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Cardiocrinum giganteum (Gelesen 15988 mal)

Einjährige, Zweijährige, mehrjährige Stauden, Farne, Gräser, Zwiebelpflanzen ...

Moderatoren: Nina, Phalaina, AndreasR

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carlina
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Cardiocrinum giganteum

carlina »

Ich konnte der Versuchung nicht widerstehen und habe mir zwei Zwiebeln der Riesenlilie bei Ebay gekauft- eigentlich wider besseren Wissens nachdem ich so allerlei über diese Art gelesen habe. Aber vielleicht hat jemand ja schon positive Erfahrungen gesammelt und kann mir ein paar wichtige Hinweise zur Pflanzung, Pflege usw. geben.LGcarlina
Mutabilis

Re:Cardiocrinum giganteum

Mutabilis » Antwort #1 am:

Ich hab leider schon 2 gescheiterte Versuche, aber ich hab im botanischen Garten ein blühendes Exemplar gesehen, das stand eher halbschattig-schattig, in gut humosem Boden, gut gemulcht und feucht, zwischen Palmfarnen, aber noch oben hin offen.Als Anleitung habe ich gefunden: Pflege im Garten:An einem absonnigen bis stundenweise halbschattigen Platz eine etwa 1 mtiefe und gleich breite Grube ausheben. Auf ihren Grund kommen 60 cm hochalte Aststücke, alte, verholzte Stengel von Stauden und alte Farnwedel zurDrainage. Darüber kommt ein Gemisch aus Wald- und Lauberde oder Garten- undKomposterde; die Pflanzen wollen gut gedüngt sein.Die Zwiebeln werden im Frühherbst gesetzt, aber nur so tief, daß ihreSpitzen ein wenig aus dem Boden ragen. Über den Winter ist eine dickeSchicht aus Mulch oder trockenem Laub als Schutz nötig.Vom Erscheinen des Triebs bis zur Blüte reichlich gießen und regelmäßigdüngen. Die Blütezeit ist Juli-August. Nach der Blüte stirbt die Pflanze ab,aber sie bildet vorher an ihrer Basis Brutzwiebeln.Die Samen brauchen bis zur Blüte 5 Jahre oder sogar noch länger, aber auchdie Blätter sehen hübsch aus.(http://www.exoten-forum.de/showtopic.ph ... highlight=)
knorbs
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Re:Cardiocrinum giganteum

knorbs » Antwort #2 am:

ich hatte auch mal eine zwiebel der cardiocrinum gepflanzt. pflanzplatz so wie mutabilis schildert. allerdings keine grube ausgehoben, weil das bei meinen bodenverhältnissen (sandig-humos) nicht nötig war. gemulcht wird eh jede menge. sie hat allerdings nie geblüht, sondern jedes jahr nur blätter gemacht, die ein regelrechter schneckenmagnet waren. schneckenkorn hat nix genützt. nach kürzester zeit sahen die die herzförmigen, glänzenden bläter aus wie schweizer käse. das schauspiel wiederholte sich mehrere jahre und irgendwann trieb sie dann nicht wieder aus. ich denke auch, dass unser luftrockenes klima grundsätzlich nicht passt. cardiocrinum mag es luftfeucht. wobei ich natürlich weiß, dass sie in unseren breiten erfolgreich gehalten werden kann. da müssen aber halt (klein-)klimatische umstände hinzukommen, die ein gutes gedeihen ermöglicht (z.b. flussaue oder meeresnähe).ach ja...düngen nicht vergessen! hab's jetzt nicht nachgeprüft, aber ich meine mich zu erinnern, dass die zwiebel nach der blüte abstirbt, aber dann mehrere tochterzwiebeln bildet, die nach ein paar jahren wieder blühfähig sind.norbert
z6b
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knorbs
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Re:Cardiocrinum giganteum

knorbs » Antwort #3 am:

hab sogar noch ein foto gefunden aus mai 2002.norbert
Dateianhänge
05100017_eCardiocrinum_giganteum.JPG
z6b
sapere aude, incipe
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carlina
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Re:Cardiocrinum giganteum

carlina » Antwort #4 am:

Das ist doch schon eine ganze Menge an Infos, ich danke euch.Die Zwiebeln sollen im Herbst gepflanzt werden, naja das ist ja dann Fehler Nummer eins: Ich werde sie im Frühjahr pflanzen müssen.Vom Kleinklima müsste das aber hier hinhauen: der Garten grenzt direkt an ein Fließ und es ist so luftfeucht hier, dass Pilze und Schnecken es hier lieben! ;D Wie ich auf Norberts Foto erkenne, hilft da offensichtlich noch nicht einmal Ferramol gegen die Schnecken?? Das fängt ja heiter an.Der Boden entspricht wieder den gewünschten Bedingungen und ermöglicht einen guten Wasserabzug( an den meisten Stellen).Mutabilis Idee mit der Wald- bzw, Lauberde finde ich nachahmenswert, aber womöglich mag die gute Lilie kein Buchenlaub, da kalkhaltig??? Oder ist das egal?LGcarlina
brennnessel

Re:Cardiocrinum giganteum

brennnessel » Antwort #5 am:

Carlina, ich würde die Zwiebel jetzt mal in einen Topf setzen und im Haus lassen , damit sie schon mal Wurzeln bilden kann. Könntest du ihr anfangs einen Schneckenzaun machen, wie man es für Gemüsebeete öfter sieht (mit umgebogenem Blech)? Sieht zwar nicht schön aus, aber für so eine Kostbarkeit .......Erzähl uns weiter, wie es dir damit ergeht! ;)LG Lisl
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carlina
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Re:Cardiocrinum giganteum

carlina » Antwort #6 am:

Ja, Brennnessel,Topfvorkultur dürfte wohl auch vor den ersten Schneckenattacken schützen.Dahlien kommen bei mir auch zunächst immer in Eimer oder Töpfe, um die jungen Triebe zu schützen. Gut, dass ich wenigstens von euch vorgewarnt wurde. Dass Cardiocrinum noch eine weitere Schneckenspezialität in meinem Garten sein wird, damit hätte ich nun nicht auch noch gerechnet. LGcarlina
Matthias

Re:Cardiocrinum giganteum

Matthias » Antwort #7 am:

Vor einigen Jahren hatte ich Cardiocrinum im Garten auch probiert, die Zwiebeln waren bei der Pflanzung etwa von der Größe wie eine Grapefruit. Meine Pflanzen haben auch nur Laub gebildet. Auch nach 4 Jahren im Garten hatten sie noch immer nicht geblüht.Grunert schreibt dazu, dass Knollen ab einem Durchmesser von 20-30 cm blühfähig sein sollen. Ab und zu werden bei Rareplants blühfähige Zwiebeln für ab 35 Euro je nach Größe angeboten. Bei der Größe der Zwiebeln des Ebayangebots und dem Preis, dürfte es noch einige Jahre dauern ehe sie eine Blüte hervorzubringen.http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&category=19792&item=4356237994&rd=1&ssPageName=WDVWTopfkultur kann ich mir nur mit sehr großen und standfesten Gefäßen vorstellen, die Pflanzen bringen viel Laubmasse und sind somit stark windanfällig.
Tolmiea
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Liebe ich dieses Forum???

Re:Cardiocrinum giganteum

Tolmiea » Antwort #8 am:

Ich erwarte ja auf zwei dieser Zwiebeln aus der Knorbschen Sammelbestellung :DSeit ich sie meterhoch als Gruppe auf der Isole di Brissago blühen sah, kann ich mir nun vorstellen, dass es auch bei mir im Garten mit den Cardiocrinum klappen könnte.Jedenfalls war es dort lange nicht so schattig, luftfeucht und kühl, wie ich die Ansprüche immer vermutet habe....na, ja wir werden ja sehen.....liegrü g.g.g.
brennnessel

Re:Cardiocrinum giganteum

brennnessel » Antwort #9 am:

Matthias, ich dachte nicht direkt anTopfkultur, sondern nur vorübergehend, bis carlina damit hinaus kann , weil sie doch schon im Herbst in die Erde gehört hätten ;) ! Im Botanica steht auch,dass junge Pflanzen mehrere Jahre brauchen, bis sie zur Blüte kommen.LG Lisl
Hortulanus

Re:Cardiocrinum giganteum

Hortulanus » Antwort #10 am:

Ich habe es vor einigen Jahren auch mal versucht. Für viel Geld große Zwiebeln in Friesland bestellt. Vorschriftsmäßig gepflanzt. Verabschiedet haben sie sich - Wie sagt man? Auf Französisch? So ohne einen einzigen Pieps! - .Ich habe bisher erst eine blühen gesehen. In Sissinghurst. Als ich noch mal da war, habe ich nachgeforscht, aber keine mehr gefunden. Die Gärtnerinnen dort konnten mir auch keine Auskunft geben. War wohl ein einmaliger Versuch.Wie auch immer. Als alter Fuchs, dem zunehmend die Trauben zu hoch hängen, habe ich mir inzwischen gesagt, dass diese Lilienart einfach zu exotisch und zu anspruchsvoll ist. Man muss sich mal vorstellen: Die Riesenzwiebel (Pampelmusengröße) stirbt, nachdem sie geblüht hat. Sie produziert zwar Tochterzwieblen, aber die benötigen viele Jahre bis sie wieder ein blühfähiges Alter erreichen. Das alles aber nur bei optimalen Standortbedingungen.Zuviel Stress!
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Phalaina
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Re:Cardiocrinum giganteum

Phalaina » Antwort #11 am:

Zur Cardiocrinum:meine Frau hat vor ein paar Jahren mal eine fast blühreife Zwiebel bei Gärtner P. bestellt und in das Beet an der Nordseite des Hauses eingepflanzt. Wir haben hier in unserer Gegend einen fetten Lehmboden, und nach zwei Jahren stetigen Zuwachses hat das Ding auch geblüht! Um Brutzwiebeln brauchte sich allerdings niemand mehr zu kümmern, denn praktischerweise direkt nach der Vollblüte welkte der Stängel bereits, und konnte dann problemlos entsorgt werden, weil die Zwiebel an seinem unteren Ende bereits nahezu rückstandsfrei durch Arvicola terrestris entsorgt wurde. 8) Mein Resumée: 1. Das Ding ist kultivierbar. Aber nur auf richtig fetten Böden bei guter Drainage im Halbschatten und etwas Regenschutz (Dachüberstand). Winterhärte ist zumindest in Westdeutschland bei geschütztem Stand gegeben.2. Mäuseschutz ist unverzichtbar. Unsere Schnecken haben sich zurückgehalten, aber vielleicht hatten sie damals was anderes vor. ;D 3. Man kaufe sich lieber mehere kleinere Zwiebeln unterschiedlichen Alters für weniger Geld und baue sich einen Bestand auf, als sich eine teure große zu holen (ich habe auf der Raribörse hier schon blühende Pflanzen für 40 Euro angeboten gesehen: dafür gibt´s etliche nichtblühende).;)Ph.
sarastro

Re:Cardiocrinum giganteum

sarastro » Antwort #12 am:

Meine Erfahrungen mit der Riesenlilie:Der Standort in Nepal befand sich in den oberen Monsuntälern rund um der Anapurna-Gruppe, sehr schattig, kühl und feucht. An Begleitstauden standen, soweit ich mich noch erinnern kann, Arisaema spec., Mahonia nepalensis, Crawfurdia speciosa, viele Farne, Bambus, Rhododendron. Die Pflanzen hatten damals Früchte angesetzt, von denen ich Samen abnahm. Diesen Samen sollte mensch sofort ansäen, sie eignen sich überhaupt nicht für eine monatelange Reise, sondern sind nur kurz keimfähig. Bis zur Blühfähigkeit benötigen sie mindestens 5 Jahre! Ich sah nur ein einziges Mal in Dänemark einen Kultivateur, der jedes Jahr sein Quantum vermehrte. Auch durch die Blüte entstandene Tochterzwiebeln können problemlos vereinzelt werden.Gekaufte Knollen etablieren sich am besten, wenn sie im Frühjahr gepflanzt werden. Der Standort im Garten sollte sehr dem des Naturstandortes ähneln, sofern man so einen Platz sein Eigen nennen kann. Sonst Pflanzung wie schon oben beschrieben. Vorteilhaft wäre eine Vorratsdüngung mit Hornspänen, die vorher unter das Erdmaterial gemischt werden. Eine Abdeckung hat sich hier immer erübrigt, da wir meistens Schnee hatten. Der schlimmste Feind neben den Schnecken (Ferramol!! ::)) sind aber die Lilienhähnchen. Sie können die Pflanzen durch Fraß derart schwächen, dass diese niemals zur Blüte gelangen.Topfkultur ist sehr gut möglich! Auch so gelangt die Riesenlilie zur Blüte.
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carlina
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Re:Cardiocrinum giganteum

carlina » Antwort #13 am:

Das sind ja schon eine Menge von nützlichen Informationen,u.a. auch welche , die mich nicht ganz verzagen lassen, was ich da wohl für ein teures Wagnis eingehe. Vielen Dank.Besonders interessant finde ich sarastros Beobachtungen am natürlichen Standort. Beneidenswert- an solchen Exkursionen würde ich auch gerne teilnehmen!Die Bedingungen in meinem Brandenburger Gärtchen an einem Fließtal sind allerdings so ganz anders...schattige, luftfeuchte Eckchen kann ich zwar bieten, aber den Boden werde ich wohl entsprechend vorbereiten müssen.Ich habe die Lilien inzwischen getopft, habe aber eigentlich nicht vor, sie dauerhaft in Töpfen zu kultivieren. Es hat sich nur hier gezeigt, dass manche Pflanze in den ersten Wochen dort sicherer vor den Schnecken sind.Wenn nämlich gleich der erste grüne Austrieb von Schnecken niedergemacht wird, ist meist nichts mehr zu retten.Was mich noch interessieren würde: Wer ist eigentlich der Kultivateur, der diese Zwiebeln ( in Mengen?)bei Ebay vertreibt und wo werden sie vermehrt?LGcarlina
sarastro

Re:Cardiocrinum giganteum

sarastro » Antwort #14 am:

Letzte Frage entzieht sich meiner Kenntnis, auch ich habe mich schon gefragt, woher auf einmal in diversen Listen die Cardiocrinum kommen. Ich nehme aber an, dass da auch ein Labor in Holland (Invitro-Vermehrung) die Finger im Spiel haben könnte.
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