
News: Problem bei der Anmeldung? Bitte Mail über das Kontaktformular ganz unten! | garten-pur unterstützen mit einer Spende oder über das Partnerprogramm!
Wie reagieren : "Kompost"beschwerde (Gelesen 6757 mal)
Moderatoren: Nina, Phalaina, cydorian, partisanengärtner, AndreasR
Wie reagieren : "Kompost"beschwerde
Hm, ich frage einfach mal wie ihr reagieren würdet: Ich gärtnere hier auf gemieteter Fläche , die Gärten liegen zwischen den Häusern und sind so für die lieben Nachbarn einsehbar. Im Winter sprach mich eine Nachbarin an, das ich die Hochbeete versetzen soll, weil sie sonst wegen des Gestankes ihre Fenster nicht öffnen könne
. Ich habe ihr dann erklärt das es sich um Gemüsehochbeete handelt und die werden wie im letzten Jahr vor der Aussaat üppigst mit Erde abgedeckt und somit kann wie auch im letzten Jahr kein Geruch entstehen. Als freundlicher Mensch habe ich natürlich im letzten Sommer den Nachbarn Teile der Ernte angeboten, ohne Erfolg. Zwischen den Hochbeeten aus Zinkblech, wegen der Schnecken, und den Fenstern liegt eine 2 Meter hohe Hecke und ein Wirtschaftsweg. Heute hatte ich dann ein Schreiben der Hausverwaltung im Kasten mit der Aufforderung, den Kompost zu verlagern. Durch gesundheitliche Gründe ( die den Nachbarn bekannt sind) sind die Beete noch nicht beschickt, sollte eigentlich morgen passieren. Jetzt frage ich mich, ob ich trotzdem weitermache und das Ergebnis fotographiere und der Hausverwaltung schicke. Oder alles einstampfen und für dieses Jahr auf Gemüse verzichten? Verlagern kann ich das nicht großartig , der Rest des Gartens ist entweder bepflanzt oder zu schattig.Langfristig werde ich umziehen, da es hier Dauerärger gibt und ich nicht noch mehr Stress brauche. Aber bis dahin möchte ich weder auf meine Pflanzen noch auf Garten insgesamt verzichten.Einfach ignorieren und weiter gärtnern?Bilder aus dem Garten werde ich der Hausverwaltung zuschicken, damit sie wenigstens einen Eindruck haben.Direktes Ansprechen der Nachbarn hilft ja scheinbar nicht, was würdet ihr in so einer Situation machen?

Re:Wie reagieren : "Kompost"beschwerde
Hallo Julian,für das erste würde ich einen freundlichen Brief schreiben, dass es sich um einen Irrtum handeln muss, weil es kein Komposthaufen sondern ein Hochbeet ist. Vielleicht ist auch ein wenige Kompromissbereitschaft angebracht, dass Abfälle mit Geruchspotential wie z.B. Rasenschnitt nicht auf die Beete kommen.Ansonsten: wenn Du sowieso umziehen willst, ist ausreichend Selbstbewusstsein auch nicht fehl am Platze. Einen Sommer überstehst Du sicher auch noch so. Viele GrüßePeter
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
Re:Wie reagieren : "Kompost"beschwerde
Hi Peter,natürlich habe ich nichts Möffelndes aufgeschichtet, der Schnitt der Wiese ging letztes Jahr an Kaninchenbesitzer und ich mähe erst nach der Margeritenblüte. Der Hinweis auf einen Irrtum ist gut, das werde ich verwenden. Danke!
Re:Wie reagieren : "Kompost"beschwerde
Vielleicht brauchen Deine Nachbarn neue Brillen, ich weiß nicht, wie man ein Hochbeet mit einem Komposthaufen verwechseln kann..na ja, vermutlich wollen sie das verwechseln.Viel Geduld wünscht Dir June!
June
"Wer der Gartenleidenschaft verfiel, ist noch nie geheilt worden." Karl Foerster
"Wer der Gartenleidenschaft verfiel, ist noch nie geheilt worden." Karl Foerster
Re:Wie reagieren : "Kompost"beschwerde
Hallo Julian,erstmal Hinweis auf Irrtum ist gut. Außerdem würde ich die Hausverwaltung auffordern, jemand vorbei zu schicken und den 'Geruch' zu überprüfen. Kannst ja vorsichtshalber vorher noch etwas Gesteinsmehl über deine Hochbeete streuen. Das soll ja auch geruchbindend sein.Auf keinen Fall würde ich auf den Gemüseanbau verzichten. Oder gibt es da etwa einen einschlägigen Passus im Mietvertrag?
Re:Wie reagieren : "Kompost"beschwerde
Callis,neh, so einen Passus gibt es nicht. Es riecht höchstens nach Blumenerde, ich habe zum Abdecken extra käufliche geholt. Im Garten blühen gerade so viele duftende Narzissen und Goldlack das es höchstens sehr süß duftet. Aber die Probleme der Leute mit mir werde ich nicht ändern können, daher ist es sicher hilfreich sich argumentativ gegenüber der Verwaltung zu verhalten damit sie den Vertrag nicht kündigen.
Re:Wie reagieren : "Kompost"beschwerde
Ich würde der Hausverwaltung schreiben und eine Gartenbegehung anbieten. Dann kann man sich vor Ort informieren, daß alles korrekt abläuft. Gesteinsmehl über das Hochbeet zu streuen ist obendrein noch eine gute Idee. Was die lieben Nachbarn sehen wollen oder nicht, ist ein weites Feld und schlimmstenfalls ein Minenfeld. Viel Glück!
Re:Wie reagieren : "Kompost"beschwerde
Kannst du die gesundheitlichen Gründe, evtl. durch ein ärztliches Attest gegen über der Hausverwaltung, unter mauern? Um klar zu machen, das es so zusagen höhere Gewalt war, dass du "noch nichts" getan hast? Wenn du einen ganz coolen Arzt hast, kann er dir evtl. bescheinigen, dass du gar zur Gesundung, auf das Gärtnern angewiesen bist.Sonst kannst ja noch darauf hinweisen, dass beim steigen der Lebensmittelpreise, das gärtnern ein wenig die Kosten dämpft.Die Nachbarn reden so oder so, ob mit dir oder über dich, vllt. kannst du trotzdem ruhig neben den leben, denn wer weiß, was du als nächstes bekämst, wenn du umziehst.Gute Nerven und viel Kraft wünsche ich dir.Durch gesundheitliche Gründe ( die den Nachbarn bekannt sind) sind die Beete noch nicht beschickt, sollte eigentlich morgen passieren.
Re:Wie reagieren : "Kompost"beschwerde
Peters:
ist klasse!Das hätte ich in ähnlichen Garten- und Wohnsituationen auch brauchen können. Nachbarn, die Ärger machen können sich Jahre später als absolut hilfreiche Engel erweisen. Also Kopf hoch, du bist auch wer und hast auch Bedürfnisse und brauchst auch Raum. Nimm ihn ein und den Nachbarn nicht so ernst.ist ausreichend Selbstbewusstsein auch nicht fehl am Platze
“I love science, and it pains me to think that so many are terrified of the subject or feel that choosing science means you cannot also choose compassion, or the arts, or be awed by nature. Science is not meant to cure us of mystery, but to reinvent and reinvigorate it.”
— Robert M. Sapolsky
— Robert M. Sapolsky
Re:Wie reagieren : "Kompost"beschwerde
Ich verstehe Dich gut, das ist ein doofes Gefühl, wenn man die Nachbarn gegen sich hat und eigentlich gar nichts Böses macht, sondern nur nicht in deren Weltbild passt. Geht mir häufiger so und als harmoniebedürftiger Mensch leide ich auch darunter.Aber die Tipps hier sind gut. Lass Dich nicht unterkriegen! Gemüseanbau macht glücklich, denk dran.
Man soll die Dinge nicht so tragisch nehmen, wie sie sind (Karl Valentin)
Re:Wie reagieren : "Kompost"beschwerde
Das ist der Spruch der Woche.Gemüseanbau macht glücklich

„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
Re:Wie reagieren : "Kompost"beschwerde
Ich finde es eigenartig wie hier argumentiert wird. Einmal wird gesagt es riecht nicht zum Anderen werden alle möglichen Maßnahmen vorgeschlagen um die Geruchsbelästigung abzustellen. Mir scheint, dass doch was an der Geruchsbelästigung dran ist. Ein Hochbeet ist kein Komposthaufen auf den alle Küchen- und Gartenabfälle draufgekippt werden. Bei einem ordnungsgemäß angelegtem Hochbeet kommt es zu keiner Geruchsbelästigung.Und auch ich möchte keinen stinkenden Komposthaufen, werder meinen eigenen noch einen fremden, vor meinen Fenstern liegen haben.
Liebe Grüsse Crispa
Re:Wie reagieren : "Kompost"beschwerde
Hallo Julian,Eins verstehe ich nicht ganz:Warum hat sich die Nachbarin im Winter schon beschwert? Da war ja nix los auf den Beeten, oder? Oder hast Du eine Kompost- bzw. Mistschicht ausgebracht, wo drüber dann Erde kommt und bepflanzt wird? Aber wenn das so ist, müßte sich das Problem ja nun erübrigen. Warum also gerade jetzt eine neuerliche Beschwerde?Wenn in den Hochbeeten in der nicht bepflanzten Zeit Kompost gesammelt wird, wird die Sache ja erst im Spätherbst wieder akut. Und bis dahin ist ja noch einige Zeit zum Überlegen, ob man die Abfälle irgendwie abdecken oder geruchsneutralisieren kann. Dh. man könnte jetzt mal mit der Verzögerungstaktik herangehen und eine Sanierung im Herbst anbieten.
- Dicentra
- Beiträge: 4222
- Registriert: 8. Okt 2007, 23:09
- Kontaktdaten:
-
jederzeit offen für Experimente
Re:Wie reagieren : "Kompost"beschwerde
Na, da hab ich eher den Eindruck, dass generell in der Nachbarschaft was nicht stimmt und die Hochbeete nur der "Aufhänger" sind. Die riechen doch nicht und ein gut aufgesetzter Kompost im Schatten entwickelt auch nur unwesentliche Düfte. Genau, Julian, halte durch und ziehe bald um! Wenn die Nachbarn über die Verwaltung gehen, wird Dir im Gegenzug wohl auch nur dieser Weg bleiben.LG Dicentra
Es gibt nichts Beruhigenderes als eine schnurrende Katze.
Re:Wie reagieren : "Kompost"beschwerde
Erst mal vielen Dank für die Tipps und die Unterstützung! Natürlich stimmt hier einiges in der Nachbarschaft nicht und in das Weltbild passe ich hier gar nicht. Ich habe auch nicht das Bedürfnis, da rein zu passen. Hier gibt es Gärten nur zum Feiern, also Rasen und einen Plastikpavillon, Blumen machen Arbeit und Gemüse gibt es im Supermarkt. Die aktuelle Situation ist wohl eine Frustmischung, den letzten Garten habe ich erst im vorigen Jahr übernommen und die Vormieterin erzählte immer , es sei so kahl" weil nichts wächst". Jetzt sitzt sie den ganzen Tag mit Blick auf den Garten und schaut auf ein Narzissenmeer durchsetzt mit Goldlack. Und ich habe frech den Garten abgeschlossen nachdem ich jeden Tag die Haufen ihres Hundes von der Wiese entfernt habe. Die Hochbeete waren in gleicher Form auch im letzten Jahr in Betrieb, da gab es keine Beschwerde wegen der Beete , aber dafür weil ich zu viele unbekannte Pflanzen ( dabei waren es nur Dahlien und Hems und einjährige) habe und überhaupt zu viele Blumen.Irgendetwas findet mensch ja immer.Ich habe jetzt alles photographiert , inklusive der weit offenstehenden Fenster der lieben Nachbarn
und schicke das mit einer Einladung an die Verwaltung. Morgen ist noch Arzttermin, der wird auch was Nettes schreiben. Am Samstag war ich einfach panisch, ich habe wirklich genug Stress ohne dämliche Nachbarn.
