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Durst trotz feuchten Bodens - warum (Gelesen 5213 mal)
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Durst trotz feuchten Bodens - warum
Wie ich schon mal erwähnte, ist ein Teil meines Gärtchens gut gemulcht - ursprünglich auch in der Hoffnung, weniger beregnen zu müssen. Vorgestern abend/gestern früh machten bei meinem Rundgang einige Pflanzen auf mich einen irgendwie schlappigen Eindruck, die Mulchdecke war an der obersten Schicht auch knochentrocken. Daraufhin habe ich an verschiedenen Stellen durch den Mulch gestochert. Unter dieser trockenen Schicht war alles sehr feucht bis hin und einschließlich des Erdbodens. Das hat mich beruhigt und ich nahm an, mich hinsichtlich des schlappigen Pflanzeneindrucks geirrt zu haben. Bis zum abendlichen Rundgang. Da hatten dann schon etliche Pflanzen die Grätsche gemacht, woraufhin ich ein notfallmäßiges Gießkannenrennen absolvieren und die halbe Nacht noch die Beregnung anstellen musste. Soweit, so gut oder in diesem Falle schlecht. Aber: Kann mir bitte jemand erklären wie so etwas passieren kann, d.h. wie Pflanzen verdursten wenn der Boden doch feucht ist? Mit so etwas hätte ich im Leben nicht gerechnet, wäre vielleicht sogar ein paar Tage verreist in der Überzeugung, die Pflanzen gut versorgt zu wissen, weil ja alles noch gut feucht ist.

- Nina
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Re:Durst trotz feuchten Bodens - warum
Könnten sich vielleicht ein paar Wühlmäuse unter dem Mulch austoben?
Re:Durst trotz feuchten Bodens - warum
Die Idee hatte ich auch und habe sie verworfen, da sich das ganze flächendeckend ereignet hat.
Re:Durst trotz feuchten Bodens - warum
welche pflanzen waren das und wie lange stehen sie schon auf diesem platz? war gestern bei euch ein sonniger tag nach mehreren trüben, Waldschrat?
Re:Durst trotz feuchten Bodens - warum
Ja, Brennessel, es war ein sonniger Tag nach bislang vielen trüben. Allerdings machten die Pflanzen ja schon am Vorabend einen merkwürdigen Eindruck. Es handelt sich sowohl um neu als auch vorjährig eingesetzte Pflanzen. Nicht sichtbar geschlappt haben die Hortensien, von denen ich das als erstes erwartet hätte.

Re:Durst trotz feuchten Bodens - warum
Schau mal nach, bis in welche Tiefe der Boden feucht ist.Möglicherweise reicht die Feuchte nur in die oberen paar Zentimeter, und darunter, in der Zone, in der die meisten Pflanzen wurzeln, ist es trocken.
Re:Durst trotz feuchten Bodens - warum
Brennnessel hat es wohl getroffen. Bei feuchter, kühler Witterung wachsen Pflanzen heftig los ohne sich Gedanken über warme Tage zu machen. Sobald ein trocken-windiger Tag kommt und vielleicht noch die Sonne scheint, schlappen die Pflanzen dann. Das gibt sich wieder.
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
Re:Durst trotz feuchten Bodens - warum
Ich habe noch eine andere Erklärung: Wenn Pflanzen ihren "topfgebundenen" Wurzelballen noch nicht aufgelöst haben und in das umgebende Erdreich eingewachsen sind, dringt die Bodenfeuchtigkeit nicht in den oft sehr kompakten Wurzelballen ein. Selbst wenn man intensiv wässert rinnt das Wasser am Wurzelballen vorbei.
- BuckarooBanzai
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- Registriert: 15. Mär 2008, 21:06
Re:Durst trotz feuchten Bodens - warum
Was steht denn dort jetzt alles, ausser Hortensien?
Erst muss sich der Gärtner mit dem Spaten mühen dann kann der Baum im Garten blühen.
Re:Durst trotz feuchten Bodens - warum
@bristleconeDa ich zwischenzeitlich es schon ordentlich habe regnen lassen, hätte buddeln in diesem Falle nix mehr gebracht. Ich werde es aber auf jeden Fall mal tun. @StaudoWie schon in der Antwort zu Brennessels Post gesagt, war gestern zwar in der Tat ein sonniger Tag, doch schon am Abend zuvor hatte ich das Gefühl, das etwas nicht stimmt, dass die Pflänzchen nicht die - wie soll ich sagen - Spannkraft hätten wie sonst und mich selbst der Unkerei bezichtigt. @farsDas wäre sicher auch eine Möglichkeit. Dann braucht das Ganze wohl noch eine Weile.@BuckarooBanzaiDa steht eigentlich alles mögliche rum, Hortensien am wenigsten. Hosta, Epimedien, Polygonatum, Podophyllum, Ligularien, Astern, Eupatorium, Kröten, Geranium, Cimicifuga, diverse Aconitum, Campanula, Angelica, Alant, Clematen und und und Vielleicht kam eines zum anderen. Letztlich habe ich aber den Eindruck, dass Mulch in Bezug auf Wässern nicht unbedingt von Vorteil ist. Den ungemulchten Gartenteil habe ich heute ebenfalls beregnen lassen müssen. Beide Gartenteile wurden vor gut 2 Wochen zum letzten Mal gewässert = kein Vorteil für Mulch. Eher im Gegenteil - ungemulcht sieht man eher, wenn der Boden trocken ist. Letztlich kann ich diesem Vorfall aber doch etwas Positives abgewinnen: Ich weiß jetzt, dass ich mich nicht darauf verlassen kann. Gestern war ich wenigstens zu Hause und konnte notfallmäßig eingreifen. Nicht auszudenken ich hätte mich in trügerischer Sicherheit gewiegt und wäre, wie im Juni geplant, 3-4 Tage verreist. Das tue ich jetzt zwar auch, werde aber vorher noch ausgiebig wässern und die Nachbarn bitten ggf. ein paar Kannenfüllungen zu spendieren.
Re:Durst trotz feuchten Bodens - warum
Jetzt komme ich aber ins Grübeln... Gestern Abend kam ich von einem Wochenende auswärts in den Garten und habe mich über schlappe (welk hängende) Neuaustriebe, insbesondere bei Viburnum gewundert!
Vorgestern hat es hier ununterbrochen geregnet, der Boden war hier ebenfalls komplett feucht. Trotzdem hingen sie wie welk an den Zweigen.Ich habe weder gegossen, noch irgendwas anderes unternommen. Heute standen sie wieder straff und aufrecht! Ob es tatsächlich schlicht etwas mit der Witterung zu tun hat?

Re:Durst trotz feuchten Bodens - warum
Na klar. Gestern hat den ganzen Tag ein austrocknender Wind geweht, in Brandenburg jedenfalls. Die Pflanzen sind durch das kühl-feuchte Wetter verwöhnt und müssen sich erst wieder umstellen.
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
- Treasure-Jo
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Re:Durst trotz feuchten Bodens - warum
...möglicherweise etwas verwöhnt durch den vielen Regen, die Feinwurzeln dieses Jahres noch wenig entwickelt. Dann kann die Pflanze bei "plötzlicher" Wärme das Wasser nicht schnell bzw. ausreichend an die Blätter leiten. Macht nichts, gießen ist nicht erforderlich, nützt auch wenig, die Wurzeln werden sich schon entwickeln.Jetzt komme ich aber ins Grübeln... Gestern Abend kam ich von einem Wochenende auswärts in den Garten und habe mich über schlappe (welk hängende) Neuaustriebe, insbesondere bei Viburnum gewundert!Vorgestern hat es hier ununterbrochen geregnet, der Boden war hier ebenfalls komplett feucht. Trotzdem hingen sie wie welk an den Zweigen.Ich habe weder gegossen, noch irgendwas anderes unternommen. Heute standen sie wieder straff und aufrecht! Ob es tatsächlich schlicht etwas mit der Witterung zu tun hat?
Liebe Grüße
Jo
Jo
Re:Durst trotz feuchten Bodens - warum
Mulchen soll man erst auf bereits nassem oder gut feuchtem Boden, ganz besonders, wenn man eine dickere Mulchschicht aufbringen möchte.Letztlich habe ich aber den Eindruck, dass Mulch in Bezug auf Wässern nicht unbedingt von Vorteil ist.
- BuckarooBanzai
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- Registriert: 15. Mär 2008, 21:06
Re:Durst trotz feuchten Bodens - warum
Hmm du kommst auch aus Celle also eher sandiger Boden ist ja noch fast Heide.Pflanzen weisen auch bei zu langer Feuchtigkeit Trockenheitssymptome aus. Das kommt daher das die Feinwurzeln weggammeln und so die Wasserversorgung behindert wird. Die Reaktion eines Leien ist noch mehr wässern heisst noch mehr Fäulnis. Kann ich mir bei dir aber nicht vorstellen!
Auch gerade wegen den Boden gegebenheiten.

Erst muss sich der Gärtner mit dem Spaten mühen dann kann der Baum im Garten blühen.