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Nachbarschaftskonflikt wegen Mammutbaum (Gelesen 19582 mal)
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Nachbarschaftskonflikt wegen Mammutbaum
Hallo,hab neulich wieder meinen Vater besucht, der es gerne ordentlich hat im Garten, er pflegt seinen akkuraten Rasen und ihn stört es, daß da immer so Ästchen von Nachbar's riesigem Mammutbaum rüberwehen. Er sagt, er kann sie nicht mit dem Rechen aus dem Gras kriegen und es ist eine ziemliche Arbeit, die da wieder rauszubekommen. Hat jemand einen Tipp, wie man das gut rausbekommt außer einzeln von Hand auflesen?Außerdem hat er seit dem letzen schweren Sturm Bedenken, daß dieser Mammutbaum auch auf sein Haus fallen könnte. Beim letzten Sturm fiel wohl ein anderer Nadelbaum auf's Dach und hat ziemlichen Schaden und natürlich auch einen großen Schreck verursacht. Zum Glück ist mein Vater versichert und der Schaden wurde von seiner Versicherung bezahlt. Überhaupt ist der Baum - den ich wunderschön finde, aber ich wohne ja auch nicht da - meinem Vater ein Dorn im Auge. Am liebsten hätte er ihn wohl ganz weg, und er spielt wohl auch mit dem Gedanken. Es ist nimmer Freiburg, wo die Bäume wohl stärkere Rechte haben, als in den Nachbarorten. Die 5 Jahre nach Einzug wo man wohl zu nahe am Grundstück stehende Bäume reklamieren kann, sind um, aber mein Vater meint, Mammutbäume wären generell für dichte Wohngebiete zu hoch und er dürfte fordern, daß der Baum weg muß.Ich vermute jetzt, daß Mammutbäume nicht leicht umfallen, sie sind doch zum Teil Hunderte von Jahren alt! Und das wären sie ja wohl kaum, wenn sie bei Sturm leicht umfallen würden!Der Nachbar hat seit meinem letzen Besuch die unteren Äste abgesägt, was nicht schön aussieht, finde ich, aber besser als kein Baum. Vielleicht mindert das schon Mal die Menge von rübergewehten Ästchen...Was könnt Ihr bitte an Infos und Tipps zu dieser Situation beisteuern?Vielen Dank schonmal im voraus!
Re:Nachbarschaftskonflikt wegen Mammutbaum
Ich kenne noch das Nachbarrecht Baden Württembergs von früher, da wir mit des Eltern Nachbarn Schwierigkeiten mit Gehölzen hatten. Es steht jedenfalls immer eine Verjährungsfrist zur Debatte. Du musst dich schlau machen, wann ein im falschen Grenzabstand gepflanztes Gehölz verjährt ist. Ein Sequojadendron ist normalerweise als Parkbaum einzustufen und für Hausgärten viel zu groß. Je nach dem, wann dieser gepflanzt wurde, muss dieser als Großbaum einen Abstand zur Grundstücksgrenze von 8 m haben. Aber erkundige dich, wie lange die Verjährungsfrist ist. Herüberragende Äste dürfen vom Nachbarn gekappt werden, der muss ihn aber verständigen. Und gegen die fallenden Ästchen kannst du nichts machen, Laub ist auch Natur!Normalerweise sind Sequoiadendron eine Augenweide. In meiner ehem. Heimatgemeinde Laufenburg in Südbaden wurde ein 140 Jahre altes Exemplar mit einem enormen Stammdurchmesser in einer Nacht - und Nebelaktion umgesägt, nur weil ein Fußweg verbreitert wurde!
Re:Nachbarschaftskonflikt wegen Mammutbaum
Hallo Freiburgbalkon,Ganz entgegen aller rechtlichen Möglichkeiten - möchte Dein Vater wirklich per Gericht seinen Nachbarn zwingen, den Baum zu fällen? Das nachbarschaftliche Verhältniss dürfte dann dahin sein.Ich wäre als Nachbar wohl ziemlich sauer, wenn jemand nebenan einzieht und dann irgendwann von mir verlangt, dass ich meinen Baum fällen soll. Ich würde Deinem Vater nahelegen, dass es in Zukunft sicher schöner ist, mit dem Nachbarn mal einen entspannten Plausch über den Zaun halten zu können als die nächsten Jahre mit bösen Blicken oder am Ende schlimmeren bedacht zu werden.Das versaut das Befinden sicher mehr, als ein paar Ästchen im Rasen.Wie standsicher der Baum nun ist, kann nur ein Experte vor Ort sagen. Bei Bedenken könnte man dann immer noch durch fachgerechten Schnitt die Standsicherheit erhöhen. Aber das kostet natürlich auch was und wenn der Baum gesund ist ...
Wenn Du einen Schneck behauchst, schrumpft er ins Gehäuse,
Wenn Du ihn in Kognak tauchst, sieht er weiße Mäuse. (Ringelnatz)
Wenn Du ihn in Kognak tauchst, sieht er weiße Mäuse. (Ringelnatz)
Re:Nachbarschaftskonflikt wegen Mammutbaum
Abgesehen von den sachlichen und rechtlichen Fakten würde ich es genauso wie Macrantha begrüßen, dass man wegen ein paar Ästchen nicht die gutnachbarlichen Beziehungen auf's Spiel setzt, gerade jetzt zu Weihnachten!
;DUnd dass man sich gütlich bei einer Flasche Bier oder einem Glas badischem Rotwein einigt und den schnöden Anwälten ein Schnippchen schlägt.

Re:Nachbarschaftskonflikt wegen Mammutbaum
Das hiesige Nachbarschaftsrecht lässt zu, dass bei Bäumen, die zu nahe an der Grenze gepflanzt wurden, auch noch nach Überschreiten der Verjährungsfrist über die Grenze reichende Äste gekappt werden können, wenn der betroffene Nachbar das verlangt.Wenn es nur um die Zweige auf dem Rasen geht, rate ich dringend davon ab, sich deswegen mit dem Nachbarn anzulegen. Wenn tatsächlich ernste Bedenken ob der Standfestigkeit bei Sturm bestehen (und diese Argumente nicht bloß wegen der "ärgerlichen" Zweiglein vorgeschoben sind) und der Baum in Richtung des eigenen Hauses fallen könnte, rate ich, mit dem Nachbarn zu klären, ob die Standfestigkeit mal von einem Baumsachverständigen geprüft werden sollte. Das kostet zwar etwas Geld, aber nicht die Welt. Evtl. anbieten, sich an den Kosten zu beteiligen.Auf dem Rechtstandpunkt zu beharren ruiniert schnell die Beziehung zum Nachbarn. Ob's das wert ist???@macrantha: Warst schneller! 

Re:Nachbarschaftskonflikt wegen Mammutbaum
danke schonmal. Das Verhältnis beschränkt sich sowieso auf Grüßen, welches man als Verpflichtung ansieht. Gleich beim Einzug hat mein Vater Fakten geschaffen und Pflanzen am Zaun entfernen lassen. Seitdem ist der Zug von Plausch übern Gartenzaun wohl eh ziemlich abgefahren, was ich so mitgekriegt habe. Aber so im Detail weiß ich da auch nicht Bescheid. Ich geh selten hin und mein Vater ist nicht grad ne Plaudertasche. I C H hätte das sowieso alles anders gemacht, aber das ist ja hier nicht das Thema. Mir geht es einfach darum, meinem nicht mehr ganz so jungen und beweglichen Vater das mühsame Von-Hand-Aufheben der Ästchen zu erleichtern bzw. den Baum zu erhalten. Wenn ich der Nachbar wär und da würde nach mir einer nebenan einziehen und von mir verlangen, den Baum zu fällen, würde ich mich wahrscheinlich wahnsinnig ärgern! Ich finde das ist ein wenig wie mit den Leuten, die neben eine Kirche ziehen und sich dann über die lauten Glocken beklagen. Hab das meinem Vater auch gesagt, aber er sieht das alles ganz anders.Hab noch vergessen zu sagen: Mein Vater hat auch eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach und der Schatten des Baumes verringert seinen Ertrrag. Das stört ihn auch. Auch da finde ich: Der Baum war schließlich zuerst. Ich hab eh meistens eine andere Meinung als mein Vater. Aber von mir läßt der sich sowieso nicht beeinflussen. Und von seinem Nachbarn bestimmt auch nicht.Schade daß Ihr nix Generelles zur Standhaftigkeit von Mammutbäumen sagen könnt. Ein Gutachen würde bestimmt keiner von beiden zu zahlen bereit sein. Ich hatte halt gehofft, daß man so generelle tendenzielle Aussagen machen kann wie etwa: Mammutbäume fallen normalerweise nicht um oder so...
Re:Nachbarschaftskonflikt wegen Mammutbaum
Diese Aussage kannst du gerne wörtlich von mir bekommen: Mammutbäume fallen normalerweise nicht um.Eben: normalerweise. Aber was nützt das? Wenn sie auf einem flachgründigen Boden stehen oder durch irgendwelche Einflüsse geschädigt sind (im Extremfall: Befall durch Hallimasch) oder zweistämmig verzwieselt gewachsen sind oder es kommt ein Jahrhundertsturm wie Lothar oder ein Tornado oder ein Sommergewitter in Form einer Superzelle oder der Blitz schlägt ein oder...In so einem Fall könnte man allerdings auch von mangelhaft befestigten, herumfliegenden Dachziegeln oder Photovoltaik-Elementen erschlagen werden.Vielleicht findet sich ein Jugendlicher aus der Nachbarschaft, der sich etwas Taschengeld dazuverdienen möchte und dann und wann bei Bedarf den Rasen entzweigt?Ich hatte halt gehofft, daß man so generelle tendenzielle Aussagen machen kann wie etwa: Mammutbäume fallen normalerweise nicht um oder so...
Re:Nachbarschaftskonflikt wegen Mammutbaum
Rate doch dem Nachbarn zu einer Sturmschadenversicherung die Schäden durch Bäume beinhaltet . Dann muß Dein Vater nicht seine Versicherung bemühen und ist vielleicht etwas besänftigt.
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Re:Nachbarschaftskonflikt wegen Mammutbaum
Im Wikipedia-Artikel Riesenmammutbaum steht:
Googeln nach [url=http://standfestigkeit mammutbaum]Standfestigkeit Mammutbaum[/url] ergibt ein paar interessante Treffer.Z.B. hier:Riesenmammutbäume werden praktisch nie lebend vom Sturm geworfen, sterben aber manchmal durch eine Wurzelpilzkrankheit ab.
Liebe GrüßeThomas«Kein einziger Mammutbaum ist dem Orkan. Lothar zum Opfer gefallen.»
Kaum macht man etwas richtig, klappt es auch.
Re:Nachbarschaftskonflikt wegen Mammutbaum
Danke schon mal für die Generell-Aussage zu Mammutbäumen ;DIch könnte ja auch anbieten, die Ästlein zu entfernen, bin aber halt zu selten dort und wahrscheinlich würde das auch gar nicht angenommen werden, daß die "Gäste" sowas machen.Ist denn schon ein Fall bekannt, wo Photovoltaik-Teil bei Sturm herumflogenDiese Aussage kannst du gerne wörtlich von mir bekommen: Mammutbäume fallen normalerweise nicht um.Eben: normalerweise. Aber was nützt das? Wenn sie auf einem flachgründigen Boden stehen oder durch irgendwelche Einflüsse geschädigt sind (im Extremfall: Befall durch Hallimasch) oder zweistämmig verzwieselt gewachsen sind oder es kommt ein Jahrhundertsturm wie Lothar oder ein Tornado oder ein Sommergewitter in Form einer Superzelle oder der Blitz schlägt ein oder...In so einem Fall könnte man allerdings auch von mangelhaft befestigten, herumfliegenden Dachziegeln oder Photovoltaik-Elementen erschlagen werden.Vielleicht findet sich ein Jugendlicher aus der Nachbarschaft, der sich etwas Taschengeld dazuverdienen möchte und ab und wann bei Bedarf den Rasen entzweigt?Ich hatte halt gehofft, daß man so generelle tendenzielle Aussagen machen kann wie etwa: Mammutbäume fallen normalerweise nicht um oder so...

Re:Nachbarschaftskonflikt wegen Mammutbaum
Ich wollt schon böse sagen, das manch Leut mit zunehmenden Alter im sturer werden und sich nicht in die Lage anderer versetzen können ...Ich finde das ist ein wenig wie mit den Leuten, die neben eine Kirche ziehen und sich dann über die lauten Glocken beklagen. Hab das meinem Vater auch gesagt, aber er sieht das alles ganz anders.



Re:Nachbarschaftskonflikt wegen Mammutbaum
Thomas, Mammutbäume bekommen bei uns (am Oberrhein) ab einer gewissen Größe in Gärten oft Probleme mit der Wasserversorgung und werden dann wipfeldürr. Das liegt daran, dass ihr Wurzelraum zu klein geworden ist und die Bäume auch nicht mit den Wurzeln weit genug in die Tiefe können.In so einem Fall können bei Sturm durchaus schon mal dickere trockene Äste aus der Krone krachen.
Re:Nachbarschaftskonflikt wegen Mammutbaum
ist bestimmt ein Mammutbaum, ist auch jetzt noch ganz grün.
Re:Nachbarschaftskonflikt wegen Mammutbaum
Nun, dann braucht sich dein Vater wohl nur Sorgen machen wenn die Wasserversorgung für den Baum nicht stimmt, bristlecone hat es ja schon beschrieben. Was das einfachere entfernen der Nadeln/Zweiglein angeht, keine Ahnung. Vielleicht bringt ein Laubsauger was. Außer noch mehr Lärm.Eventuell haben die Spezies aus dem Forum vomProjekt Mammutbaum da eine Idee.
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Re:Nachbarschaftskonflikt wegen Mammutbaum
Also der Nadelfall ist schon erheblich. Ich konnte ihn aber zum dauerhaften Mulchen nutzen und habe ihn nur vom Weg auf die Beete kehren brauchen.
