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Lysimachia - Wucherer im Staudenbeet? (Gelesen 9610 mal)

Einjährige, Zweijährige, mehrjährige Stauden, Farne, Gräser, Zwiebelpflanzen ...

Moderatoren: Nina, Phalaina, AndreasR

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uliginosa
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Lysimachia - Wucherer im Staudenbeet?

uliginosa »

Zu den Lysimachia-Arten gehören herrliche Stauden, von denen die meisten aber dazu neigen, sich über Ausläufer heftig zu vermehren. Um dem vorzubeugen habe ich sie meist in Pflanzsteinen eingesperrt - allerdings vertragen sie Trockenheit nicht gut.In welchen Sitiuationen und Kombinationen habt ihr Lysimachia-Arten im Garten? Wie habt ihr sie gebändigt - oder frei gelassen? Bilder? ::) Am bekanntesten ist sicher der Gold-Felberich (Lysimachia punctata), die sich in meinem Garten seit Jahren in einem halbschattigen Pflanzstein gut behauptet. Das Pfennigkraut (Lysimachia nummularia), eine einheimische Art, habe ich mit einer anderen Staude aus dem alten Garten eingeschleppt. Im sonnigen Beet taucht sie immer wieder auf, ohne sehr zu stören. Entlang des Zaunes dringt sie flächig vom Nachbarn in mein Rosen-Clematis-Staudenbeet vor. Der Schwanenhals-, oder Entenschnabel-Felberich (L. clethroides) behauptet sich seit Jahren in einem sonnigen Pflanzstein und an einer halbschattigen Böschung mit Vinca major und Geranium macrorrhizum - mickert da aber eher. L. ciliata 'Firecracker' habe ich in 3 Jahren ebenso oft umgepflanzt, nachdem sie sich gleich im Pflanzjahr am sonnig-trockenen Südhang heftig ausgebreitet hat. Im Pflanzstein ist sie im Juli vertrocknet. Jetzt habe ich sie im Feuerfarbenbeet freigelassen, zwischen Anthemis tinctoria und Lychnis coronaria als Puffer zu den Austinrosen. 8)
Viele Grüße aus dem Trockengebiet, Uli
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Staudo
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Re:Lysimachia - Wucherer im Staudenbeet?

Staudo » Antwort #1 am:

Lysimachia punctata hielt sich beim Nachbarn jahrelang auf dürrstem Sand und wurde dort nur ungefähr 30 cm hoch. Ich habe auf einem halbschattigen Beet L. clethroides, punctata und 'Firecracker' stehen. Das erste hält sich mit Ach und Krach, wird eher weniger als mehr. Die beiden anderen muss ich immer einmal dezimieren, sind aber beherrschbar.
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Floris
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Re:Lysimachia - Wucherer im Staudenbeet?

Floris » Antwort #2 am:

Bei mir ist es im Simmer eher trocken, da große Nadelbäume in vielen Bereichen das Wasser wegsaugen. L. punctata kam bei einem gewissen Abstand zu den Stämmen damit zurecht, wurde jetzt aber in eine extensive Ecke des Vorgartens verbannt, da während seiner Blüte im gemischten Staudenbeet genug Gelb vorhanden war. L. nummularia breitet sich überall hin aus, ist aber leicht zu jäten. An einem sehr schattigen Sitzplatz überzieht es den mit Holzhäcksel abgestreuten Boden, blüht dort auch sehr schön. Da dieser Platz erst zu Beginn der sommerlichen Hitze benutzt wird, paßt das gut. Das sommerliche Zertrampeln übersteht es in der Mulchschicht und treibt im Frühjahr wieder freudig aus.L. clethroides mag ich wegen der eleganten Blüte sehr. Sie steht zwischen Hostas und Farnen. Ich jäte einen Großteil der Triebe bereits nach der Blüte und lasse nur wenige stehen wegen der schönen Herbstfärbung. Dadurch vermehrt sie sich auch nicht so sehr. Dasselbe passiert der 'Firecracker': der dunkle Austrieb gefällt mir sehr gut, bereits zur abgehenden Blüte wird runtergeschnitten, so dass sie dann nicht mehr die Energie bekommt sich gar zu sehr auszubreiten.Die "Arbeit" in meinem Garten besteht überwiegend im Jäten und Eindämmen von Pflanzen die meinen, den ganzen Garten für sich beanspruchen zu können. Das ist eben so, es gibt wohl Schlimmeres. Die Lysimachia-Arten würde ich dabei nicht an erster Stelle nennen. :) Grüße Floris
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uliginosa
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Re:Lysimachia - Wucherer im Staudenbeet?

uliginosa » Antwort #3 am:

L. nummularia finde ich hier gar nicht leicht zu jäten: Überall Wurzeln, die sich gut festhalten oder abreißen! ??? Gute Idee, direkt nach der Blüte überflüssige Triebe zu jäten - allerdings habe ich im Sommer oft sehr wenig Zeit und komme nicht dazu, bzw. bemerke Wucherer zu spät. :P Staudo, das Beet mit den 3 Lysimachien sieht bestimmt gut aus! Von der Feuchtigkeit her müsste der Standort ja ideal sein.Habe ich nicht bei dir eine Zinkwanne mit L. ciliata F. gesehen? Da musste ich grinsen und dachte, hier wird der Wucherer richtig eingeschätzt. :D So eine Zinkwanne mit Löchern habe ich auch. Mit weißer L. clethroides, dunklem Firecracker und dazwischen vielleicht einem Kupferfenchel müsste das ganzjährig klasse aussehen. ::) Kennt denn jemand L. atropurpurea aus eigener Erfahrung?
Viele Grüße aus dem Trockengebiet, Uli
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Gänselieschen
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Re:Lysimachia - Wucherer im Staudenbeet?

Gänselieschen » Antwort #4 am:

Noch eine Pflanze - die ich bei meiner Bestandsaufnahme im alten Staudenbeet - vergessen habe. Ich liebe sie nicht, denn sie ist wirklich schwer zu beherrschen, dort wo man sie haben will bleibt sie nicht, irgendwie lebt sie nur von Ausläufern. Die eigentliche Pflanzstelle ist nur noch voll mit Wurzeln und die blühenden Triebe kommen in ca. 1m Entfernung aus allen Ritzen. Das Gelb haut mich auch nicht um - ist nicht meine Farbe, ich denke bei mir wächst der normale Goldfelberich.Ich würde ihn nicht mehr ins Beet pflanzen, sondern nur noch an Strauchkanten - die Idee mit Kübel und Wanne kann ich mir auch sehr schön vorstellen - dann klappt es auch besser mit der Bewässerung.L.G:Gänselieschen
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Landpomeranze †
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Re:Lysimachia - Wucherer im Staudenbeet?

Landpomeranze † » Antwort #5 am:

L. nummularia finde ich hier gar nicht leicht zu jäten: Überall Wurzeln, die sich gut festhalten oder abreißen! ???
Ich finde es überhaupt unjätbar - bei mir durchzieht es zusammen mit Gundermann den gemähten Wiesenteil und lacht vermutlich über jeden Dezimierungsversuch. Entenschnabelfelberich wuchert hier auch, wird aber von Rudbeckia fulgida und Honorine Jobert in Schach gehalten. Lysimachia punctata habe ich an den Grundstücksrand in den Schatten verbannt, dort breitet er sich zwar auch langsam aus, kann aber keinen Schaden anrichten.
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uliginosa
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Re:Lysimachia - Wucherer im Staudenbeet?

uliginosa » Antwort #6 am:

Das hört sich ganz nach Goldfelberich an. ;D In einem gepflegten Staudenbeet finde ich ihn auch verzichtbar. gelb muss man überhaupt gut kombinieren, damit es gut und nicht nur beliebig bunt wirkt.Meiner hält sich gut im Pflanzstein, ist da gezwungen auch da zu blühen, wo die Wurzeln sind ;) und gelegentlich schneide ich ein paar Blütenstiele für Sommersträuße raus. Im Foerstergarten haben sie, glaube ich, L. ciliata mit einem weiß panaschierten Goldfelberich (wahrscheinlich Alexander?) kombiniert, das passt auch gut.
Viele Grüße aus dem Trockengebiet, Uli
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Gänselieschen
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Re:Lysimachia - Wucherer im Staudenbeet?

Gänselieschen » Antwort #7 am:

Habe grad mal geschaut - es gibt ja wirklich sehr schöne Sorten vom Felbericht - aber meist für feuchte nährstoffreiche Plätze - der Lysimachia atropurpurea hätte es mir ja angetan..L.G.
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claudia
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Re:Lysimachia - Wucherer im Staudenbeet?

claudia » Antwort #8 am:

Ja die lieben Wucherer, meist wuchern sie da, wo sie nicht sollen und dort, wo sie gerne wuchern dürften, tun sie es nicht.L. ciliata, also die gelbe Form, hab ich keines gepflanzt. Hat bisher noch nirgends gepasst.Die Sorte Firecracker hatte sich nach dem Pflanzen gleich so ungebührlich ausgebreitet, dass ich sie gleich wieder aus dem Staudenbeet verbannt habe. Seitdem taucht immer wieder mal ein Stück davon im Garten auf. L. nummularia hab ich eingeschleppt und es gefällt mir sehr gut. Leider wächst es immer dahin, nämlich zur Sonne, wo ich es nicht so gut gebrauchen kann. Könnte ein schöner Bodendecker sein, wenn er mehr Schatten vertragen würde. Und in meinem Garten die einzige beettaugliche Lysimachia.L. clethroides hab ich vor vielen Jahren gekauft. Also tatsächlich Geld dafür bezahlt. Seitdem versuche ich es von seinem ursprünglichen Pflanzort auszurotten. Bisher erfolglos. Die vermehrten Wurzelstücke wurden dann an einem neu zu bepflanzenden Hügel angesiedelt. Das war ziemlich erfolgreich. Sie haben dort jegliches Unkraut unterdrückt. Und sie geben in der Menge ein schönes Bild ab mit ihren nach einer Seite driftenden Blütenschweifen. Leider neigen sie dazu, alles, was ich noch dazugesellschaften möchte radikal zu überwuchern. Sie sind also bei mir äußerst konkurrenzstark. Aber an diesem Platz äußerst dekorativ und in seinem Ausbreitungsdrang höchst erwünscht. Am Rand mähe ich sie einfach mit dem Rasenmäher ab, das hält sie in Grenzen.L. atropurpurea hab ich noch nicht gepflanzt. Ist das auch ein Wucherer?
Schöne Grüße
claudia
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Treasure-Jo
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Re:Lysimachia - Wucherer im Staudenbeet?

Treasure-Jo » Antwort #9 am:

Ich finde es überhaupt unjätbar - bei mir durchzieht es zusammen mit Gundermann den gemähten Wiesenteil und lacht vermutlich über jeden Dezimierungsversuch. Entenschnabelfelberich wuchert hier auch, wird aber von Rudbeckia fulgida und Honorine Jobert in Schach gehalten. Lysimachia punctata habe ich an den Grundstücksrand in den Schatten verbannt, dort breitet er sich zwar auch langsam aus, kann aber keinen Schaden anrichten.
@Landpromeranze,Dein Konzept ist hervorragend! (siehe Petra Pelz und Co...)Lysimachia (ich meine hier ganz besonders L. ciliata oder clethroides) kann oder sollte man zusammen mit anderen konkurrenzstarken Stauden (inkl. Gräser) an geeigneten frischen oder feuchten Standorten pflanzen! Diese können die Lysimachia ganz ordentlich in Schach halten:Konkurrenzstarke Stauden auf frischen lehmigen Böden: Helianthus (einige wuchern bekanntlich selbst), Heliopsis, viele Gräser (z.B. Miscanths, Panicum, ...), div. Rudbeckia, Aster novae-belgii (und andere), Vernonia, Hemerocallis, Euphorbia pallustris, Eupatorium, einige robuste Herbstanemonen, u.v.a.Pflanzt man diese Lysimachien aber zusammen mit botanischen Weicheiern, wie Rittersporn, Echinacea, Phlox, und Co, dann werden diese zur leichten Beute der muskulösen Lysimachia.Eine andere Strategie ist es, Lysimachia an trockenere Standorte zu verbannen. Da wuchern sie deutlich weniger. Da können sie aber unter der Trockenheit leiden, weniger gut blühen oder gar in heißen Sommern ausfallen.GrußJoP.S.: Auch ich praktiziere die erfolgreiche Landpomeranze-Pelz-Strategie
Liebe Grüße

Jo
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netrag
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Re:Lysimachia - Wucherer im Staudenbeet?

netrag » Antwort #10 am:

Lysimachia nummularia wächst bei mir unter einem Süßkirschbaum.Habe mal einen 12-er Topf mit der Pflanze gekauft.Bedeckt nun schon mehrere Quatratmeter.Habe sandigen Boden,gegossen wird selten-nur wenn die Pflanzenfläche meint zu vertrocknen.Blüht trotzdem jedes Jahr sehr reich auch im Schatten unter dem Baum.
Die Regierung hat auf das Volk zu hören und nicht das Volk auf die Regierung. (Friedrich Schorlemmer, DDR-Bürgerrechtler)
Herzl.Gruß aus der Schorfheide
netrag
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Treasure-Jo
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Re:Lysimachia - Wucherer im Staudenbeet?

Treasure-Jo » Antwort #11 am:

Lysimachia nummularia wächst bei mir unter einem Süßkirschbaum.Habe mal einen 12-er Topf mit der Pflanze gekauft.Bedeckt nun schon mehrere Quatratmeter.Habe sandigen Boden,gegossen wird selten-nur wenn die Pflanzenfläche meint zu vertrocknen.Blüht trotzdem jedes Jahr sehr reich auch im Schatten unter dem Baum.
...diese Lysimachia ist wirklich nochmal ganz besonders.
Liebe Grüße

Jo
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Staudo
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Re:Lysimachia - Wucherer im Staudenbeet?

Staudo » Antwort #12 am:

Ich glaube nicht, dass das Pfennigkraut in der Lage ist zu vertrocknen. Es kriecht übrigens auch Teiche und ist daher sehr schön für naturnahe Gewässer zu verwenden.
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wallu
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Re:Lysimachia - Wucherer im Staudenbeet?

wallu » Antwort #13 am:

.....Kennt denn jemand L. atropurpurea aus eigener Erfahrung?
Ich habe Lysimachia atropurpurea letztes Jahr gesät und im Herbst ans neu gestaltete Bachufer gesetzt. Sie soll ja ziemlich rumzicken und auch nur kurzlebig sein, aber bis jetzt stehen die Pflanzen mit kräftigen Blattrosetten proper da, ohne Winterschutz und trotz -13°C im Dezember (da lag allerdings viel Schnee). Ich hoffe im Sommer auf schöne dunkelrote Blüten....
Viele Grüße aus der Rureifel
Pewe

Re:Lysimachia - Wucherer im Staudenbeet?

Pewe » Antwort #14 am:

Ich glaube nicht, dass das Pfennigkraut in der Lage ist zu vertrocknen. Es kriecht übrigens auch Teiche und ist daher sehr schön für naturnahe Gewässer zu verwenden.
Manchmal L. nummularia aus, als wäre es vertrocknet. Beim nächsten Regenguss erwacht es zu neuem Leben. Ich mag es sehr gern - sowohl auf Fläche als auch im Topf oder Kasten. Bei Bedarf ist es hier leicht zu entfernen. L. atropurpurea und clethroides sind erst letztes Jahr gesetzt, mal sehen.'Firecracker', seit 2 Jahren hier, hat sich ein wenig verbreitet, bislang akzeptabel, leider aber eher 'strippenweise', dürfte dichter sein.Gespannt bin ich auf L. ephemerum, der demnächst hier einzieht.Vor Jahren hatte ich mal den normalen Feld/Wald/Wiesenfelberich - L. punctata? - der war die Pest, allerdings seinerzeit in Lehmboden, und mir über. :P
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