleinen das Problem regeln können. ;)
Der Vorteil der Klugheit besteht darin,dass man sich dumm stellen kann. -  Umgedreht ist das schon schwieriger.
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fars
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Re:Holzpfähle vor Fäulnis schützen - wie?

fars » Antwort #9 am:

die sind doch fast nie gerade. die könnte man höchstens aus älteren stämmen sägen, wie man es auch mit robinienpfosten tut. was sowas dann kosten würde...
Na, Zaunpfähle der alten Art sind wie gewachsen. Sehen auch deutlich charmanter aus.
Eva

Re:Holzpfähle vor Fäulnis schützen - wie?

Eva » Antwort #10 am:

Och, die Zwetschgenwildlinge wachsen bei uns recht gerade, nur die vornehmen Speisesorten zieren sich und werden krumm. Allerdings brauchen die ganz schön lang, bis sie dick genug sind, oder?Bei mir im Garten habe ich einige Thujen-Pflöcke (die wurden bei der Übernahme des Gartens erst mal gerodet), die wirken bisher auch gut haltbar.
max.
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Re:Holzpfähle vor Fäulnis schützen - wie?

max. » Antwort #11 am:

ach so- gerissene stämme.mir ist das zu klobig. für viehkoppeln ok. schöner jedenfalls als alte, rostige leitplanken.die hab ichtatsächlich öfter gesehen: in nordbaden um die koppeln von aussiedlerhöfen.
Siebenstein
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Re:Holzpfähle vor Fäulnis schützen - wie?

Siebenstein » Antwort #12 am:

Also ich schwör Stein und Bein auf Akazienstickel. Ich hab welche in meiner Rebanlage, die stehen seit 1982 (unbehandelt!) und denken noch nicht dran abzufaulen oder umzufallen. Allerdings sind die Dinger ziemlich teuer.
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fars
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Re:Holzpfähle vor Fäulnis schützen - wie?

fars » Antwort #13 am:

Ist ja ohnehin wohl die härteste hiesige Holzart.
Werner987
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Re:Holzpfähle vor Fäulnis schützen - wie?

Werner987 » Antwort #14 am:

pfähle aus Akazie(Robinie) können nach eigenen erfahrungen jahrzehnte überdauern wenn man zumindest an der übergangsstelle erde - luft die rinde entfernt.ideal wäre luftgetrocknetes holz, das man zusätzlich ankohlt.die im holz gebundenen giftstoffe bewirken die sehr gute beständigkeit.
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