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teicherde und bodenaustausch (Gelesen 3078 mal)
teicherde und bodenaustausch
ich hab erst gelesen, dass teicherde so toll sein sollte für rosen. stimmt das? und dass man den boden austauschen sollte, falls an der selben stelle schon einmal pflanzen gestanden haben...irgendwie klar, dass die erde irgendwann nicht einmal die ist, die sie mal war, allerdings: wenn man wieder nährstoffe (düngung!) hinzufügt, warum sollte die erde dann nicht auch wieder gut sein? vorrausgesetzt die rosen hatten keine krankheiten...
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ManuimGarten
Re:teicherde und bodenaustausch
Dazu gibt es Untersuchungen... offenbar reichert die Rose Stoffe im Boden an, um sich ihresgleichen fern zu halten. Dh. andere Rosen mickern dann darin. Deswegen soll man den Boden austauschen, z.b. mit Erde vom Gemüsebeet.Was an Teicherde gut sein soll, ist mir unklar. Schließlich muß man im Teich Erde mit wenig Nährstoffen verwenden, sonst gibts Algen. Und wenig Nährstoffe scheinen für Rosen nicht attraktiv.... 
Re:teicherde und bodenaustausch
Das halte ich für eine Legende. Viel wahrscheinlicher ist, dass sich am Standort einer Rose im Laufe der Jahre Krankheitserreger sammeln und diese es einer neuen Rose schwer machen, Fuß zu fassen.Teicherde, also diese abgepackte für Wasserpflanzen, ist durchlässig, sandig – und frei von Krankheitserregern. Es ist gut möglich, dass Rosen darin gut wachsen, wenn man nicht vergisst zu düngen.Dazu gibt es Untersuchungen... offenbar reichert die Rose Stoffe im Boden an, um sich ihresgleichen fern zu halten.
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
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Santolina1
Re:teicherde und bodenaustausch
Das Thema Bodenmüdigkeit bei Rosen wurde hier schon ein paar Mal behandelt. Ich erinnere mich an einen Artikel in der Gartenpraxis letztes oder vorletztes Jahr, müsste nachsehen, dass diese Bodenmüdigkeit nicht bewiesen werden kann bzw. wie Staudo schreibt eine Legende ist.Bei Rosen ist es wie mit Stauden, manche wachsen in sandiger Erde besser, manche in lehmiger Erde. Kommt darauf an, welche Rosen du pflanzen möchtest. Welche Erde hast du generell? Eher lehmige? Dann würde ich zB mit Teicherde mischen, wenn du die in ausreichender Menge zur Verfügung hast.
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ManuimGarten
Re:teicherde und bodenaustausch
Ja genau, in einer Gartenpraxis stand dieser Artikel - aber nicht, dass es eine Legende ist. Ich habe es so in Erinnerung, dass die Ansammlung von Krankheitserregern nicht bestätigt wurde. Die andere Idee, dass die Rosen "Schadstoffe" aussondern, wurde eher für möglich gehalten. Wollte man das nicht weiter verfolgen? ... Muß morgen den Artikel suchen.
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Santolina1
Re:teicherde und bodenaustausch
Ja, Manu, ich muss auch noch einmal schauen. Ich kann mich aber erinnern, dass ich mich damals fragte, warum ich mir über Bodenmüdigkeit solche Gedanken machte. Und warum ich wie ein Trottel großzügig Erde austausche
Stephen Scaniello schreibt in seinem Buch, dass 3 Jahre überhaupt kein Erdaustausch sein müsste. Wie er nach diesen 3 Jahren argumentiert müsste ich auch noch einmal nachlesen.
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ManuimGarten
Re:teicherde und bodenaustausch
So, jetzt habe ich den Artikel gefunden, im Heft 9/2009.Zitate zur Untersuchung:"Die Mikroorganismentheorie geht davon aus, dass sich - gefördert durch die Absonderungen der Rosenwurzeln - Mikroorganismen im Wurzelraum anreichern, die die Rosen schädigen.....Andererseits könnten die Wurzelausscheidungen älterer Pflanzen auch direkt die Wurzeln der jungen Pflanzen schädigen (Toxintheorie). ...Die hemmende Wirkung von Wurzelausscheidungen oder flüchtigen Substanzen einer Pflanzenart auf eine andere Art (Allelopathie) ist im Pflanzenreich verbreitet. Sie dient der Unterdrückung der Konkurrenz. Ein ähnlicher Effekt könnte von Wurzelausscheidungen oder Wurzelrückständen der Rosen ausgehen....Einen Anhaltspunkt für die Toxintheorie lieferten Ergebnisse von Sato... In seinen Versuchen mit Rosen in hydroponischen Systemen reicherten sich in der Nährlösung Stoffe an, die das Wachstum von Rosen hemmten....Dann werden die Versuche geschildert - ist mir zu lang zum zitieren.Ergebnis:In den Böden der Rosenbeete konnte keine Anreicherung einzelner Mikroorganismen im Vergleich zu Kontrollflächen ohne Rosen beobachtet werden....Während einer Kulturdauer von bis zu 17 Jahren (...) veränderte sich die Zusammensetzung der Bakterien- oder Pilzgemeinschaften in Rosenbeeten nicht auffällig. Auch war die Besiedelung des Bodens im Wurzelraum unterschiedlicher Rosensorten und Arten sehr ähnlich....Die Auswertung der chemischen Analysen ergab, dass in den Ausscheidungen von jungen Rosen in sterilen Systemen mehrere Substanzen vorkommen, die mithilfe HPLC-MS reproduzierbar in allen Nährlösungsextrakten nachgewiesen wurden.....Ferner wurde beobachtet, dass die sterilen Mikrostecklinge, die wir für Hydrokulturen verwenden, in Nährböden mit Aktivkohle deutlich besser wachsenals in Nährböden ohne Aktivkohle. Das deutet darauf hin, dass Rosen tatsächlich pflanzenschädigende Wurzelausscheidungen absondern. Diese werden durch Aktivkohle gebunden, womit ihre Wirkung auf Rosenstecklinge unterbleibt. Mit diesem Befund erhielt die chemische Hypothese der Rosenmüdigkeit starke Unterstützung.Welche der mittels HPLC-MS detektierten Substanzen für diese Effekte verantwortlich sind, hoffen wir zu ermitteln, indem wir die Substanzen aufreinigen und einzeln auf ihre Wirkung auf Rosenstecklinge testen werden."Die Theorie mit Mikroorganismen wie Krankheitserregern hat sich also nicht bestätigt. Es sieht eher nach Wurzelausscheidungen aus. Leider gibt es keine weiteren Infos, wann der abschließend geplante Test lief und wo man Ergebnisse finden kann. Der Text war von Dr. Anke Sirrenberg, Sabine Nutz, Dr. Astrid Ratzinger und Prof. Dr. Petr Karlovsky, falls jemand mit den Namen etwas finden kann.
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Santolina1
Re:teicherde und bodenaustausch
Ah ja, danke Manu fürs Raussuchen. Dann hatte ich das irgendwie falsch in Erinnerung.Ich kann mich aber ganz dunkel an einen Artikel erinnern, die die Bodenmüdigkeit in Frage stellten. Wo war der bloss?Wie gesagt, ich halte es nach Scaniello, dass ich innerhalb von 3 Jahren Mickerrosen abgebe. Das funktioniert sehr gut. Ich konnte bisher noch kein Rückwärtswachsen feststellen.
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ManuimGarten
Re:teicherde und bodenaustausch
Mir passiert es manchmal, dass ich Rosen umpflanzen muß, weil sie höher als angegeben werden. So habe ich im Herbst auch die Red Eden Rose aus einem Inselbeet entfernt und an die Gartenmauer verpflanzt. Sie stand schon ca. 4 Jahre dort. Im Frühling habe ich knapp neben dem alten Standplatz eine Indigo wurzelnackt eingegraben. Wir werden sehen, ob sie mickert. Geblüht hat sie noch nicht, das haben aber auch noch nicht alle neu gepflanzten Rosen.
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Santolina1
Re:teicherde und bodenaustausch
Entweder dass, oder weil sie die letzten beiden Winter nicht überstanden haben. Ich gebe aber sowieso zu jeder Neupflanzung entweder Kompost oder gewöhnliche Gartenerde hinzu. Schon alleine deshalb, weil ich teilweise schweren Lehmboden habe und darunter Löß.