

Moderator: Phalaina
Auch wenn ich bezüglich Schefflera nicht viel beitragen kann, so muss ich bei der Nährstoffversorgung dennoch widersprechen. Düngen kann grundsätzlich nicht als schädlich eingestuft werden. Für eine optimale Nährstoffversorgung der Pflanzen spielen bei der Topfkultur mehrere Faktoren zusammen:die Pflanzenart/-sorte, das Substrat, das Gießwasser und eben der Dünger. Verschiedene Pflanzenarten benötigen unterschiedlich viele Nährstoffe und verschiedene Nährstoffzusammensetzungen für die optimale Versorgung, das Wachstum und die Blüte. Wenn die Nährstoffversorgung durch das Substrat und das Gießwasser nicht nur kurzfristig, sondern langfristig gesichert ist, braucht selbstverständlich gar nicht oder erst nach einiger Zeit gedüngt werden. - Das klappt allerdings nur bei langsam wachsenden Pflanzen. Viele andere sind wahre Nährstoffzehrer. Gerade bei diesen machen sich die handelüblichen, torfbasierenden (und damit nährstoffarmen), federleichten Kultursubstrate bemerkbar. Dort geht ohne regelmäßiges Düngen so gut wie nichts. Ein weiteres Problem stellt das Gießwasser dar, das in vielen Gebieten Deutschlands durchaus recht kalkhaltig ist, was mittel- und langfristig den pH-Wert des Substrates, dessen Nährstoffzusammensetzung und die Nährstoffhaltekapazität verändert. - Aus diesen Gründen müssen Pflanzen, die mit solchem Wasser gegossen werden, weitaus häufiger umgetopft werden.Ich selbst verwende keine der handelsüblichen Kultursubstrate im Reinen, sondern verbessere sie grundsätzlich nach meinen Erfahrungen oder mische mir das benötigte Substrat aus Einzelkomponenten zusammen. Diese Möglichkeit hat natürlich nicht jeder. Jährliches Umtopfen erhalten viele, aber bei weitem nicht alle meine Pflanzen. Dazu reicht einerseits schlichtweg die Zeit nicht und andererseits wollen manche Pflanzen nicht zu oft umgetopft werden. - Dass es trotzdem funktioniert, erreiche ich grundlegend durch die richtige Substratwahl, desweiteren durch die Verwendung von vollentsaltem Wasser (Osmosewasser) zum Gießen der Zimmerpflanzen (=> kein Kalkeintrag) und nicht zuletzt durch das regelmäßige, schwache (!) Düngen.Die handelsüblichen Flüssigdüngerkonzentrate für den Otto-Normal-Verbraucher (aus dem Baumarkt, dem Blumengeschäft etc.) eignen sich nach meiner Erfahrung weniger gut für die Pflanzenversorgung als vollwertige Produkte für den Profi (z.B. Wuxal super). Letztere enthalten eine weitaus bessere Zusammenstellung und auch mehr Mikronährstoffe (Spurenelemente etc.) als erstere.Die positive Auswirkung des Düngens lassen sich an den Pflanzen ablesen. Sie sind kräftiger, gesünder und widerstandsfähiger gegenüber Schädlingen. - Vorausgesetzt das Substrat, der Standort und weitere Bedingungen (Temperatur, Topfgröße...) stimmen. Wird zu viel und womöglich in falscher Zusammensetzung gedüngt, führt das natürlich zu Salzüberschüssen, die jeder Pflanze das Leben erschweren. Deshalb nur wohl dosiert düngen, wie es so schön heißt und lieber mal mit Mikronährstoffen (die meist limitierenden Faktoren) nachdüngen als mit einem kräftigem Volldünger draufzuhauen.Es ist wie so oft in der Biologie ein großes, oft schwer zu überschauendes und noch weniger begreifbares Netzwerk aus vielen einzelnen Komponenten, die auf wundersame Weise zusammenwirken und so einer Pflanze das Gedeihen ermöglichen.Viele GrüßeMarkusPS: Schefflera zählt nach meinem Wissen nicht zu den Hungerkünstlern. Sie wachsen schnell und brauchen viele Nährstoffe.Mit Seramis, Blähtonkügelchen und dergleichen "Substrate" kann ich höchstens als Beimengung was anfangen. Pur halte ich es mittel- und langfristig für ungeeignet, v.a. für ungeübte Gärtner. Die Gefahr der Versalzung durch Gießwasser und Überdüngung ist einfach zu groß.Lieber noch ein gutes handelsübliches Substrat als gebrannten Ton.Düngen halte ich übrigens generell für schädlich. Ich dünge meine Pflanzen nie, sie werden nur 1x jährlich umgetopft.