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Welkeresistente Gehölze (Gelesen 18184 mal)
Moderator: AndreasR
- Gartenlady
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Welkeresistente Gehölze
Ich weiß nicht, ob der thread hier richtig ist, sonst verschieben.Mein Clerodendrum trichotomum var. fargesii, geht offenbar ein, aus heiterem Himmel und im Vollbesitz seiner Kräfte hat er plötzlich angefangen einen großen Teil der Blätter hängen zu lassen.Ich vermute einen Welkepilz als Ursache.Nun frage ich mich, kann ich dort eine Ersatzpflanze setzen? Bei Ahornen hat das nicht geklappt, wo einmal einer der Welke zum Opfer gefallen ist, konnte ich keinen Neuen mehr etablieren.Gibt es Gehölze, die resistent sind gegen diese Welkepilze, die offenbar immer mehr um sich greifen, denn überall sehe ich Opfer.
Re:Welkeresistente Gehölze
Ich hatte den hübschen Schneeball, Viburnum bodnantense 'Dawn', der auch ganz kurzfristig dahingerafft wurde. Auf die gleiche Stelle sollte unbedingt wieder ein Schneeball, da genau "spiegelverkehrt" im Garten ein Viburnum farreri steht.Ich habe dann einen Viburnum bodnantense 'Charles Lamont' gekauft (mittlerweile ist die Sorte schon verbreiteter und auch in Gartenmärkten anzutreffen, vor zwei Jahren musste ich bestellen).'Charles Lamont' soll wohl resistent sein, und bisher gedeiht er an besagter Stelle auch ganz problemlos.
- Gurke
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Wer keinen Plan hat, sollte einfach nix schreiben.
Re:Welkeresistente Gehölze
da fällt mir spontan ein Plastikweihnachtsbaum ein

- Gartenlady
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Re:Welkeresistente Gehölze
das wäre ja eine schreckliche Vorstellung, wenn alles voller Plastikweihnachtsbäume stündeda fällt mir spontan ein Plastikweihnachtsbaum ein![]()



Re:Welkeresistente Gehölze
Da Welkepilze überall im Boden vorkommen habe ich bei Neuanpflanzungen keine Rücksicht auf vorher Verstorbene genommen. Bei mir wurden etliche Rhododendren dahingerafft. An die gleiche Stelle habe ich neue gesetzt. Sie sind prächtig gediehen.Es kommt wohl alleine auf die Pflanze an, ob der Pilz eindringen kann.
Re:Welkeresistente Gehölze
Lassen wir den Thread erstmal hier.Gartenlady, ist es denn definitiv ein Welkepilz?In dem Fall sollte in den betroffenen Ästen im Querschnitt eine ring- oder sichelförmige Braunfärbung zu sehen sein.Ich vermute, dass der Pilz, der die Welke verursacht, im Boden praktisch nicht zu bekämpfen ist.Ich vermute auch, dass eine Verbesserung der Bodenstruktur, insbesondere eine Lockerung und gute Durchlüftung, dem Gehölz bessere Bedingungen schaffen und die Widerstandsfähigkeit erhöhen.Ob es vollkommen resistente Gehölze gibt, wage ich zu bezweifeln.Ein wenig googeln fördert zutage, dass Walnussbäume, Weiden, unsere heimische Eiche und Birnbäume resistent sein sollen. Wenn das alles wäre, wäre es trostlos.Ich würde an der Stelle, wo ein Welkepilz ein Gehölz umgebracht hat, erstmal keines aus der näheren Verwandschaft (also dieselbe Sorte, Art, Gattung oder sogar nicht mal der Familie) wieder pflanzen. Nach Rodung des Opfers (nicht auf den Kompost entsorgen) würde ich den Boden lockern und verbessern und nach einer Wartezeit (jetzt also im nächsten Frühjahr) mutig neu pflanzen, allerdings nicht gerade ein kostbares und seltenes Stück.P.S. @fars: Hier werden immer mal wieder Gehölze dahingerafft, allerdings nicht durch Welkepilze (Verticillium), sondern wohl durch Hallimasch - das Ergebnis ist dasselbe. Ich habe darauf verzichtet, an der Stelle, wo's die Zaubernuss erlegt hat, wieder eine zu pflanzen.Ob es bei Rhododendren sortenbedingte Unterschiede gibt? Allerdings stehen die wohl alle auf der gleichen Unterlage.
- Gartenlady
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Re:Welkeresistente Gehölze
Ganz so ist es wohl nicht, es gibt offensichtlich empfindliche Pflanzen, siehe Thuja, die überall dahingerafft werden und ebenso die japanischen Ahorne. Auch Viburnum scheint gefährdet, bei mir ist ein V. ´Mariesii´ daran gestorben und bei verschiedenen Bekannten auch.Die Frage ist, ob es Gehölze gibt, die bekanntermaßen weniger empfindlich sind.Neben der befallenen Pflanze wächst noch ein bisher gesund aussehender Ausläufer, ob der zur Nachzucht taugt?P.S. mir fällt gerade ein, dass an derselben Stelle auch mal eine schon alte Zaubernuss plötzlich dahingerafft wurde, das ist aber schon über 20 Jahre her.Der Clerodendrum steht schon 8 oder 9 Jahre dort, die Bodenbediungungen haben sich nicht verändert, allerdings ist es dort feucht, aber er scheint dies auch zu mögen, hatte jedenfalls ziemlich schnell beleidigt auf Trockenperioden reagiert.Bisher habe ich noch nichts abgeschnitten, werde das aber gleich mal tun und die Schnittstelle anschauen.Es kommt wohl alleine auf die Pflanze an, ob der Pilz eindringen kann.
Re:Welkeresistente Gehölze
Ich bin nach wie vor anderer Ansicht.Japanische Ahorne sind sehr weit verbreitet und es gibt recht alte Exemplare. Da Welkepilze offensichtlich bodenbürtig sind und übrall vorkommen, muss der Schwachpunkt die individuelle Pflanze sein. Interessant ist ja auch, dass zwei gleiche Pflanzen unmittelbar nebeneinander stehen können, aber nur eine davon wird befallen.Ahorne erleiden infolge winterlicher Temperaturschwankungen sehr leicht Verletzungen in Form von aufgeplatzter Rinde. Ohnehin ist die Rinde von A. sehr empfindlich. Ich vermute hier den Eintritt der Pilze.
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Re:Welkeresistente Gehölze
Hallo, Gartenlady, in der Arbofux-Diagnosedatenbank für Gehölze - über die Internetseite der Fachhochschule Weihenstephan erreichbar, für den Zugang muss man sich registrieren (kostenlos) – steht einiges zum Thema "Verticillium-Welke bei Laubgehölzen": "Verticillium dahliae und V. albo-atrum befallen über 350 gartenbauliche und landwirtschaftliche Wirtspflanzen (mit über 70 Baumarten und Sträuchern), wobei insbesondere V. dahliae an vielen Gehölzen mit dem Symptome der "Welke" auftritt. … Beide Verticillium-Arten sind bodenbürtige Erreger, die mikroskopische Dauerformen ausbilden (V. dahliae: Mikrosklerotien; V. albo-atrum: Dauermyzel) und für Jahre den Boden verseuchen können. Unter günstigen Bedingungen kommt es zur Infektion der Bäume über die Wurzel (auch möglich: Weitergabe des Pilzes über Schnittwerkzeuge von befallenen auf unbefallene Triebe). … Ein sicherer Nachweis des Erregers ist nur über ein Labor möglich, wobei es für die Anwesenheit von V. dahliae im Boden ein Nachweisverfahren gibt, das eine erste Einschätzung, insbesondere auch mit Blick auf neu zu bepflanzende Flächen und ihre potenzielle Gefährdung, erlaubt (Pflanzenschutzamt). … (Hervorhebung von mir)Zu "Vorbeugung und Bekämpfung" heißt es:"Vor einer größeren Gehölzpflanzung Boden-Nachweistest durchführen. Kein wirkungsvoller Fungizideinsatz möglich. Standortbedingungen optimieren (u.a. Wasserversorgung, Düngung)."Quelle (ist beim Suchen nach "Pilze (ohne Baumpilze)" Datensatz 93 von 99, ich war froh, von hinten begonnen zu haben
...)Frag doch mal bei deinem Pflanzenschutzamt (meist bei den Landwirtschaftskammern angesiedelt), wie Tests gemacht werden und was sie kosten. Da Verticillium dahliae auch für landwirtschaftliche Kulturen (z. B. Raps, Kartoffeln) ein Problem ist, dürften hinreichende Erfahrungen vorliegen mit der Testerei – und wenn das Ergebnis vorliegt, haben die Fachleute vermutlich auch konkrete Ratschläge parat. Schöne GrüßeQuerkopf

"Eine Gruppe von ökologischen Hühnern beschloss, jenes Huhn zu verbannen, das goldene Eier legte, weil Gold nicht biologisch abbaubar sei." Aus: Luigi Malerba, "Die nachdenklichen Hühner", Nr. 137
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- Gartenlady
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Re:Welkeresistente Gehölze
Viielen Dank, Querkopf
es gibt also Untersuchungen. Ich werde mal anfangen zu lesen.

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Re:Welkeresistente Gehölze
Nachtrag, @Fars:Dass Welkepilze "überall vorkommen", scheint nicht ganz richtig zu sein - bei einer Recherche, die ich vor einer Weile mal angestellt habe, stieß ich auf Hinweise, dass Verticillium dahliae in jüngerer Zeit verstärkt eingeschleppt wurde, und zwar mit Nutzpflanzen-Material. Was Gehölze betrifft, habe ich außerdem die Angabe in Erinnerung, dass junge Pflanzen eher befallen werden als ältere.Quellen habe ich leider nicht mehr parat - die Recherche liegt schon etwas zurück, und im Moment fehlt mir die Zeit, die Sachen nochmal rauszusuchen.Individuelle Pflanzen-Widerstandskraft scheint auch eine Rolle zu spielen. Ist aber wohl nicht der einzige bestimmende Faktor...Schöne GrüßeQuerkopf
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Re:Welkeresistente Gehölze
Es ist ja nicht nur der Verticillium-Pilz, sondern auch andere Pilzarten führen zu plötzlichem Absterben von Pflanzen. So z.B. Phytophtora.Inzwischen sind diese Pilzarten so weit verbreitet (und verbreiten sich zunehmend durch Baumschulen), dass wohl kaum noch ein Garten davor verschont ist.
- Gartenlady
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Re:Welkeresistente Gehölze
Ich habe mich nun dort angemeldet und die Infoseite gelesen. Leider gibt es nur eine Liste von gefährdeten Pflanzen, in der der Clerodendrum natürlich nicht vorkommt auch nicht Viburnum und Cercis canadensis ´Forest Pansy´ der im Boga der Krankheit zum Opfer fiel. Außerdem habe ich einige Zweige abgeschnitten, nachdem ich endlich eine meiner Kranke-Pflanzen-Schere gefunden habe. Die Zweige weisen die beschriebene ringförmige Verfärbung auf. Das alles bestätigt meine Vermutung, inzwischen ist die gesamte Krone betroffen. Es gibt aber 3 gesund aussehende Ausläufer, es fragt sich nun, ob es sinnvoll ist, diese wachsen zu lassen. Ich vermute, eher nicht, sie entspringen ja derselben Wurzel.Ich glaube, es ist zunächst mal besser gar kein Gehölz dort zu pflanzen, da es ja keine Liste nicht gefährdeter Pflanzen gibt. Der Baum steht vor einem Fenster, es ist also kein großes Gehölz dort erwünscht.
Re:Welkeresistente Gehölze
Ein Hoffnungsschimmer: Im Garten meiner Mutter steht ein rotlaubiger Japanischer Ahorn, den ich vor 30 Jahren als Winzling (die Pflanze, nicht ich) dort gepflanzt habe. An der Pflanze starben in den ersten Jahren immer wieder viele Zweige ab, die im Querschnitt die besagte Verfärbung durch Verticilliumbefall aufwiesen und welkten. Diese Zweige wurden konsequent ausgeschnitten, manchmal blieb nur ein Zweiglein übrig. Die Pflanze ist heute etwa 4 m hoch, dicht verzweigt und üppig belaubt, trotz immer wieder auftretender Symptome.Schneide bei Deinem Clerodendron mal alle sichtbar welkenden Triebe weg und warte ab.Die Zweige weisen die beschriebene ringförmige Verfärbung auf. Das alles bestätigt meine Vermutung, inzwischen ist die gesamte Krone betroffen. Es gibt aber 3 gesund aussehende Ausläufer, es fragt sich nun, ob es sinnvoll ist, diese wachsen zu lassen. Ich vermute, eher nicht, sie entspringen ja derselben Wurzel.
Re:Welkeresistente Gehölze
Gleiches kann ich von einem großen Rhododendron-Busch berichten. Von diesem ist zwar nur noch ein Ast übrig, der aber ist inzwischen 2 Jahre symptomefrei.Wenn du an diese Stelle kein neues Gehölz pflanzen willst, gehst diu wohl davon aus, dass der Pilz auf diese Stelle beschränkt bleibt? Ich hoffe mit dir.