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Kleine Rasenkunde (Gelesen 28218 mal)

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Staudo
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Kleine Rasenkunde

Staudo »

Rasen ist ein Kunstprodukt, das vorgibt Natur zu sein ...Ich habe in einer einfachen Übersicht dokumentiert, wie man zum schönen Rasen kommt. Es geht natürlich auch viel aufwändiger und der Greenkeeper eines Golfplatzes wird die Nase rümpfen. Für den Hausgarten dürften meine Bildchen reichen.Die pflegeleichteste Form einer Grasfläche ist eine 2-3mal im Jahr gemähte Wiese. Im Bild ist eine Ruderalfläche zu sehen, wo kein Gras angesät wurde und die nicht gedüngt und nicht gewässert wird. Das Gras wird nur abgemulcht und liegengelassen. Am attraktivsten ist diese Fläche im April-Juni, wenn die Gräser und Kräuter hochwachsen. - Mahd 2-3 mal im Jahr- Wässern nie- Düngung nieRuderalfläche
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Staudo
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Re:Kleine Rasenkunde

Staudo » Antwort #1 am:

Quer über diese Wiese mähe ich einen Weg wöchentlich. Dieser Weg ist immer grün, sticht optisch stark heraus und der Rasen dürfte für einen wenig anspruchsvolle Rasenbesitzer akzeptabel sein.- Mahd wöchentlich- Wässern nie- Düngung nieWiesenweg(links unten wöchentlich gemäht, rechts oben sporadisch)
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Staudo
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Re:Kleine Rasenkunde

Staudo » Antwort #2 am:

Das wird schon eher Rasen.- Mahd wöchentlich- Wässern bei Trockenheit- Düngung bei nachlassendem WachstumNeuansaat 2011
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Re:Kleine Rasenkunde

Staudo » Antwort #3 am:

Auch nach Jahren sehen diese Flächen noch gut aus, auch wenn sich mittlerweile Klee, Gänseblümchen, Löwenzahn und andere Breitblättrige eingeschlichen haben.- Mahd wöchentlich- Wässern bei Trockenheit- Düngung bei nachlassendem WachstumAnsaat 2002
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Re:Kleine Rasenkunde

Staudo » Antwort #4 am:

Die hohe Kunst ist Rollrasen. Mit diesem hat man sofort eine sehr attraktive Fläche.- Mahd wöchentlich- Wässern gelegentlich- Düngung nieLinks ist deutlich zu sehen, was passiert, wenn Rasen nur gelegentlich gemäht wird. Die Halme stehen wesentlich dünner und nach der Mahd fehlt das Grün.zweierlei RollrasenDas nächste Bild zeigt gut gepflegten Rollrasen. [size=0]Nur das Rasenmähermesser müsste dringend mal geschärft werden.[/size] - Mahd wöchentlich- Wässern bei Bedarf- Düngung regelmäßigRollrasen
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Staudo
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Re:Kleine Rasenkunde

Staudo » Antwort #5 am:

Rasenkanten aus Cortenstahl sind dann schon Luxus.Rasenkante ;) Parterre
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Re:Kleine Rasenkunde

Staudo » Antwort #6 am:

Zur Düngermenge. Ich streue etwa 20 Gramm Dünger je Gabe und Quadratmeter. Das entspricht etwas 2-3 Gramm Reinstickstoff. Aus Kostengründen nehme ich billiges Blaukorn. Mit Dünger ist es ähnlich wie mit der Partnerwahl. Die Verpackung ist auf Dauer zweitrangig. Die inneren Werte zählen und deswegen muss es kein ausgewiesener „Rasendünger“ aus dem Gartencenter sein.
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Staudo
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Re:Kleine Rasenkunde

Staudo » Antwort #7 am:

Etwas schwieriger ist es, im Schatten Rasen anzulegen. Aber auch hier gilt:- bei Bedarf wässern- düngen- wöchentlich und nicht zu tief mähenMoos tritt vor allem dort auf, wo das Gras hungrig ist, zu tief gemäht wird und das Licht besonders knapp ist. Hier ist der Wegrand etwas abschüssig, weshalb der Rasen sehr kurz gemäht wird. Unmittelbar daneben, wo das Gras ein klein wenig höher werden darf, hat das Moos deutlich schlechtere Karten.MoosWas in der Sonne der Klee, ist im Schatten der Gundermann.GundermannDer Gesamteindruck stimmt trotzdem.Schattenweg
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Suse
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Re:Kleine Rasenkunde

Suse » Antwort #8 am:

Passabler, pflegeleichter Rasen auf Lehmboden, dicht und relativ unkrautfrei:- wöchentlich nicht zu tief mähen- bei vorhergesagter, längerer Trockenheit möglichst nicht mähen- Schnittgut liegen lassen.Selbstdüngung und lockerer Boden durch hohen Regenwurm- und anderen Besatz. Ist die Population erst aufgebaut, ist das Schnittgut spätestens nach 2 Tagen verschwunden.- düngen nie- wässern nie- vertikutieren nie- Moos nur im Tiefschatten im Winter- Trockenschäden nur bei extremer HitzePraxis: seit etwa 10 Jahren. Foto könnte nachgereicht werden.
Liebe Grüße von Susanne
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riesenweib
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Höhe über NHN: 182
Bodenart: schwarzerde, basisch, feucht
Winterhärtezone: 7b: -14,9 °C bis -12,3 °C

windig. sehr windig.

Re:Kleine Rasenkunde

riesenweib » Antwort #9 am:

schöne serie, Staudo :D. Suse, Deine erfahrungen kann ich bestätigen, allerdings für einen kräuterrasen. Trockenschäden sind bei uns im pannonischen klima mit jahresniederschlagsmengen von 500-600mm/m2 für reinen grasrasen ohne wässern vorprogrammiert.
will bitte jemand meine tippfehler? Verschenke sie in mengen. danke ;-)
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Zuccalmaglio
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Re:Kleine Rasenkunde

Zuccalmaglio » Antwort #10 am:

Suses Erfolg kann nur einem sehr fetten Lehmboden mit hoher natürlichlicher Nährkraft und Wasserhaltungsvermögen geschuldet sein.Meiner Erfahrung nach mit solch einem Boden halte ich das dann für möglich. Aber auch nur dann.staudo,sehr gut, lehrreich und einprägsam.
Tschöh mit ö
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Torador
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Re:Kleine Rasenkunde

Torador » Antwort #11 am:

Hallo Staudo,ich habe gerade vor fast 4 Wochen einen Rasen angelegt. Samen für trockene Standorte. Nun finde ich immer wieder andere Angaben, wann man zum ersten Mal mähen soll. Die Grasnarbe ist noch sehr weich und man kann kaum drauf gehen. Einige sagen, gleich mulchen. Andere meinen auf keinen Fall mulchen? Kannst Du dazu auch was sagen?
Sonnige Grüße, Eva
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Staudo
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Re:Kleine Rasenkunde

Staudo » Antwort #12 am:

Ich würde mähen, sobald die Grashalme in Rasenmähermesserhöhe angekommen sind und nicht mulchen. Damit bekommt man auch gleich das Unkraut gestutzt und die Graspflanzen werden angehalten, sich zu bestocken. Ich würde den Rasenmäher vorsichtshalber etwas höher stellen.Schwierig wird es, wenn der Boden sehr weich ist. Evtl. ist er an sonnigen, windigen Nachmittagen besser zu betreten. Flache Fuß- und Radspuren verschwinden von allein wieder. Tiefe Tapsen bleiben.
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hymenocallis

Re:Kleine Rasenkunde

hymenocallis » Antwort #13 am:

@Staudo: schöne Beschreibung. Für welchen Boden paßt sie?Hier gibt es keine Rasenfläche, wenn man einmal pro Woche mäht und nicht bewässert, vollkommen unabhängig vom Dünger - dafür aber eine wechselnd braune und grün gefleckte Unkrautwiese. Der Grund dafür ist der sehr durchlässige Untergrund, die hohen Sommertemperaturen, der geringe Niederschlag und die umliegenden ungepflegten Freilandflächen mit massivem Samenflug.Ich kenne hier auch keine einzige konventionelle Rasenanlage, die zu einem Rasen geführt hat. Wir haben uns jahrelang intensiv darum bemüht und trotz Qualitätssaatgut, Bewässerung und Düngung keinen dichten Rasen gehabt. Jetzt haben wir einen (inzwischen die 5. Saison): Rollrasen auf ca. 10 cm feinem Rasenhumus ausgebracht, jeden 2. Tag bewässert (Untergrund extrem durchlässig) und täglich (eigentlich nächtlich) mit dem Roboter-Mulchmäher gemäht - im Frühjahr und im Herbst wird der jeweilige Spezialdünger ausgebracht, dazwischen reicht der Mulch. Anfliegendes Unkraut keimt kaum - eine halbe Stunde pro Monat in Summe gehen für das Ausstechen von Löwenzahn und Breitwegerich auf. Aber: auch hier hat der Rasen aktuell wieder mal braune Stellen, weil außer uns leider niemand etwas gegen die Wiesenschnaken unternimmt und wir die Nematoden erst vor zwei Wochen ausgießen konnten. Ist also regional wohl sehr unterschiedlich, wieviel Aufwand man treiben muß, um Rasen anstatt Unkrautwiese zu haben.LG
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Staudo
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Re:Kleine Rasenkunde

Staudo » Antwort #14 am:

@Staudo: schöne Beschreibung. Für welchen Boden paßt sie?
Wir haben sandigen Boden. In trockenen Jahren gibt es demzufolge auch viel Schäden. Nach meinen Erfahrungen ist es um so wichtiger, nicht zu tief zu mähen. Sobald es regnet, erholt sich das Gras wieder.
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