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Obstbaum, Moos und Flechten... (Gelesen 22359 mal)
Moderator: cydorian
Obstbaum, Moos und Flechten...
Ich habe heute wie jedes Jahr meine Obstbäume beschnitten. Im vergangenen gab es nicht halb so viel Moos wie in diesem. Nicht daß ich mich wundere - es war und ist "warm" und zu feucht - also kein Wunder. Nur nimmt es momentan aus meiner Sicht überhand. Einfach zu viel.Eine Frage: welche Methode wird allgemein benutzt, um das Moos und die Flechten von der Rinde bzw. vom Stamm oder auch den dünneren Ästen zu entfernen 

Wat dem eenen sin Uhl, is dem annern sin Nachtigall.
Re:Obstbaum, Moos und Flechten...
Warum willst du die entfernen? Die schaden doch nicht - oder brechen Äste ab?Flechten sind ein Zeichen für saubere Luft - die meisten. Hast du ein Foto?
Viele Grüße aus dem Trockengebiet, Uli
Re:Obstbaum, Moos und Flechten...
Ich denke eigentlich, daß Flechten eher ein Zeichen für "sauren" Regen sind
Und das Moos hält die Feuchtigkeit, der Stamm wird feuchter, letztlich suppig nass und würde zu faulen beginnen.Mein Uraltgärtnerfreund, Gärtnermeister und, und, und..., der leider vor kurzem mit 95 ging, meinte stets, die Rinde sei "trocken" zu halten, "Moos würde schaden"... 




Wat dem eenen sin Uhl, is dem annern sin Nachtigall.
Re:Obstbaum, Moos und Flechten...
Im Gegenteil - seit die Luft wieder besser ist, tauchen z.B. im Harz lange vermisste Flechten- und Moosarten wieder auf.Hm, Rinde unter Moos bleibt wohl schon länger feucht, als nackte Rinde ... aber letztlich haben Epiphyten nichts davon ihren Gastgeber zu schädigen - ihm verdanken sie schließlich ihren Platz an der Sonne. das Problem mit zuviel Moos haben wir hier kaum, im Trockengebiet ...
Versuch es doch mal wissenschaftlich: Such dir 2 Äste an einem Baum mit ungefähr gleichen Bedingungen bezüglich Sonne, Regenausgesetztheit usw. und entferne an einem sorgfältig immer wieder alle Moose und Flechten, auf dem andren lässt du wachsen, was will. Dann müsstest du mit der Zeit sehen können, ob Schäden auftreten.Schade, dass du den alten Gärtner nicht mehr dazu befragen kannst.


Viele Grüße aus dem Trockengebiet, Uli
Re:Obstbaum, Moos und Flechten...
hm.... Ich weiß nicht... ich denke, bei zu viel d i c k e m Moos auf dem Stamm ist es zu feucht und Fäulnis die Folge.... aber letztlich haben Epiphyten nichts davon ihren Gastgeber zu schädigen - ihm verdanken sie schließlich ihren Platz an der Sonne.
Wat dem eenen sin Uhl, is dem annern sin Nachtigall.
Re:Obstbaum, Moos und Flechten...
Ein Stamm wird nicht aus heiterem Himmel anfangen zu faulen. Solange die Rinde gesund und der Baum vital ist, passiert nix.Wenn hingegen eine Stammverletzung vorliegt - am besten mit Totholz (z.B. ein vor langer Zeit auf "Huthaken" geschnittener Ast, dessen Überstand tot ist), dann kann die ständige Feuchtigkeit schon dazu führen, dass Zersetzungspilze schneller ihr Werk verrichten. Aber wohlgemerkt: Gibt es Totholz am Baum oder liegt eine Infektion mit Hallimasch oder anderen Pilzen vor, dann wachsen diese so oder so ins Holz ein. Nur eben langsamer.Wenn Deine Bäume an sich vital sind, würde ich mir nicht die Mühe machen und Moos und Flechten entfernen (ist ja auch ein Lebensraum für die kleinen Krabbler).Wenn Du hingegen einen Baum hast, den Du wegen Totholz/Wunden intensiver betüdelst, damit er es noch ein paar Jahre macht, dann würde ich dort mit einer Drahtbürste dem Moos zu Leibe rücken.
Wenn Du einen Schneck behauchst, schrumpft er ins Gehäuse,
Wenn Du ihn in Kognak tauchst, sieht er weiße Mäuse. (Ringelnatz)
Wenn Du ihn in Kognak tauchst, sieht er weiße Mäuse. (Ringelnatz)
Re:Obstbaum, Moos und Flechten...
So isses... dieser Baum ist uralt. Es ist ein Boskoop, an dem ich sehr hänge. Vor zwanzig Jahren sagten mir die Handwerker, die auf diesem bereits 8 Jahre verlassenen Grundstück ihr "Material" suchen mußten ( was natürlich komplett dahin war... ) : Weg mit dem Baum.Er war ausgewuchert, schräg stehend und kurz vor "tot". Ich habe ihn bearbeitet und wieder hingekriegt, er trägt jedes zweite Jahr wundervolle Boskoop, riesengroß, rot-gelb und super schmackhaft ( im Gänsebraten oder als Bratapfel/Kamin) oder frisch. Sehr haltbar, möchte nicht auf ihn verzichten. Der og. alte Gärtner hatte mir noch einen jungen Baum veredelt mit dem alten Boskoop, zum Glück.Ich denke, der Baum wird wenigstens 40 Jahre alt sein, wenn das reicht. Nur in diesem Jahr hatte er besonders viele und dicke Moospolster ( mehrere Arten) auf dem Mittelstamm, zudem giftgrüne und lindgrüne Flechten flächendeckend.Ich habe es gestern mit nem stumpfen Messer abgehoben, möglichst ohne das Holz zu beschädigen. Das Kleinegetier hat hier noch viele andere Plätze mit Moos, ne ganze MooswieseWenn Du hingegen einen Baum hast, den Du wegen Totholz/Wunden intensiver betüdelst, damit er es noch ein paar Jahre macht, dann würde ich dort mit einer Drahtbürste dem Moos zu Leibe rücken.

Wat dem eenen sin Uhl, is dem annern sin Nachtigall.
Re:Obstbaum, Moos und Flechten...
Moos und vor allem Flechten entwickeln sich dann auf Zweigen besonders gut, wenn diese kaum noch wachsen.Ich wüsste keinen Fall, in dem diese Epiphyten irgendeinen Schaden an einem Gehölz angerichtet hätten.
Ich verstehe den Wunsch, einem Baum, an dem man hängt, was Gutes tun zu wollen, aber: Wenn du die oberste, tote Rinde abhebst und dabei frisches lebendes Rindengewebe oder gar Holz freilegst, schaffst du eher mögliche Eintrittsstellen für Pilze als wenn du die Flechten und Moose einfach dran lässt.Nur in diesem Jahr hatte er besonders viele und dicke Moospolster ( mehrere Arten) auf dem Mittelstamm, zudem giftgrüne und lindgrüne Flechten flächendeckend.Ich habe es gestern mit nem stumpfen Messer abgehoben, möglichst ohne das Holz zu beschädigen.
Re:Obstbaum, Moos und Flechten...
Bei so einem alten Baum lohnt es sich natürlich, einiges zu unternehmen, ihn noch zu erhalten. Dann vielleicht am besten mit Händen evtl mit Handschuhen abpulen - damit du die Rinde nicht verletzt.Wie geht es denn dem jungen Nachfolger?In meinem alten Garten hatte ich auch so einen alten Booskoop
Der rote Boskoop-Nachfolger hier ist bisher sehr faul.
Toto, in welcher Gegend gärtnerst du denn? - Scheint sehr feucht zu sein.Fotos des bewachsenen Baumes und der Flechten und Moose würde ich wirklich gern mal sehen! Bristlecone:"Moos und vor allem Flechten entwickeln sich dann auf Zweigen besonders gut, wenn diese kaum noch wachsen."Das (und der nasse Sommer) erklärt, warum ich dieses Jahr erstmals kleine Flechten auf den alten Ästen des Johannisbeerbäumchens entdeckt habe. Der Jahreszuwachs beschränkte sich auf kurze Stummel. Jetzt habe ich gründlich ausgelichtet.


Viele Grüße aus dem Trockengebiet, Uli
Re:Obstbaum, Moos und Flechten...
dies sind jetzt natürlich unmögliche Fotos ( alo bitte nicht wieder Fotos ect. ... es regenschneit, ist dunkel und Matsche... igitt ). Stimmt aber: ohne Fotos gehts nicht.Dies ist ein "junger Trieb" - etwa 10 Jahre alt.
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Re:Obstbaum, Moos und Flechten...
Alter Stamm mit jungem Austrieb (3 Jahre )Das ist der Rest vom Moos - es war ein Polster von 25 cm Durchmesser... und 3 cm Dicke.
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Re:Obstbaum, Moos und Flechten...
junge Äste, etwa 5 Jahre.Daß Flechten nur an "nicht wachsendem Holz" sind, kann ich nicht bestätigen. Er wächst wie verrückt, sehr lebendig und hat auch keine Megaschadstellen am alten Stamm.Der junge Ableger ( vielleicht 3 Jahre alt ) hat im letzten Jahr eine volle (Brötchen)-kiste superschöner unbeschadeter Äpfel gebracht. Aber er steht zu dicht am alten - ich werde ihn umpflanzen müssen... leider.Mein Garten ist 15 km von der Ostsee entfernt.
Wat dem eenen sin Uhl, is dem annern sin Nachtigall.
Re:Obstbaum, Moos und Flechten...
hallo toto,ich würde mich auch eher macranthus anschliessen, wichtig ist auf jeden fall,das es keine totholzstellen gibt, denn die würden dann faulen, bei mir im garten sind auch flechten an den bäumen und sie haben super getragen. den ableger kann man noch unbeschadet umpflanzen,würde aber noch ein wenig warten. großzügig umstechen,damit genug wurzelmasse mit zum neuen standort kommt. ansonsten wirklich ohne bedenken zu machen. grüße von thomas
Re:Obstbaum, Moos und Flechten...
Das tröstet mich. Ich habe auch schon nen Platz - in der Nähe, dafür müssen schwarze Johannisbeeren ( auch uralt-Sträucher mit RIESIGEN Beeren) weichen...
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