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Wildschweine (Gelesen 21366 mal)

Tiere beobachten, schützen und erkennen

Moderator: partisanengärtner

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netrag
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Wildschweine

netrag »

Hallo,habe vergangene Nacht Wildschweine verscheucht. 2 Bachen und mindestens 15 Frischlinge. Diese waren auf dem Nachbargrundstück und auf der Dorfstraße. Ist bei uns ja eigentlich nichts Außergewöhnliches. Was mich verwundert hat waren die Frischlinge (Alter etwa 6 Wochen geschätzt). Wildschweinsauen werfen doch meines Wissens im Februar/März. Wie sind die kleinen Frischlinge zur jetzigen Zeit zu erklären?
Die Regierung hat auf das Volk zu hören und nicht das Volk auf die Regierung. (Friedrich Schorlemmer, DDR-Bürgerrechtler)
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netrag
tiarello
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Re:Wildschweine

tiarello » Antwort #1 am:

Schau mal hier.Scheint wohl eine allgemeine Entwicklung zu sein. Und hier ist noch mehr.
Zausel

Re:Wildschweine

Zausel » Antwort #2 am:

Sehr interessant, aus ebendieser Quelle:
dürften sich Bejagungsfehler, vor allem bezüglich der Zerstörung der Sozialstrukturen durch Erlegung der Leitbachen, als begünstigend für ein weiteres Anwachsen der Wildschweinpopulation auswirken.
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Gänselieschen
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Re:Wildschweine

Gänselieschen » Antwort #3 am:

Ich denke, bei mir im Garten sind derzeit auch kleinere Schweine zu Gange, die Fraßspuren an Äpfeln und Kartoffeln sind nur ca. 2cm breit.L.G.
we-went-to-goe

Re:Wildschweine

we-went-to-goe » Antwort #4 am:

Hast sie gesehen? Obst frisst auch der Waschbär gerne.
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Gänselieschen
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Re:Wildschweine

Gänselieschen » Antwort #5 am:

Nee, ich habe auch die Losung gefunden, war schon eindeutig. Unverständlich ist nur, dass die wirklich nicht tabula rasa gemacht haben. Die Stelle im Zaun habe ich gefunden. Der Zaun ist auf mind. 3 m ca. 20 cm über der Erde - zu lang um da was dran zu machen. Da müsste endlich mal ein neuer Zaun hin....L.G.
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uliginosa
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Re:Wildschweine

uliginosa » Antwort #6 am:

Unser Nachbar hat seine Laufenten durch eine Reihe großer Porphyrpflasterseteine unter dem Zaun am entkommen gehindert. Das müsste doch auch kleine Wildschweine am Eindringen hindern. Kann man von Jägern erwarten, dass sie Leitbachen von anderen Bachen unterscheiden können? (Sollte man vielleicht, aber in der Praxis ist es wohl sehr oft sehr dämmrig ...)ansonsten: Wo ist Obelix?Esst mehr Wildschwein!
Viele Grüße aus dem Trockengebiet, Uli
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Gänselieschen
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Re:Wildschweine

Gänselieschen » Antwort #7 am:

Die Idee immer mal was an die entsprechende STelle davor zu stellen habe ich auch verschiedentlich umgesetzt. Ich habe noch so große Gehwegplatten (Bichofsmützen) die ich hineinlegen kann, aber die sind irre schwer und der Zaun durch beidseitige wilde Hecken sehr unzugänglich. Ich könnte mir sogar vorstellen, dass man billige Betonzaunpfähle an die Kante legt, habe das aber auch wegen der Unwegbarkeit verworfen. Einzelne große Gasbetonsteine würden sicher auch helfen. Es sieht nur alles so möhlig aus.L.G.Gänselieschen
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Staudo
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Re:Wildschweine

Staudo » Antwort #8 am:

Wenn nebenan nichts besonderes ist, kann man das billige Knotengeflecht am bestehenden Zaun so entlang ziehen, dass der untere Teil des Geflechtes nach außen umgeschlagen liegt. Da wühlt sich kein Wildschwein durch. War das verständlich ???
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Amur
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Re:Wildschweine

Amur » Antwort #9 am:

Wenn jetzt kleine Frischlinge kommen , kann es auch sein, dass die Bache den ersten Wurf komplett verloren hat. Wodurch auch immer, meist ist aber die Witterung schuld.Die neuesten Forderungen von den Ökologischen Jagdverbänden sind gerade das was meist als Bejagungsfehler aufgezählt wird: Auch Leitbachen (die Chefin) schießen.
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Re:Wildschweine

Gänselieschen » Antwort #10 am:

@ Staudo, das ist eine super Idee, ich habe grad mal gegoogelt, bei e---y gibt es ganz günstige Angebote. An meinen Zaun ist von beiden Seiten zum Teil sehr schwer ranzukommen, aber mit etwas Mühe müsste es gehen, und dann den Zaun mit Rödeldraht festmachen. ggf. kann ich ja an einigen STellen auch noch in Abständen von meinen schweren Gehwegplatten eine zum Runterdrücken ranlegen. Ich hatte so etwas vorher mal mit Karnickeldraht probiert, war aber zu fipsig.Habe ich fest vorgemerkt für die vegetationsarme Zeit. L.G.Gänselieschen
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Staudo
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Re:Wildschweine

Staudo » Antwort #11 am:

Wildschweine und kein EndeInteressant finde ich den Vorschlag des Wildtierökologen den guten alten Saufang zu reanimieren.
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Re:Wildschweine

Querkopf » Antwort #12 am:

Hallo, Staudo,die Saufang-Idee scheint im Trend zu liegen. Vor ungefähr einem Jahr wurde sie bei uns in der Gegend ebenfalls in die Debatte gebracht. Für eine ähnliche Situation, wie sie im Zeitungsartikel beschrieben wird: Wildschweine, die sich ohne jede Scheu im Siedlungsbereich tummelten - in einer Gegend, in der sich nun wirklich jeder Schusswaffengebrauch verbietet. Hier ist die Diskussion darüber aber wieder eingeschlafen. Hat vielleicht damit zu tun, haben, dass es noch nicht sehr viele Erfahrungen gibt mit dem Saufang. (Und die sind ziemlich durchwachsen, so weit ich weiß.) Außerdem sind die Saufänge, die man fertig kaufen kann, ziemlich teuer...Schöne GrüßeQuerkopf
"Eine Gruppe von ökologischen Hühnern beschloss, jenes Huhn zu verbannen, das goldene Eier legte, weil Gold nicht biologisch abbaubar sei." Aus: Luigi Malerba, "Die nachdenklichen Hühner", Nr. 137

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partisanengärtner
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Re:Wildschweine

partisanengärtner » Antwort #13 am:

Hab auch mal recherchiert die meisten Jäger sind vor allem aus traditionellen Gründen und mangels ausreichender Information dagegen. So kommt das wenigstens in den entsprechenden Foren rüber. Scheint aber eine gute Sache zu sein wenn es richtig gemacht wird.Dabei werden die Schweine in Kisten getrieben und abseits einzeln geschlachtet respektive erschossen.
Wer zuviel jätet raubt sich manche Überraschung.

Axel
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Re:Wildschweine

Querkopf » Antwort #14 am:

Hallo, Axel,die Skeptiker-Einwände, die ich kenne, kommen nicht aus der Traditionalinski-Jäger-Ecke. Im Wesentlichen kreisen sie ums Folgende: - Wildschweine sind klug. Und vorsichtig. Sie begeben sich nicht lockerflockig in die Kiste. Ergo hält sich die Strecke bei der Saufangjagd in engen Grenzen. - Das Jagdrecht schreibt vor, dass Tiere, die im Saufang landen, alle getötet werden müssen. Wenn/ falls die Leitbache voranmarschiert, ist das ein Problem. Denn ohne die "Alte" bricht die Sozialstruktur der Rotte zusammen. Das kann zur Folge haben, dass desorientierte Juniorschweine mehr Schäden anrichten als zuvor. Und dass weibliche Jungtiere viel früher rauschig werden als unterm Regiment der "Alten", heißt: Die Bestandsreduzierung, die man durchs Fangen erreicht, wird flott durch mehr Nachwuchs (über)kompensiert. - Der Saufang erlaubt keine selektive Jagd; was drin ist, ist drin, Punkt. Kompetente (!) Jäger hingegen wählen aus, welche Schweine aus der Rotte sie erlegen und welche sie laufen lassen (geschossen werden in der Regel jüngere Tiere, deren Rang in der Rotten-Hierarchie niedrig ist). - Saufangjagd ist aufwendig: Das Gerät ist teuer, die Jäger brauchen viel Zeit dafür. Und sie ist wegen der raschen Lernfähigkeit der lieben Säulein in ein und derselben Gegend nicht oft wiederholbar. Wie stichhaltig diese Einwände letztlich sind, kann ich nicht beurteilen. Aber ich finde, sie klingen recht einleuchtend.Schöne GrüßeQuerkopf
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