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Wie am besten diesen "Berlepsch" schneiden? (Gelesen 5601 mal)
Moderator: cydorian
Wie am besten diesen "Berlepsch" schneiden?
Hallo,zunächst bitte keine Angst, ich möchte dem Baum nicht jetzt, sondern erst gegen Ende des Winters mit der Schere zu Leibe rücken.
Dennoch: Ich sollte vorweg sagen, dass ich alles andere als ein Fachmann bin.Ich habe vor einigen Jahren einmal probiert, einen "Freiherr von Berlepsch" auf einen selbst gezogenen Apfelsämling zu okulieren. Es hat tatsächlich geklappt! Der Baum hat sich gut entwickelt, er hat jetzt etwa 2,5 m - 3,0 m Höhe (bis zur höchsten Triebspitze gemessen). Ich habe in den vergangenen Jahren so geschnitten, dass ein Leittrieb und 4 Seitentriebe stehen geblieben sind und würde gerne wissen, wie ich den Baum am besten weiter erziehen kann. Was würdet ihr empfehlen? Grundsätzlich: Den Leittrieb und die Seitentriebe einkürzen? Wieviel? Und dann noch speziell die Frage, ob ich in diesem Stadium noch auf flacher stehende Äste ableiten soll (siehe das Bild, was ich gleich noch einstelle). Wenn nicht ableiten, was dann mit den flach stehenden Ästen machen? Auch einkürzen oder ganz entfernen?Danke für jeden Tipp!Viele GrüßeKarl

Re:Wie am besten diesen "Berlepsch" schneiden?
Wenn Du selbst okuliert hast - Gratulation, da hast Du was Ansehnliches zustande gebracht. Ich versuche mich mal an Deinen Fragen.Zuallererst würde ich alles Grün unterhalb des ersten Leitastes wegmachen. Noch kann man das, ohne größere Wunden am Stamm zu erzeugen. Und ja, ich würde die Stammverlängerung einkürzen, um 1-2 Seitentriebe d.h. neue Leitäste zu erhalten. Denn Leitäste sollten möglichst höhenversetzt um die Stammverlängerung angeordnet sein. Die bisher vorhandenen sind nahe beieinander. Wahrscheinlich wirst Du später von diesen den stärksten bzw. die zwei stärksten stehen lassen und dann wäre es gut, wenn im passenden Winkel etwas weiter oben ein neuer Leitast entstünde. Abe die Fachleute werden sich hier bestimmt auch noch äußern.
Drinnen die Kammern und die Gemächer,
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Alles hat mir unbezahlt Schmetterling mit Duft bemalt. (F. Rückert)
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- Starking007
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Re:Wie am besten diesen "Berlepsch" schneiden?
Ich würde nur den Stamm "putzen" und sonst nix.Seitenäste kommen noch, allenfalls ein paar zarte Einschnitte an den Stellen, an denen welche kommen sollen.Von der Anschneiderei halte ich gar nix, aber man könnte damit gut den Ertrag verzögern.....................Die steilen Seitenäste kippen bei erstem Behang sowieso.Lass ihm Zeit und korrigiere später.
Gruß Arthur
- Zuccalmaglio
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Re:Wie am besten diesen "Berlepsch" schneiden?
Erstmal ein Gut gemacht. Damit die Mittelachse und die 3-4 Gerüstäste kräftiger werden, würde ich sie anschneiden, um mind. 20 oder auch 30 % in der Länge.Grundsätzlich ziehe ich das Ableiten dem Anschneiden vor. Soviel ich auf den Bildern erkennen kann, wirst du aber nicht an allen Gerüstästen in der richtigen Höhe die richtigen Triebe zum Ableiten finden. Deshalb der bei allen Gerüstästen höhengleiche Anschnitt. Mittelachse etwas höher lassen.Die flacheren Seitentriebe kannst du ohne Anschnitt etwas in RichtungWaagerechte bringen. Die fangen dann eher an zu fruchten, was an den (noch zu) dünnen Gerüstästen die nächsten 3-4 Jahren noch nicht wünschenswert ist.Wenn du keinen schweren bzw. stauenden Boden (verstärkte Krebsneigung bei Berlepsch) hast, wirst du mit dem Baum sicher noch viel Freude haben.
Tschöh mit ö
- Mediterraneus
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Re:Wie am besten diesen "Berlepsch" schneiden?
Problem bei meinem 'Berlepsch war, dass bei jedem Schnitt besenartig neue Triebe kamen. Und zwar alle nahezu senkrecht nach oben. Furchtbar.Er musste leider weg, weil an der Stelle was anderes hinkam.Prinzipiell im Nachhinein würde ich ihn eher (fast) gar nicht schneiden. Scheint wuchs- und schnitttechnisch bißchen schwierig zu sein, der Kamerad.
LG aus dem südlichen Main-Viereck
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- Starking007
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Re:Wie am besten diesen "Berlepsch" schneiden?
Freiherr von Berlepsch ist geschmacklich sehr gut, ansonsten "etwas launisch".
Gruß Arthur
- Zuccalmaglio
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Re:Wie am besten diesen "Berlepsch" schneiden?
Verstehe ich nicht. Die Berlepsch, die ich kenne, verhalten sich völlig durchschnittlich.Problem ist bei einigen der Krebs, manchmal selbst in leichteren Böden.@ medit...,besenartiger Austrieb ist zumindest ein Indiz für falschen Schnitt.Will ich mir bei dir aber nicht so recht vorstellen ...Noch mal zur Erziehung des in Rede stehenden Baumes:Wenn der jetzt bzw. im Frühjahr an den Gerüstästen nicht angeschnitten wird, werden die noch peitschiger bzw. bleiben zu dünn im Verhältnis zur Länge.Mit dem Anschnitt wird neben dem stärkeren Neuaustrieb auch das Dickenwachstum und damit Stabilität und damit die eigentliche Aufgabe dieser Äste gefördert.
Tschöh mit ö
- Mediterraneus
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Re:Wie am besten diesen "Berlepsch" schneiden?
Genau das war das Problem. Sehr lange dünne Austriebe, beim Einkürzen auf ein Außenauge kamen dann ebensodünne und gakelige Neutriebe. Aber eben nicht nur einer, sondern die oberen 3 Augen trieben gleichzeitig gleichstark senkrecht nach oben.
LG aus dem südlichen Main-Viereck
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Re:Wie am besten diesen "Berlepsch" schneiden?
Hallo, erst einmal vielen Dank an euch! Wenn ich es so richtig peile, ist ein "Berlepsch" wohl nicht gerade besonders für Anfänger beim Schneiden geeignet. Sei's drum, der Baum steht jetzt da und das ist ja auch wieder eine neue Herausforderung.
Eure Bemerkungen zum Krebs geben mir allerdings zu denken. Das Auge für das Veredeln stammt nämlich von einem Vorgänger des Baums, den ich in einer Baumschule gekauft hatte. Dieser Vorgänger ist nach relativ kurzer Zeit (3 Jahre bei mir im Garten) an Krebs regelrecht eingegangen. Es waren so viele Stellen, dass ich den Baum irgendwann ausgegraben habe.Der schwere Boden hier (schwerer als hier in der Wesermarsch geht es wahrscheinlich kaum
) stimmt mich auch nicht gerade optimistisch in dieser Hinsicht.Naja, man wird sehen ...Also werde ich den Mitteltrieb und die Seitentriebe etwas einkürzen, damit sie nicht so "peitschenartig" weiterwachsen. Soll man, wenn man so vorgehen möchte, die Äste, auf die man ableiten KÖNNTE, (z.B. im roten Kreis im zweiten Bild) ganz entfernen?Viele GrüßeKarl


- Zuccalmaglio
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Re:Wie am besten diesen "Berlepsch" schneiden?
ich würde ihn nur etwas, aber nicht vollständig, in Richtung Waagerechte bindenwelche Unterlage hast du eigentlich für die Veredlung benutzt?Wenn du Glück hast, wird die Krebsempfindlichkeit je nach dem etwas gemildert. Auch wenn mir signifikante Unterschiede bei den Unterlagen mir bisher nicht aufgefallen sind.
Tschöh mit ö
Re:Wie am besten diesen "Berlepsch" schneiden?
Hallo,die Unterlage ist ein Apfelsämling. Original von einem selbst gegessenen Apfel, wahrscheinlich aus dem Supermarkt.welche Unterlage hast du eigentlich für die Veredlung benutzt?
