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Moler - ein interessanter Zuschlagstoff für Topfkultursubstrate (Gelesen 23426 mal)

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ebbie
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Moler - ein interessanter Zuschlagstoff für Topfkultursubstrate

ebbie »

zitate aus dem roscoea-thread:
Wie ist Dein Substrat beschaffen ?
knorbs hat geschrieben:1 teil bims (~4mm), 1 teil grober gewaschener quarzsand, 1 teil moler (1-3 mm) + soviel/sowenig neudohum dazu, dass es passt ;D
Moler - wohl ein neuer "Geheimtipp"? Hast Du damit Erfahrung, knorbs? Das Zeug ist aber wohl recht kalkhaltig?
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partisanengärtner
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Moler - ein interessanter Zuschlagstoff für Topfkultursubstrate

partisanengärtner » Antwort #1 am:

Diatomeenerde aus Dänemark. Ton und fossile Kieselalgen. sollte wenig bis keinen Kalk enthalten. Ph 5,5-6http://de.wikipedia.org/wiki/Kieselalgen
Wer zuviel jätet raubt sich manche Überraschung.

Axel
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ebbie
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Moler - ein interessanter Zuschlagstoff für Topfkultursubstrate

ebbie » Antwort #2 am:

Aber das Zeug ist "calciniert", also wohl in irgend einer Weise mit Kalk versetzt!?
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partisanengärtner
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Moler - ein interessanter Zuschlagstoff für Topfkultursubstrate

partisanengärtner » Antwort #3 am:

Es gibt bei diesem Abbaugebiet verschiedene Schichten mit unterschiedlichen Gehalten. Getrennt durch dunkle vulkanische Ablagerungen, das wird wohl unterschiedliche Gehalte und Ph Werte verursachen. Der Preis sollte sich für 20 kg um die 12 € plus Steuer bewegen. Ich hab für 20 kg 11,75 plus... gezahlt.Gibts als Ölbinder und kann auch deutlich teurer sein. Adresse auf PM
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Axel
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partisanengärtner » Antwort #4 am:

Wird gebrannt http://de.wikipedia.org/wiki/Kalzinierung kein Kalk zugesetzt. Woher Knorbs nur immer die tollen Tips herhat?Er hat mich auch drauf angesetzt, hab auch gleich weiter recherchiert ;)Alles in der Mischung gepflanzt. ;)
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Axel
knorbs
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knorbs » Antwort #5 am:

ich bin auf das material gestoßen bei einem kleinen ölunfall + habe dann ein bisschen recherchiert. es sieht optisch dem bekannten seramis sehr ähnlich, nur das es etwas feinkörniger ist (1-3mm). aber genau diese körnung eignet sich sehr gut für mineralische substrate. es handelt sich um ein naturprodukt, das überwiegend aus sog. "diatomeenerde" besteht (skelette von kieselalgen). das hat die für substrate gute eigenschaft, dass der ph wert im günstigen bereich um 6 liegt und eben nicht wie z.b. tonhaltige zuschlagsstoffe, die deutlich in den basischen bereich gehen (um ph 8!). moler besteht zu ca. 75% aus SiO2, 10% Al2O3, 7% Fe2O3, 1% TiO2, 2% MgO, 1% CaO, 2% K2O + Na2O. kalzinierung ist eine thermische bearbeitung um das kristallwasser auszutreiben + damit das granulat nach vollständiger sättigung hart bleibt. das material ist inert. der vorteil in substraten...es saugt wasser + damit die darin gelösten nährstoffe auf + verhindert so ein vernässen des substrats. den wurzeln stehen aber dass benötigte wasser + die darin gelösten nährstoffe trotzdem zur verfügung. ist nichts anderes wie die wasserspeicherkapazität von z.b. bims, perlit oder bentonit, aber eben mit der günstigen ph-wert eigenschaft. ich habe z.b. letzte woche eine größere substratmischung in der mörtelmaschine gemacht. der quarzsand + das neudohum waren klitschnass, der bims feucht, das moler staubtrocken. die mischung daraus war dann ein wunderbares "bügelfeuchtes" minerallastiges substrat mit organischen (neudohum) bestandteilen, dass rieselfähig war. keine spur von überschüssiger nässe. ich hatte ja mit neudohum experimentiert + ich bin von diesem mykorrhizierten substrat überzeugt. allerdings muss man unbedingt vermeiden, dass es vernässt, wenn man die töpfe im freien aufbewahrt + der witterung aussetzt. das war mit zuschlag von groben quarzsand nicht befriedigend gelungen. so wie's aussieht, scheint es mit der mischung aber zu funktionieren. nächstes jahr weiß ich mehr 8).es gibt noch mehr produkte die moler verwenden...hier gibt's eine übersicht (pdf). da kann man ja mal recherchieren, welches am günstigsten im handel zu beziehen ist. jedenfalls ist es deutlich günstiger als seramis + noch viel günstiger als die im gartenfachhandel vertriebenen "kieselgur" produkte, die nichts anderes beinhalten. hier das sicherheitsdatenblatt mit den analysewerten + ph-wert. hier ein paar weitergehende infos zu moler + dem produkt.
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Günther

Moler - ein interessanter Zuschlagstoff für Topfkultursubstrate

Günther » Antwort #6 am:

Und was spricht gegen Kieselgur pur & unbehandelt - außer die bequemere Struktur nach dem Binden mit Ton und granulieren/brennen?
knorbs
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Moler - ein interessanter Zuschlagstoff für Topfkultursubstrate

knorbs » Antwort #7 am:

nichts, außer dass ich kieselgur hier nicht zu einem akzeptablen preis bekomme. es gibt nur eine quelle in meiner gegend, die bietet den 22,7 l sack kieselgur 1-3mm für 32 € an, der 20 l ölbinder auf moler-basis kostet mich aber im autoteilefachhandel "nur" um die 13,70€. da ich es nur als zuschlagsstoff verwende, ergibt so ein 20 kg sack viel topfsubtrat. ich weiß nicht, wie kieselgur unbehandelt aussieht. ich benötige auf jeden fall die körnige struktur als gerüstbildner in meinem topfsubstrat. ein pulverförmiges ausgangsmaterial würde mir nichts nützen.
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Günther

Re:Moler - ein interessanter Zuschlagstoff für Topfkultursubstrate

Günther » Antwort #8 am:

Kieselgur ist feinstpulvrig - die Diatomeengehäuse sind winzig und hängen nicht zusammen - also nix für Dich.
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ebbie
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Re:Moler - ein interessanter Zuschlagstoff für Topfkultursubstrate

ebbie » Antwort #9 am:

Danke euch für die Infos. Hat das Mittel einen Markennamen, wenn ich im Autoteilefachhandel danach frage?
knorbs
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Re:Moler - ein interessanter Zuschlagstoff für Topfkultursubstrate

knorbs » Antwort #10 am:

ebbie, oben habe ich eine pdf mit allen getesteten ölbindemitteln verlinkt. du musst dir die raussuchen, die in der spalte "grundmaterial" => moler/diatomeenerde angeben. gröber als 1-3mm gibt's die leider nicht, also aufpassen bei gleichlautenden produkten auf die korngröße, im zweifel produkt googeln. "universal" etc ist immer der hinweis auf die grobe 1-3mm körnung. die produkte wurden ja schließlich für was ganz anderes entwickelt + nicht für unser hobby ;D.schau mal bei stahlgruber rein, den gibt's in deiner nähe...das produkt heißt "bisorb" (hier im katalog). ich habe vorher bei stahlgruber angerufen + war mit der hotline verbunden + hatte nach dem produkt gefragt. der gab mir den preis 11,50 € netto. in der filiale wollte der mann hinterm thresen mehr. auf meinen einwand hin, dass mir der "onlinemensch" einen preis schon gegeben hat, änderte er ihn auf die 11,50 ab ;). du kannst dir bei telefon. onlinebestellung auch gleich die säcke in der jeweiligen filiale vorbereiten laasen.
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Re:Moler - ein interessanter Zuschlagstoff für Topfkultursubstrate

Günther » Antwort #11 am:

http://de.wikipedia.org/wiki/MolerOffenbar gibts auch kalkhaltige Sorten....
knorbs
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Re:Moler - ein interessanter Zuschlagstoff für Topfkultursubstrate

knorbs » Antwort #12 am:

ich vertraue der chemischen industrie + der richtigkeit der sicherheitsdatenblätter ;D ;)...schau mal zum vergleich das für unser hobby angegebene produkt "kieselgur" an + vergleiche vor allem die analysewerte mit denen aus den sicherheitsdatenblättern für "moler" (oben schon zitiert)... ;D ;)...dämmert's?...uns hobbyidioten wird für das gleiche produkt nur mehr abgenommen wenn "pflanzgranulat" oder vergleichbares draufsteht. wer schüttet schon ölbinder in seine erde ;D ;D.
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fars
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Re:Moler - ein interessanter Zuschlagstoff für Topfkultursubstrate

fars » Antwort #13 am:

Ich verwende Kieselgur (grobkörnig) testweise zur Verbesserung von Rhododendron-Pflanzlöcher. Angeblich soll K. Wasser speichern können. Das Substrat lockern die Kügelchen in jedem Fall auf.War ziemlich teuer.
Günther

Re:Moler - ein interessanter Zuschlagstoff für Topfkultursubstrate

Günther » Antwort #14 am:

Ich hab mir Kieselgur immer aus dem Baustoffhandel "abgezweigt" - ein Labor hat halt Zugriff auf sowas...Perlit bzw. Vermiculit, auch Bentonit - analog, im Gartenkleinhandel zu Apothekerpreisen, technisch billig. Es steht halt dann ein Riesensack herum.
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