News: Problem bei der Anmeldung? Bitte Mail über das Kontaktformular ganz unten!
Unterlagenwahl Apfel (Gelesen 8818 mal)
Moderator: cydorian
Unterlagenwahl Apfel
Hallo,ich möchte mir noch einige Äpfelbüsche/Viertelstämme zulegen, dies aber an einem Platz der Wind&Frost relativ exponiert ist...die bisherigen Apfelbüsche auf schwachwachsender Unterlage kommen hier nicht richtig in Tritt, tragen zwar, aber wachsen kaum...dies schreibe ich einerseits der Lage wie auch dem eher sandigen Boden zu...die Frage die ich mir jetzt stelle ist, welche Unterlage besser zurechtkommt/kommen könnte...zur Auswahl stehen Busch als M26, oder ich entscheide mich für eine Sämlingsunterlage, in der Hoffnung auf deren Robustheit und Standfestigkeit um dem Standort Rechnung zu tragen in der Hoffnung das der notwendige Schnitt aufgrund der schlechten Verhältnisse nicht ganz so arg ausfällt. Sind hier einige Apfelexperten, die mir evtl. gute Tips geben könnten?Viele GrüßeBen
Re:Unterlagenwahl Apfel
Hallo, ich würde eine Unterlage "zwischen" M26 und Sämlingsunterlage nehmen. Wenn Du Apfelbüsche/Viertelstämme möchtest, ist wohl eine Sämlingsunterlage zu stark wachsend, vermutlich auch auf schlechtem Boden. M26 wäre darauf wohl ziemlich schwachwachsend und nicht unbedingt standfest. Von daher wäre MM111 oder MM106 meiner Ansicht nach besser geeignet, ungeachtet der Nachteile, die von Nachrednern sicher aufgeführt werden werden. Problematisch dürfte evtl. sein, die gewünschte Sorte auf einer solchen Unterlage zu bekommen.
- Zuccalmaglio
- Beiträge: 2831
- Registriert: 27. Jan 2005, 19:55
Re:Unterlagenwahl Apfel
kommt eben sehr auf den Standort an (Standfestigkeit gegen Winddruck). M7 könnte auf sehr exponierten Standorten doch Schwierigkeiten bekommen, deshalb eher die noch etwas stärkere MM111. MM 106 ist noch etwas schwächer als M7 und außerdem sehr feuerbrandanfällig.Was A-String aber schon ansprach ist die Schwierigkeit die Sorten auf der Unerlage zu bekommen. Zum Standardprogramm der meisten Baumschulen gehört das nämlich (leider) nicht.Ehe ich aber einen Veredelungsauftrag vergeben würde: Könnte es sein, daß die Büsche auf M26 aus anderen Gründen (bewachsene Baumscheibe, Nährstoff-/Wassermangel, Wühlmäuse) nicht vernünftig in die Gänge kommen (Dem Wind läßt sich mit Pfählen begegnen)?
Tschöh mit ö
Re:Unterlagenwahl Apfel
...ich weiß auch nicht...Last mit Wühlmäusen hatte ich ja, aber die waren eher in einer anderen Ecke des Grundstücks beschäftigt und haben sich wenn, dann auch gleichen die ganze Wurzel vorgenommen, die Baumscheibe war nur 30cm im Durchmesser, und Dünger haben die Bäume nie gesehen...Wassermangel eher nicht, mit der Beregnung bin ich schnell dabei, angebunden sind sie...oder habe ich mir mein Problem gerade selbst gelöst...ist eine schwachwachsende Unterlage nun mal kein Selbstläufer, braucht Volldünger, eine ausreichend große Baumscheibe/Mulch etc. und der Wind bzw. schlechte Standort sind dann kein Problem...ich möchte schon so um die 10-15 Büsche pflanzen (die dann auch die größe von Büschen haben) die dann auch Ertrag bringen und möchte dieses mal keine Fehler machen...Viele GrüßeBenEhe ich aber einen Veredelungsauftrag vergeben würde: Könnte es sein, daß die Büsche auf M26 aus anderen Gründen (bewachsene Baumscheibe, Nährstoff-/Wassermangel, Wühlmäuse) nicht vernünftig in die Gänge kommen (Dem Wind läßt sich mit Pfählen begegnen)?
Re:Unterlagenwahl Apfel
.....oder ich entscheide mich für eine Sämlingsunterlage, in der Hoffnung auf deren Robustheit und Standfestigkeit um dem Standort Rechnung zu tragen in der Hoffnung das der notwendige Schnitt aufgrund der schlechten Verhältnisse nicht ganz so arg ausfällt.
Hallo,in diesen beiden Aussagen ist schon ein gewisser Widerspruch: Man kann nicht einfach stakwachsende Unterlagen nehmen, und alles wegschnipseln, was einem zu hoch/breit/gross wird. Das tut dem Baum nicht gut, und er wird niemals gut tragen. Das einzige, was du viel ernten wirst, ist Holz, auch auf schlechtem Boden.D.h. wenn du dir unter "Busch" eine Endgrösse von ca 3m vorstellst, dann kannst du keine Sämlingsunterlage nehmen. Sämlinge ergeben Büsche deutlich über 5-6m Höhe.Wenn du bereit bist, etwas grössere Büsche 4-5 Meter zu akzeptieren, kannst du mittelstarke Unterlagen verwenden. Welche davon die beste ist weiss ich nicht. Meist stellt sich beim Baumkauf die Frage nicht, weil man ja schon froh sein muss überhaupt eine Sorte auf mittelstarker Unterlage zu bekommen, da hat man keine Auswahl "XY auf M7" oder "XY auf MM106". Mit Glück findet man, was man sucht, ansonsten bleiben nur Auftrags- oder Selbstveredlungen (inkl ein Jahr warten).Willst du "normale" Büsche, wirst du auch kleinwachsende Unterlagen nehmen müssen, und musst diese dann demenstprechend pflegen (Wasser, Düngung, Baumscheibe).Ich persönlich halte mittelstarke Unterlagen -genügend Platz vorausgesetzt- für einen guten Kompromiss, was Anfälligkeit/Pflegeaufwand/Ertrag/Beerntbarkeit betrifft. Bei mir sind die meisten Bäume auf M7, einige auf MM106 (die Sorten gabs nicht auf M7).grussben hat geschrieben:ich möchte schon so um die 10-15 Büsche pflanzen (die dann auch die größe von Büschen haben) die dann auch Ertrag bringen und möchte dieses mal keine Fehler machen...
Re:Unterlagenwahl Apfel
mal anders herum gefragt um konkret zu werden (das mit den Sämlingsunterlagen ist ja ziemlich einleuchtend)...entsprechende Pflege bin ich bereit in Kauf zu nehmen...bietet denn M26 die Möglichkeit Büsche von 3-3,5 mtr. Höhe/Breite zu bilden und ist dem Standort sandiger Lehm/windexponiert gegenüber tolerant, natürlich mit Pfahl...Frosttolerant scheint die Unterlage ja zu sein...wie Ernst ist eigentlich die Angabe Lebensdauer auf M26 bezogen in der von einer Lebensdauer von 15-20 Jahrendie Rede ist...stirbt er dann "abrupt" ab oder hat sie dann einfach nur ihren Leistungszenit überschritten...VG Ben
Re:Unterlagenwahl Apfel
klink mich mal mit einer weiteren frage ein:wie groß hoch/breit wird ein apfelbaum auf mm106 wenn die edelsorte mittelstark wachsend ist? ich habe so einen james grieve bei mir stehen... 3m/4m/5m/6m????
Re:Unterlagenwahl Apfel
das ist bestimmt schwierig zu sagen, ich habe jetzt schon einiges gegooglet und bin immer noch nicht wirklich schlauer geworden...grob stimmen zwar die gemachten Angaben überein, aber genau wirst du´s wahrcheinlich nur in Exaktversuchen feststellen können, ich habe z.B. eine Info gefunden, dass M26 in Bayern genauso stark wächst wie M7, warum keine Ahnung...wärmeres Klima vielleicht und wie sich dann eine bestimmt Unterlage mit einem bestimmten Edelreis verhält ist bestimmt auch abhängig von vielen Faktoren.VGBenklink mich mal mit einer weiteren frage ein:wie groß hoch/breit wird ein apfelbaum auf mm106 wenn die edelsorte mittelstark wachsend ist? ich habe so einen james grieve bei mir stehen... 3m/4m/5m/6m????
Re:Unterlagenwahl Apfel
viele Standortfaktoren (inklusiver der Schnittwillig- und fähigkeit des Eigentümers) bestimmen die Endgröße. Wenn Platz für 10-15 Bäume besteht, kann man auch einen Buschbaum auf Sämling nehmen und daraus einen Mehrsortenbaum ziehen. Allerdings sollte man ähnlich (stark) wachsende Sorten wählen und sich mit dem Schnitt etwas auskennen. Ein solcher Buschbaum kann dann 12 m Durchmesser erreichen...
- cydorian
- Garten-pur Team
- Beiträge: 12126
- Registriert: 19. Nov 2005, 14:29
- Höhe über NHN: 190
- Bodenart: 30cm toniger Lehm auf Muschelkalk
- Kontaktdaten:
Re:Unterlagenwahl Apfel
Durchschnittlich wird der Kronenraumdurchmesser 4m betragen. Aber wie hier schon gesagt wurde, kann es auch ganz anders kommen. Auf meinem nicht gerade wuchskräftig wirkenden Boden habe ich Bäume ähnlicher Wuchskraft auf mittelstarkwachsender Unterlage im 4m - Raster gepflanzt und bin bisher gut damit gefahren. Wenn mal was stärker wächst, kann man schneiden.wie groß hoch/breit wird ein apfelbaum auf mm106 wenn die edelsorte mittelstark wachsend ist?
- Zuccalmaglio
- Beiträge: 2831
- Registriert: 27. Jan 2005, 19:55
Re:Unterlagenwahl Apfel
ja, 4m sollten sein. Wenn der Boden sehr fruchtbar ist und (!) eine starkwüchsige Edelsorte (z.B. Boskop, Blemheim o.ä.) aufveredelt ist, sollte man auf bis zu 6m gehen. Wenn nur eine der Voraussetzungen erfüllt ist, dürften 5m sicher reichen. Nun bin ich auch ein Verfechter für viel "Luft" zwischen und in den Bäumen (Bewegungsfreiheit des Besitzers und der "gesunde" Wind).
Tschöh mit ö
- Zuccalmaglio
- Beiträge: 2831
- Registriert: 27. Jan 2005, 19:55
Re:Unterlagenwahl Apfel
ben, wie ich aus leidvoller eigener Erfahrung weiß, sind die Wühlmäuse sicher nicht nur in einer Ecke des Grundstückes.....Eine offene Baumscheibe von 30 cm, dazu in Sandboden, ist in keinem Fall ausreichend. Ein Quadratmeter sollte mind. sein. Düngung (nach Bodenuntersuchung) auch.M7 und noch eher MM 111 kannst du, evtl. mit lebenslangem Windschutz, dann auch noch selbst zu etwas höherem Stamm (z.B. bis 80-(100 cm), wenn gewollt) im Laufe der Zeit aufasten.(Busch)veredlungen, wie sie meist mit so um die 40-50cm Stammhöhe verkauft werden, nerven bei den meist notwendigen Mäharbeiten ziemlich....
Tschöh mit ö
Re:Unterlagenwahl Apfel
Hi,offene Fläche oder geht auch Mulch, ich meine müßte ja eigentlich weil eher Düngung als Konkurrenz oder?Ich glaube ich werde auf Vielfalt verzichten und 4-5 Halbstämme pflanzen, dann gehe ich wohl hinsichtlich der Robustheit sicher, habe windfeste Bäume und brauche mir keinen Kopf mehr zu machen...Wühlmäuse ist besser geworden seit 3 Katzen rumrennen...Ich hatte an...Holsteiner Cox, Roter Eiserapfel (die lange Haltbarkeit fasziniert mich), Elstar, Finkenwerder Herbstprinz, Jamba gedacht, vielleicht kann ja noch jemand was zu der Sortenwahl anmerken...ich bin mir hinsichtlich der Befruchtung nicht ganz sicher, meine aber das meiste passt...VG Ben
- Zuccalmaglio
- Beiträge: 2831
- Registriert: 27. Jan 2005, 19:55
Re:Unterlagenwahl Apfel
Wenn du die Kontrolle über die Wühlmäuse behalten kannst (??) geht auch Mulch, zumindest im Sommer. Aber Mulch auf vorher entunkrauteter Baumscheibe. Sonst wächst sofort wieder alles durch.Das Unkraut z.b. kannst du schon als Mulch liegenlassen.Gerade bei sandigem Boden würde ich aber trotzdem eine Bodenuntersuchung machen lassen. Je nach Ergebnis der Düngeempfehlung folgen oder auf den Daumen vertrauen und Kompost nach Gefühl....sofern der zur Verfügung steht.Rindenmulch eignet sich schlecht. Bindet Stickstoff und läßt sich schlecht drin arbeiten (jäten).Du schreibst von Halbstämmen (ca. 100-120 cm Stammlänge). Diese sind gewöhnlich in den Baumschulen auf Sämlingsunterlage veredelt, wie die Hochstämme auch (Halbstämme sind quasi noch nicht hoch genug gewachsene Hochstämme). Diese sind nach einer Jugendphase am Pfahl(Pfähle) auch windfest. Büsche, z.B. auf M7 oder MM 111 kannst du innerhalb von 1-2 Vegetationsperioden selber auf ca. 80 cm hocherziehen (aufasten), um z.B. besser mähen zu können. Je nach Standortbedingungen kann das aber nicht garantiert windfest sein, so daß u.U. lebenslang eine Anbindung notwendig ist.Dafür kannst du mehr Bäume auf die Fläche als bei Sämlingsunterlagen bringen und die Bäume kommen eher in Ertrag. Halbstämme auf Sämlingsunterlagen dann auch bei deinem Sandboden und mittelstarken Edelsorten mind. 8, besser 10 m Abstand.Die Krebsanfälligkeit von H.cox könnte in deinem Sandboden keine so große Rolle spielen, es sei denn der Boden ist sehr nass bzw. hat hohes Grundwasser. Zu roter Eiser gibt es sehr unterschiedliche Auffassen. Kann da mangels Erfahrung nichts beitragen. Wegen der überlieferten Monsterlagerfähigkeit bin ich aber skeptisch. Zu Finkenwerder kann ich nichts sagen. Ist Jamba nicht ein Sommerapfel? Wenn ja, was willst du mit später Zentnern (auf Sämling) mit einer nicht haltbaren Sommersorte? Vergiss Elstar. Wird ohne Chemie mit hoher Wahrscheinlichkeit immer ein Survival für Baum und Früchte.
Tschöh mit ö
Re:Unterlagenwahl Apfel
...schade mit dem Elstar, der ist geschmacklich wirklich mein Ding...könntest Recht haben, vielleicht wirds davon ein kleiner Busch in einer kleinen Ecke auch tun, ja, Jamba ist ein Sommerapfel...Bauch vollstopfen hatl...ich möchte einen Apfel aus jeder Reife Gruppe, welcher Ertragsmäßig auch ein wenig über Naschobst hinweggeht..., villeicht anstatt des Elstar ein "Roter Berlepsch"...mals sehen...VG Ben