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Schloß Schallaburg - der Garten im Turnierhof (Gelesen 2244 mal)
Schloß Schallaburg - der Garten im Turnierhof
Die Schallaburg im westlichen Niederösterreich dient als Museum u.a. für die niederösterreichische Landesausstellung über die 60er Jahre. Diese haben wir heute besucht und dabei natürlich auch den Garten angesehen.Nachdem der Garten auch im Buch "Die Gärten Niederösterreichs" beschrieben wird, dachte ich, die Fotos sind vielleicht auch hier interessant. Es gibt sicher eine bessere Jahreszeit für Gartenbilder, vielleicht hat jemand Sommerbilder zum Beisteuern. :)Die Schallaburg, etwa 5 km von Melk entfernt, zählt angeblich zu den schönsten Renaissanceschlössern nördlich der Alpen. Die ältesten Wurzeln der Burg gehen bis ins Mittelalter zurück und finden sich heute noch in der romanischen Wohnburg und der gotischen Kapelle wieder. 1572 bekam die Schallaburg das für sie jetzt noch charakteristische Aussehen, sie wurde zum Renaissanceschloß umgebaut.
Re:Schloß Schallaburg - der Garten im Turnierhof
Besonders schön ist der Arkadenhof. Namentlich nicht bekannte Bildhauer haben mit dem 1600 Einzelstücke umfassenden Terrakottamosaik eine prachtvolle Szenerie aus detailreich gestalteten mythologischen Figuren, Göttern, Fratzen und Fabelwesen geschaffen.
Re:Schloß Schallaburg - der Garten im Turnierhof
Jenseits des Burggrabens befindet sich der Garten, auf der ehemaligen Turnierwiese.
Re:Schloß Schallaburg - der Garten im Turnierhof
Sehr romantisch hier - die Burg von aussen.(Fürsorglich hat jemand sogar Efeu an der Wand der Burg mit Namensschildchen versehen.)
Re:Schloß Schallaburg - der Garten im Turnierhof
Vom ursprünglichen Garten der Schallaburg gibt es keine Aufzeichnungen. Die Neuplanung erfolgte ab 1970 nach Vergleichen und dem Wissen über die Gärten der Renaissance.Acht rechteckige Kompartimente wurden auf der 6.000 qm großen Turnierwiese symmetrisch zur Mittelachse angeordnet. Vier Felder wurden formal mit Buchs gepflanzt, zwei mit wenige Formgehölzen und zwei mit formal gepflanzten Obstbäumen.An die umgebenden Mauern wurden einheimische und exotische Gehölzer gepflanzt.
Re:Schloß Schallaburg - der Garten im Turnierhof
Hier die Ansicht aus der Gegenrichtung, von hier betritt man eigentlich den Garten, vom Schloß kommend. Links und rechts sieht man die formal gepflanzten Obstbäume. Die beiden Apfelhaine betonen die Bedeutung des Obstes in den Ziergärten der Renaissance.
Re:Schloß Schallaburg - der Garten im Turnierhof
Im Zentrum des Gartens stehen formale Buchsornamente. Bei der Bepflanzung des Gartens hat man sich an Gärten des 16. Jahrhunderts orientiert. Vorbilder sind die heute noch erhaltenen Gärten im Ursprungsland der Renaissance, in Italien. Beispiele dafür sind Gärten der Villa d´Este, Palazzina Farnese, Villa Gamberaia oder Villa Garzoni. Aus Frankreich ist der Garten des Schlosses Villandry bekannt. Schon in der Renaissance war der Nutzgarten von Villandry in ganz Europa berühmt.Leider sieht man von der Bepflanzung dzt. wenig, jemand hat die Stauden schon zurückgeschnitten. Interessanterweise findet man auch Gräser in den Beeten, wo ich persönlich Zweifel habe, dass diese im 16. Jhdt. verwendet wurden.
Re:Schloß Schallaburg - der Garten im Turnierhof
Noch eines der formalen Felder mit Gräsern und Astern.
Re:Schloß Schallaburg - der Garten im Turnierhof
Auch Artischocken waren in die formalen Felder symmetrisch integriert. 


Re:Schloß Schallaburg - der Garten im Turnierhof
Keine andere Blume spielt in der Kulturgeschichte eine so wichtige Rolle wie die Rose. Sie ist Sinnbild für Weiblichkeit, Liebe und Schönheit. In der Renaissance gehörte es zum guten Ton einen Rosengarten zu besitzen.Interessant die Kletterrosen an dieser Mauer. - Da wären jetzt Sommerfotos nötig.
Von einigen Rosen, wie dieser, habe ich auch Hagebutten für das Samenpaket gesammelt. 


Re:Schloß Schallaburg - der Garten im Turnierhof
An den Randbereichen sind sehr schöne Einzelexemplare alter Nutz- und Ziergehölze zu finden. 
Re:Schloß Schallaburg - der Garten im Turnierhof
Die Menschen in der Renaissance waren auch leidenschaftliche Sammler. Davon zeugen die ersten Bücher, welche als Inventarlisten berühmter Gärten herausgegeben wurden.Damals waren einzelne Pflanzen wichtig, alle Stauden und Zwiebelpflanzen die man besaß, wurden in schmalen, von Kräutern eingefassten Beeten präsentiert. Dabei wurde nicht auf die Lebensansprüche der Pflanze oder ihren Wuchs Rücksicht genommen.Alant wurde gegen Verzauberung und daher auch zum Ausräuchern verwendet. Der Storchschnabel war die Schutzpflanze für Ehe und Fruchtbarkeit. Die Pfingstrose half gegen Alpträume, Depression und Besessenheit; zusammen mit Diptam war sie ein Geheimmittel gegen Epilepsie. Das Maiglöckchen zur rechten Zeit gepflückt, war ein Glücksbringer. In diesem Garten finden Sie nun Pflanzen der Renaissance, so ausgewählt, dass die Standortbedingungen angenähert entsprechen.
Re:Schloß Schallaburg - der Garten im Turnierhof
Hier sieht man auch noch Stauden und hinten die Rosen der damaligen Zeit.
Re:Schloß Schallaburg - der Garten im Turnierhof
In der Renaissance waren Flechtmuster mit Pflanzen, die eine unterschiedliche Blattstruktur oder -farbe haben, sehr beliebt. Die Knotenbeete variierten in ihrer Größe. Im Garten wurden zwei Miniaturbeete nachgepflanzt.