Hi,ich habe ein Problem mit einem Walnussbaum der mir sehr am Herzen liegt(Opa hatte den kurz vor seinem Tod gesetzt und sagte mir ich solle drauf aufpassen).Der Baum ist mittlerweile ca 4 Jahre alt und eigentlich prächtig gewachsen, doch nun gibt es ein Problem. Die Rinde des Baumes ist wie man auf den Bildern unten sieht an einer Seite aufgeplatzt oder abgefressen?!?!(da wo der Baum steht findet oft Wildwechsel von Wildschweinen und Rehen statt)Das die Rinde ab ist ist mir vor ungefähr 2 Monaten aufgefallen, ich dachte mir vlt. ist der kleine zu zügig gewachsen oder so. Nachdem ich aber mit ein paar Bekannten darüber gesprochen habe meinten diese das der Baum das wohl nicht überleben wird...Jetzt meine Frage an euch, wodurch denk ihr ist das abblättern oder abplatzen der Rinde gekommen, was kann ich dagegen tun oder soll ich einfach garnichts tun?Ich habe nicht viel Ahnung was die Baumwelt angeht, aber dieser Baum darf einfach nicht sterben, weil er mir sehr sehr wichtig ist.Also bitte helft mir und dem Baum das wir noch viele Jahre miteinander verbringen können...Grüße von der Mosel
Hallo,das sieht in der Tat recht böse aus. Ich vermute einen Frostriss und/oder Pilzbefall. Wenn es ein Erinnerungsstück ist, lass ihn wachsen. Jetzt hat er ohnehin damit begonnen, den Riss zu überwallen. Vielleicht schafft der Baum das. Vorsichtshalber würde ich den Stamm weiß anpinseln, damit er im kommenden Winter besser geschützt ist.Viele GrüßePeter
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
Die Rinde des Baumes ist wie man auf den Bildern unten sieht an einer Seite aufgeplatzt oder abgefressen?!?!(da wo der Baum steht findet oft Wildwechsel von Wildschweinen und Rehen statt)Jetzt meine Frage an euch, wodurch denk ihr ist das abblättern oder abplatzen der Rinde gekommen, was kann ich dagegen tun oder soll ich einfach garnichts tun?
Wenn die abgeplatze Seite in südöstliche bis südwestliche Richtung zeigt, dann könnte es ein Frostriß (bedingt durch Frost plus Sonne) gewesen sein. Aber das Bäumchen hat auch die richtige Stärke und Höhe, dass sich Rehböcke daran gerieben haben könnten, um das neu gewachsene Gehörn sauber zu machen. Wie dem auch sei, ich betrachte das optimistisch, würde aber einen Plaste-Schutz um den Stamm winden, der gleichzeitig die Sonne und das Wild abhält. Ende Mai des kommenden Jahres würde ich die beiden tiefsten Seitenäste glatt auf Astring abschneiden und nur Triebe belassen, die oberhalb der verwundeten Stelle ansetzen. Es muss ja eh Schritt für Schritt noch ein Hochstamm daraus erzogen werden, der dann wenigstens 2.20 m hoch frei von Seitenästen werden sollte.
Ende Mai des kommenden Jahres würde ich die beiden tiefsten Seitenäste glatt auf Astring abschneiden und nur Triebe belassen, die oberhalb der verwundeten Stelle ansetzen. Es muss ja eh Schritt für Schritt noch ein Hochstamm daraus erzogen werden, der dann wenigstens 2.20 m hoch frei von Seitenästen werden sollte.
hallo,die unteren Äste würd ich auch noch schneiden, aber für Walnussbäume wird in der Literatur als Schnitttermin mehrheitlich zu August/September geraten. Einige Literatur rät auch noch im Winter zu schneiden.Von Schnitt im Frühjahr ist abzusehen, das sieht sehr unschön aus, dann läuft da sehr viel "Blut" aus den Schnittflächen.gruss
@fragaria: "muss"? Ansonsten stimme ich Dir zu, dass es sich um einen Wildschaden handeln könnte. Auch den (hellen) Plastikschutz würde ich empfehlen wobei der irgendwann auch wieder abgenommen werden sollte (stauende Luft begünstigt hohe Luftfeuchtigkeit und damit Pilze...). Wenn der wieder abgenommen wird besteht aber das erhöhte Risiko von Sonnenbrand, weshalb es günstig sein kann, wenn die Äste den Stamm dann noch beschatten (und demnach noch nicht entfernt wurden...). Wenn das später ein Hochstamm werden soll (das ist aber eine zu treffende Entscheidung) sollte man darauf achten, dass der Durchmesser der Seitenäste in dem Bereich, in dem sie entfernt werden sollen, die 5cm nicht erreicht - sonst gibt es große und langsam heilende Wunden.Alternative wäre ein Dreibein um den Stamm mit Drahtgeflecht und Schilfmatte umspannt (mehr Luft...).
für Walnussbäume wird in der Literatur als Schnitttermin mehrheitlich zu August/September geraten. Einige Literatur rät auch noch im Winter zu schneiden.Von Schnitt im Frühjahr ist abzusehen, das sieht sehr unschön aus, dann läuft da sehr viel "Blut" aus den Schnittflächen.
"Wissenschaft wird so betrieben, dass voneinander abgeschrieben". Ich setze meine langjährige Erfahrung dagegen, und danach läuft bei Walnussbäumen nur so lange etwas aus den Wunden, wie der Wurzelblutungsdruck im Frühjahr funktioniert. Der versiegt aber, sobald ENDE MAI/ANFANG JUNI die Knospen alle ausgetrieben sind und der weitere Wassertransport durch den Verdunstungssog der entfalteten Blätter ersetzt wird. Wenn man in also unmittelbar nach dem Austrieb der Blätter schneidet, wird nicht nur die Blutungsgefahr minimiert, sondern auch gesichert, dass noch im Jahr des Schnitts Kallus über den Rand der Schnittstelle wächst. Demgegenüber habe ich schon ganz schlimm blutende Wunden gesehen, die Walnussbäumen im Spätsommer, Herbst, Winter oder im zeitigen Frühjahr zugefügt wurden.
@fragaria: "muss"? Alternative wäre ein Dreibein um den Stamm mit Drahtgeflecht und Schilfmatte umspannt (mehr Luft...).
Walnussholz ist weich und biegt sich bei zunehmender Belastung (durch das eigene Gewicht) immer weiter nach unten, bis die Zweige den Erdboden berühren. Wer also keine heftigen Korrekturen im fortgeschrittenen Alter der Bäume riskieren will, wird vorsorglich einen Hochstamm pflanzen oder erziehen, damit sein eigener Bewegungsspielraum um den Nussbaum herum nicht unzumutbar eingeschränkt wird.
Hallo,da jetzt der Winter mit großen Schritten auf uns zu kommt, wollte ich das Thema nochmal hervorholen um das weitere vorgehen anzusprechen.Soll ich jetzt also die lose Rinde komplett entfernen und danach die Stelle säubern?Soll ich die Stelle dann mit Baumwachs behandeln?oder einfach so seinem Schicksal überlassen und hoffen das der Baum es schafft?Bin für jede Hilfe dankbar!Grüße von der Mosel!
Das ist ein Fegeschaden durch Wild, wie er besonders im Spätsommer häufig an Obstgehölzen vorkommt, die so klein sind, dass sie biegsam bleiben. Mir hat das Wild Johannisbeeren mit Stamm und Zwetschgen auf diese Weise kaputtgemacht, bevor ich wirklich konsequent wirklich alles geschützt habe. Das Wild sucht sich zielsicher die gepflanzten Gehölze raus, der wilde Hasel oder Ligustertriebe direkt daneben blieben immer unbeschädigt. Du kannst jetzt nicht viel mehr machen als den Stamm vor Wild schützen, z.B. mit einer Drahthose oder einer luftigen Manschette. Wurde ja im Thread alles schon erwähnt. Baumwachs und an der Rinde rummachen würde ich nicht. 60:40, dass er es packt.