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Abschied von einem Garten (Gelesen 14375 mal)
Moderatoren: Nina, Phalaina, cydorian, partisanengärtner, AndreasR
Abschied von einem Garten
In 2-3 Monaten ist es soweit. Ich werde diesen Mietgarten verlassen, in dem ich mich 12 Jahre heimisch fühlte und den ich im Laufe der Jahre sehr verändert habe. Es wird einen neuen alten Garten geben, auf den ich mich freue. Schon einmal habe ich einen Garten verlassen, im Vergleich zu dem ersten, der groß war, war dieser hier klein, so ca. 300 qm.(Auch der neue ist ungefähr gleich groß.)Ein wenig wehmütig ist mir schon, denn dieser Garten hat mir all die Jahre viel bedeutet. Und deshalb nun bis zum Auszug, wenn ich Zeit finde, immer mal ein Foto, zum zeigen, was ich an dem Garten so schön fand.Sie war schon da, als ich vor 12 Jahren einzog: Frühlingszauber!Magnolia x soulangiana
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Re:Abschied von einem Garten
wunderbares Foto und gutes Thema. Solch eine Magnolie habe ich auch nach 20 Jahren zurückgelassen und auch sie war schon da, als ich dort einzog. Bei mir bewirkt es, dass mir dieses Gehölz besonders viel bedeutet, wenn ich es irgendwo sehe.Es gab einmal einen wunderbaren Artikel im GdS Blättchen Der Staudengarten. Der geliehene Garten. Jeder Garten sei geliehen meinte die Autorin, die gerade erlebte, dass sie aus Alters- und Gesundheitsgründen ihren Garten zum Teil aufgeben und verkleinern musste.
“I love science, and it pains me to think that so many are terrified of the subject or feel that choosing science means you cannot also choose compassion, or the arts, or be awed by nature. Science is not meant to cure us of mystery, but to reinvent and reinvigorate it.”
— Robert M. Sapolsky
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Re:Abschied von einem Garten
mir scheint, ich muss noch etwas reifen, um so einen abschied ohne beklemmung allein zu denken. auch wenn mir ja klar ist, dass spätestens mein tod mich von meinem dann aktuellen garten trennen wird - ein abschied von (m)einem garten fällt mir unendlich schwer. es bleiben aber tatsächlich viele schöne erinnerungen, immerhin. 

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Re:Abschied von einem Garten
Jeder Garten ist geliehen, auch wenn er einem als Besitzer gehört, denn er kann den Gärtner überleben. Andererseits denke ich an das Wort von Sir Peter Smithers: "Gärten leben mit ihrem Besitzer, und sie sterben mit ihm." Mir fällt da das riesige Arboretum von Herrn Reiffenstuel ein, und ich denke an meinen eigenen Garten.
Re:Abschied von einem Garten
Ich finde, da hat die Autorin im GdS-Blättchen recht. Ein Garten "gehört" uns nicht und ich bin der Meinung, daß wir mit diesem geliehenen Stück Erde verantwortlich umzugehen haben. Erfreuen darf es uns trotzdem. Im Kleinen wie im Großen.Ich finde es darüberhinaus ein beruhigendes Gefühl, wenn ich nicht mehr so gut körperlich arbeiten kann, dass die Natur sich einen Garten mehr und mehr zurückerobert. Die Magnolie war für den kleinen Garten eigentlich zu groß, aber wenn sie blühte, hat sie für 14 Tage alles dominiert.Morgen gibts ein neues Foto.

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Qualitatives Wachstum hat keine Grenzen. 6b
Re:Abschied von einem Garten
Ich kann Dir nachfühlen.Egal was mit dem alten Garten passiert, alles was dort geschah hinterlässt Spuren in uns, allen die ihn gesehen, erlebt haben. Manche Spuren blühen jetzt in anderen Gärten weiter (für mich die schönsten).Ich hab in meinem alten eine jetzt mehr als 4 Meter hohe M.stellata zurücklassen müssen die ich als kleines 80 cm Teil aus einem anderen Garten bekam und und.....
Wer zuviel jätet raubt sich manche Überraschung.
Axel
Axel
Re:Abschied von einem Garten
Garten ist einfach wie Natur, es gibt ein ewiges Abschiednehmen und doch auch wieder ein Neues!Ein gutes Stück von uns bleibt in jedem Garten, den wir verlassen, zurück.
Re:Abschied von einem Garten
Das ist doch kein Problem: im Paradies wächst jede erdenkliche Pflanze, es gibt keine Schnecken, kein Hagel, nur Blüten und Früchte.auch wenn mir ja klar ist, dass spätestens mein tod mich von meinem dann aktuellen garten trennen wird - ein abschied von (m)einem garten fällt mir unendlich schwer.
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Der Zweck heiligt nicht die Mittel.
Re:Abschied von einem Garten
Oh ja, das ist ein sehr gutes Thema ................. ich kann deine Empfindungen absolut verstehen.Bedingt durch Umzüge, Ehescheidung etc. habe ich in den letzten 15 Jahren drei Gärten zurücklassen müssen. Einen davon (den ersten, den ich vor 15 Jahren verließ) hatte ich 10 Jahre, einen 4 und einen 6 Jahre. Es hat mir weh getan, jeden einzelnen der Gärten zu verlassen. In einem habe ich eine Eberesche gelassen, die ich aus einem Keimling herangezogen hatte, zunächst im Kübel (3 m hoch beim Umzug mitgenommen
), dann ausgepflanzt und natürlich dort gelassen.
Ich habe immer so viele Ableger und Pflanzen wie möglich mitgenommen - eine Strauchpäonie hat alle Umzüge mitgemacht. Aber nach all den Umzügen wurde ich immer unglücklicher, und ich habe mir gewünscht, doch irgendwo einmal so lange bleiben zu dürfen, um einen Baum, den ich gepflanzt habe, auch groß werden zu sehen. Den jetzigen Garten haben wir vor vier Jahren neu angelegt - es ist nun unser eigener, und wir verbringen jede freie Minute darin. Vielleicht klappt das ja mit dem Baum ........ unserer ist nun ein Weißdorn-Hochstamm, ein kleiner Schutz- und Hausbaum für unser kleines Haus. Dort wollen wir eigentlich nicht mehr ausziehen ...........Mitfühlende Grüße,Stefanie


Herzlichst, Windsbraut
Erfolg verändert den Menschen nicht. Er entlarvt ihn.
Max Frisch
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Re:Abschied von einem Garten
Der neue Garten wird auch hoffentlich mein letzter, da eigener Garten.Aber zurück zum Abschiedsgarten.Eine der ersten eigenen gesetzten Pflanzen dort war ein Buddleja davidii, denn ich wollte Schmetterlinge, sie kamen dann auch all die Jahre reichlich. Insbesondere der kleine Fuchs kam in Massen.Der Schmetterlingsflieder stand in der Ecke zwischen Schöppchen und Mauer zum Nachbarn, den Kopf in der Sonne, den Stamm beschattet. Der Boden um den Fuß war anfangs ganz nackig, später sah dieses feuchte kleine Eckchen so aus:Galium odoratum, Fragaria vesca und Dicentra spectabilis.Wenn der Waldmeister verblüht war, begannen die Walderdbeeren zu blühen und es gab immer reichlich zu naschen.Ich liebte in dieser Ecke auch den ersten Frosttag: Durch die geplatzten Zellen des Waldmeisters sammelte sich dann ein starker Waldmeisterduft in der Ecke, eine Erinnerung an die Maibowle ein paar Monate früher.
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Re:Abschied von einem Garten
wunderbar!
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Re:Abschied von einem Garten
Den Satz habe ich mir kopiert - er fasst eigentlich alles zuisammen.Ich liebte in dieser Ecke auch den ersten Frosttag: Durch die geplatzten Zellen des Waldmeisters sammelte sich dann ein starker Waldmeisterduft in der Ecke, eine Erinnerung an die Maibowle ein paar Monate früher.
Re:Abschied von einem Garten
Ach Albizia, was für eine schöne Beschreibung/Erinnerung, letztere wirst Du ja mit Dir nehmen können
!Sag, weißt Du was aus deinem alten Garten werden wird?

Re:Abschied von einem Garten
Nein. Vermutlich werden Nachmieter einziehen und den Garten nach ihrem Geschmack verändern.Wahrscheinlich wird er vor Allem wesentlich ordentlicher und aufgeräumter werden, wie die Gärten der Nachbarn links und rechts (die im Übrigen nett sind). Ich habe ja immer versucht, den Garten trotz einiger Stauden und Rosen so naturnah wie möglich zu halten, was für Viele ja doch sehr unordentlich wirkt. Ein bißchen Angst hab ich um die Igel.
(Canina, ich nehme nicht nur die Erinnerung, sondern auch einges an Waldmeister und Walderdbeeren mit, davon gibts genug.
)


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Re:Abschied von einem Garten
die Walderdbeeren in meinem Garten sind noch aus dem Garten meiner Mutter. Sie ziehen gerne um.

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