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Schnitt im Feuerbrandgebiet (Gelesen 1555 mal)

Obstgehölze, Beerensträucher und Wein (Veredlungen, Unterlagen, Schnitte und Selektionen) sowie Staudenobst (Erdbeeren)

Moderator: cydorian

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Sabine G.

Schnitt im Feuerbrandgebiet

Sabine G. »

Hallo an alle Fachkundigen,wir leben ja wie bereits erwähnt im Feuerbrandgebiet. Meine Quitte wurde nach massivstem Befall dieses Jahr gerodet ect.Was bleibt sind meine Jungbaeume - die ich noch vor Ausbruch dieser Krankheit hier gesetzt habe.Nun weiss ich noch, es hat geheissen man soll die Baeume lieber im Sommer schneiden. Und weniger stark.Mein Holsteiner Cox ist aber wie jedes Jahr voellig ins Kraut geschossen ( der ist auch nur ein relativen Joungster, ca 10 Jahre alt) und die 2 jaehrigen Neupflanzungen braeuchten definitiv einen Schnitt. Insbesondere die Birne - wo ganze Zweige verkrueppeln, weil wir so aggressiv den Birnengitterrost haben.Kann und soll ich jetzt schneiden - und was heisst denn weniger stark??Viele GruesseSabine
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Zuccalmaglio
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Re:Schnitt im Feuerbrandgebiet

Zuccalmaglio » Antwort #1 am:

Mit Feuerbrand musste ich mich zum Glück noch nicht näher beschäftigen.Aufgrund des Infektionsweges kann ich mir nicht vorstellen, das der Schnittzeitpunkt auf die Anfälligkeit einen maßgeblichen Einfluss hätte.Ungeachtet sonstiger Besonderheiten bei der Art des Schnittes und der Arten und Sorten gilt grundsätzlich: Winterschnitt bewirkt stärkeren Neuaustrieb, Sommerschnitt weniger stärkeren.
Tschöh mit ö
Sabine G.

Re:Schnitt im Feuerbrandgebiet

Sabine G. » Antwort #2 am:

Das kommt schon auch noch zu Dir :-X Dieses Jahr sah ich es 70 km entfernt von mir in einem Klostergarten an lauter uralten Hochstaemmen. Die Lechueberquerung hat somit kein Jahr gedauert.Es gab einen Zettel dazu vom Landratsamt - in dem eben Sommerschnitt angepriesen worden ist. Ich denke, dass zielte eben auf den schwaecheren Neuaustrieb.Wenn ich`s richtig zusammen fasse, dann sei eine gute Wasserversorgung wichtig - das traf fuer meine Quitte zu, die stand trocken. Warum aber mein alter Apfelhochstamm so stark betroffen ist, waehrend die gleich alten Nachbarbaeume in unmittelbarer Naehe auf gleichem Boden gut aussehen - I don`t know. Sortenabhaenig sei es auch nur begrenzt.Mein Resumee - der starke Rueckschnitt vom letzten Jahr hat nicht gelohnt. Der Baum ist nicht zu retten. Er trieb zwar erst wieder aus - bekam aber dann erneut so stark Feuerbrand, dass es schlicht keinen Sinn mehr macht. Eine Apfelernte gibt es so natuerlich auch keine.Die drei Jungbaeume sind bislang ohne Fuerbrand. Der Holsteiner Cox hat es in begrenztem Maße wie letztes Jahr - hier ist ein Schnitt moeglich. Wobei der wegen seines unerhoert starken Wuchse auch nicht immer erkennen laesst, wo noch ein befallener Trieb versteckt ist. und so stark schneiden soll ich ja auch nicht. Rudi Ratlos... :-\
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Zuccalmaglio
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Re:Schnitt im Feuerbrandgebiet

Zuccalmaglio » Antwort #3 am:

Nach allem, was man so liest, scheint die Empfänglichkeit für Feuerbrand doch auch sehr Arten- und sortenabhängig zu sein.Daneben dürfte die jeweilige Unterlage einen maßgeblichen Einfluss haben wie auch der allgemeine Vitalitätszustand des Baumes. Insofern verwundern mich die differenzierten Verhältnisse auf deinem Areal nicht.
Tschöh mit ö
Sabine G.

Re:Schnitt im Feuerbrandgebiet

Sabine G. » Antwort #4 am:

Auch da gibt es keine Allgemeingueltigkeit. Komme gerade aus Schongau, wo an einer Strasse relativ junge Birnen stehen. Die eine Reihe ist auch nach Schnitt erneut massivst befallen - ein paar hundert meter weiter stehen die super da. So mich nicht alles täuscht, sind die a) gleich alt und b) von Wuchsform und Co gleich aussehend. Da Strassenmeistereien oder wer immer im oeffentlichen Strassenverkehr die Baeume pflanzt sicherlich eine einzige Bezugsquelle hat, kann man mutmassen, dass die Unterlagen alle die Gleichen sind.Die Vitalitaet meines alten Apfelbaums war beruechtigt ;D Der hat uns mit Apfelmassen schier erschlagen. Aber vielleicht waren das die letzten 10 Jahre vorm Tod die Überlebensmassnahmen, wer weiss ;)Schade dass ich zur zeit keine Kamera habe. Gerade die Birnensituation haett ich gerne gezeigt. :-\Viele GruesseSabine
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Zuccalmaglio
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Re:Schnitt im Feuerbrandgebiet

Zuccalmaglio » Antwort #5 am:

Sabine, deine Beobachtungen bringen mich auf was. Könnte ja gut sein, das der Erreger nicht nur über die Blüte übertragen wird, sondern auch über Verletzungen, Wunden etc.Da m.W. für die Infektion eine hohe Temperatur erforderlich ist, könnte das dann bei einem Schnitt im Sommerhalbjahr den Befall fördern.Insofern würde ich künftig eher und vorsorglich im Winterhalbjahr schneiden.
Tschöh mit ö
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