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Rubinola und Topaz - ein Paar der Zukunft?! (Gelesen 42840 mal)

Obstgehölze, Beerensträucher und Wein (Veredlungen, Unterlagen, Schnitte und Selektionen) sowie Staudenobst (Erdbeeren)

Moderator: cydorian

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Konterkater
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Rubinola und Topaz - ein Paar der Zukunft?!

Konterkater »

Über die beiden einfach schorf resistenten Sorten ist hier schon einiges geschrieben worden. Nun beginnt für mich die aktive Zeit mit den beiden Sorten, die im Internet schon viele Stimmen des Lobes erhalten haben.Der große Tag des Erwerbs war heute.Wurzelnackt haben wir beide Bäume in den Garten transportiert; dort habe ich sie in ein für einen Kirschbaum ausgehobenes Pflanzloch schräg gelegt; beide haben jeweils eine Stütze knapp unter der "Krone" bekommen, damit die Bäume nicht kippen und dann wurden die Wurzeln locker eingegraben.Dort bleiben sie - bis eine trockene Wetterperiode kommt, so daß ich ihre für sie bestimmten Pflanzlöcher ausbuddeln kann.
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Konterkater
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Re:Rubinola und Topaz - ein Paar der Zukunft?!

Konterkater » Antwort #1 am:

Und eine entscheidende Frage gibt es schon.Beide Sorten sind auf Sämling gepflanzt. Das heißt, der richtige Schnitt ist schon jetzt wichtig.Der Baumschulenmitarbeiter hat bis auf den mittleren Trieb alle Seitenäste eingekürzt.Davon hat die Rubinola 7, die Topaz immerhin 6.Wenn ich es richtig behalten habe, sollte ein Hochstamm zu Beginn 4, in Worten vier Leitäste haben. Nicht mehr und auch nicht weniger.Sollte ich daher bei der Rubinola 3 Äste und bei der Topaz zwei Äste vollständig entfernen, die verbliebenen Äste auf gleicher Höhe halten, damit die vier Hauptäste gleichmäßig mit Nährstoffen versorgt werden, und den Leittrieb zwanzig cm höher einkürzen?
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Zuccalmaglio
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Re:Rubinola und Topaz - ein Paar der Zukunft?!

Zuccalmaglio » Antwort #2 am:

Hast du es also doch gewagt. Zwei zwar geschmacklich sehr gute, aber in einigen Punkten doch kritisch beurteilte Sorten auf Hochstamm(auf Langlebigkeit angelegt und damit sollte allgemein gute Robustheit/Widerstandfähigkeit und Wuchsverhalten vorausgesetzt sein) zu pflanzen. Ein gutes Gelingen wünsche ich. Es muss ja nicht immer alles mögliche dann auch wirklich passieren.Eine richtige Erziehung der Krone von Anfang an (ich spreche hier bewußt nicht von Pflanzschnitt) ist nicht nur für Hochstämme wichtig, sondern für jeden Obstbaum. Ich bin nach wie vor der Meinung, daß die Baumschulen/Verkaufsstellen die Finger vom sogenannten Pflanzschnitt beim/vor Verkauf lassen sollen. Sie mögen das als Service für eher Unbedarfte verstehen, entmündigen aber den kundigen und fähigen Kunden und nehmen ihm ggfls. eigene Gestaltungsmöglichkeiten. Zudem sind die Schnitte, wie ich mehrfach erfahren durfte, oft nicht fachmännisch ausgeführt und die falschen Triebe in der Länge falsch eingekürzt oder auch benötigte Triebe ganz weggeschnitten.Zwischen 3 oder 4 Leittrieben (ohne Mittelachse) scheiden sich die Geister. Kommt auch immer auf die Gesamtsituation und Wuchskraft des Baumes an. Bei eher schwachwüchsigen Arten und Sorten kann man auch mit 4 Leittrieben arbeiten. Wegnehmen kannst du später den vierten Leitast bei Bedarf immer noch.Wichtiger ist die richtige Leitaststellung im Winkel zur Stammverlängerung und die Verteilung der 3 oder 4 Leitäste zueinander.Auch Quirlabgänge aus der Stammverlängerung vermeiden (die Leitäste sollten höhenmäßig versetzt aus der Stammverlängerung entspringen).
Tschöh mit ö
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Mediterraneus
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Re:Rubinola und Topaz - ein Paar der Zukunft?!

Mediterraneus » Antwort #3 am:

Mich würde mal interessieren, ob in 10 Jahren noch jemand Robinola und Topaz kennt ;)Vor etwa 10 Jahren wurde Rewena und Remo empfohlen. Beides recht gute Äpfel, angeblich resistent.Wachsen tun sie sehr krüppelig und schwach. Remo hab ich vor kurzem gerodet, der Baum war über und über voll mit Obstbaumkrebs (gegen den offenbar nicht resistent).Ich wünsche dir mehr Erfolg mit R+T !
LG aus dem südlichen Main-Viereck
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brennnessel

Re:Rubinola und Topaz - ein Paar der Zukunft?!

brennnessel » Antwort #4 am:

Topaz ist für mich der beste Speiseapfel und wird Bio-Obstbauern wegen seiner Gesundheit sehr empfohlen. Dem stehen aber ganz andere Erfahrungen unserer Fachberater im Siedlerverein gegenüber, die sagen, dass der ohne Spritzen hier kaum "einwandfreies" Tafelobst liefert. Vielleicht ist das aber in anderen Gegenden besser ... ?
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Re:Rubinola und Topaz - ein Paar der Zukunft?!

Mediterraneus » Antwort #5 am:

Topaz ist für mich der beste Speiseapfel und wird Bio-Obstbauern wegen seiner Gesundheit sehr empfohlen. Dem stehen aber ganz andere Erfahrungen unserer Fachberater im Siedlerverein gegenüber, die sagen, dass der ohne Spritzen hier kaum "einwandfreies" Tafelobst liefert. Vielleicht ist das aber in anderen Gegenden besser ... ?
Die Frage ist immer, wer empfielt so eine Apfelsorte, und vor allem, wer verdient alles dran ;)Wir sind alle ein bißchen.....Bananenrepublik ;) ;)
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Konterkater
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Re:Rubinola und Topaz - ein Paar der Zukunft?!

Konterkater » Antwort #6 am:

Vielen Dank für Eure Antworten, ein besonderer Dank an Zuccalmaglio.Ob in zehn Jahren noch jemand Rubinola und Topaz kennt, kann ich natürlich nicht sagen.Erwerbsanbauer setzen meist auf M9 und da hat Topaz wirklich einige Schwächen, zum Beispiel die gefürchtete Kragenfäule. Das gilt aber nicht für Hochstämme.Im Hinblick auf Topaz bin ich skeptisch im Hinblick auf die Feuerbrandktrankheit, die hier zum Glück noch nicht weit verbreitet ist.Aber die starkwüchsige Rubinola wird sich mit Sicherheit behaupten können. Die Kritiken, die sie bekommen hat, haben es mir leicht gemacht, diesen Baum zu pflanzen. Vielleicht kennt der Apfelfreund nicht nur die Rubinola in zehn Jahren, vielleicht wird sie bis dahin zu einem Shootingstar gewachsen sein.*******************Die vier Leitäste sollten mit Abstand zueinander vom Stamm entspringen und der Winkel zur Stammverlängerung sollte wohl so um die 45° betragen. Ich habe irgendwo gelesen, daß die Äste nur mit bestimmten Techniken gelenkt werden dürfen , so daß sich ein optimaler Abspreizwinkel einstellen kann.
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Re:Rubinola und Topaz - ein Paar der Zukunft?!

martina 2 » Antwort #7 am:

Topaz ist für mich der beste Speiseapfel und wird Bio-Obstbauern wegen seiner Gesundheit sehr empfohlen. Dem stehen aber ganz andere Erfahrungen unserer Fachberater im Siedlerverein gegenüber, die sagen, dass der ohne Spritzen hier kaum "einwandfreies" Tafelobst liefert. Vielleicht ist das aber in anderen Gegenden besser ... ?
Die Frage ist immer, wer empfielt so eine Apfelsorte, und vor allem, wer verdient alles dran ;)Wir sind alle ein bißchen.....Bananenrepublik ;) ;)
Einspruch (eines Endverbrauchers ;)! Der Topaz entzieht sich aufgrund seines hervorragenden Geschmacks und seiner guten Lagerfähigkeit - er ist bis weit ins Frühjahr hinein wie frisch vom Baum - jeglichen Manipulationsvorwürfen. Ich mag gar keine anderen Äpfel mehr, und die von mir beobachtete Nachfrage zeigt, daß es auch anderen so geht. Nachdem er in sämtlichen Bioläden angeboten wird, kann man aber doch eigentlich davon ausgehen, daß es Möglichkeiten bzw. entsprechende Anbaugebiete gibt, in denen er unter den vorgeschriebenen Bedingungen gedeiht. Oder?
Schöne Grüße aus Wien!
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Konterkater
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Re:Rubinola und Topaz - ein Paar der Zukunft?!

Konterkater » Antwort #8 am:

Korrekt Martina 2,im Bioladen hat sich Topaz etablieren können, und bei den Apfelsaft- und Apfelweinherstellern ist die Rubinola bereits fest verankert.
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Thüringer
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Re:Rubinola und Topaz - ein Paar der Zukunft?!

Thüringer » Antwort #9 am:

Die Skepsis beim "Topaz" kann ich hier nicht nachvollziehen - außer einer Vorliebe bei den Wühlmäusen konnte ich bisher nichts Negatives feststellen - am vergangenen Sonntag habe ich gesunde Äpfel geerntet, und das Bäumchen war und ist auch in jeder Hinsicht gesund.
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Topaz_15102011.jpg
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Re:Rubinola und Topaz - ein Paar der Zukunft?!

martina 2 » Antwort #10 am:

Gratuliere, Thüringer, ich beneide dich :D[size=0]Aber hab ein Auge auf die Untiere :o! [/size]
Schöne Grüße aus Wien!
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Re:Rubinola und Topaz - ein Paar der Zukunft?!

martina 2 » Antwort #11 am:

Korrekt Martina 2,im Bioladen hat sich Topaz etablieren können, und bei den Apfelsaft- und Apfelweinherstellern ist die Rubinola bereits fest verankert.Hier ist ein wundervoller Beitrag, der mich damals auf die Rubinola aufmerksam gemacht hat, und in dem auch der Topazapfel sehr lobend erwähnt wird:https://www.landwirtschaft-bw.info/serv ... index.html
"In allen Merkmalen sehr gute Sorte, die auch für den Intensivobstbau geeignet ist. Im Bio-Obstanbau mittlerweile die meistgepflanzte Sorte. Hervorragend geeignet für die Lagerung im Naturkeller. Die Früchte fetten sich zwar, halten aber bis in den April."Na also ;)
Schöne Grüße aus Wien!
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Re:Rubinola und Topaz - ein Paar der Zukunft?!

Thüringer » Antwort #12 am:

...[size=0]Aber hab ein Auge auf die Untiere :o! [/size]
Die sind ein Dauerthema. >:(
Man bekommt die Welt nicht besser gemeckert. (Quelle unbekannt)
brennnessel

Re:Rubinola und Topaz - ein Paar der Zukunft?!

brennnessel » Antwort #13 am:

Ja, Martina, ich habe auch noch keinen besser schmeckenden Apfel als den Topaz gegessen! Mein Bäumchen steht (wegen Platzsuche ::) ) noch immer im Kübel, trug trotzdem 10 (wohl kleinere) Äpfel, die fleckenlos gesund geblieben sind. Aber dieser wunderbare Sommer und Herbst war kein üblicher, denn heuer blieb hier so gut wie alles an Äpfeln gesund und fleckenlos!
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Re:Rubinola und Topaz - ein Paar der Zukunft?!

Mediterraneus » Antwort #14 am:

Korrekt Martina 2,im Bioladen hat sich Topaz etablieren können, und bei den Apfelsaft- und Apfelweinherstellern ist die Rubinola bereits fest verankert.Hier ist ein wundervoller Beitrag, der mich damals auf die Rubinola aufmerksam gemacht hat, und in dem auch der Topazapfel sehr lobend erwähnt wird:https://www.landwirtschaft-bw.info/serv ... index.html
Es steht nicht außer Frage, dass Topaz ein guter Apfel ist.ABER:Er wird vermarktet. Es gibt nicht viele Sorten im Angebot. Der Kunde kauft, was beworben wird. So ist das nicht nur beim Apfel. (Und der Kunde wird ganz oft verarsc.t, gerade in der Werbung ;), ganz allgemein gesagt, jetzt nicht auf diese Apfelsorten bezogen, hoffe ich)Die gleichen Versprechungen gab es vor 10 Jahren bei den ganzen Re- Sorten. Es gibt keinen davon mehr zu kaufen.Wenn bei Topaz der Sortenschutz abgelaufen ist, der Züchter nichts mehr an dem Apfel verdienen kann, die Versuchsanstalten für Pflanzebau dann plötzlich andere Sorten (kostenlos vom Züchter!) zum Ausprobieren bekommen......dann wird wieder eine andere Sorte hochgelobt.Es gibt zigtausende von Apfelsorten. Viele bewährte davon, teilweise uralt, gibt es noch heute. Aber es gab auch viele Neuzüchtungen und Verbesserungen, von denen die meisten wieder verschwunden sind. Ob Topaz so eine Sorte ist?Zum Apfelwein:Ein Apfelwein lebt von der Vielfalt der Sorten, vor allem auch von herben Äpfeln, Kelteräpfeln und Mostäpfeln. Und da gehören die ganzen Supermarktäpfel von Elstar über Delicious bis Pink Lady und Topaz sicher nicht dazu (die haben alle einen "Einheitsgeschmack" den der "Verbraucher" bevorzugt)edit: Im ersten Satz muss das "nicht" weg. .."Es steht außer Frage...."
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