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Sortenwahl- mir schwirrt der Kopf.... (Gelesen 23638 mal)

Obstgehölze, Beerensträucher und Wein (Veredlungen, Unterlagen, Schnitte und Selektionen) sowie Staudenobst (Erdbeeren)

Moderator: cydorian

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Torador
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Sortenwahl- mir schwirrt der Kopf....

Torador »

Hallo, also ich möchte in meinem Neubaugarten ca. 700 qm freie Fläche mit ein paar Obstbäumen bestücken. Nun hab ich hier und bei den Baumschulen gestöbert, aber es ist so verwirrend.Wieviele Bäume kann ich den sinnvoll pflanzen? Wie berechne ich den Platz eines Baumes? Ich bin hier schon mit einem Meterstab in den Himmelgereckt durch den Garten gelaufen, um den Schattenverlauf zu prüfen ;-) meine Nachbarn haben bestimmt gedacht: nu spinnt sie völlig!!Bei Eggert zB steht unten in den Fragen einmal : Veredelung auf M4 und einmal M9 *verwirr*Hier wurde gerade vehement von Birnen abgeraten, da so anfällig. Boden: Sandig, rel trocken (Grundwasser erst in 12 m tiefe) nähe BerlinSehr windig und oft sehr kalt! (-20 Grad)Geplant hatte ich eigentlich 2 Äpfel (Busch) , eine Birne (alle S-SW) und einen Hochstamm (Pflaume?) in NO lage. Bei Kölle wurden mir Familienbäume empfohlen, haben die auch Nachteile?Sind das eh zu viele Bäume für das Grundstück? Wie finde ich resistente Arte für meinen Boden? Bei einigen Anbietern stehen ja auch Anfälligkeiten bei verschiedenen Bodenverhältnissen dabei. Aber nicht bei allen Sorten. Mein Lieblingsapfel (gekauft) ist der Holst. Cox. Wäre der hier geeignet?
Sonnige Grüße, Eva
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Starking007
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Im Nordosten Bayerns - kalt und Kalk.

Re:Sortenwahl- mir schwirrt der Kopf....

Starking007 » Antwort #1 am:

Wenn sie groß werden sollen, dürfen, nimm 8m Kronen-Durchmesser an.Willst du drunter mähen, arbeiten, gärtnern?Dann nimm Hochstämme.Familienbäume sind was für Neulinge, die keine Ahnung haben und auf die Nase fallen wollen.Suche Kontakt zu Fachleuten in deiner Nähe (Verkäufer tun sich oft schwer mit wahrem Rat), schu dir deren Obstwiese an.Holsteiner Cox und ähnliche sind nicht gerade die einfachsten!
Gruß Arthur
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Zuccalmaglio
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Re:Sortenwahl- mir schwirrt der Kopf....

Zuccalmaglio » Antwort #2 am:

starking hats schon geschrieben. Was willst du? Drunter herlaufen können? Dann Hochstämme auf Sämlings- oder anderen starken Unterlagen. Wie auf der Obstwiese alter Prägung. In dem Fall Abstand je nach Art und Sorte von 8x8 bis 12x12 m Gut, auf Sandboden darf es auch ein Meter weniger sein.Am anderen Ende der Skala stehen kleine Spindeln oder Buschbäume mit ca. 40-80 cm hohen Stämmen auf schwachwüchsigen Unterlagen. Je nach Art, Sorte und Unterlage Abstand von 2x2 bis 4x4m. Bei sandigem Boden würde ich aber vor solchen Bäumen bzw.Unterlagen abraten. Die Gefahr mangelnder Wüchsigkeit bzw. Vitaliät und Vergreisungserscheinungen ist hoch. Wenn du keine Hochstämme willst (mühsam und ggfls. gefährlich in der Pflege wegen Höhe), dann nimm Arten/Sorten auf mittelstarken Unterlagen mit Erziehung von 80-100(120)cm Stammhöhe. Wenn du eine halbwegs windgeschützte Lage haben solltest, sind sie i.d.R. nach 3-4 Jahren auch ausreichen standfest ohne Anbindung.Bei Apfel wären das z.B. die Unterlagen M7 oder MM 111 (zweitere etwas stärker). Der von dir erwähnte M4 liegt auch in der Gruppe. Damit habe ich aber keine Erfahrung. Ich meine mich zu erinnern, daß die Unterlage wegen dieser oder jener schlechten Eigenschaft kaum noch gebraucht wird.Bei Birne wären das OHF (ich glaube mit der Nr.333) und Pyrodwarf.Bei den Pflaumenartigen die Unterlage St. Julien A. Im Gegensatz zu den o.a. Apfel- und Birnenunterlagen ist sie auch noch recht gebräuchlich. Nach meiner Erfahrung gibt es wenig BAumschulangebote mit mittelstarken Apfel- und Birnenunterlagen. Entweder wollen die Leute ganz kleine Bäume mit schwachen Unterlagen oder Halb- und Hochstämme auf starken.Abstand bei mittelstarken Unterlagen je nach aufveredelter Art und Sorte dann 4x4 bis 6x6 m.Entsprechendes bei Abstand zu Zäunen (1/2), Hecken und anderer Pflanzung.Holsteiner Cox schmeckt mir auch. Leider habe ich mit dem Baum keine Erfahrung. Die berichtete Krebsneigung dürfte man in deinem Sandboden (sogen. schwere Böden fördern Krebs) in Kauf nehmen können.Ob er für anderes, vor allem Schorf, eine überdurchschnittliche Neigung hat, weiß ich jetzt nicht.
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Zuccalmaglio
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Re:Sortenwahl- mir schwirrt der Kopf....

Zuccalmaglio » Antwort #3 am:

Noch was zu Birnen.Ich pflanze wg. der Gefahr des Birnengitterrostes keine mehr. Habe aber auch Großstadt- und Siedlungslage und die entsprechenden Schei...zierwacholder als Zwischenwirte sind überall.Das würde nur mit "Chemie" gehen und das will ich nicht.Wenn das bei Dir plattes Land mit Abstand von großen Siedlungsflächen ist, kann man das versuchen.Zumindest könnte man es versuchen. Es gibt da eben ab und an mal positivere Erfahrungsberichte als meine. Meine Skepsis diesbezüglich bleibt aber.Noch was zur Befruchtung: Sofern nicht mehrere andere Apfel/Birnensorten oder Zierapfel/Zierbirnen in der Nähe stehen, brauchst du mind. 2 Bäume von jeder Art, die zur Befruchtung in der Lage sind (nicht alle Sorten sind das) und die in etwa zur gleichen Zeit blühen.
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Torador
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Re:Sortenwahl- mir schwirrt der Kopf....

Torador » Antwort #4 am:

Danke für Eure Anregungen!Ich war schon bei 2 "richtigen" Baumschulen und bei Kölle :D Eigentlich hat sich die Verkäuferin bei Kölle noch die meiste Mühe gegeben! Aber so richtig glücklich war ich nicht, denn ich habe immernoch keine Ahnung ??? Streuobstwiese hab ich hier keine in der Nähe. Also Birne ist gestrichen, keine Lust auf zuviel Chemie. Es wird nur ein Hochstamm, das soll eine gesunde Pflaume werden,Warum sind denn Familienbäume was für Neulinge? Die Theorie hört sich lecker an ;D Danke für die Platzbestimmung!! Das hilft mir schon sehr, werde heute mal draußen nachmessen. Hier ist ekliges Wetter*grusel*, aber ich muss mich ja wohl beeilen bevor hier der Frost kommt!
Sonnige Grüße, Eva
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Zuccalmaglio
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Re:Sortenwahl- mir schwirrt der Kopf....

Zuccalmaglio » Antwort #5 am:

Warum soll denn gerade die Pflaume als Hochstamm erzogen werden?Ernte und Schnitt sind nicht gerade einfach in der Höhe.Die mittelstarke St.JulienA-Pflaumenunterlage ist für hohe Stämme (ca. 120-140 cm plus) nicht starkwüchsig genug. Dann einen Baum auf Myrobalane (Kirschpflaume) oder einer anderen starken Pflaumenunterlage wählen (ich meine, die heißen F8/1 und evtl. Brompton). Über Eigenschaften/Einschränkungen dieser Unterlagen weiß ich aber leider nichts. Viele Sorten aus der Pflaumen/Zwtschen/Mirabellen/Renclaudenfamiliesind selbstfruchtbar. Einige aber auch nicht. Aber selbst bei den selbstfruchtbaren ist der Ertrag in der Regel höher und sicherer, wenn eine andere Sorte als Befruchter in der Nähe steht. Auf schwache Apfelunterlagen wie z.B. M27, M9, M26, MM 106 u.a. in deinem Sandboden Fall verzichten.Was meinst du denn mit "Familienbäumen"? Den Begriff habe ich noch nicht gehört.
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Torador
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Re:Sortenwahl- mir schwirrt der Kopf....

Torador » Antwort #6 am:

Mmh, weil ich Ahnungslos bin ::) Dachte Pflaumen werden eh recht groß?Einen Hochstamm hätte ich gerne, da ich in ein paar Jahren gerne mal unter dem Baum sitzen würde ;D Welcher würde sich denn eignen?Die Wahl der Unterlage ist nicht einfach, die Auskunft sie man bekommt ist nur: der wächst hier gut, hatten noch keine Probleme ::)
Sonnige Grüße, Eva
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Zuccalmaglio
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Re:Sortenwahl- mir schwirrt der Kopf....

Zuccalmaglio » Antwort #7 am:

Obstbäume sind zum druntersitzen nicht das optimale (Äpfel, Birnen, Walnüsse, Maronen) können ziemlich unangenehm sein, wenn sie einem auf den Kopf fallen ...Pflaumen, Zwetschen und Co. sind bevorzugte Anflugstationen von Wespe und Co.. Außerdem in Vollbehangjahren je nach Ernte-/Nichterntesituation eine ziemlich matschige Angelegenheit unterm Baum.Zum druntersitzen eignen sich noch am ehesten Süßkirschen. Als Hochstamm auf starker Unterlage brauchen die dann aber mind. 10 m Abstand. Auf mittelstarken Unterlagen wie Gisela5 gehts nur ca. bis 1,20-1,40 m Stammhöhe.
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Arachne
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Re:Sortenwahl- mir schwirrt der Kopf....

Arachne » Antwort #8 am:

Es wird nur ein Hochstamm, das soll eine gesunde Pflaume werden,Warum sind denn Familienbäume was für Neulinge? Die Theorie hört sich lecker an ;D
Hallo Torador,Wieso meinst Du, dass eine Pflaume auf einer schwächer wachsenden Unterlage kein gesunder Baum wird? Ein Pflaumenhochstamm wird später große Mengen an Obst bringen. Und wenn man nicht alles verwendet bzw. wegräumt, dann muss man mit reichlich Wespenbesuch rechnen. Die mögen nämlich auch Pflaumen ;D. Im August würde ich doch lieber unter einem Apfelbaum sitzen wollen. ;) Versteht man unter Familienbaum einen Mehrsortenbaum? Falls ja, dann ist so ein Baum nicht ganz einfach zu händeln. Jede Apfelsorte hat ein anderes Wachstumsverhalten: einige Sorten wachsen stark, andere schwach, hochpyramidal oder kugelig,... . Das erfordert viele Kenntnisse und Fingerspitzengefühl beim Obstbaumschnitt, wenn man einen von der Form her ausgewogen aussehenden Baum, der über eine gute Statik (Standfestigkeit)verfügt, haben möchte.Edit: Zuccalmaglio war schneller.
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Rieke
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Re:Sortenwahl- mir schwirrt der Kopf....

Rieke » Antwort #9 am:

Irgendwo gab es neulich eine Diskussion über Obstbäume auf Berliner/Brandenburger Sandböden, wahrscheinlich im Obstclub. Hast du da mal nachgelesen?Ich habe einige Jahre auf so einem Boden gegärtnert (Talsande der Panke) und natürlich wachsen dort Obstbäume. Wir hatten auf einer Fläche von rund 450qm 10 Obstbäume - je einen Hochstamm Birne und Apfel, 3 Halbstämme Apfel, 2 Buschbäume Apfel und 3 Sauerkirschen. Dazu gab es noch einen Nußbaum. Beim Nachbarn wuchsen Zwetschge und weißfleischige Pfirsiche.Leider haben wir nur bei den Halbstämmen die Sorte ermitteln können (James Grieve), der Hochstamm könnte Jakob Lebel gewesen sein. Weintrauben gab´s auch, leckere weiße, die in eine große Ulme und einen Flieder hineingewachsen sind. Leider waren die Vögel meist schneller beim Ernten.Wir haben in dem Garten auch 2 Spindelbäumchen vorgefunden, und als Anfänger auch 2 schwachwüchsige Birnen gepflanzt ::). Das hat überhaupt nicht funktioniert. Auch die vorhandenen Spindelbäumchen haben nur gekümmert und wir haben sie entfernt.Mein Fazit: bei Sandboden nur einigermaßen starkwüchsige Bäume pflanzen, d.h. mindestens Buschbaum. Wichtig ist die Bodenverbesserung - Mulchen! Für unseren jetzigen Garten haben wir die Obstbäume übrigens im Versandhandel bestellt und damit alles in allem gute Erfahrungen gemacht. Da gibt es auch Anbieter, die einen über die Unterlage informieren.
Einen Hochstamm hätte ich gerne, da ich in ein paar Jahren gerne mal unter dem Baum sitzen würde Welcher würde sich denn eignen?
Apfel im Frühjahr/Frühsommer und nach der Ernte, Süßkirsche sobald sie abgeerntet ist. Beide können breite Kronen bilden.
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Zuccalmaglio
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Re:Sortenwahl- mir schwirrt der Kopf....

Zuccalmaglio » Antwort #10 am:

Das passt ja alles ins Bild.Nur eines noch: Die Form der Kronen-und Stammerziehung sagt nicht zwangsläufig etwas über die Wuchsstärke der Veredlungskombination aus. Insofern taugen Begriffe wie "Buschbaum" für eine solche Diskussion nicht, auch wenn diese Art Bäume meist auf schwachen oder mittleren Unteragen stehen.
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JörgHSK
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Re:Sortenwahl- mir schwirrt der Kopf....

JörgHSK » Antwort #11 am:

Holsteiner Cox hat als zufallssämling vom Cox zwar fast den gleichen Namen aber nicht die gleichen schlechten Eigenschaften vererbt bekommen.Der ist kaum Schorfanfällig, und sehr wüchsig, sogar bei uns in den Höhenlagen(500m) stehen 40 Jahre alte Bäume. Sein Problem, was man aber unterdrücken kann: Er neigt zu extrem Waagerecht stehenden Ästen, eher wohl ein Obstbauliches Problem.Nimm bei trockenen Sandboden lieber nur Sämlingsunterlagen beim Apfel, und wähle dir Sorten die nicht so sehr starkwachsend sind. Adams Parmäne, Zuccalmaglio, Kalt und Windig? pflanz Landsberger Renette.
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Re:Sortenwahl- mir schwirrt der Kopf....

Amur » Antwort #12 am:

...Der ist kaum Schorfanfällig, und sehr wüchsig, sogar bei uns in den Höhenlagen(500m) stehen 40 Jahre alte Bäume. ...
Vielleicht muß ich das mal unserem Sagen. Da gibts keine Frucht ohne Schorf. Wobei wir Tallage sind was die Sache sicher nicht besser macht. Unser alter Holsteiner Cox Baum war auch extrem Krebsanfällig. Beim Neuen sieht es bis jetzt noch gut aus (Sämling).
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Arachne
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Re:Sortenwahl- mir schwirrt der Kopf....

Arachne » Antwort #13 am:

Mein Lieblingsapfel (gekauft) ist der Holst. Cox. Wäre der hier geeignet?
So ganz nachvollziehen kann ich nicht, warum man einen Apfel, den man in sehr guter aussehender Qualität (da in den Plantagen mit allen Mitteln gehegt, gepflegt, gepäppelt, gedüngt,...) kaufen kann, auch noch im Garten anpflanzen möchte. Wäre der Platz im Garten nicht sinnvoller genutzt, wenn man eine Obstsorte wählt, die man eben nicht käuflich erwerben kann?Ist jetzt nicht gerade die Zeit, in der Pomologenvereine Apfelsorten - auch zum Verkosten - ausstellen? Hier gibt es ganz gute Beschreibungen bezüglich des Geschmacks der Früchte und der Bodenansprüche der Obstbäume.
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uliginosa
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Re:Sortenwahl- mir schwirrt der Kopf....

uliginosa » Antwort #14 am:

Mit 4 Obstbäumen auf 700 qm freier Fläche hast du noch reichlich Platz übrig! ;) Wir haben vor 7 Jahren angefangen unseren Neubaugarten zu bepflanzen(Südhang, sommerwarm, lehmig, aber auch oft sehr windig und im Winter kalt, 08/09 bis - 25°) Inzwischen breiten sich hier aus: 1 Halbstamm Boskoop und 5 Niederstamm-Äpfel, 1 Niederstamm-Birne, 1 Süßkirsche, 1 Sauerkirsche, 1 Aprikose, 1 Halbstammquitte, 1 Niederstammquitte auf Weißdorn und eine Halbstamm-Pflaume soll einen der Niederstammäpfel ersetzen (Wühlamusschaden). Dazu gibt es noch 70 qm Gemüsegarten, Staudenbeete mit vielen Rosen, gemischte Hecke und 2 Vogelbeeren und Rasen - viel mehr Platz ist allerdings nicht. Zur Birne: unsere Williams-Christ-Niederstamm macht kaum Zuwachs, hat aber schon ein paar schöne Birnen gebracht. Wegen des Gitterrostes würde ich nicht darauf verzichten: Hier im Wohngebiet, genau so wie im Gelände, relativ fern vom Zwischenwirt Wacholder findet man Gitterrost, trotzdem sind die Bäume schön und ertragreich, nur in manchen Jahren gibt es halt keine Birnen (ich weiß gar nicht, ob das immer am Gitterrost liegt)Zur Stammhöhe: Niederstämme sehr unpraktisch beim Rasenmähen, man kommt weder drunter durch noch dran vorbei! >:( Halbstämme halte ich da für einen guten Kompromiss: Die Ernte ist nicht allzu weit oben, es sind schöne Bäume, man kann gebückt noch den Rasenmäher dran vorbeischieben und man kann sich in den Schatten setzen, wenn auch nicht unbedingt direkt am Stamm. Und man kann nach ein paar Jahren schöne (Stauden-)Beete auf der Baumscheibe anlegen. Wir haben am Wochenende hier auch eine Apfelsortenaustellung gesehen. So etwas ist ideal, wenn man auch noch kosten kann. (Wir haben nicht gefragt, hatten dann keine Zeit mehr.)Und - lass dir Zeit, genieße es, deinen Garten neu gestalten zu können, du musst nicht alle Bäume im ersten Herbst pflanzen! :)
Viele Grüße aus dem Trockengebiet, Uli
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