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Umgekippter Apfelbaum - kann man da noch was retten? (Gelesen 27775 mal)
Moderator: cydorian
Umgekippter Apfelbaum - kann man da noch was retten?
Heute ist unser Cox einfach so umgekippt, ganz ohne Wind. Er hatte schon immer zwei ungleiche Seite und ist jetzt auf die stärkere Seite gefallen, noch liegt er nicht ganz, wir haben schon provisorische Stützen unter den Stamm gemacht (noch nicht auf dem Foto zu sehen), damit er sich nicht vollkommen absenkt.Leider liegt der größere Teil der Krone nun auf Nachbarsseite. Wir dürfen ihn sicher bis zur Ernte so lassen, aber eine dauerhafte Lösung ist es nicht. Kann man so einen Baum wieder aufrichten? Und wie würde man ihn dann stabilisieren? Man müsste ja sonst bei jedem Wind sich sorgen.Warum er gekippt ist? Ich vermute wegen des Übergewichts auf der einen Seite und weil der Boden so durchnässt ist, dass die Wurzeln keinen richtigen Halt mehr hatten?Bin sehr traurig, es ist der größte und älteste Baum in unserem Garten. Die Äpfel schmecken jedes Jahr sehr gut, auch wenn sie oft verwurmt sind.

Man soll die Dinge nicht so tragisch nehmen, wie sie sind (Karl Valentin)
Re:Umgekippter Apfelbaum - kann man da noch was retten?
Hm - so einen großen Baum aufrichten ... wie sehr mögt Ihr Eure Bandscheiben?Das ist wirklich schade. Ich denke auch, dass man den auf Dauer (Stichwort "Unwetter") nicht mehr sicher abgestützt bekommt.Vielleicht könnte man ihn so kappen und gleichzeitig, dass einige Äste nach oben zeigen und eine (bizarre) neue Krone aufbauen.So ein schräger Baum hat ja auch irgendwie was.Auf dem zweiten Bild sieht es ja so aus, als würde immerhin ein starker Ast gerade nach oben ziehe. 

Wenn Du einen Schneck behauchst, schrumpft er ins Gehäuse,
Wenn Du ihn in Kognak tauchst, sieht er weiße Mäuse. (Ringelnatz)
Wenn Du ihn in Kognak tauchst, sieht er weiße Mäuse. (Ringelnatz)
Re:Umgekippter Apfelbaum - kann man da noch was retten?
Ich hatte mal ein ähnliches Problem mit einem etwas jüngerem Baum.Dein Baum scheint allerdings schon von Hause aus etwas schief gewachsen zu sein - ich kann das nicht so gut erkennen ???Bei mir war der halbe Baum entwurzelt und mit Hilfe eines Gärtners haben wir ihn wieder aufgerichtet, neue Erde drunter und drumherum und mit 3 Pfählen gestützt und angebunden.Ja -und ich würde ihn etwas beschneiden und versuchen das er eine harmonischere Ausrichtung bekommt.
- RosaRot
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- Registriert: 11. Mai 2007, 20:53
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Regenschatten Schattenregen Nordöstliches Harzvorland, Podsol, Regosol 7b 123m
Re:Umgekippter Apfelbaum - kann man da noch was retten?
Ich kenne einen alten Maulbeerbaum, dessen Äste auf der überhängenden Seite durch mehrere Pfähle abgestützt sind. So etwas ähnliches würde ich hier auch machen.
Viele Grüße von
RosaRot
RosaRot
- Wiesentheo
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- Registriert: 23. Dez 2007, 18:38
Re:Umgekippter Apfelbaum - kann man da noch was retten?
Das würde gehen. Aber der Aufwand wäre beträchtlich.Den kann man mit einem Seilzug richten und anbinden.das heißt, wenn die Möglichkeit besteht, dass man den Luxenburger irgendwo anmachen kann und den dann anseilen und binden kann. Das geht bei dieser größe auch noch. Man kann den auch eventull ausheben und neu pflanzen.Das geht auch, aber jetzt nicht. Vieleicht weiß Staudo da Rat. Hab ich auch schon in der Gärtnerei mit gemacht, dass ein größerer Baum ausgebuddelt wurde und wo anderst hin gepflanzt wurde. Der steht heute noch und ist kern gesund. Ich denke Mal, dass man das auch mit Äppeln machen kann.
Der Vorteil der Klugheit besteht darin,dass man sich dumm stellen kann. - Umgedreht ist das schon schwieriger.
Re:Umgekippter Apfelbaum - kann man da noch was retten?
Solche Bäume sind aber (bzw. sollten sein ) verschult oder wurden zumindest 1x im Jahr umstochen, damit der Wurzelballen kompalt bleibt. Ein alter Baum wie dieser wird nicht einfach wieder anwachsen. Wenn, dann muss die Krone stark zurückgeschnitten werden. Es wird Wurzelverlusste gegeben haben (es hat sich ja nicht der Wurzelteller gehoben, also muss was abgerissen sein).Wenn der Apfel gut schmeckt, dann kann man es ja versuchen. Gegenüber der Fällung ist ein Rückschnitt natürlich immer noch das kleinere Übel. Und der Baum muss ja auch nicht ganz gerade werden. Dann ist er in Zukunft eben leicht schräg (abgestützt).
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Wenn Du ihn in Kognak tauchst, sieht er weiße Mäuse. (Ringelnatz)
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Re:Umgekippter Apfelbaum - kann man da noch was retten?
Bei uns in der Nachbarschaft gibt es eine kleine Obstwiese, wo schon häufiger mal ein tragender Baum umkippt. Die Nachbarn helfen dann gemeinsam beim Aufrichten, indem sie Seile in der Krone befestigen und den liegenden Baum in die richtige Positon zurückziehen. Auf diesem Foto kann man nicht erkennen, ob es zu einem Bodenaushub gekommen ist. Ansonsten wird die Grasnarbe wieder festgestampft und eine Holzstütze angebracht. Der Nachbar befestigt dann mit einem Stahlseil mit Kettenschloss den betroffenen Baum an einem anderen Baum. Das würde an einem Hausgiebel wahrscheinlich noch besser funktionieren, der aber dort nicht vorhanden ist. Dieses Stahlseil verbleibt dann meistens ein ganzes Jahr zwischen den beiden Bäumen.Beschnitten wird nur, was sowieso durch den Sturz zerbrochen ist. Der eigentliche jährliche Rückschnitt erfolgt dann im Winter ganz normal. Die Obstwiese ist frei zugänglich. Die Kinder spielen dort und manche Anwohner suchen das Fallobst auf. Ich noch nie gesehen, dass dort ein Baum gefällt werden musste.LGScabiosa
- Konterkater
- Beiträge: 643
- Registriert: 15. Mär 2009, 05:33
Re:Umgekippter Apfelbaum - kann man da noch was retten?
Scabiosa, das ist natürlich eine vorbildliche Teamarbeit gewesen und sicherlich können auf diese Weise einige Bäume gerettet werden.Im Hinblick auf die Cox Orange würde ich allerdings den schweren Weg der Trennung wählen, da dieser Baum ein sehr schwieriger Baum ist.Unsere Cox Orange vegetierte rund 35 Jahre auf unserem eher zu feuchten Boden hin, lieferte uns fast jedes Jahr äußerst leckere Äpfel, hatte aber auch viele Krebsstellen, und ich denke, daß eine Cox Orange ein so schweres Handicap wie das Umfallen nicht verkraften wird.Wir haben unsere Cox Orange nach 35 Jahren gefällt, als sich herausstellte, daß der Baum innerlich zerfressen wurde. Ich habe mich nun entschlossen, einen robusteren Apfelbaum zu pflanzen. Äußerst leckere Apfelsorten gibt es ja hinreichend.Und in meinem Fall ist die Cox Orange auch die Mutter meines Kandidaten.Für Frida ist das sicherlich eine sehr schwere Entscheidung.
Re:Umgekippter Apfelbaum - kann man da noch was retten?
Ich kenne das, wir hatten mal einen Garten auf Flußschwemmsand. Nach heftigem Regen sank man dann sogar in den flüssig gewordenen Sand ein. Da hatten die Wurzeln mancher Bäume auch keinen Halt mehr. Im zitierten Bild sieht man, dass sich der Baum schon eine Überlebensstrategie ausgedacht hat: Er will sich mit den jetzt waagerechten Ästen abstützen und derweil vom Stamm aus neu in die entgegengesetzte Richtung durchtreiben, damit es einen Lastenausgleich gibt. Also würde ich mit 3 Pfosten einen Dreifuss bilden, der ein weiteres Absenken verhindert. Nach dem Laubfall würde ich dann die nach rechts weisenden grossen Äste vorsichtig wegnehmen und nur noch die beiden nach oben weisenden lassen. Die Schnittführung so, dass nach Jahren Kallus die Wunden verschlossen hat.
Re:Umgekippter Apfelbaum - kann man da noch was retten?
Ich tendiere leider zu Konterkaters Auffassung. Die Situation im Hof ist recht eng. Der Baum steht ohnehin schon sehr dicht an der Grenze zum Nachbarn (das waren unsere Vorgänger, die vermutlich nicht damit gerechnet hatten, dass so ein Baum auch wächst). Wenn Ihr Euch das Bild von oben anschaut, dann müsst Ihr wissen, dass die Hecke schon zum Nachbarn gehört. Auf dem Bild sieht es fast so aus, als wäre der Baum aufrecht, aber an der Wachsrichtung der oberen Triebe könnt Ihr erkennen, dass er ziemlich Schräglage hat. Was jetzt nach oben zeigt, reichte früher bis fast ans Dach von dem Anbau links.Ich wüsste auch gar nicht recht, wo man eine Seilwinde o.ä. befestigen könnte, wenn man ihn den aufrichten möchte. Ich habe einfach Sorge, ob man ihn wirklich wieder wurzelfest bekommt, im Nachbargarten spielen kleine Kinder.Er hatte vor einigen Jahren auch schon schwer Krebs, allerdings haben wir alles ausgeschnitten und im Moment sieht er gesund aus.Cox ist superlecker, aber eben auch sehr heikel.Ich überlege, den Platz zukünftig für einen kleinen Gemüsegarten zu nutzen, wo die Sachen hinkommen, die man spontan ernten möchte wie z.B. Salat oder Petersilie. Wir haben noch einen Kleingarten außerhalb, dort gibt es auch noch zwei Apfelbäume. Aber schwer fällt mir Entscheidung schon.
Ich habe noch ein 5 Jahre altes Bild gefunden, das von unten gemacht wurde aber aus ähnlicher Perspektive. Der Baum ist seitdem ordentlich gewachsen und zwar vor allem auf der vom Betrachter rechten Seite, weil er dort mehr Freiraum und Licht hatte - das Übergewicht hat sich also verstärkt.
Man soll die Dinge nicht so tragisch nehmen, wie sie sind (Karl Valentin)
Re:Umgekippter Apfelbaum - kann man da noch was retten?
Man kann einen älteren Baum auf das Umpflanzen vorbereiten, indem man im Wurzelbereich mit etwas Abstand zum Stamm rund um den Baum jetzt einige Wurzeln mit der Axt abkappt - es bilden sich dan neue feine Wurzeln und das Umsetzen hat eine höhere Chance gut zu gelingen.Ich hatte ja ein ähnliches Problem und wir haben den Baum einfach (ohne zu warten) wieder neupositioniert. Es gab keine Verluste, in diesem Jahr trug er sogar besonders gut.Solche Bäume sind aber (bzw. sollten sein ) verschult oder wurden zumindest 1x im Jahr umstochen, damit der Wurzelballen kompalt bleibt. Ein alter Baum wie dieser wird nicht einfach wieder anwachsen. Wenn, dann muss die Krone stark zurückgeschnitten werden. Es wird Wurzelverlusste gegeben haben (es hat sich ja nicht der Wurzelteller gehoben, also muss was abgerissen sein).Wenn der Apfel gut schmeckt, dann kann man es ja versuchen. Gegenüber der Fällung ist ein Rückschnitt natürlich immer noch das kleinere Übel. Und der Baum muss ja auch nicht ganz gerade werden. Dann ist er in Zukunft eben leicht schräg (abgestützt).
Re:Umgekippter Apfelbaum - kann man da noch was retten?
Das arme Ding muss sich ja nun auch wenigstens auf seine Fortpflanzung konzentrieren ;)Ob es für die Zukunft geklappt hast, siehst Du in 5 Jahren. Wenn vorher kein Sturm kommt. Aber wie schon gesagt - probieren kann man es (wobei ich dann aber alles was ursprünglich nach rechts wuchs, kappen würde; Minimiert auch die Gefahr fürs Nachbargrundstück).Es gab keine Verluste, in diesem Jahr trug er sogar besonders gut.
Wenn Du einen Schneck behauchst, schrumpft er ins Gehäuse,
Wenn Du ihn in Kognak tauchst, sieht er weiße Mäuse. (Ringelnatz)
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Re:Umgekippter Apfelbaum - kann man da noch was retten?
Cox 0range wird heute kaum jemand anpflanzen, zumal es etwa Schweizer Orange usw. gibt. die geschmacklich einigermaßen mithalten können. Insofern ist Dein Baum ein kulturelles Erbe; vielleicht verhält sich nach der Stabilisierung der schiefe Baum von FridaCox ist superlecker, aber eben auch sehr heikel.Aber schwer fällt mir Entscheidung schon.


Re:Umgekippter Apfelbaum - kann man da noch was retten?
Den einst umgekippten Apfelbaum gibt es immer nochDas arme Ding muss sich ja nun auch wenigstens auf seine Fortpflanzung konzentrieren ;)Ob es für die Zukunft geklappt hast, siehst Du in 5 Jahren. Wenn vorher kein Sturm kommt. Aber wie schon gesagt - probieren kann man es (wobei ich dann aber alles was ursprünglich nach rechts wuchs, kappen würde; Minimiert auch die Gefahr fürs Nachbargrundstück).Es gab keine Verluste, in diesem Jahr trug er sogar besonders gut.


Re:Umgekippter Apfelbaum - kann man da noch was retten?
Wir haben einen ähnlich großen Apfelbaum (auch die Bilder von 2007 gleichen in etwa deinen "Maibildern"). Auch vom Vorbesitzer geerbt. Super lecker. Jemand der was davon versteht sagt es sei ein Cox. Der arme Baum ist jedes Jahr durch Sturm (und den schlechten - da nach wenigen Dezimetern verdichteten Boden- Wurzelraum der zudem noch von Wühlmausen bewohnt wird) mindestens 2x umgekippt. Bevorzugt natürlich "hochschwanger". Der Baum war schon der "lebende" Witz in der Nachbarschaft, denn immer mussten alle mithelfen ihn wieder auszurichten, zur Stärkung gab dann natürlich das ein oder andere Hochprozentige. Der Baum steht immer noch. Jetzt seid nunmehr anderthalb Jahren ohne weiteren Sturz da mittlerweile mit 3 Pfosten eingeschlagen. Im Spätwinter beschneide ich ihn oft radikal, damit die Krone nicht zu groß und windanfällig wird. Notfalls wird der Schnitt im Sommer nochmal nachgebessert.Jetzt freuen wir uns schon alle (die Nachbarn auch) wieder auf den Apfelkuchen und den Mus (zu Reibekuchen).Aber zwischendrin wollte ich ihn auch schon mal „raushaun“ lassen. Gott sei Dank hab ich mich nicht durchsetzten können. Ich freu mich fast täglich wenn ich um die Ecke komme und ihn sehe.Willst Du wirklich auf die schöne Blüte, den angenehmen Schatten und die leckeren und zudem noch hübschen Äpfel verzichten? Für Petersilie?LG pi
Grüße vom ersten Hügel nördlich der Alpen am Rand der Münchner Schotterebene