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Birnenspalier - soll ich's sein lassen? (Gelesen 6859 mal)

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Moderator: cydorian

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blanche_aline
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Birnenspalier - soll ich's sein lassen?

blanche_aline »

Hallo Ihr Liebenvor 3 Jahren hab ich hier im Forum um Rat gesucht, weil unser Birnenspalier (wahrscheinlich eine Schmelzende von Thiriot) massive Chlorose aufwies. Mittlerweile wurde es jedes Jahr schlimmer trotz sorgfältiger Düngung und zusätzlichen Eisenchelatgaben. In einer Baumschule meinte der "Fachmann", der Baum wäre schlicht überaltert (ca. 30jährig). Da man hier in der Gegend ab und zu sehr mächtige Birnenspaliere an alten Scheunen sieht, bin ich eigentlich immer davon ausgegangen, dass die sehr alt werden können. Allerdings ist der einzige Haupttrieb mit einigermassen grünem Laub ein "aus Versehen" nachgezogener jüngerer Trieb. Wird denn das altern des Baumes von der Unterlage bestimmt?Nun habe ich mich endlich durchgerungen, den Baum zu entfernen und es stellt sich natürlich die Frage nach dem Ersatz; es gibt einige Gründe die gegen einen neuen Birnenspalier sprechen:1. Der Kalkgehalt des Bodens: der anstehende Boden ist eher schwerer Lehm; an der Hauswand ist er aber mit Kies durchsetzt und zumindest oberflächlich gut durchlässig. Der vorgängige Birnenspalier wuchs 30 jahre lang üppig und problemlos und hat sehr gut getragen. Zudem wachsen in der Gegen viele hochstämmige Mostbirnen die nie Anzeichen einer Chlorose zeigen. Allerdings fiel die Entstehung der Chlorose mit Strassenbauarbeiten in ca. 4m Distanz zum Stamm zusammen. Könnten auch Ausschwemmungen aus dem Kieskoffer der Strasse oder ein geänderter Wasserhaushalt im Boden zu diesen Symptomen geführt haben? Wie weit reicht der Wurzelraum eines Spaliers? Geht der wirklich so weit? (Die Faustregel Kronengrösse=Wurzelraum dürfte bei Spaliergehölzen ja kaum stimmen)Könnte mit einer geeigneter Unterlage dem Kalkgehalt des Bodens entgegengewirkt werden?2. "Bodenmüdigkeit" - ist die bei Birnen ausgeprägt? Ich würde eigentlich sehr gerne eine Birne, am liebsten wieder eine Schmelz - oder Butterbirne pflanzen (im Handel gibt es meiner Meinung nach einfach keine wirklich guten Birnen zu kaufen).Welche Sorten wären denn da auch noch empfehlenswert?Müsste es denn tatsächlich etwas anderes sein dacht ich an Aprikosen. Nun liest man immer wieder, dass Südfassaden gar nicht so geeignet sind wegen zu früher Blüte - Spätfrostschäden. Wie problematisch ist das denn tatsächlich? Mein Haus steht auf ca. 660m.ü.M. (das Klima ist jedoch eher mild: zahlreiche Nussbäume in der Gegend) Die Fassade ist im Hochwinter allerdings über Mittag durch ein Nachbargebäude beschattet; Mittagsonne gibt es erst ab ca. mitte März. Im Garten ist mir nie explizit aufgefallen, dass Spätfröste ein Problem wären - wir haben mehrere frostempfindliche Rosen. Durch die Höhenlage wird der Austrieb allerdings ziemlich gebremst, dieser Effekt ist direkt an der Fassade eher gemildert....Entschuldigt die vielen Fragen, aber irgendwie bin ich durch das abserbeln des alten Baumes total verunsichert :(Blanche
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cydorian
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Re:Birnenspalier - soll ich's sein lassen?

cydorian » Antwort #1 am:

Wie es aussieht, war es nicht der Kalkgehalt, sondern die Verdichtung und Verschlämmung des Bodens. Strassenbau verdichtet nicht nur direkt unter der Strasse, sondern drückt auch auf die Streifen daneben. Stand das Spalier direkt an einem Gebäude? Der Baum hatte dann seine Wurzeln vom Gebäude weg Richtung Strasse. Dagegen hilft die Unterlage nicht viel. Sowas ist mir bei einer Weinrebe auch passiert.Bodenmüdigkeit hat andere Symptome, vor allem Kümmerwuchs. Wenn du da Angst hast, vermindere das Risiko durch Wahl einer anderen Unterlage. Beispielsweise Quitte, wenn es vorher Pyrus war oder umgekehrt.Sortenempfehlungen...da gibt es sooooo viel. Solls mehr eine Sommer- oder eine Lagerbirne sein? Welche Sorten gedeihen in der Nachbarschaft?
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blanche_aline
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Re:Birnenspalier - soll ich's sein lassen?

blanche_aline » Antwort #2 am:

Die Frage nach der Bodenmüdigkeit bezog sich eher auf die geplante Nachpflanzung, d.h. ist es ein Problem, an einen Standort, an dem 30 Jahre lang eine Birne wuchs erneut eine Birne zu pflanzen?Zu den Strassenarbeiten: zwischen dem Spalier und der Strasse befindet sich ein ca. 4m breiter Vorgarten; irgendwie war ich der Meinung, dass dies als Wurzelraum hätte reichen müssen ;) kann gut sein, dass das zeitgleiche Auftreten der Chlorose Zufall ist. Falls nicht, ein neuer Baum wäre von den Auswirkungen des Strassenbaum ja nicht mehr betroffen...Zur Sorte: eine Schmelz- oder Butterbirne fänd ich toll, da man die Früchte im Handel so gut wie nie kaufen kann. Die Lagerfähigkeit muss nicht gegeben sein (im Kühlschrank konnten wir bei der vermuteten schmelzenden von Thirriot die Essreife um mehrere Wochen herauszögern)Zu den Sorten in der Nachbarschaft kann ich nicht viel sagen, Tafelbirnen werden hier nicht angebaut, es handelt sich durchgehend um alte hochstämmige Mostbirnen, wahrscheinlich schweizer Wasserbirnen. Wir hatten allerdings nie Probleme mit der Befruchtung. Hier ist übrigens noch der Thread mit der Beschreibung der Chlorose vor 3 Jahrenhttp://forum.garten-pur.de/index.php?board=33;action=display;threadid=26961;start=msg723182#msg723182
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Konterkater
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Re:Birnenspalier - soll ich's sein lassen?

Konterkater » Antwort #3 am:

Zu zwei Fragen kann ich eine Antwort geben:Die Lebenszeiterwartung eines Baumes wird tatsächlich von der Unterlage bestimmt. In der Regel gilt: je schwächerwüchsig eine Unterlage ist, umso früher muß der Baum ersetzt werden.Wenn auf einem Boden ein Birnbaum 30 Jahre gestanden hat, dann sollte der Boden ein halbes Jahr vor der Pflanzung ausgetauscht werden.Ein Mitarbeiter einer Baumschule sagte mir allerdings, daß, wenn der darauffolgende Baum mehr als ein Meter neben dem ursprünglichen Pflanzort gepflanzt wird, der Bodenaustausch dann sehr wahrscheinlich nicht notwendig ist.
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Zuccalmaglio
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Re:Birnenspalier - soll ich's sein lassen?

Zuccalmaglio » Antwort #4 am:

Kann es sein, daß durch die Straßenbauarbeiten neben dem Verdichtungseffekt auch Kalkauswaschungen in den Vorgarten hinein stattgefunden haben, z.b. durch Mörtelverwendung etc.?Das könnte (mit) ein Grund für die Symptome sein.Die meisten Quittenunterlagen reagieren auf zuviel Kalk mit Problemen.Birnensämlinge sollen je nach Abstammung i.d.R. verträglicher sein.Wie es mit den mittelstarken Birnenunterlagen Pyrodwarf und OHF ..steht, weiß ich nicht. Alterungsprobleme als Mitgrund sind natürlich auch nicht ausgeschlossen. Faustregel: Je wuchsstärker die Unterlage, umso langlebiger. D.h., in der Regel dürften die Sämlingsunterlagen am langlebigsten sein.Mit Bodenmüdigkeit habe ich (leider) bisher nur mit Apfel Erfahrung sammeln dürfen. Soll es aber auch bei Birnen geben. Man spricht sogar davon, Kernobst nach Kernobst sein zu lassen und Steinobst nach Steinobst. Aber richtig fundierte Ergebnisse dazu kenne ich nicht.Ich habe mal ein Aprikosenspalier an einer Hauswand gesehen, daß im Frühjar mit einem weißen Tuch gegen (zu frühe) Sonneneinwirkung abgehangen war. Ist natürlich nicht jedermanns Sache.
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avz
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Re:Birnenspalier - soll ich's sein lassen?

avz » Antwort #5 am:

habs ne aprikose am südspalier. ähnliche höhenlage. nicht geschützt. die gedeiht prächtig. nach 4 j. mittlerweile 4m hoch und 4mbreit. aber geerntet leidernoch nix. hätte man die doch auf der westeite gesetzt. ich würde es dir nciht empfehlen. ich ärgermich jeden frühling sommer bzw. warte das es endlich mal klappt.
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Zuccalmaglio
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Re:Birnenspalier - soll ich's sein lassen?

Zuccalmaglio » Antwort #6 am:

wenn wir jetzt noch wüßten weshalb das bei dir nicht geklappt hat, wäre das hilfreich. Blütenfrost?
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cydorian
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Re:Birnenspalier - soll ich's sein lassen?

cydorian » Antwort #7 am:

Die Frage nach der Bodenmüdigkeit bezog sich eher auf die geplante Nachpflanzung, d.h. ist es ein Problem, an einen Standort, an dem 30 Jahre lang eine Birne wuchs erneut eine Birne zu pflanzen?
Genau darauf hat sich meine Antwort bezogen. Man kann eventuelle Probleme verringern, indem man eine pyrus-Unterlage wählt, wenn da vorher eine Quittenunterlage stand. Ein Artenwechsel der Unterlage. Inwieweit überhaupt Bodenmüdigkeitsprobleme auftreten können, hängt von der Bodenart und Wuchsort ab. Exakt an den Standort des alten Baums würde ich keinesfalls neu pflanzen. Halt Abstand, wie es eben die Gegebenheiten zulassen. Zur Sorte später noch was.
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Re:Birnenspalier - soll ich's sein lassen?

cydorian » Antwort #8 am:

Sortentips: - Lübecker Prinzessinbirne. Optisch sehr schön, gut, kommt gut mit Höhenlagen zurecht. Universell verwendbar, reift Anfang August. Hohe Erträge.- Köstliche aus Charneux. Anspruchslos, sieht gut aus, ebenfalls universell verwendbar, kaum Schorf.- Herzogin Elsa. Wie obige. Vorteil: Wächst schwächer, frostfest.Die meisten aus der Gruppe der Butterbirnen sind geschmacklich kein Bringer und/oder klimatisch zu anspruchsvoll. Am ehesten wäre Blumenbachs Butterbirne zu empfehlen.Der Begriff "Butterbirne" sagt aber heute ohnehin nichts mehr aus. Früher waren damit saftreiche, schmelzende eher rundfrüchtige Birnensorten gemeint. Und wie immer werden später alle möglichen Sorten in diese "Luxusgruppe" gesteckt oder die alten Sorten darin genügen den Ansprüchen nicht mehr. In Herders Lexikon werden sie 1854 so beschrieben: http://www.zeno.org/Herder-1854/A/Butterbirnen,%20Schmalzbirnen
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blanche_aline
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Re:Birnenspalier - soll ich's sein lassen?

blanche_aline » Antwort #9 am:

Vielen Dank für eure Antworten :) Die Lübecker Prinzessbirne dürfte hier (Schweiz) wohl kaum erhältlich sein, die Köstliche von Charneux soll ja geschmacklich nicht sooooo der Hammer sien;die Herzoging Elsa werde ich aber sicher zu den Favoriten setzen. Die Höhenlage würde ich nicht überbewerten; wir sind noch knapp Weinbauklima (Nussbäume gedeihen hervorragend und tragen reich) Spätfröste sind selten und kalte Luft fliesst durch die leichte Hanglage ab. Problematisch könnten jedoch die eher kühlen Nachttemperaturen im Hochsommer/ Frühherbst sein...Es ist möglich, den Spalier ca. 1m vom alten Standort entfernt zu pflanzen, da mein Opa es tatsächlich geschafft hat, die Birne nicht mittig auf die Fassade auszurichten. Weiter verschieben wollte ich eigentlich nicht, da sonst ab ca. 3m Höhe Fenster im Weg sind.... und sollte es tatsächlich möglich sein, ein Spalier auf Birnenunterlage zu kaufen, möchte ich die maximale Grösse nicht schon zu Beginn verunmöglichen.Ich hab mal geschaut, was bei einem Obstspezialist in der Nähe als Spalier erhältlich ist; dabei bin ich noch auf folgende Sorten gestossen, die in mein "Beuteschema" passen ;)Könnt ihr etwas zu denen sagen?Frühe von Trevoux (ev. hatten wir sogar die und nicht die Schm. v. Th. )Beurre Hardy (Gellerts Butterb.)Harrow Delight (soll geschmacklich sehr gut und Feuerbrandresistent sein, allerdings hätte ich schon lieber eine alte Sorte...)Josephine v. MechelenTriumph de Vienne
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Re:Birnenspalier - soll ich's sein lassen?

cydorian » Antwort #10 am:

FVT: Okay, aber wenig Aroma und nicht schmelzend. Du wolltest doch was Butterbirnenähnliches?Gellerts: Auch okay, allerdings sehr starkwüchsig, ob das in einem Spalier so gut wird weiss ich nicht. Kenn ich nur als Hochstamm. Optisch trübe und stumpfe Früchte.Josefine aus Mechelen: Eine Lagerbirne, sehr spät reif, wenn dein Herbst kurz ist nicht empfehlenswert. Ist aber gut, eine meiner Lieblingsbirnen.Triumpf von Vienne: Wenig Aroma, frostempfindlich, feuerbrandanfällig.Was nicht vor Ort erhältlich ist, geht vielleicht per Versand.
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blanche_aline
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Re:Birnenspalier - soll ich's sein lassen?

blanche_aline » Antwort #11 am:

na ja, zur FVT wird beim Sortenbeschrieb vieler Anbieter von Halbschmelzend bis vollständig schmelzend alles aufgeführt, fad will ich aber nicht ;) Die Josephine von M. wird hier in der Schweiz interessanterweise für Berglagen empfohlen, das Ausreifen im Herbst mit kühlen Nachttemperaturen scheint daher kein Problem zu sein. In der Regel sind wir über der Nebelgrenze, warm und sonnig wäre es tagsüber daher schon, ab mitte Oktober muss man halt einfach kurzzeitig mit ersten Nachtfrösten rechnen... Bei der Beurre Hardy werd ich mal den Züchter zur Wuchskraft fragen, schliesslich bietet er die ja als Spalier an... Sommertriebe mussten wir eigentlich schon bei der jetzigen Birne kräftig ausschneiden, und der Spalier (waagrechte Palmette) als solches hätte eigentlich ausreichend Platz: 6m in der Breite; dann 3.5m in der Höhe für eine erste Etage (bislang hatten wir hier jeweils 4 Seitentriebe), und wenn's dann sein muss könnte man über der ersten Fensterreihe auch noch eine 2. Etage ziehen. Internetversand möchte ich in dem Fall eher nicht; ich schätze das Verkaufsgespräch schon noch, v.a. wenn es sich um eine so langfristige Pflanzung handelt. Die Experimentierfreudigkeit lebe ich zur Zeit eher bei den Rosen aus ::)
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Re:Birnenspalier - soll ich's sein lassen?

cydorian » Antwort #12 am:

Ob ein Verkaufsgespräch in einer Baumschule überhaupt etwas bringt, hängt vom Baumschulpersonal ab. Vielleicht hast du ja Glück. Bei mir waren jedoch 90% dieser "Gespräche" bestimmt von katastrophaler Unqualifiziertheit des Personals.Ob eine Birne schmelzend ist, kommt neben der Sorte aufs Klima an, kühle Lagen sind schlechter. Frühe Nachtfröste verursachen früheren Blattabwurf, der Baum zieht Nährstoffe ins Holz zurück, die Assimilation wird eingestellt, Aromaaufbau und Reifung finden nur noch so wie bei bereits gepflückten Früchten statt. Birnen, die erst bei Pflückung Ende Oktober richtig gut sind würde ich deshalb nicht in Gegenden mit frühem Frost setzen. Die kann man zwar durchaus essen, die Bäume wachsen auch schön, aber man kriegt oft nur Früchte unter Wert. Tagsüber warm und sonnig bei Nachtfrost sorgt in diesem Fall höchstens für verkürzte Lagerdauer, JVM ist eine Lagerbirne. Darin liegt auch ihr eigentlicher Wert.
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blanche_aline
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Re:Birnenspalier - soll ich's sein lassen?

blanche_aline » Antwort #13 am:

Ob ein Verkaufsgespräch in einer Baumschule überhaupt etwas bringt, hängt vom Baumschulpersonal ab. Vielleicht hast du ja Glück. Bei mir waren jedoch 90% dieser "Gespräche" bestimmt von katastrophaler Unqualifiziertheit des Personals.
Ich erhoffe mir in dem Fall gute Auskunft, die Baumschule ist auf den Erhalt alter Sorten spezialisiert (ca. 220 Birnensorten in der Vorratsliste 2010, leider rel. wenige als Spalier vorgezogen) - wenn ich wirklich gute Beratung wünsche, ruf ich vorgängig an und frage, ob jemand vor Ort ist und Zeit hat. Ich denke aber, dass sich die Herz.Elsa so langsam als Favorit herauskristallisiert. Vielen Dank für Deine Tipps - auf die wäre ich wahrscheinlich selber nicht gestossen. Vor allem sind meine Zweifel, ob es sinnvoll ist, nochmals einen Birnenspalier zu pflanzen, beseitigt :D
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avz
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Re:Birnenspalier - soll ich's sein lassen?

avz » Antwort #14 am:

wenn wir jetzt noch wüßten weshalb das bei dir nicht geklappt hat, wäre das hilfreich. Blütenfrost?
ich hatte seinerzeit sowohl blütenfrost, trockenheit aufgrund des dachüberstades und mangelnde befruchtung als gründe aufgezählt.letztere kann man ausschliessen nach den vergangenen jahren, da ein imker in 600m entfernung mehrere völker betreut. zusätzlich sind viele wildbiene/wespen/hummeln vorhanden. blütenfrost kann sein. aber es hingen mehrere wochen nach der befruchtung grüne fruchtknoten am baum, die daraufhin abfielen. und das meist so ende april anfang mai. manchmal denke ich an wassermangel als wahrscheinlichste ursache. obwohl die aprikose schon so groß ist, dasss sie unter dem anschliessenden beet sein müsste und der dachüberstand von 1,2m keine rolle mehr spielen sollte.auf jeden fall gibt es keine erntbaren früchte daran. der nachbar hat eine an einer westwand welche wunderbar ausreifen. zusätzlich ist die williams christ spalierbirne, 4m entfernt von meiner aprikose, mit einer prächtigen ernte jedes jahr dabei. mit fruchtgrößen von 450gr bis zu 780 gr letztes jahr!!!!! auch unter dem dachüberstand ??? bin da mit meinem latein am ende. auf jeden fall ein AUGENschmaus die aprikose...
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