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Aprikosenbäume mulchen (Gelesen 6922 mal)
Moderator: cydorian
Aprikosenbäume mulchen
Aprikosen sollen ja mineralische, durchlässige Böden bevorzugen, eher nicht stickstofflastig. Statt mit Grasschnitt oder Rindenhäcksel würde ich die Baumscheiben meiner Aprikosenbäume gerne mit Kies/Splitt mulchen. Welche Gesteinsarten empfehlen sich dafür?Schön wäre, wenn ich entsprechend in Garten-oder Baumärkten säckeweise kaufen könnte, mangels Kieswerken und Steinbrüchen in der Umgebung.Ich hätte noch einige Säcke Travertingrus, wäre ein Anteil davon sinnvoll?
Re:Aprikosenbäume mulchen
ich würde die baumscheibe von aprikosenbäumen nicht mulchen, egal womit. von dem gesteinssplitt würden sie ja auch höchstens dann profitieren, wenn er in den boden eingebracht würde und sich dort zersetzte. das kann aber dauern...
- cydorian
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Re:Aprikosenbäume mulchen
Split gehört nicht in den Garten gekippt. Wenn du die Baumscheibe frei halten willst, nimm Rindenmulch oder hacke flach, das bringt keinen Stickstoff in den Boden. Wobei Aprikosen nichts gegen Stickstoffverfügbarkeit haben.
Re:Aprikosenbäume mulchen
Und warum soll die Baumscheibe überhaupt freibleiben? Wenn man an so schönen, alten Obstgärten vorbei fährt, ist unter den Bäumen einfach eine Wiese. So siehts in meinem Garten auch aus, Birne, Apfel, Kirsche, Zwetschke und auch Marille wachsen einfach ohne murren.
- cydorian
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Re:Aprikosenbäume mulchen
Wasser- und Nährstoffkonkurrenz beseitigen. Aber sie "soll" nicht freibleiben, sondern sie "kann" freibleiben. Wichtig ist das nur in Plantagen, wenn höchste Erträge und schwachwachsende Unterlagen die Regel sind.Und warum soll die Baumscheibe überhaupt freibleiben?
Re:Aprikosenbäume mulchen
weil auf nährstoffarmen böden für anspruchsvolle obstbäume sonst nicht genug zu essen übrig bleibt. das gleiche gilt für wasser in regenarmen gebieten....Und warum soll die Baumscheibe überhaupt freibleiben? ...
das ist aber der "pflege" zustand der modernen vernachlässigungswirtschaft. als das obst mangels importen noch etwas wert war, also etwa bis in die 60er jahhre des letzten jhds. wurden selbstverständlich baumscheiben bewuchsfrei gehalten, bzw. die ganze baumreihe.nachtrag:parallelbeitrag mit cydorian...Wenn man an so schönen, alten Obstgärten vorbei fährt, ist unter den Bäumen einfach eine Wiese. ...
Re:Aprikosenbäume mulchen
... auf der anderen Seite wurden Hochstämme mal entwickelt um darunter noch Weidewirtschaft treiben zu können (sicher ist sicher). Es kommt also extrem auf die Unterlage an - bei starkwachsender (Sämlings-) Unterlage nach dem erfolgreichen Einwachsen kann man auch Wiese machen, die schwachwüchsigen wachsen eh nur in guten Böden und ohne Bewuchs auf der Baumscheibe.
Re:Aprikosenbäume mulchen
ich meinte ja auch den traditionellen obstanbau, also die erzeugung von tafelobst - nicht etwa streuobstwiesen für die apfelweinerzeugung.
- Zuccalmaglio
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Re:Aprikosenbäume mulchen
nur starkwüchsige Unterlagen kommen auf Dauer gegen die Gras- und Krautkonkurenz zurecht. Und as auch nur, wenn man ihnen die ersten fünf, sechs Jahre hilft. Sprich, die Baumscheibe von Konkurenz weitgehend frei hält.Schwache und selbst mittelstarke Unterlagen kümmern auf Dauer in Wiesenkonkurenz.lenchen,das mit dem Split in wirklich keine gute Idee. Noch Jahrzehnte später wird er dich bei der Gartenarbeit verfolgen.Darüberhinaus kannst du in einer Splitauflage auch nicht gut arbeiten. Wie willst du da z.b. Kompost oder anderen Dünger vernünftig und praktikabel einarbeiten?Wenn du Mirneralisches einarbeiten willst, nimm gleich ein Gesteinsmehl. Das ist bestimmt schneller pflanzenverfügbar als der vermutlich Jahrtausende zur Zersetzung brauchende Split.
Tschöh mit ö
Re:Aprikosenbäume mulchen
Also lieber keinen Splitt - gut, dass ich gefragt habe, danke ;)Dann werde ich mit Rindenmulch abdecken und darunter Hornspäne streuen.Andere Obstbäume mulche ich mit Kompost und Grasschnitt, das fände ich für Aprikosenbäume allerdings zu nahrhaft.Bei mir haben übrigens alle Obstbäume eine freie Baumscheibe (1m Durchmesser), umrandet mit 18/20er Granitsteinen. Lediglich im Frühjahr blühen dort ein paar Zwiebelpflanzen. Wenn ich in den Nachbargärten immer beobachte, wie die Bäume bis zum Stamm mit den Rasenmähern malträtiert werden... GG ist leider auch nicht der Vorsichtigste 

Re:Aprikosenbäume mulchen
Nun - jeder wie er glaubt. 8)Ich persönlich finde manches heute übertrieben, vielleicht von der Industrie gefördert. ;)Die Bäume hier wachsen bisher ganz gut, ich erwarte auch keine gewerblichen Obstmengen. Es sind fast alle Hochstämme, damit man drunter auch durchgehen, sitzen und Rasen mähen
kann.Als Beispiel unser Birnbaum - wenn der nicht viel trägt, weiss ich's nicht mehr....

Re:Aprikosenbäume mulchen
ManiumGarten, den Platz für mehrere Hochstämme gibt mein Garten leider nicht her - sonst gerne 8)Zum Anderen habe ich hier recht kargen Sandboden, da muss ich es den Obstgehölzen nicht noch schwerer machen
Re:Aprikosenbäume mulchen
max., bisher habe ich das bei den Aprikosen auch nicht gemacht, aber mein Sandboden sieht trotz Bewässerung ständig ausgedörrt aus. Gerade im Sommer (hier gab es 6 Wochen am Stück keinen Regen) bei Hitze...ich würde die baumscheibe von aprikosenbäumen nicht mulchen, egal womit. ...
- Zuccalmaglio
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- Registriert: 27. Jan 2005, 19:55
Re:Aprikosenbäume mulchen
@maniumGarten,ich muß es genauer machen. Der Einfachheit halber haben wir hier den Begriff Hochstamm (1,80 + Stammhöhe) mit der Verwendung einer starkwüchsigen Unterlage gleich gesetzt. Was auch fast immer zutrifft. Das bedeuet aber nicht automatisch, daß Baumformen mit kürzerem Stamm, z.B. deine Birne, nicht auch auf stärkerer Unterlage als die meist verwendete schwache Quitte A stehen. Wie das nun bei deiner Birne ist weiß icht nicht.Zudem ist regelmäßig gemähter Rasen nach meiner Erfahrung nicht so konkurenzstark wie die Gräser-und Krautschicht auf der Obstwiese.@lenchen,das Argument mit der Trockenheit bei Sandbodenverhältnissen kann ich gut nachvollziehen. Warum aber Rindenmulch, der für evtl. Arbeiten auch kaum vernünftig bearbeitet/entfernt werden kann und zudem Stickstoff zehrt, der dann wieder in Form von Hornspänen zugeführt werden soll?? Gerade bei Obst sollte man mit dem Stickstoff vorsichtig agieren und Hornspäne sind kaum einfach, sprich bedarfsgerecht zu dosieren.Vorschlag: Wenn du keine Bodenuntersuchung machst, gib deiner Aprikose ca. 10-20 l Kompost /Jahr auf die Baumscheibe,vermischt mit ein, zwei Händen Gesteinsmehl. Wenn du die Wasserhaltigkeit deines Bodens erhöhen willst, gib noch Bentonit dazu. Wobei ich es vorziehen würde, das Bentonit schon während der Kompostreife dazuzugeben (regelmäßig in Schichten).Das ganze deckst du einfach mit pflanzlichen Resten ab, die im Garten so anfallen (Reste vom Gemüse, Häckselgut, Staudenreste, Rasenschnitt etc.). Im Winter rechst du das ganze beiseite (falls du ein Wühlmausproblem hast).Und dann schau mal über zwei, drei Jahre, wie sich deine Aprikose entwickelt. In extremen Trockphasen natürlich auch wässern.
Tschöh mit ö
Re:Aprikosenbäume mulchen
Zuccalmaglio, so viele Bäume sind es nicht, es wäre kein großer Aufwand den Mulch wegzunehmen um zu düngen.Im Frühjahr bekommen alle Beete und Baumscheiben immer eine dünne Schicht-Mischung aus Bentonit, Fullhumin und Hornspänen. Nur bei den Aprikosen war ich eben bisher zurückhaltend.Ich werde die Aprikosen-Baumscheiben dann im kommenden Frühjahr erstmal mit je zwei Eimern Kompost, angereichert mit etwas Urgesteinsmehl, dünn abdecken.Vielen Dank allen für Meinungen, Tipps und Anregungen 
