Hallo allerseits,meine Lebensgefährtin und ich sind seit ein paar Wochen stolze Besitzer eines Eigenheims mit Garten.Das Haus war bisher (die letzten ~ 5 Jahre) vermietet, und obwohl der Mieter damals wohl dem damaligen Besitzer zusagte sich um den Garten zu kümmern ist nix in die Richtung passiert. Folge ist natürlich ein mittlerweile komplett verwilderter Garten....Der Punkt der uns momentan am meisten stört ist der "Rasen". Aktuell besteht dieser zu sehr grossen Flächen komplett aus Moos, und dort wo kein Moos ist wächst kein Rasen sondern irgendwas was bestenfalls als Wiese zu bezeichnen ist. Auf dem Grundstück stehen 3 Apfelbäume (~ 15 Jahre alt, 4m hoch) und ein Ahorn deren Laub wahrscheinlich nie weggerecht wurde. Zusätzlich noch eine ~ 6m hohe Fichte die demnächst dran glauben muss, da diese wohl für einen nicht geringen Teil der Mooswucherung verantwortlich ist, und sie mir (bzw meinem zukünftigen Gemüsebeet) Sonne wegnimmt.Vor ein paar Tagen musste auch noch ein Minibagger über den Acker, und der hat natürlich auch einiges von der Grasnarbe weggerissen und eingedrückt.Nun meine Fragen: Lohnt es sich in einem solchen Fall überhaupt zu vertikutieren (danach würde wohl wirklich so gut wie nix mehr vom Rasen übrig sein), oder wäre es besser wenn ich den ganzen Mist umfräse und den ganzen Rasen neuanlege ?Was passiert mit den Apfelbäumen (stehen auf der Wiese/Rasen) wenn der Boden gefräst wird ? Meine Befürchtungen sind Wurzelschäden oder so...Was passiert mit dem Vertikutierer wenn ich damit über die unzähligen Ameisenhaufen oder sonstigen Hügel drüberfahre ?Muss später (wenn das Ganze dann mal wieder ein Rasen ist ) das Laub der Apfelbäume und des Ahorns vom Rasen entfernt werden ? Ich rede hier nicht von jedem einzelnen Blättchen, sondern von der grossen Masse...Sorry daß mein erster Post hier im Forum gleich so vor Fragen strotzt, aber das Ganze hat mir heute beim Renovieren keine Ruhe gelassen... Viele Grüße, Flo
was hast du gegen Moos im Rasen? Es hat den Vorteil, dass es im Winter wesentlich hübscher grün ist, als jedwedes Gras. Bevor du Pläne machst, warte erst einmal, was aus dem alten Rasen so rauswächst. Vielleicht hast du Frühjahrsblüher. Alte Gärten können voller Überraschungen sein.
“I love science, and it pains me to think that so many are terrified of the subject or feel that choosing science means you cannot also choose compassion, or the arts, or be awed by nature. Science is not meant to cure us of mystery, but to reinvent and reinvigorate it.”
Hallo fussel,willkommen erstmal im Garten-pur Forum Nun, also auch ich darf mich Besitzer einer solchen Grünfläche namens "Rasen" nennen Wir standen ziemlich lang vor den selben Überlegungen was damit geschehen soll.Haben schließlich von einer Neuanlage abgesehen und beschlossen nur zu vertikutieren und ein sog. Reparaturset einzusetzen.Und das Ergebnis..... Nach 2maliger Behandlung haben sich Moos, Hahnenfuss, Gänseblümchen etc. gleichmässig über die gesamte Fläche verteilt.Von Gras ist fast nichtsmehr zu sehen.Und dennoch.... Wie pearl auch anmerkt, es ist grüüüüneeeer als reiner Rasen es je sein könnte.Letztlich haben wir beschlossen uns mit unserer grünen Buckelpiste abzufinden und freuen uns seither jedes Frühjahr über eine herrliche weiße Wolke von Gänseblümchen Ohne Pflege gehts natürlich trotzdem nicht.Regelmässiges Mähen und Entfernen des Laubes im Herbst erhält die Gesundheit.LG Bine
Grüße aus dem WSS (.. dem Wilden Sonnigen Süden :-))
Andrerseits... wenn ihr einen schönen sauberen Rasen haben möchtet wäre eine Neuanlage sicherlich am einfachsten, andernfalls braucht es viel Geduld, Arbeit und Zeit.Um die Wurzeln der Apfelbäume in der Umgebung des Stammes zu schonen könntest du beim Fräsen eine Baumscheibe aussparen, die du dann erstmal mit einer Schicht Rinde o.ä. mulchst.Sollte euch diese Lösung langfristig nicht gefallen könnt ihr das Material wieder entfernen und auf diese -nun kahlen- Stellen Rasen nachsähen
Grüße aus dem WSS (.. dem Wilden Sonnigen Süden :-))
Hallo, Flo,erstmal herzlich willkommen !Und dann ein paar Gedanken zu eurem neuen Garten:- "Komplett verwildert", danach kann's - auf den ersten, flüchtigen Blick - schon nach ein, zwei Jahren mit wenig Pflege aussehen. Andererseits: Einem Garten mit guter Grundstruktur können selbst fünf, sechs, sieben Jahre mit wenig Pflege nicht viel anhaben. Ich würde an eurer Stelle erstmal nur den allergröbsten unerwünschten Wildwuchs entfernen und gucken, was ihr danach vorfindet. Am besten wartet ihr mit größeren Eingriffen bis zum Gehölz- und Stauden-Austrieb (April/ Mai); vorher werdet ihr schwerlich Klarheit gewinnen, was bereits wo wächst und wo ihr zugunsten der eigenen Wünsche eingreifen müsst.- "Rasen" ist was richtig Kompliziertes. Wenn Grasflächen vermoosen, hat das in der Regel nicht nur eine einzige Ursache; meistens spielen dabei Bodenart, Bodenchemie, Bodenverdichtung, Lichtverhältnisse und Drainage zusammen. Von daher ist Pearls Rat gut: Schaut euch erstmal ein Jährchen in aller Ruhe an, was ihr da überhaupt habt. Davon hängt ab, was letztlich zu tun ist - staunassem oder verdichtetem Boden, beispielsweise, muss/ kann man anders begegnen als bloß beschatteten Flächen.Überhaupt hast du noch gar nichts gesagt darüber, ob ihr auf Sand gärtnert oder auf Lehm, auf saurem oder kalkigem Grund, in der Sonne oder im Schatten. Genau das wäre aber Voraussetzung für vernünftige Tipps. Könntest du da bitte nochmal gucken?Schöne GrüßeQuerkopf
"Eine Gruppe von ökologischen Hühnern beschloss, jenes Huhn zu verbannen, das goldene Eier legte, weil Gold nicht biologisch abbaubar sei." Aus: Luigi Malerba, "Die nachdenklichen Hühner", Nr. 137
"Wer für alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein." (NICHT von Kurt Tucholsky)
Das mit dem "erst mal gucken, was der Garten so im ersten Jahr zeigt" haben die anderen ja schon empfohlen. Bei uns unter den Apfelbäumen ist inzwischen auch überwiegend Moos-Hahnenfuß-Wiese. Ob ihr nur vertikutiert, Moos ausrecht, kalkt, düngt und nachsät, oder gleich die alte Oberfläche abtragt (dann tät ich auch nicht umfräsen, sondern gleich die "Rasen"-Soden flächig abtragen) und neu anlegt ist Geschmacksache. Im ausgehenden Winter sehen auch Wiesen die zumindest als "Rasen mit Unkräutern" durchgehen könnten, gern mal zum Verzweifeln aus.
Hallo allerseits,danke erstmal für die rege Teilnahme ! :)Klar, Moos ist schön grün und weich, aber mir persönlich (und auch meinem Frauchen...) gefällt einfach die Optik nicht wirklich. Ich will auch sicher keinen englischen Rasen, Gänseblümchen, Löwenzahn und so Zeug stört mich nicht, im Gegenteil. Nur das Moos... Wahrscheinlich wird dann also erstmal gründlich vertikutiert und nachgesäät, bei Bedarf dann eben nächstes Jahr nochmal. Die grosse Tanne (doch keine Fichte... ) kommt aber auf jeden Fall weg, hier ein Bild:Man sieht recht gut wie das Ding dem einen Apfelbaum einiges an Licht nimmt, und eben um die Tanne drumrum ist der Moosbewuchs am massivsten.@Querkopf: Ich gebe dir absolut recht, zuerstmal möchte ich auch schaun was alles in dem Garten so wächst. Irgendwelche Stauden etc (wovon ich bis jetzt eh absolut keine Ahnung hab...) werden erst mal bleiben, und ich werde dann nur das entfernen was mir nach einem Jahr nicht gefällt. Nur beim Rasen bin ich mir definitiv sicher daß der so nicht bleiben soll.... Unser Boden ist ziemlich Lehmig, durchzogen von recht viel Kalkstein (Ausläufer der Schwäbischen Alb). Feuchtestauend ist er soweit ich bisher erkennen konnte aber nicht.Hier mal noch ein paar Fotos vom Rasen/Moos:
Dieses Gelände würde auch ich erst einmal eine Zeitlang beobachten. Wieviel Schatten von den Gehölzen fällt wohin, wenn sich erst ein Blätterdach entwickelt hat? Unter Bäumen wächst Rasen öfter schlecht, oder Du brauchst Schattenrasen.Der Boden scheint mir auch mindestens teilweise verdichtet zu sein. Da wächst Gras ohne Auflockerung nur schwer. Wegen möglicher Baumwurzeln kannst Du aber vielleicht gar nicht viel lockern.Deshalb würde ich erst einmal Zeit im Garten verbringen und Erfahrungen und Ideen sammeln. Es ist gerade jetzt ein bisschen schwierig, seinen Gärtnertrieb zu bändigen. Aber es lohnt sich.
Ach was hatte ich es leicht am Anfang, ich konnte ohne Bedenken erst mal all die Koniferen roden, die mein Vorbesitzer irgendwo in den Garten gepflastert hatte, nachdem sie ihm für die Bakonkübel zu groß waren.
Hallo fussel,so schlecht finde ich deinen Rasen auch nicht und selbst wenn du ihn neu einsähst wird er in 3 - 4 Jahren wieder so aussehen. Den Rasen würde ich erst mal vertikutieren, nachsäen und vor allem mit einem guten Langzeitdürger düngen. Also eine richtige einjährige Rasenpflege durchführen. Vor allem würde ich die sehr gut gewachsenen ca. 25 - 30 jährigen Apfelbäume nicht rausnehmem oder die Krone lichten. Das kann man nicht selbst ohne Schnitterfahrung. Da bedarf es schon eines Fachmannes der sich mit Obstbäumen gut auskennt. Im hinteren Bereich des Gartens muß mal gründlich aufgeräumt werden. Und auch der Grenzstreifen zu deinem Nachbarn sollte Umgestaltet werden.Die Baggerspuren locker etwas auf, verfüll sie und säe nach. Jetzt im Frühjahr ist die richtige Zeit dazu und anfang Juni wirst du nichts mehr davon sehen.Wenn du selbst wenig Gartenerfahrung hast bestell dir mal einen erfahrenen Gartenarchitekten der dich berät. So eine Beratung kostet nicht so viel und wird nach Stunden abgerechnet. Sag ihm aber gleich das du von ihm keinen Gartenentwurf haben möchtes und alles selbst machen willst. Erfrage vorher die Beratungskosten und mach dir Notizen.
Ich habe mir noch einmal auf dem Bild mit der Tanne den Apfelbaum angesehen. Die Obstbäume sollten noch kurzfristig in diesem Winter geschnitten werden. Evtl. bekommst du jemanden der Erfahrung mit Obstbäumen hat über eine Kleingartenanlage, evtl. auch über der Pomologenverein oder über eine Streuobstwieseninitiative. Landschaftsgärtner sind da meist mit überfordert. http://www.pomologen-verein.de/index.html
Nur als Tipp. Wenn du die Tanne loswerden willst, schneide sie ca. 1,5 m hoch ab und laß den Rest stehen. Der Minibagger hätte mit einer Kette den Reststamm umgezogen und du hättest die Wurzeln gleich mit entfernt.Große Tannen haben einen Wurzelteller von ca. 5 Metern Durchmesser. Wenn ich die Größe deiner Tanne richtig einschätze, ist der Teller ca. 1,5 m groß.Den Rasen bekommst du durch kreuzweises Vertikutieren hin. Mit einer Nachsaat sieht er gleich viel besser aus. Es ist ja erst Februar.GrußAndy