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geklonte Weihnachtsbäume -> Gedanken zur Vermehrung! (Gelesen 3360 mal)
Moderator: AndreasR
geklonte Weihnachtsbäume -> Gedanken zur Vermehrung!
Heut morgen gab es in meiner Zeitung (oberösterreichische Nachrichten) eine recht reißerische Meldung, dass irgendwelche Dänen "beim Klonen von Weihnachtsbäumen" die Nase vorn hätten. Mit relativ viel pseudo-Geschwafel (z.B. "der geklonte Weihnachtsbaum wird dann genauso wie das Original"
)und, wie bei den OÖN leider üblich, ohne irgendwelche verwertbaren wissenschaftlichen oder wenigstens sachlichen Infos. Hä?Werden nicht die meisten Weihnachtsbäume als Pfropflinge vermehrt und sind daher eh sowas ähnliches wie Klone oder sind das üblicherweise Sämlinge? Ist das, was die Dänen können, vielleicht Meristem- oder Stecklingsvermehrung von Nadelbäumen/Tannen? Stecklinge gehen bei Nadelbäumen ja normalerweise nicht wirklich gut, oder?

Re:geklonte Weihnachtsbäume? Hä?
Forstwirtschaftlich werden Nadelbäume sehr häufig durch Stecklinge vermehrt, so kriegt man einheitliche Pflanzen, deren Eigenschaften bereits bekannt sind, was bei Sämlingen nicht der Fall ist.Die Nachricht hab ich auch wo gesehen - nicht in den OÖN - ich tipp eher auf Meristemkultur.
Re:geklonte Weihnachtsbäume? Hä?
Auch auf die Gefahr hin, als völlig doof zu gelten: Ich verstehe das Problem jetzt nicht, muss ich zugeben. Was ist gegen Weihnachtsbäume aus Stecklingen oder auch Meristemvermehrung zu sagen? Das ist doch üblich bei Pflanzen.
LG Silvia

Die Lage ist hoffnungslos, aber nicht ernst.
Re:geklonte Weihnachtsbäume? Hä?
http://www.lk-wl.de/gartenbau/versuche/vermehrungbaum.htmIch hab mal ein bisschen gegoogelt. Weihnachtsbäume sind wohl großteils als Stecklinge gezogen, manchmal auch veredelt. Also eigentlich sind das eh schon alles Klone. Das Problem, das derzeit in Arbeit ist, ist dass sich Nordmanntannen wohl einstweilen noch weigern sich in Flüssigkultur vermehren zu lassen (Kultur von Tannen-Embryos auf festen Nährmedien geht bereits, ist aber arbeitsaufwendig und daher teuer - also kommerziell nicht konkurrenzfähig).
Re:geklonte Weihnachtsbäume? Hä?
Silvia, mein Problem sind nicht die geklonten Weihnachtsbäume, sondern Artikel in der Zeitung, die frei von jedem Wissenschaftsverständnis so geschrieben werden, dass man keine Chance hat, rauszukriegen, was gemeint sein könnte. Himmel, die könnten doch wenigstens jemanden als Wissenschaftsredakteur nehmen, der schon mal ein bisschen Biologie (Chemie und Mathe sind, soweit ich das beurteilen kann auch nicht besser recherchiert) gehabt hat. Um solchen Mist zu vermeiden würde auch ein informierter Laie reichen, da braucht man keinen Studierten.Wenn ich was gegen Klone im Garten hätte, dann dürfte ich meine Stachel- und Johannisbeeren ebenso rausschmeißen wie einige meiner Rosen und alle Stauden, die durch Teilung, Ableger oder Stecklinge entstanden sind.
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Re:geklonte Weihnachtsbäume? Hä?
Die OÖ Nachrichten sind sowieso schlimm! Ich mag sie ganz gerne, aber der anspruchsvolle Papa schimpft immer. Aber bevor ich Kronenzeitung lese

"Ich glaube, viele von uns haben ihre Heimat längst verloren, denn sie haben sie in der Kindheit gelassen, in den staubigen Straßen und an den sonnigen Tagen, als die Welt noch gut war, weil wir nur die Fassade sahen und zu klein waren, die Türen zu öffnen."
ich
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Re:geklonte Weihnachtsbäume? Hä?
Ja, aber eine richtig gute österreichische Zeitung gibts wohl eh nicht. Nix vergleichbares zur FAZ, Süddeutschen, oder Neuen Züricher Zeitung in Sicht. Und selbst bei der Süddeutschen ist der Wissenschaftsteil (immerhin gibts einen) manchmal jämmerlich schlecht recherchiert. Die arbeiten wohl alle großteils auf Zuruf. D.h. wenn eine Uni bzw. Forschungsgruppe gute public Relations macht, kriegen sie auch einen Artikel in der Zeitung. Ob der Artikel dann gut ist, hängt davon ab, ob die Redakteure ein bisschen was verstanden haben, oder nur die vorgeworfenen Schlagwörter ausschmücken und sich was dazu zurechtspinnen.
Re:geklonte Weihnachtsbäume? Hä?
Was erwartest du? Sollen sich die Tageszeitungen eine eigene Forschungsabteilung oder ein Wissenschaftler-Team halten?Selbst die größten Blätter kaufen sich die Medungen und Kommentare von Argenturen oder freien Journalisten zusammen. Allenalls ein paar Leitartikel werden noch selbst verfasst.
Re:geklonte Weihnachtsbäume? Hä?
Richtig, Klonen über Invitro-Kultur ist teuer und wird wohl nur in DK bei Christbäumen zum Einsatz kommen!Katrin, ich muss deinem Papa leider sehr recht geben, die OÖN ist ein Wurstblatt, das gleich nach der Kronenzeitung kommt. Da sind die Salzburger Nachrichten wesentlich besser! Wir hingegen haben den Standard, der schreibt auch mal sehr regierungskritisch und hat gerade am Wochenende interessante wissenschaftliche Beiträge. Aber vieles ist auch im Standard gerade mal angerissen und man muss sich halt anderweitig intensiver informieren!
Re:geklonte Weihnachtsbäume? Hä?
Die Seite kann mir nicht angezeigt werden, aber ich dachte immer, die Weihnachtsbäume wären grundsätzlich Sämlinge, weil vegetativ vermehrten Tannen und Fichten teurer sind, nicht nur weil die Bewurzelung schwieriger ist, sondern weil ein Steckling von der Spitze benötigt wird, da sich sonst die typische Wuchsform nicht herausbilden würde ???Muss dann auch erstmal googeln....liegrü g.g.g.Weihnachtsbäume sind wohl großteils als Stecklinge gezogen, manchmal auch veredelt. Also eigentlich sind das eh schon alles Klone.
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Re:geklonte Weihnachtsbäume? Hä?
Einfach die Zeile markieren und die die Befehlszeile kopieren, dann gehts.BirgitDie Seite kann mir nicht angezeigt werden, ....
Rosige Grüße
Birgit
Birgit
Re:geklonte Weihnachtsbäume? Hä?
Danke Biggi, das hatte auch nicht geklappt, aber jetzt gehts, ich hatte anscheinend einer dazu nötigen Service-Exen den Saft abgedreht.
Re:geklonte Weihnachtsbäume? Hä?
Wenn bei einem Nadelbaum die Spitze abbricht, werden auch aus den Seitenästen neue Spitzen, bisweilen sogar mehrere. So eindeutig festgelegt ist das nicht.
Re:geklonte Weihnachtsbäume? Hä?
Nach meinem Wissensstand sind die NordmannTannenWeihnachtsBäume ausschließlich Sämlinge. Die besonders "Guten" und "Gleichförmigen" stammen von Elternbäumen aus dem Kaukasus. Im dortigen WildWaldBestand gibt es kartographisch erfaßte, gekennzeichnete und inzwischen sogar via GPS überwachte Bäume, die als Samenspender dienen. Die Zapfenpflücker, die diese Bäume beernten, werden ebenfalls streng kontrolliert.In speziellen Sämlingsbaumschulen werden die Jungpflanzen heran gezogen und die dann an die WeihnachtsBaumPlantagen als Setzlinge verkauft....Ob die NordmannTanne durch Klonen als Weihnachtsbaum vermehrt wird - darüber kann ich nichts sagen.WühlmausGrüße