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Weidensteckhölzer (Gelesen 5625 mal)
Moderator: AndreasR
Weidensteckhölzer
Ich möchte gerne vreschiedene Weidensteckhölzer versenden. Nun ist es bei uns hier schon länger sehr frostig. Soll ich da besser auf mildere Zeiten warten ? Ich denke ans Bäumeschneiden, das man auch nur bei frostfreier Witterung machen sollte.... Kann mir bitte jemand sagen, was da richtig wäre?LG lisl
Re:Weidensteckhölzer
Hallo Lisl,meines Erachtens kannst Du die Weidensteckhölzer ruhig versenden. Die meisten Weiden sind sehr kältetolerant und wenn nicht die Gefahr der Austrocknung besteht, dürfte der Versand kein Problem sein. Noch warten würde ich eigentlich nicht, weil sonst die Gefahr besteht, dass die Knospen schon aufbrechen und beim Transport beschädigt werden. Was für Weiden hats Du denn zu versenden? Ich hätte auch noch ein paar Weiden zum Tausch anzubieten, u. a. Salix alba var. britzensis, leider kaum alpine Weiden außer den häufig gehandelten S. hastata, S. helvetica, S. lanata. Etwas besonderes wäre vielleicht S. bicolor, die Brocken-Weide, von dieser kann ich aber nur einzelne Steckhölzer entnehmen. Wenn jemand Platz für einen groß werden Baum hat: Salix fragilis x pentandra hat sehr stark glänzende Blätter, die fast so groß sind wie die Blätter von Süßkirschen und sehr dicke, auffällige "Kätzchen", die später erscheinen, als bei vielen anderen Weiden. Von den als "gartenwürdig" akzeptierten, auch häufig in Baumschulen angebotenen Arten hätte ich auch noch Salix daphnoides und Salix acutifolia, die beide besonders zeitig blühen.Interessiert bin ich z. B. an Salix glabra, S. appendiculata, S. reticulata, S. cinerea ssp. oleifolia (= S. atrocinerea) und den vielen alpinen Sträuchern und Zwergsträuchern. LGUrs
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Re:Weidensteckhölzer
Hallo Urs, ich werde, sobald ich die Weiden erreichen kann, welche schneiden und die dir und den anderen, denen ich welche versprochen habe, senden. Ich glaube, bei uns ist das noch nicht so dringend, weil wir ja mit der ganzen Vegetation um einiges hinter euch sind. Zur Zeit ist einfach zu viel Schnee (1/2 m). Ich kann jetzt nur dorthin gelangen , wo immer geschaufelt wurde
. Ich habe in den vergangenen Jahren meine Korbweide immer erst gegen Winterende geschnitten und die eingewässerten Zweige bewurzelten immer . Von meinen Weiden kenne ich nur:S. albatristis, und viminalis, weiters habe ich eine mit bereiften Trieben und eine weitere aus Niederösterreich mit sehr schönen großen silbergrauen Kätzchen. Sobald es mir möglich ist, sie zu schneiden, verschicke ich sie.LG Lisl

Re:Weidensteckhölzer
Hallo UrsIch wäre auch an Weidenstecklingen interessiert, habe aber nichts zu bieten an Alpinen Sträucher. Ichkönnte hauptsächlich in rosenmäßig was bieten.Falls Du einverstanden wärest, würde ich mich über ein PM freuenLGRolandPSDanke LislHallo Lisl,meines Erachtens kannst Du die Weidensteckhölzer ruhig versenden. Die meisten Weiden sind sehr kältetolerant und wenn nicht die Gefahr der Austrocknung besteht, dürfte der Versand kein Problem sein. Noch warten würde ich eigentlich nicht, weil sonst die Gefahr besteht, dass die Knospen schon aufbrechen und beim Transport beschädigt werden. Was für Weiden hats Du denn zu versenden? Ich hätte auch noch ein paar Weiden zum Tausch anzubieten, u. a. Salix alba var. britzensis, leider kaum alpine Weiden außer den häufig gehandelten S. hastata, S. helvetica, S. lanata. Etwas besonderes wäre vielleicht S. bicolor, die Brocken-Weide, von dieser kann ich aber nur einzelne Steckhölzer entnehmen. Wenn jemand Platz für einen groß werden Baum hat: Salix fragilis x pentandra hat sehr stark glänzende Blätter, die fast so groß sind wie die Blätter von Süßkirschen und sehr dicke, auffällige "Kätzchen", die später erscheinen, als bei vielen anderen Weiden. Von den als "gartenwürdig" akzeptierten, auch häufig in Baumschulen angebotenen Arten hätte ich auch noch Salix daphnoides und Salix acutifolia, die beide besonders zeitig blühen.Interessiert bin ich z. B. an Salix glabra, S. appendiculata, S. reticulata, S. cinerea ssp. oleifolia (= S. atrocinerea) und den vielen alpinen Sträuchern und Zwergsträuchern. LGUrs

in vino veritas
Re:Weidensteckhölzer
Hallo Lisl,S. alba und S. viminalis habe ich schon, ich hatte sie nur nicht genannte, weil sie selten als gartenwürdig angesehen werden. Bei der Weide mit breiften Trieben dürfte es sich um Salix dasyclados handeln; diese habe ich auch schon. Die letztgenannte Weide mit den großen Kätzchen würde mich interessieren. Die unter den Trauerweiden häufigste ist übrigens Salix x sepulcralis, eine Bastard aus Salix alba ssp. vitellina und Salix babylonica (S. matsudana). Sie zeichnet sich durch sehr schön dottergelb gefärbte Rinde der vorjährigen Zweige und dünne Äste aus, die schon von wenig Wind hin und her gewiegt werden. Auffällig ist auch, dass bei dieser Trauerweide häufig in einigen der Kätzchen männliche und weibliche Einzelblüten zu finden sind. Salix alba "Tristis" ist wesentlich starrer und hat auch keine so schöne Zweigfarbe. Sie kann zwar sehr malerische Kronen bilden, ist meines Erachtens eher etwas für die Fernwirkung, während Salix sepulcralis auch noch toll aussieht, wenn man daneben oder darunter steht. Ich würde annehmen, dass es sich bei Deiner Trauerweide um S. x sepulcralis handelt, weil S. alba "Tristis" nach meiner Kenntnis nicht mehr häufig zu finden ist.@ Roland, Du kannst selbstverständlich Steckhölzer haben, auch wenn Du keine alpinen Weiden zu bieten hast. An Rosen bin ich allerdings nur interessiert, wenn es sich um Wildarten oder ungefüllte Sorten handelt (z. B. Rosa moyesii, Geranium", Aicha, Red Nelly, Rote Max Graf, Red Meidiland, Red Yesterday). Falls Du etwas davon hättest, würde ich mich freuen, sonst kann ich Dir auch so ein paar Weidensteckhölzer senden.An Salix hätte ich zusätzlich zu den bereits genannten auch noch S. fragilis, S. pentandra, S. purpurea, S. purpurea "Pendula", S. x rubens, S. triandra, S. x smithiana, S. x dasyclados, S. cinerea x purpurea, S. melanostachya, S. balsamifera, S. eriocephala, S. elaeagnos, S. myrsinifolia, S. aurita, S. cinerea sowie S. repens ssp. repens und ssp. argentea. An Rosen hätte ich als Stecklinge/Steckhölzer anzubieten: R. gallica, R. majalis, R. caesia, R. jundzilii, R. tomentosa, R. villosa, R. arvensis, R. agrestis, R. micrantha, R. sherardii, R. pimpinellifolia (spinosissima), R. inodora und eine gelb blühende R. omeiensis f. pteracantha.LGUrs
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Re:Weidensteckhölzer
...ist schon vorgemerktDie letztgenannte Weide mit den großen Kätzchen würde mich interessieren.

An meiner sah ich noch nie Kätzchen, Urs ....Die unter den Trauerweiden häufigste ist übrigens Salix x sepulcralis, eine Bastard aus Salix alba ssp. vitellina und Salix babylonica (S. matsudana). ...... Auffällig ist auch, dass bei dieser Trauerweide häufig in einigen der Kätzchen männliche und weibliche Einzelblüten zu finden sind.
Ich leg dir einfach was dazu, dann siehst du es !LG LislSalix alba "Tristis" ist wesentlich starrer und hat auch keine so schöne Zweigfarbe. Sie kann zwar sehr malerische Kronen bilden, ist meines Erachtens eher etwas für die Fernwirkung, während Salix sepulcralis auch noch toll aussieht, wenn man daneben oder darunter steht. Ich würde annehmen, dass es sich bei Deiner Trauerweide um S. x sepulcralis handelt, weil S. alba "Tristis" nach meiner Kenntnis nicht mehr häufig zu finden ist.
Re:Weidensteckhölzer
Mist, jetzt ist der ganze Text wech, schreibe ihn morgen nochmalHallo Lisl,S. alba und S. viminalis habe ich schon, ich hatte sie nur nicht genannte, weil sie selten als gartenwürdig angesehen werden. Bei der Weide mit breiften Trieben dürfte es sich um Salix dasyclados handeln; diese habe ich auch schon. Die letztgenannte Weide mit den großen Kätzchen würde mich interessieren. Die unter den Trauerweiden häufigste ist übrigens Salix x sepulcralis, eine Bastard aus Salix alba ssp. vitellina und Salix babylonica (S. matsudana). Sie zeichnet sich durch sehr schön dottergelb gefärbte Rinde der vorjährigen Zweige und dünne Äste aus, die schon von wenig Wind hin und her gewiegt werden. Auffällig ist auch, dass bei dieser Trauerweide häufig in einigen der Kätzchen männliche und weibliche Einzelblüten zu finden sind. Salix alba "Tristis" ist wesentlich starrer und hat auch keine so schöne Zweigfarbe. Sie kann zwar sehr malerische Kronen bilden, ist meines Erachtens eher etwas für die Fernwirkung, während Salix sepulcralis auch noch toll aussieht, wenn man daneben oder darunter steht. Ich würde annehmen, dass es sich bei Deiner Trauerweide um S. x sepulcralis handelt, weil S. alba "Tristis" nach meiner Kenntnis nicht mehr häufig zu finden ist.@ Roland, Du kannst selbstverständlich Steckhölzer haben, auch wenn Du keine alpinen Weiden zu bieten hast. An Rosen bin ich allerdings nur interessiert, wenn es sich um Wildarten oder ungefüllte Sorten handelt (z. B. Rosa moyesii, Geranium", Aicha, Red Nelly, Rote Max Graf, Red Meidiland, Red Yesterday). Falls Du etwas davon hättest, würde ich mich freuen, sonst kann ich Dir auch so ein paar Weidensteckhölzer senden.An Salix hätte ich zusätzlich zu den bereits genannten auch noch S. fragilis, S. pentandra, S. purpurea, S. purpurea "Pendula", S. x rubens, S. triandra, S. x smithiana, S. x dasyclados, S. cinerea x purpurea, S. melanostachya, S. balsamifera, S. eriocephala, S. elaeagnos, S. myrsinifolia, S. aurita, S. cinerea sowie S. repens ssp. repens und ssp. argentea. An Rosen hätte ich als Stecklinge/Steckhölzer anzubieten: R. gallica, R. majalis, R. caesia, R. jundzilii, R. tomentosa, R. villosa, R. arvensis, R. agrestis, R. micrantha, R. sherardii, R. pimpinellifolia (spinosissima), R. inodora und eine gelb blühende R. omeiensis f. pteracantha.LGUrs

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Re:Weidensteckhölzer
und rechts, leider grad keine Nahaufnahme vorhanden
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Re:Weidensteckhölzer
Urs, bist du dir bei den Trauerweiden sicher?Ich zitiere mal Gregor (Crocus) aus einem alten Thread im Paralleluniversum:
S. x sepulcralis 'Tristis' ist demnach ein Synonym für S. alba 'Tristis', wenn auch der bessere Name. Ein älterer Name wäre noch: S. alba var. vitellina pendula.SeppUnsere Trauerweiden sind daher Hybriden aus S. alba und S. babylonica (= S. x sepulcralis, syn. S. x vitellina), allerdings nicht in der F1, sondern Rückkreuzungen mit S. alba. Statistisch-morphologosch arbeitende SystematikerInnen, etwa Elvira Hörandl, stellen 'Tristis' daher aufgrund äußerer Merkmale zu S. alba, stammesgeschichtlich orientierte aber zu S. x sepulcralis, zu der übrigens auch 'Erythroflexuosa' gehört.
Re:Weidensteckhölzer
welche Art wäre das dann, Roland? Hat sie auch Kätzchen?LG Lislund rechts, leider grad keine Nahaufnahme vorhanden
Re:Weidensteckhölzer
Das ist ja das Problem, ich kann das Schild nicht mehr lesen.Nein, sie hat keine Kätzchen. Sie läßt sich sehr gut integrieren, da man sie wenn man will, jährlich runterschneiden kann und sie dann immer mit vielen , feinen Trieben neu wächst.welche Art wäre das dann, Roland? Hat sie auch Kätzchen?LG Lislund rechts, leider grad keine Nahaufnahme vorhanden
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Re:Weidensteckhölzer
Sind die Blätter auch klein und schmal - und die Triebe später eher hängend, weil sie so dünn sind, Roland? So eine Weide weiß ich in einem Schaugarten. Die schneiden sie dort auch jedes Jahr ganz herunter. Wären wohl prima zum Flechten !.
Darf ich dir da ein Zweiglein abbetteln? LG Lisl

Re:Weidensteckhölzer
Ja, mag sie später leicht überhängen, aber wirklich nur leicht.DIe Blättchen sind klein und schmal und das grün sehr apart leicht bläulich.Du, ich habe sogar schon fertige Pflänzchen. Kannst DU gerne bekommenDa kannst Du bestimmt zarte Osternester mit FlechtenSind die Blätter auch klein und schmal - und die Triebe später eher hängend, weil sie so dünn sind, Roland? So eine Weide weiß ich in einem Schaugarten. Die schneiden sie dort auch jedes Jahr ganz herunter. Wären wohl prima zum Flechten !.Darf ich dir da ein Zweiglein abbetteln? LG Lisl

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Re:Weidensteckhölzer
Ich freu mic auch genauso über ein Zweigerl - die Weiden bewurzeln ja eh leicht! Ist zum Schicken wohl einfacher ! Ich freu mich auf deine Schätzchen, Roland
! Werden Cupid Gesellschaft leisten
!LG Lisl


Re:Weidensteckhölzer
Hallo Sepp,es hat ja eine weile gedauert, bis ich eine Antwort zustandebekommen habe, allerdings habe ich auch nicht so viel Zeit, eine Antwort mit Zitaten einzelner Autoren, auf die ich mich beziehe, zu schreiben, einander widersprechende Thesen darzustellen und zu diskutieren etc. Ich bin mir mit dem Geschriebenen relativ sicher, so sicher, wie es nach umfangreichem Literaturstudium und jahrelanger regelmäßiger Beschäftigung mit den „Objekten“, in diesem Fall den mitteleuropäischen Weiden, möglich ist. Andere haben sich auf die gleiche Art ihre Meinung gebildet, kommen teilweise zu anderen Schlüssen und beweisen lässt sich am Ende nichts ohne neue Untersuchungen, deren Sinnhaftigkeit oder Dringlichkeit zu beurteilen ich anderen überlassen möchte. Nach meiner Kenntnis sind in Mitteleuropa die folgenden Trauerweiden zu unterscheiden:- Salix alba „Tristis“, diese gibt es sowohl mit gelben Zweigen, die der var. vitellina zuzuordnen ist (Salix alba var. vitellina pendula REHD.), als auch mit olivgrünen Zweigen, die der var. alba zugerechnet werden muss. Sie zeichnet sich u. a. durch symmetrische Blätter aus, die Zweige sind, wie schon geschrieben, derber als bei der folgenden Sippe; die Bäume sind stets entweder männlich oder weiblich. Diese Weide ist relativ selten zu finden, ich selbst kenne aus dem Kopf nur zwei Standorte. Von MEIKLE (1984) wird die Sippe mit olivbraunen Zweigen als S. x sepulcralis var. sepulcralis genannt. An den hybridogenen Ursprung der Sippe glaube ich nicht, da sie sich in nichts außer dem hängenden Wuchs von Salix alba var. alba unterscheidet. - Salix alba var. vitellina x babylonica = S. x sepulcralis SIMONK. (Synonym S. x chrysocoma DODE). Dies ist die allgemein häufig angepflanzte Trauerweide mit sehr dünnen Zweigen und häufig auftretenden gemischtgeschlechtigen Blütenständen (vermutlich ein infolge der Hybridisierung auftretender Atavismus). Die Blattspitze ist meist lang ausgezogen und wächst stärker nach einer Seite, so dass das Blatt unsymetrisch ist.- Salix babylonica x fragilis = S. elegantissima K. KOCH (Synonyme: S. blanda N. J. ANDERSS.; S. pendulina WENDEROTH. Diese Weide ist sehr leicht zu erkennen. Wie bei S. fragilis sind die Zweigbasen sehr brüchig, d. h. dies- und vorjährige Seitentriebe brechen beim Anlegen an den Leittrieb an einer Sollbruchstelle ab. Kennzeichnend sind auch die relativ großen, oberseits dunkelgrün glänzenden Blätter, die im Unterschied zu den vorhergehend genannten Sippen einen grob gesägten Rand und mit bloßem Auge deutlich zu sehende Drüsen aufweisen, die jeweils in der Bucht der Blattzähne sitzen. Die Blattspitze ist ebenfalls lang ausgezogen und oft nach einer Seite gerichtet, das Blatt ist also ebenfalsl unsymetrisch. Die Blattfläche ist etwa zwei bis drei mal so groß wie die von S. x sepulcralis.- S. babylonica L. (S. matsudana KOIDZ.) wird aufgrund ungenügender Winterhärte in Mitteleuropa nicht angepflanzt, soll jedoch in Südeuropa häufig verwendet werden. Die Kätzchen von S. babylonica sollen nur 2-4 cm lang sein, während diejenigen der vorher genannten Sippen 4-6 cm lang sind. Ich habe diese Art selbst noch nie gesehen. In Italien habe ich auch mehrfach S. x sepulcralis angetroffen, S. babylonica jedoch noch nicht. Dies ist wie gesagt mein gegenwärtiger Informationsstand, bzw. meine Meinung, die ich mir nach der Sichtung recht umfangreicher Literatur und Vergleich der von verschiedenen Autoren angegebenen Merkmale an Pflanzen gebildet habe. Ich bin gern bereit, von meiner Meinung abzuweichen, wenn stichhaltige Argumente dagegen sprechen. Das müssten dann allerdings schon Ergebnisse z. B. genetischer Untersuchungen sein, die belegen, dass an der Entstehung aller Trauerweiden S. babylonica als Stammart beteiligt ist. Da hängender Wuchs eine sehr verbreitet auftretende Mutation auch bei anderen gehölzen ist, also bei Salix alba unabhängig von Salix babylonica vorgekommen sein kann, glaube ich das jedoch nicht. Unstrittig dürfte allerdings die hybridogene Natur der allgemein verbreiteten Trauerweide sein. Der Name S. alba „Tristis“ für diese Sippe muss unter dieser Voraussetzung falsch sein.Wie sich die Systematiker aber irgendwann einmal einigen, ist mir eigentlich egal. Vermutlich wird das ohnehin nie der Fall sein, denn immerhin wollen sich noch viele Leute einen Namen machen und nach meinem Eindruck kommt es gerade in der Systematik darauf an, zunächst einmal viel Wind zu machen, um aufzufallen. Ich persönlich sehe, dass gerade über die Gattung Salix viel diskutiert wird, ohne dass sich tatsächlich etwas verbessert. Viele der Hybriden dieser Gattung sind gut bis sehr gut anzusprechen, wenn man die Elternarten hinreichend genau kennt. Man kann also viele Hybriden ihren Elternarten zuordnen, darunter gerade diejenigen der Sektionen Pentandrae, Salix und Subalbae. Welchen Namen man letztlich für die Hybriden verwendet, ist mir auch wieder egal – Hauptsache man einigt sich irgendwann einmal, damit der eine weiß, wovon der andere redet. An eine dauerhafte Einigung glaube ich eigentlich wiederum auch nicht, da immer wieder Jungsystematiker auffallen müssen, bevor sie eine Postdoc-Stelle, ein Stipendium oder eine Habilitationsstelle bekommen. Da gibt es doch immer wieder Motivationen zum "Umkrempeln"...GrußUrs
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