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Meconopsis, Scheinmohn (Gelesen 5972 mal)

Einjährige, Zweijährige, mehrjährige Stauden, Farne, Gräser, Zwiebelpflanzen ...

Moderatoren: Nina, Phalaina, AndreasR

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Nina
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Meconopsis, Scheinmohn

Nina »

Haben wir zu diesem Thema tatsächlich noch keinen Thread? Die beim Forumstreffen in Göttingen bei Herrn Kruchem erstandene Meconopsis x sheldonii 'Slieve Donard' hatte ich schon abgeschrieben... :(Ich hatte sie immer noch nicht eingepflanzt und auch war im Herbst nichts sichtbares Lebendiges mehr zu sehen, nachdem ich sie hinter anderen Töpfen vergessen hatte zu gießen. ::) Nun habe ich letzte Woche, einen Schwung dieser Töpfe, zum Schutz vor der ausdauernden Kälte, in die unbeheizte verglaste Loggia gebracht.Und was sehe ich heute für ein nettes Hasenöhrchen rauslugen... :DJetzt mache ich mir natürlich gedanken über den perfekten Standort. Wer kann seine Erfahrungen hierzu beisteuern.
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Irm
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Re:Meconopsis, Scheinmohn

Irm » Antwort #1 am:

Nina, jetzt wirst Du ihn erstmal drinnen lassen müssen, bis es erheblich wärmer geworden ist draußen, dann aber sieht der perfekte Standort so aus: Erde sauer, immer etwas feucht, aber nicht nass, trotzdem durchlässig (keine Staunässe), im Sommer am besten mit Flüssigdünger oder einem Langzeitdünger ab und zu düngen, halbschattig bis schattig.Falls er blüht, dann laß den Samen reifen und säe nächstes Jahr neu aus (meine sheldoniis von einer letztjährigen Pflanze keimen grade :) ), denn auch die Kruchem-Pflanzen sind nicht besonders langlebig ...
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Irm
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Re:Meconopsis, Scheinmohn

Irm » Antwort #2 am:

Nina, ich mußte die Fotos umbenennen, scheint doch schon irgendwo was zu geben ... ::)
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knorbs
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Re:Meconopsis, Scheinmohn

knorbs » Antwort #3 am:

du weißt das natürlich irm, aber für andere...sheldonii ist keine meconopsis art sondern eine hybridform (aus betonicifolius x grandis wenn ich nicht irre oder umgekehrt)...richtig wäre daher zu schreiben meconopsis x sheldonii. davon gibt es etliche auslesen. m. x sheldonii sei angeblich steril oder entwickele nur wenig samen. die selektierte ausgangspflanze wird also bei solchen sämlingen nicht mehr herauskommen...aber vielleicht noch was schöneres ;D .norbert
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sarastro

Re:Meconopsis, Scheinmohn

sarastro » Antwort #4 am:

Immer wieder werde ich nach dem optimalen Standort des traumhaft schönen Scheinmohnes gefragt. Bei diesen handelt es sich eigentlich um hochalpine Stauden, die mit ihren spektakulären Blütenfarben aus den Monsuntälern Nepals und den Hochlagen Tibets stammen. Sie wollen daher ein kühles Kleinklima bei hoher Luftfeuchtigkeit und gleichzeitig humosem, frischen Boden, der leicht sauer reagiert und einen mineralischen Anteil wie Granitsplitt (Mühlviertler Flins!) enthalten sollten. Wer diese Bedingungen, die gar nicht überall zu leicht zu erfüllen sind, im Garten bieten kann, den erwarten die traumhaftesten Bergpflanzen mit wahrlich exotischen Blüten. Ideal wäre also ein Gartenteil zwischen einem Teich und einem Rhododendronteil in halbschattiger Lage. Warum Meconopsis bei uns im flachland gewöhnlich kränkeln und dahinvegetieren, liegt in allererster Linie an den trockenwarmen Ostwinden im Sommer bei zu sonnigem Stand. Im Weiteren sind die frisch ausgetriebenen, braunbehaarten Blätter ein willkommenes Schneckenfutter. Ich erinnere mich noch sehr gut an die herrlichen Bestände von Hermann Paulus in Mallnitz, einem engagierten Alpenpflanzenliebhaber, der leider schon verstorben ist. Aber Oberkärnten besitzt ein zentral und hochalpines Klima mit Urgestein, und wenn hier Meconopsis nicht wachsen und blühen, wo dann sonst? Doch auch im Mühl-und Waldviertel oder im Alpenvorland gedeihen Meconopsis zufrieden stellend, besonders wenn der Garten sich auf Urgesteinsuntergrund befindet.Manche der Scheinmohnarten sind monokarp, das heisst, sie bilden nach der Blüte Samen und sterben dann vollständig ab. Hierzu zählen u.a. Meconopsis regia, Meconopsis napaulensis und Meconopsis paniculata, welche alle große, silbrig oder golden behaarte Rosetten machen. Ausdauernd und daher am richtigen Standort wesentlich besser geeignet sind M. betonicifolia und Meconopsis grandis. Dies sind nämlich die berühmten blauen Mohne des Himalayas! Ein rechtzeitiges Zurückschneiden der abgeblühten Stängel sorgt für eine gute Bestockung der Horste. Zu mastige, humusreiche Böden bewirken ein vorzeitiges Blühen und Absterben noch junger Pflanzen. Man muss das richtige Maß herausfinden, es lohnt sich sehr bei diesen herrlichen Pflanzen. Außer M.betonicifolia und gelegentlich M.grandis sind kaum andere Arten in Kultur. Gänzlich anders im fernen Schottland, wo wir ein ideales Klima für diese stolzen Pflanzen vorfinden! M. x sheldonii ist eine Hybride aus den letzten beiden Arten, wobei durch ständige Absaat nicht mehr mit Bestimmtheit gesagt werden kann, welches der einstige Originalklon ist. Die schönsten aller blauen Sorten, die nur durch Teilung vermehrt werden können, sind ’Slieve Donard’ in einem tiefen Enzianblau, ’Jimmy Bayne’ mit großen, dunkelvioletten Blüten und ’Crewton Hybrid’ in einem unvergleichlichen Himmelblau. Wer diese Sorten einmal blühend erlebte, wird alles daran setzen, sie sein Eigen zu nennen. Dies wird aber schwierig sein, da klimabedingt von jenen Sorten bei uns kaum etwas angeboten wird. Wer sich näher mit dem Scheinmohn beschäftigen möchte, sollte sich Samen über eine der zahlreichen internationalen Liebhabergesellschaften besorgen.Aus Garten/Haus 2001 Meconopsis, Chr.Kreß
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Nina
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Re:Meconopsis, Scheinmohn

Nina » Antwort #5 am:

:o :DNa, da habe ich aber richtig Glück gehabt, daß Christian sogar einen ganzen Artikel zum Thema hat. Vielen Dank auch Irm für Deine Angaben zum "perfekten Standort" und die schönen Bilder, die die Vorfreude steigern. :DDann werde ich mal versuchen in meinem Kölner Garten eine "Tibet-Ecke" zu finden. ::) ;)
Irm
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Re:Meconopsis, Scheinmohn

Irm » Antwort #6 am:

jaaaa, Sarastro, bei mir rennst Du mit Deinem Artikel offene Türen ein ...Habe grade aus England Meconopsis villosa und M. napaulensis-Samen bekommen und heute in Gibb-Säure eingeweicht. Allerdings habe ich napaulensis noch nie zum Blühen gebracht, im zweiten Winter ist bisher immer die Rosette abgefault, aber mittlerweile habe ich ja mehr Erfahrung mit trockenem Überwintern durch Abdecken mit Glasscheiben ... ::)Hier ist ein - leider schlechtes - Foto von M. rudis, den Samen dieser Pflanze habe ich vor drei Wochen ausgesät, keimt aber noch nix.
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Re:Meconopsis, Scheinmohn

Irm » Antwort #7 am:

und der da wuchs sehr schön in meinem Moorbeet, Meconopsis grandis, hatte ich mal selbst ausgesät. Den Samen dieser Pflanze päppelt grade knorbs, die Mutter-Pflanze ist aber nach der Blüte verstorben .. wie meistens.
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sarastro

Re:Meconopsis, Scheinmohn

sarastro » Antwort #8 am:

Toll, deine Fotos, besonders das mit den von Dickmaulrüßlern zerfressenen Rhododendronblättern. :o ;D ;DMeconopsis-Samen sollten auch ohne Gibb-Säure keimen, sofern sie frisch von der letzten Ernte sind und eine Kühlperiode durchlaufen haben. Ich brachte mal selbst gesammelten Samen von M.paniculata aus dem Kali-Gandaki-Tal mit. Der reiste mit mir im Rucksack mit, um dann ein halbes Jahr später ausgesät zu werden. Doch da half kein Trick, keine Chemie, die Samen hatten schon ihre doch kurze Keimkraft verloren. :'(Der leichteste aller Meconopsis ist übrigens M. horridula, ist allerdings längst nicht so zauberhaft, wie M. grandis oder die anderen, hohen Arten. Und wer eine Art besitzen will, die in jedem Garten gedeiht und zur Pestilenz werden kann, dem empfehle ich Meconopsis cambrica. :-*
knorbs
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Re:Meconopsis, Scheinmohn

knorbs » Antwort #9 am:

Meconopsis grandis, hatte ich mal selbst ausgesät. Den Samen dieser Pflanze päppelt grade knorbs,
nö...ich päppel die sämlinge davon ;)
sofern sie frisch von der letzten Ernte sind und eine Kühlperiode durchlaufen haben
einspruch euer ehren ;) ...ich behaupte frischer samen keimt sofort nach der aussaat ohne kältestratifikation. kann allerdings nur für m. grandis sprechen.irms frischen grandis samen habe ich sofort nach erhalt ausgesät. gekeimt hat er mitte september + die sämlinge wuchsen so gut weiter, dass ich mich entschloß, sie noch zu pikieren. danach kamen sie zur überwinterung in mein kaltes gewächshaus. übern winter starben alle blätter ab + ich befürchtete schon schlimmes. die alten blätter schimmelten natürlich unter den luftfeuchten gewächshausbedingungen. sicherheitshalber habe ich mit netzschwefel eingesprüht.seit einiger zeit zeigen die haarfeinen sämlinge doch wieder leben. langsam schieben neue blätter, wenngleich bei den niedrigen temperaturen in meinem gewächshaus das sehr zögerlich abläuft.norbert
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Re:Meconopsis, Scheinmohn

sabinchen » Antwort #10 am:

Letztes Jahr habe ich Meconopsis grandis ausgesät. Ich habe sie direkt aus der Tüte gesät. Leider konnte ich sie nur bis 6 cm Größe bekommen. Danach sind sie abgestorben. :'( :'( :'( :'(Ich glaube sie hatten es zu warm. Gibt es ein paar Trick's, sollte man sie direkt ins Freiland oder doch in die Schale sähen.
Grüße Sabinchen
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Re:Meconopsis, Scheinmohn

knorbs » Antwort #11 am:

was meinst du mit "aus der tüte gesät"...direktaussaat? wann hast denn gesät? 6 cm sind ja schon ganz ordentlich. sind sie vielleicht mal zu trocken gewesen? war es ein dahinsiechen oder waren die plötzlich verschwunden?ich säe grundsätzlich alles in töpfe. da läßt sich die aussaat und auflaufende sämlinge leichter kontrollieren.norbert
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Re:Meconopsis, Scheinmohn

sabinchen » Antwort #12 am:

direkt aus der Tüte, damit meine ich ohne Stratifikation. Im Frühjahr habe ich ausgesät. Später im Sommer, bekamen sie einmal zuviel Sonne. Sie waren trocken. Ich habe dann gegossen, warscheinlich waren sie diesmal zu nass. Danach fingen sie an zu welken. Und weg waren sie.
Grüße Sabinchen
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Silvia
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Re:Meconopsis, Scheinmohn

Silvia » Antwort #13 am:

Also, ich starte jedes Jahr immer wieder beherzt einen Versuch mit fertigem Meconopsis! So eine schöne Pflanze! Ich mag ihn wirklich sehr! Und erst die Schnecken - die lieben ihn noch viel mehr! Ich höre ihn praktisch jedesmal, dieses Aufschrei des Entzückens, wenn ich ihn ins Beet setze! Manchmal kann ich mich an ein oder zwei Blüten erfreuen, bis sie ihn niederraspeln. Bis zu einer Samenkapsel hat es noch keiner geschafft! Nächtes Jahr setze ich einen Schneckenzaun drumrum. Ätsch! Das haben sie nun davon! Dann müssen sie draußen sitzen und schmachten. 8) LG Silvia
Die Lage ist hoffnungslos, aber nicht ernst.
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Re:Meconopsis, Scheinmohn

sonnenschein » Antwort #14 am:

Du hast aber auch sehr kalkhaltigen Boden....
Es wird immer wieder Frühling
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