Hallo,
... Eine Liste der am besten durch Stecklinge zu vermehrenden Pflanzen wäre ein schönes Thema.
Pearls Anregung aus dem "Prima-Klima-Thread"

greife ich mal auf, das Thema interessiert mich schon lange. Wobei ich der Einfachheit halber die Vermehrung durch Absenker einbeziehe, der Überschaubarkeit zuliebe das Ganze aber eingrenze auf Gehölze. Meine eigenen Erfahrungen mit deren Vermehrung halten sich bisher in Grenzen, die Erfolge erst recht. Aber ein paar Beobachtungen kann ich für den Anfang denn doch beisteuern:
1. Sarcococca humilis- Steck-Runde 1: Frühsommer/ Sommer, versehentlich abgebrochener Zweig, geteilt in 5 kurzbleistiftgroße Stücke. Gesteckt in sehr lockere, mit viel Sand abgemagerte Anzuchterde, gut angegossen, durchsichtige Kunststoffglocke drüber. Schattiger, geschützter Draußen-Platz, regelmäßiges Lüften durch Aufdrehen des Glocken"ventils", regelmäßiger Feuchtigkeitscheck (kein weiteres Gießen nötig). Nach 6-8 Wochen: 3 Stecklinge schwarz, 2 lebendig. Spätherbst: 1 Steckling sehr gut bewurzelt, der zweite mausetot. Erfolgsquote: 20 Prozent. - Steck-Runde 2: Spätfrühling (Anfang April), Nach-Blüte-Rückschnitt zu groß gewordener Pflanzen, 40-50 kurzbleistiftgroße Stücke. Gesteckt wie oben, mit ca. 1 cm purem Sand obendrauf (wobei ich relativ früh "enthauben" musste, nachdem stürmischer Wind die Glocke mehrmals verweht hatte). Frühherbst: 5-6 Stecklinge schwarz, knapp 20 gut bis sehr bewurzelt (sie bekamen sofort Einzeltöpfe mit etwas kräftigerem Substrat), der Rest mit Ansätzen von Wurzeln (kam zurück in den Kindergarten). Die Erfolgsquote dürfte, sofern der Winter den Rest-Steckis nichts Ernsthaftes antut, bei mindestens 80 Prozent liegen. Ich tippe, dass der frühere Steck-Zeitpunkt hier die entscheidende Rolle spielt.
2. Tamarix odessana (= T. ramosissima)Blütezeit, versehentlich abgebrochener Zweig. "Gesteckt" in Wasser (durchsichtige 1,5-Liter-Plastikflasche), nach Ende der Blüte beiseite gestellt und vergessen - beim Aufräumen mit vielen weißen Würzelchen wiedergefunden. Umgesetzt in mit viel Sand abgemagerte Anzuchterde. Immer noch lebendig. Lässt mich messerscharf schlussfolgern, dass Tamarisken besonders leicht wurzeln

. (Wäre aber natürlich gut zu wissen, zu welcher Jahreszeit das am sichersten funktioniert - kann jemand dazu was sagen?)
3. Diverse Geißblätter: Triebe flach legen, am Boden fixieren, Erde drüberhäufeln, drei bis sechs Monate warten und den dann bewurzelten Teil der Absenker topfen: Das hat bisher bei Lonicera periclymenum, L. japonica 'Hall's Prolific' und auch bei L. fragrantissima mehrfach gut geklappt. Allerdings nicht ganz verlässlich, offenbar in Abhängigkeit von der Jahreszeit - weiß jemand, wann das Absenken am besten/ schnellsten Ergebnisse zeitigt?
4. Clematis:Da hatte ich bisher noch nie Erfolg mit (Internodien-)Stecklingen, weder in Erde noch in Wasser. Probiert habe ich's mit großblütigen Hybriden und mit verschiedenen Viticella-Sorten. Wie macht man das richtig?
5. Thymian:Von Thymus vulgaris 'Compactus' werde ich demnächst einen größeren Schwung Stecklinge benötigen. Und auch andere Thymus-Arten möchte ich vermehren. Soll kein Problem sein, habe ich mir sagen lassen - aber wann ist bei Thymus denn der beste Termin zum Stecken?Danke für Antworten

(natürlich ebenso für Ergänzungen!) & schöne GrüßeQuerkopf
"Eine Gruppe von ökologischen Hühnern beschloss, jenes Huhn zu verbannen, das goldene Eier legte, weil Gold nicht biologisch abbaubar sei." Aus: Luigi Malerba, "Die nachdenklichen Hühner", Nr. 137
"Wer für alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein." (NICHT von Kurt Tucholsky)