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Wildbienen (Gelesen 22356 mal)

Tiere beobachten, schützen und erkennen

Moderator: partisanengärtner

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Simon
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Wildbienen

Simon »

Hi!Also erstmal zur Vorgeschichte:2003Im März 2003 habe ich mich gewundert warum alle Steckdosenlöcher im Gartenhaus mit Lehm zugestopft waren.Hab dann ein bichen gewartet und eine fleissige Biene war emsig damit beschäftigt alles was Löcher hattemit Pollen aufzufüllen und zu verschliessen.Selbst eine Garnrolle wurde als Nest benutzt :DIch habe dann diverse Hölzer angebohrt und dort aufgehängt.Es funktionierte, es kamen ca 5 Bienen die alle Löcher zuspachtelten.2004Die Bienen schlüpften und es flogen laut summend bestimmt >40 Bienen fleissig umher.Ich habe jeden Tag neue Hölzer aufgehängt und die wurden auch gleich besiedelt.Allerdings nur spezielle Hölzer, sie mussten sehr trocken sein und die Löcher durften nicht zu sehr ausgefranst sein.Auch Nadelholz wurde verschmäht.Vermutlich wegen Verletzungsgefahr bzw weil es so klebte ;)Ich kam mit dem aufhängen kaum nach.Die Bienen sind sehr friedfertig und tun nichts...Irgendwann im Mai sterben dann alle Bienen bzw es sind keine mehr zu sehen.War 2003 auch schon so.2005Ich habe jetzt >200 zugestopfte Löcher gezählt.Angeblich legen sie 2-3 Eier pro Loch :o :oDa bin ich mal gespannt wie es summt diesen Frühling ;DIch glaub ich muss schonmal Holz besorgen für neue Nester :DIst echt erstaunlich wie fleissig die Bienen sind. Alle paar Minuten kamen sie mit neuen Pollen an den Hinterbeinen wieder.Alles in der Hütte ist mit einer leichten gelben Schicht überzogengewesen im Mai *g*2003->2004 war die Hütte allerdings auf +10°C beheizt (Meerschweinchen).Dieses Jahr sind sie im Haus -> unbeheizt. Ich hoffe die Bienen bzw die Eier habens überlebt. Aber in der Natur ist es ja auch kalt im Winter.Bzw die Hütte ist auch ganz gut isoliert, es zieht allerdings ein wenig (Einflugslöcher ;D )Nun habe ich mich gefragt ob ich ein paar der Nisthölzer im Frühling umquartiere.Und zwar würde ich diese netten Tierchen gerne weiter verteilen und auch im zweiten Garten ansiedeln.Meine Bienen aus 2003 kamen zu ihrer Geburtsstätte zurück um dort Eier zu legen.Demzufolge müsste es reichen zB Eines der Hölzer mit 20 Löchern in den anderen Garten zu hängen. Darf man das überhaupt ? So vonwegen Naturschutz ?Falls man das darf und jemand anders hier gerne diesen netten Tieren ein weiteres zuhause geben möchte könnte man doch auch so ein Nest per Post verschicken oder ?Also so einen Stamm ganz dick in Papier einwickeln und in einem Karton verschicken (mit Luftlöchern).Bye, Simon
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brennnessel

Re:Wildbienen

brennnessel » Antwort #1 am:

Hi Simon, mögen deine Bienen nur Holz? Gingen da nicht auch dicke hohle Stängel von Gräsern, Doldenblütleren etc., die du abschneiden und bündeln würdest? (wäre weniger Arbeit, denke ich...)Waren die alle von einer Art oder kamen verschiedene?LG Lisl
Simon
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Re:Wildbienen

Simon » Antwort #2 am:

Hi!Nein, sie waren sehr wählerisch ::)Die Löcher mussten 6-8mm haben, mindestens 7cm lang seinund am besten leicht schräg nach oben verlaufen.Es war fast nur die gleiche Art.Ich vermute Osmia rufa ... Kommt vom Zeitraum hin und auch die Bilder bei Google passen :DOder Osmia bicolor könnte von den Bildern her auch hinkommen.Sie soll aber angeblich nicht fertige Hohlräumen beziehen... Kenne mich da nicht so aus 8)Hier eine interessante Seite zu den Mauerbienen:http://www.wildbienen.de/eb-osmia.htmUnd zu Wildbienen allgemein:http://www.wildbienen.deAusser den Bienen kam noch eine einzige (!) sehr längliche SchwarzeHolzwespe oder so.Also ca 2cm lang und sehr dünn. Sie hat nur 2 viel kleinere Löcher beschlagnahmt.Bye, Simon
Tolmiea
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Liebe ich dieses Forum???

Re:Wildbienen

Tolmiea » Antwort #3 am:

Simon, das wird zur Sucht :D, wir verköstigen und beherbergen mittlerweile tausende von Wildbienen- und Solitärwespen!Ja, Lisl, Schilfhalme sind auch gut, ich schieb mal einen alten Beitrag rein :wir hatten selbstgezimmerte schilfgedeckte Vogelhäuschen, und da haben sie auch mit Vorliebe genistet, aber auch Holunderstängel oder Brombeerstängel sind geeignet.Zu beachten ist nur, dass die Nistplätze möglichst regengeschützt aufgehängt werden, oder ggf. sogar mit einem kleinen Dach vor Feuchtigkeit geschützt werden. Es können dazu auch luftgetrocknete Lehmziegel mit Löchern aufgehängt werden, aber am allerbeliebtesten sind einfache Kanthölzer , insbesondere auch die Ikea-Ivar-Holme ;-), falls die grad jemand übrig hat. Ansonsten jedes unbehandelte Holz.Damit die Brut nicht schimmelt, die Neigung beim Bohren der Röhren minimalst schräg nach oben, damit sich keine Feuchtigkeit in den Röhren sammeln kann, aber natürlich nicht so, dass ihnen alles rausrutscht ;-). Aber es geht auch ohne, bei Brettern oder Hölzern könnte die Neigung ja noch später leicht über die Aufhängung geregelt werden. Die Bohrabstände wären mit 1-2 cm ausreichend und ruhig so tief wie möglich bohren, sie bauen in der Röhre ja einzelne Nistkammern.Die verschiedenen Lochgrößen würde ich in geringer Anzahl schon ab 1 mm empfehlen, denn bei uns siedelt in diesen Löchern eine winzige Wespe. Bohrlöcher mit 2, 2,5 u. 3 mm Stärke sind, nicht nur bei uns, sondern auch bei verschenkten Hölzern, am beliebtesten. Sie werden u. a. von der Holzbohrwespe, die Spinnen einträgt, der Pemphredon lugubris einer schwarze Wespe mit auffallend viereckigen Kopf, die Blattläuse einträgt, und von Unmengen kleiner Solitärbienchen wie Chelostoma campanularum, u. C. florisomne belegt.Ab 3,5 mm Durchmesser sind sie dann von für die Mauerbienen und Blattschneiderbienen interessant.In den großen Bohrlöchern mit 1 cm schlafen bei uns immer dicke schwarze Brummer, die ich immer noch nicht sicher bestimmen konnte.Es ist sehr nett die einzelnen Arten zu beobachten, auch welch unterschiedliche Baumaterialien sie zum Verschließen der Löcher benutzen. Eines unserer Bienchen hatte mal als ganz persönlichen Stempel seine eigenen Harz-Deckel immer mit einer quergeklebten Tannennadel verziert , in so mehrgeschossigen Hochhäusern könnt man ja sonst leicht durcheinanderkommen..... :Dliegrü g.g.g.
Günther

Re:Wildbienen

Günther » Antwort #4 am:

Es gibt positive Berichte auch z.B. von Schilfrohrbündeln, angeblich auch Plastikstrohhalme - sehr obskur. Im Botanischen Garten in Oxford hab ich jedenfalls etliche Insektenhotels aufgehängt gesehen, die mit nicht aus der Entfernung zu identifizierenden Röhrchen bestückt waren.Bei mir selber hab ich Holzblöcke (Bauholzreste) mit Löchern verschiedenen Durchmessers versehen und sie wurden umgehend besiedelt.
Simon
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Re:Wildbienen

Simon » Antwort #5 am:

Es gibt positive Berichte auch z.B. von Schilfrohrbündeln, angeblich auch Plastikstrohhalme
Das probier ich dieses Jahr mal aus :DMal ne Ladung bei McDoof mitnehmen...Die nehmen bei uns alles was Löcher hat - Steckdosen, Schraublöcher an der Heizung, Garnrolle, alter abgebrochener Kugelschreiber, ...Bei Holz sind sie aber wählerisch, das muss sehr suaber gebohrt sein :-XBye, Simon
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Svenja
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Re:Wildbienen

Svenja » Antwort #6 am:

Bei uns im BoGa haben wir einen Imker und der hat auch ein paar Holzscheiben mit Löchern aufgehangen. Die sind auch fast immer voll und sind regen geschützt und auch nicht volle Sonne.Vielleicht mögen die es nicht so schattig
Azubigrüße Svenja
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riesenweib
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Bodenart: schwarzerde, basisch, feucht
Winterhärtezone: 7b: -14,9 °C bis -12,3 °C

windig. sehr windig.

Re:Wildbienen

riesenweib » Antwort #7 am:

sie nehmen auch die bodenträgerlöcher von Ivar-regalen 8) die im freien stehen, und die hohlziegen im alten festziegelformat mit den vielen kleinen löchern drin. ist regen- und windgeschützt, hat volle sonne bis 14:00.sagt, gibt es ausser solitär lebenden wildbienen welche die so wie honigbienen in schwärmen leben? habe heuer beim knöterich"hecke"schneiden (der knöterich wachst mittlerweile über 30 jahre am zaun, auf über 20m länge, und ist sehr tief, ich muss ihn auf der feldwegseite die tentaklen die nach radfahrern angeln immer kappen) einen aufruhr unter darin angesiedelten wildbienen ausgelöst. kamen sozusagen alle aus dem selben loch geflogen. waren kleiner als die honigbienen, glaub ich zumindest. hab mich dann doch relativ rasch entfernt.lg, brigitte
will bitte jemand meine tippfehler? Verschenke sie in mengen. danke ;-)
Günther

Re:Wildbienen

Günther » Antwort #8 am:

So schaut das Insektenhotel in Oxford aus, davon gibts mehrere...
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Silvia
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Re:Wildbienen

Silvia » Antwort #9 am:

Ein toller Bericht, Simon! :DJedes Jahr nehme ich mir vor, Holdscheiben aufzuhängen, und immer verpaddel ich es. Wann ist dazu der beste Zeitpunkt?Wir hatten mal eine Biene, die sich im Ivarregal im Wohnzimmer ein Loch auserkoren hatte. Ging auch. ;)LG Silvia
Die Lage ist hoffnungslos, aber nicht ernst.
Wolfgang-R
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Re:Wildbienen

Wolfgang-R » Antwort #10 am:

Hi Simon,toller Bericht, der von Tolmiea und anderen wunderbar ergänzt wurde.Bin auch ein Wildbienenfan :) Wie du schon sagtest, sie sind äußerst friedvoll. Gehe mit der Kamera bis auf wenige cm an sie heran, ohne dass sie sich angegriffen fühlen.Falls es jemanden interessiert, habe mal eine Anleitung zu meinem Insektenhotel geschrieben klick Bei deiner Holzwespe könnte es sich auch um eine Schmalbauch oder Schlupfwespe gehandelt haben. Das Weibchen parasitiert mit ihrem Legebohrer an den Eiern der Wildbienen- und Lehmwespenarten.Dort, wo sich Wildbienen aufhalten sind auch die Goldwespen anzutreffen.
VG Wolfgang
Simon
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Re:Wildbienen

Simon » Antwort #11 am:

@Silvia:Am besten so gegen Mitte März würd ich sagen.Guck mal auf der ersten verlinkten Seite von mir.Da ist unten ne Tabelle wann welche Arten fliegen ;)@Wolfgang:Ja sie sind sehr friedfertig. Aber trotzdem hab ich nur unscharfe Fotos *g*Die sind verdammt schnell und fleissig...Bye, Simon
Roland
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Re:Wildbienen

Roland » Antwort #12 am:

Hi Simon,toller Bericht, der von Tolmiea und anderen wunderbar ergänzt wurde.Bin auch ein Wildbienenfan :) Wie du schon sagtest, sie sind äußerst friedvoll. Gehe mit der Kamera bis auf wenige cm an sie heran, ohne dass sie sich angegriffen fühlen.Falls es jemanden interessiert, habe mal eine Anleitung zu meinem Insektenhotel geschrieben klick Bei deiner Holzwespe könnte es sich auch um eine Schmalbauch oder Schlupfwespe gehandelt haben. Das Weibchen parasitiert mit ihrem Legebohrer an den Eiern der Wildbienen- und Lehmwespenarten.Dort, wo sich Wildbienen aufhalten sind auch die Goldwespen anzutreffen.
Wolfgang, eine sehr schöne Anleitung. Da kriegt man gleich Lust es auszuprobieren.Mal sehen ob hier auch jemand Bedarf hat.Hier gibts sichtbar meist nur die ScharbewespenR
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riesenweib
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Bodenart: schwarzerde, basisch, feucht
Winterhärtezone: 7b: -14,9 °C bis -12,3 °C

windig. sehr windig.

Re:Wildbienen

riesenweib » Antwort #13 am:

eine auch sehr schöne variante aus altbauteilen ist in aktuellen kraut & rüben zu sehen, im garten der diesen monat vorgestellt wird.lg, brigitteOT: Wolfgang hat ein talent zum erklären, seine anleitungen zum runterpixeln fürs bilderanhängen haben mir sehr geholfen
will bitte jemand meine tippfehler? Verschenke sie in mengen. danke ;-)
thomas

Re:Wildbienen

thomas » Antwort #14 am:

Ich hatte mal vor einigen Jahren das fertige Teil von Schwegler gekauft, wo neben einem gebohrten Holzstück und einem gelöcherten Lehmstück etwa ein Drittel mit Schilfhalmen bestückt ist, die auch bald besiedelt wurden. Allein, die Vögel haben und hatten trotz Drahtgitter ihren Spass, die Schilfröhrchen rauszuzupfen und wohl auch den Inhalt zu verspeisen. So müssen die Röhrchen periodisch ergänzt werden (auch mit Stücken von Topinamburstängeln, die sind auch beliebt). Aber das ist den Vögeln wohl zu gönnen, oder?
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