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Essbare Bocksfeige Caprifig Q (Gelesen 9167 mal)

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Moderator: cydorian

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paulche
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Essbare Bocksfeige Caprifig Q

paulche »

Essbare Bocksfeige Caprifig Q Auf der Suche nach einer Bocksfeige mit essbaren Früchten, welche die Erbanlage zu Früchten ohne Befruchtung vererben kann, bin ich auf die Bocksfeige Caprifig Q gestoßen.Es handelt sich um eine Neuzüchtung aus den USA. Wenn ihre Blüten nicht von Feigenwespen besetzt werden, bilden diese sich zu schmackhaften Früchten aus. Es ist die Wollmilchsau unter den Feigen. Das Bild mit einer aufgeschnittenen Frucht sieht schon appetitlich aus.Diese Feigenpflanze rundet die Feigensammlung aller Gartenbesitzer ab. Mit ihr kann man sich in Mitteleuropa an die künstliche Befruchtung heranwagen, um frosthärtere neue Feigen zu züchten o. man verschenkt Stecklinge dieser Pflanze und frostharter weiblicher Fruchtfeigen z.B. Ice Chrystall, Brown Turkey... an eventuelle Freunde u. Verwandte in südlichen Ländern und lässt sich von denen dann befruchtete Früchte zur Aussaat geben. Ich denke, dieser Gedanke wird sich verbreiten, so das wir in ein paar Jahren neue Feigensorten haben werden, die in Deutschland großgezogen wurden und schon als Jungpflanzenwinzlinge unsere Winter überlebt haben.Mit solchen Eltern kommen aus den Sämlingen dann relativ bis sehr frostharte Pflanzen heraus, die auch ohne Befruchtung Früchte ausbilden. Vielen Gartenbesitzern wird es Freude machen, solche Pflanzen und damit eine eigne Sorte großzuziehen.Darunter werden dann Pflanzen sein, die als Erwachsene Pflanzen auch bei - 20 Grad nicht mehr runterfrieren. Die Erträge werden sich steigern, so das die Feige auch immer beliebter und sich in unseren Gärten verbreiten wird.Es wird sicherlich nicht lange dauern, bis diese Pflanze bei einheimischen Baumschulen und im Versandhandel angeboten wird. Ihr massenhafter Vertrieb wird sicherlich lukrativ sein.Wenn diese Zucht erfolgt, werden auch die neuen Bocksfeigensorten viel frosthärter werden, so das die nächste Generation vielleicht auch in Klimazone 6 nicht mehr zurückfriert.http://figs4fun.com/Thumbnail_Caprifig_Q.html
viele Grüße

Paul

aus dem hessischen Tal der Loganaha (Lahn) 7b
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Mediterraneus
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Re:Essbare Bocksfeige Caprifig Q

Mediterraneus » Antwort #1 am:

Hmm, da sich in D nahezu kein Schw..n (außer wir beide und noch vielleicht 5 andere) so richtig für Feigen interessiert, glaube ich noch kaum dran.Wieso soll sich ein Unternehmen mit einer Züchtung aus USA beschäftigen, die schwierig zu bekommen ist, und wo man noch ein paar Jahre züchten muss, wenn man ohnehin schon sehr lukrativ solche Gurken wie die "Bayernfeige Violetta" völlig problemlos an den Mann bekommt.Also Paulche, dann züchte mal fleißig. Ich bin der erste, der dir die frostfeste Lahntalfeige abkauft ;)
LG aus dem südlichen Main-Viereck
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Cydonia
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Re:Essbare Bocksfeige Caprifig Q

Cydonia » Antwort #2 am:

Dann bin ich die sechste und nehme auch eine!
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Pewe

Re:Essbare Bocksfeige Caprifig Q

Pewe » Antwort #3 am:

Ich nähme dann auch mind. eine. ;)
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hargrand
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Re:Essbare Bocksfeige Caprifig Q

hargrand » Antwort #4 am:

*anmeld :D*
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partisanengärtner
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Re:Essbare Bocksfeige Caprifig Q

partisanengärtner » Antwort #5 am:

Auch, würde auch mit Skalpell etc. an die künstliche Befruchtung gehen.
Wer zuviel jätet raubt sich manche Überraschung.

Axel
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carot
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Re:Essbare Bocksfeige Caprifig Q

carot » Antwort #6 am:

Ich wäre auch dabei ;D .Hab dieses Jahr ca 10 kleine Feigenbäumchen in den Garten gepflanzt (westliches Mecklenburg-Vorpommern) und lasse mich überraschen, welche den Winter überleben. Sind zum Teil Mitbringsel aus dem Urlaub u zum Teil Zukäufe. Hab jeweils Sicherheitskopien drinnen stehen.
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Mediterraneus
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Re:Essbare Bocksfeige Caprifig Q

Mediterraneus » Antwort #7 am:

Och, doch soviele?! :DIch glaube dennoch nicht, dass es die Feigensorte so schnell zu uns schafft. Es ist ja eine Züchtung aus 2008 und erst jetzt wird ein europäischer Feigenfreak darauf aufmerksam ;)Das nächste Problem dürfte die Beschaffung aus USA sein. Da bräuchte man Beziehungen.
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Cydonia
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Re:Essbare Bocksfeige Caprifig Q

Cydonia » Antwort #8 am:

Ja, ich weiss, aber ich werde auch im hohen Alter noch gerne frische Feigen essen (falls es mich und meinen Garten dann noch geben sollte).Ich habe auch viele Jahre auf rote Äpfel gewartet und bin mittlerweile glückliche Besitzerin von 3 kleinen Bäumchen, von denen eines schon fleissig trägt.Da ich Laie und körperlich nicht mehr ganz gesund bin, muss ich halt auf die Profis warten, die so etwas züchten können. Also: Wenn jemand Freak und/oder Profi ist und das kann, werde ich mich freuen und in die Schlange der Abnehmer einreihen.
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carot
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Re:Essbare Bocksfeige Caprifig Q

carot » Antwort #9 am:

Ja, soviele ;D . Im Frühjahr kommen noch 7 Sorten dazu.
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Mediterraneus
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Re:Essbare Bocksfeige Caprifig Q

Mediterraneus » Antwort #10 am:

Ja, soviele ;D . Im Frühjahr kommen noch 7 Sorten dazu.
Mit den "vielen" meinte ich ursprünglich eigentlich die "Interessierten" an Paulchens wirklich winterharten Bocksfeigennachfolgegenerationen :DWobei deine 10 Sorten natürlich auch viel sind. Welche Sorten hast du?(PS: ich hatte mal an die 20 Sorten ausgepflanzt :-X gibt also noch mehr Verrückte ;) )
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ivan mitschurin
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Re:Essbare Bocksfeige Caprifig Q

ivan mitschurin » Antwort #11 am:

@Paulche:Was ich mir bei der künstlichen Bestäubung einer parthenocarpen Bocksfeige allerdings etwas unpraktisch vorstelle ist Folgendes: du weißt dann ja nicht, ob die Samen die entstanden sind nun wirklich Hybriden sind, oder doch vegetativ entstandene Samen...und somit ident sind mit der Caprifig Q, oder?Oder sind in den Feigen, die die Caprifig Q parthenocarp erzeugt keine keimfähigen Samen enthalten?Noch eine Frage: Wie gut ist die "Ice Crystal" wirklich? Bringt die wirklich Früchte? Wer hat Erfahrung und Stecklinge...?Danke für Info,j, der sich auch zu den Feigenliebhabern zählt (ca. 10 Klone, aber keine "Sorten", sondern alles in Versuch, was sich in der Gegend bewährt, bzw. was man aus dem Urlaub so mitbringt aus nicht optimal Standorten für Feigen...jedoch alles in allem noch eher erfolglos! Auch die Aufzucht und automatische Kälteselektion von Sämlingen von sowas wie Ficus afghanica gibt noch keine richtig guten Ergebnisse, v.a. weiß ich nicht, wie bestäubungsabhängig die sind! Die getrockneten kleinen Früchte find ich gut!)
Beste Grüße!
paulche
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Re:Essbare Bocksfeige Caprifig Q

paulche » Antwort #12 am:

@Paulche:Was ich mir bei der künstlichen Bestäubung einer parthenocarpen Bocksfeige allerdings etwas unpraktisch vorstelle ist Folgendes: du weißt dann ja nicht, ob die Samen die entstanden sind nun wirklich Hybriden sind, oder doch vegetativ entstandene Samen...und somit ident sind mit der Caprifig Q, oder?Oder sind in den Feigen, die die Caprifig Q parthenocarp erzeugt keine keimfähigen Samen enthalten?Noch eine Frage: Wie gut ist die "Ice Crystal" wirklich? Bringt die wirklich Früchte? Wer hat Erfahrung und Stecklinge...?Danke für Info,j, der sich auch zu den Feigenliebhabern zählt (ca. 10 Klone, aber keine "Sorten", sondern alles in Versuch, was sich in der Gegend bewährt, bzw. was man aus dem Urlaub so mitbringt aus nicht optimal Standorten für Feigen...jedoch alles in allem noch eher erfolglos! Auch die Aufzucht und automatische Kälteselektion von Sämlingen von sowas wie Ficus afghanica gibt noch keine richtig guten Ergebnisse, v.a. weiß ich nicht, wie bestäubungsabhängig die sind! Die getrockneten kleinen Früchte find ich gut!)
Hallo Ivan Mitschurin,deshalb habe ich oben ja von "persistenz" geschrieben. Die weiblichen Fruchtfeigen, die nicht bestäubt werden, haben Früchte, aber keine fruchtbaren Samen. Sämlinge sind nie identisch mit einem Elternteil, da sie geschlechtlich erzeugt werden, anders als bei Stecklingen.Parthenocarpie, wie bei Citrus bedeutet, eine Blüte wird nicht befruchtet und dennoch bilden sich fruchtbare Samen, die identisch mit der Mutterpflanze sind. Citrus kann aber auch normale geschlechtlich gebildete Samen erzeugen.Die Bocksfeige ist zwar in Wirklichkeit ein Zwitter, übernimmt aber die männliche Aufgabe, die weiblichen Blüten mit Hilfe der Wespen zu befruchten. Sie leistet die Hälfte zum Genbestand der neuen Sämlinge. Die Erbanlage für Persistenz kann nur von der Bocksfeige übertragen werden. Ist sie persistent, soll sie ihre Früchte auch länger halten. Im Süden werden diese Früchte von den Wespen aufgezehrt. Die meisten Bocksfeigen haben keine wohlschmeckenden Früchte. Einige Sorten, wie z.B. Caprifig Q u.a. sollen gut schmeckende Früchte haben. Bei uns werden sie ja nicht von den Wespen aufgefressen. Weibliche Fruchtfeigen kann man leicht kaufen, Bocksfeigen wurden bisher selten angeboten.Ob Bocksfeigen ausnahmweise auch mal befruchtet werden könnten ist eine sehr theoretische Frage. Im Süden, wo die Feigenwespe vorkommt werden die Früchte der Bocksfeigen ja von den Wespen besiedelt und aufgefressen.Ice Crystall habe ich auch, aber noch keine Früchte geerntet. Von den Stecklingen entferne ich meist die Früchte u. die meisten Blätter.Bei - 17,7 Grad ist auch Ice Chrystall oberirdisch runter gefroren, wie fast alle meine Feigen, obwohl sie an der Haussüdseite etwas Wärme abbekommen haben. Nach dem Zurückfrieren haben sich alle Feigen verzögert entwickelt und spät Herbstfeigen bekommen. Nur von der Fehmarn konnte ich 1 Feige ernten. Die meisten Früchte hätten mehr Zeit gebraucht.Letztes Jahr haben bei mehr Feigenpflanzen ein paar Früchte ausreifen können.
viele Grüße

Paul

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ivan mitschurin
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Re:Essbare Bocksfeige Caprifig Q

ivan mitschurin » Antwort #13 am:

Danke für die ausführliche Erklärung, aber ich bin noch nicht 100%ig sicher, ob es auch wirklich so ist, dass alle Fruchtfeigen, die parthenocarp Früchte hervorbringen, wirklich KEINE Samen haben, die auch eventuell keimbar sind, also APOMIXIS/Agamospermie vorliegen könnte???Hast du da schon selbst experimentiert? Ich bild mir ein zumindest schon Feigen mit Samen gegessen zu haben, die ohne Wespe auskommen mussten, aber ausgesät hatte ich die natürlich noch nie! ;D
Beste Grüße!
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carot
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Re:Essbare Bocksfeige Caprifig Q

carot » Antwort #14 am:

Die Früchte der unbefruchteten parthenocarpen Feigen sollten eigentlich nur Samenhüllen enthalten. Das "knirschen" beim Essen bedeutet also nicht, dass auch wirklich keimfähige Samen enthalten sind.
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