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Weinreben in Bäumen ziehen (Gelesen 14801 mal)
Moderator: cydorian
Weinreben in Bäumen ziehen
Vor einiger Zeit habe ich in der Nr.88 der "Mitteilungen der DDG" in einem Artikel gelesen, das bei den alten Griechen und Römern im Weinbau Ulmen (Ulmus procera) als "Stützen" dienten. Im folgenden Buch wird dies ebenfalls erwähnt:http://books.google.de/books?id=VquhlvE ... f=falseNun, Wein an freistehenden Spalieren und Hauswänden kann ja jeder
Wer aber kombiniert heute noch/wieder Kopfbäume oder dachförmig gezogene Platanen mit Wein ?Wäre doch eine interessante Gestaltungsidee für den Hausgarten. VGAndreasHabe erst einmal einen Extra-Thread aufgemacht. Kann später ja immer noch in einen der Thementhreads bei "Wein- und Tafeltrauben" eingeordnet werden.

Re:Weinreben in Bäumen ziehen
Na ja..... Wenn das irgendwo mal so war, dann dürfte es sich um eine "Spielart" ohne erwähnenswerte Bedeutung gehandelt haben. Wie man es "richtig(er)" macht, wusste man schon lange vor den Römern.Ich persönlich halte nichts davon, denn Besonnung, Durchlüftung und Erreichbarkeit der Reben in Bäumen sind bescheiden. Aber wer sonst nichts zu tun hat, mag sich gerne im "Baumweinbau" betätigen.Vor einiger Zeit habe ich in der Nr.88 der "Mitteilungen der DDG" in einem Artikel gelesen, das bei den alten Griechen und Römern im Weinbau Ulmen (Ulmus procera) als "Stützen" dienten.
"Berater" sein ist nicht sehr schwer und obendrein lohnt es sich mehr....
Re:Weinreben in Bäumen ziehen
http://www.nn-herzogenaurach.de/artikel ... t=15&man=8 http://www.sorrento.de/index.php?id=84bei den Griechen und Römern war diese anbaumethode tatsächlich weit verbreitet.es galt, aus der begrenzten landwirtschaftlichen nutzfläche möglichst einen hohen und sicheren ertrag zu erzielen. im gegensatz zu unseren breiten kann in südlichen ländern eine teilweise beschattung nützlich sein, denn die assimilationsleistung der reben läßt bei sehr hohen temperaturen nach (hitzestress).an ältere, bereits vorhandene obstbäume mit größerer laubfläche würde ich keine weinreben pflanzen.ehe sich die jungreben gegen wurzeldruck und beschattung durchsetzen dürften einige jahre vergehen. die ernte könnte schwierig werden, denn die ranken der reben verbinden sich sehr schnell mit den ästen, was das anstellen einer leiter im inneren der baumkrone behindert.Wer aber kombiniert heute noch/wieder Kopfbäume oder dachförmig gezogene Platanen mit Wein ?
Re:Weinreben in Bäumen ziehen
bis vor etwa zwanzig jahre habe ich diese art der rebkultur noch ab und an in der lombardei gesehen.auch in der toskana war das bis vor noch kürzerer zeit gelegentlich zu sehen, meist an olivenbäumen, die zwischen den reben wuchsen.
- Aprikosenmöchtich
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Re:Weinreben in Bäumen ziehen
in Rumänien (Banat) gibts das immer noch zu sehen, bemerkt hab ich das bei Zwetschgenbäumen
Re:Weinreben in Bäumen ziehen
in rumänien ist ohnehin die zeit stehengeblieben -zumindest was die landwirtschaft betrifft. ich bin mal gespannt, wie lange es dort noch so schön bleiben wird.
- partisanengärtner
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Re:Weinreben in Bäumen ziehen
Ich hab das in den letzten dJahren noch irgendwo (Italien Nordteil wahrscheinlich) gesehen. Die Ulmen waren kopfartig beschnitten ungefähr in Mannshöhe regelmäßig gekappt. War die Erntezeit, womöglich waren sie im Hochsommer üppiger. Wenn ich mal wieder sowas sehe mach ich ein Foto. Es waren aber immer kleine Anlagen.Ich hab eine Amerikanische Rebe in einen Pfirsich reinwachsen lassen, die hat den Baum fast gekillt.
Wer zuviel jätet raubt sich manche Überraschung.
Axel
Axel
Re:Weinreben in Bäumen ziehen
Schön das es hier und da wenigstens noch Relikte dieser Kulturform im Süden und Osten Europas gibt. @axel partisanengärtnerPhoto wäre klasse.Ich kann mir vorstellen das dies auch bei den "Freaks"
der Permakultur praktiziert wird. In der Antike wurden die Ulmen als Kopfbäume genutzt, denn die Zweige+Blätter dienten als Viehfutter. Erwähnt wird auch, das der Wein besser sein soll ... (?)Ich kann mir die Kombination gut in einem ländlichen Garten vorstellen. Eine Kopfweide ist der Vermittler zu der umgebenden Landschaft. Die Weidenruten dienen z.B. als Bastelmaterial für Gartendeko und den Kaninchen der Kinder als Futter und für die Weintrauben spart man sich das Spalier. Gleichzeitig gibt es einen zusätzlichen Ertrag. Wenn Vitis amurensis je nach Witterungsverlauf selbst bei halbschattiger Lage noch ein prächtiges Herbstlaub zeigt (selbst gesehen), dann sollte im Garten die

im ausreichenden Maße gegeben sein. Geht dort schließlich in den seltensten Fällen um einen maximalen und bestmöglichen Ertrag.Stimme aber zu, das diese Kulturform logischer Weise nichts für große Bäume ist....Besonnung, Durchlüftung und Erreichbarkeit der Reben...
Re:Weinreben in Bäumen ziehen
@Werner,Dein Link zu Bamberg ist interessant. Freunde wohnen in der Nähe. Ich glaub ich weiß um welchen Berg es da geht.Es wäre wieder mal ein Beispiel für die oftmals praktizierten Standardlösungen bei solchen Gartenschauen. Wie ein Weinberg aussieht, weiß ja mittlerweile wohl jeder ... gähn! Die Leute rennen eh dran vorbei.Muß man also abholzen ?Hier zieht man z.B. an der Burg Stargard auf einer kleinen Fläche die Reben an Einzelpfählen. Also passend zum Umfeld. Dort könnte man die Flächen für Obstwiese und Weinbau kleinräumig miteinander verzahnen, verschiedene Kulturformen - vielleicht auch die Kombi Baum/Weinstock - zeigen. Die verschiedensten Sorten aufpflanzen + Wildarten, "Uraltsorten", moderne Sorten gegenüber stellen. Dies bringt mehr Menschen etwas, als ein paar Flaschen Wein für die Stadtoberen.
Die sollen sich im Al.. 'nen Karton billigen Fusel holen und umfüllen.VGAndreas

- Zuccalmaglio
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Re:Weinreben in Bäumen ziehen
Wobei der gemeinte Dicounter nicht nur Fusel vertreibt...
Tschöh mit ö
Re:Weinreben in Bäumen ziehen
Stimmt schon. Ich steigere mich bei sowas nur gerne hinein und dann müssen Klischees her

Re:Weinreben in Bäumen ziehen
Nun ja - der Artikel ist aber wirklich nicht gut recherchiert. Da wird mit billigem Schwarz-Weiß argumentiert.Auch wenn das jetzt OT ist, aber klar stellen möchte ich das schon:1. hat die ach so tolle Streuobstwiese (ein Großteil blieb stehen!) niemand mehr pflegen wollen, die Bäume vergreisten und das Obst gammelte am Boden2. pflegt den Weinberg niemand aus Spaß an der Freude. Ein Winzer hat sich bereit erklärt, der ist aber nicht an irgendwelchen Experimenten interessiert (finde ich verständlich, der lebt davon).3. ist das nicht irgend ein Hang, sonder ein Gartendenkmal, dessen Strukturen man sichtbar halten wollte. Eine Möglichkeit, einen kleineren Abschnitt vor Brombeerdickicht zu befreien/schützen.Im Privatgarten ist es natürlich ein schöner Versuch, wenn ich auch glaube, dass man dann schon recht fit in Sachen Wein- und Obstbau sein muß.
Wenn Du einen Schneck behauchst, schrumpft er ins Gehäuse,
Wenn Du ihn in Kognak tauchst, sieht er weiße Mäuse. (Ringelnatz)
Wenn Du ihn in Kognak tauchst, sieht er weiße Mäuse. (Ringelnatz)
- Extremkompostierer
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Re:Weinreben in Bäumen ziehen
In meinen Walnussbaum wächst eine Weinrebe (Sorte Königin der Weingärten)Das funktioniert sehr gut, allein die Ernte ist nahezu unmöglich

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Re:Weinreben in Bäumen ziehen
Wir werden nächstes Jahr auch einige übrige Weinpflanzen haben und wollen diese auch in unterschiedliche Bäume pflanzen. Bei Walnuß hätt ich gedacht daß diese vielleicht sich nicht mit Wein vertragen. Bei Dir klappt es ja scheinbar. Wir haben 2 riesige alte Walnußbäume da werden wir mal einen Versuch wagen. Von mir aus dürfen sich auch die Tiere daran gütlich tun - wenn sie unsere anderen Reben in Ruhe lassen.

- Extremkompostierer
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Re:Weinreben in Bäumen ziehen
Bei mir sind die reben in der walnuss sehr unauffällig, nur im Herbst fallen manchmal Trauben runter.Bei Walnuß hätt ich gedacht daß diese vielleicht sich nicht mit Wein vertragen. Bei Dir klappt es ja scheinbar. Wir haben 2 riesige alte Walnußbäume da werden wir mal einen Versuch wagen. Von mir aus dürfen sich auch die Tiere daran gütlich tun - wenn sie unsere anderen Reben in Ruhe lassen.![]()
