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Mischkultur in den Folgejahren (Gelesen 12613 mal)
Mischkultur in den Folgejahren
Hallo allerseits,ich bin gerade in der Planung der Beete für dieses Jahr und habe im letzten Jahr in Mischkultur angebaut. Beim Schmökern und Planen ist mir nun eine Frage zum mehrjährigen Planung von Mischkulturen gekommen.In der Nutzgartenliteratur wird ja oftmals auf Unverträglichkeiten, Bodenermüdung oder erhöhtem Schädlingsdruck hingewiesen wenn ähnliche Gemüsearten im Folgejahr des Anbaus wiedeholt auf einem Beet angebaut werden:z.B. kein Mangold im Folgejahr nach des Anbaus von Rotet Beete, Kartoffeln nicht mehrmals hintereinander auf einem Beet, Kohlpflanzen oder Hülsenfrüchte nur mit mehrjährigen Anbaupausen auf einem Beet etc.Wenn einzelne Gemüsearten beetweise angebaut werden ist das ja noch nachvollziehbar. Wie geht man aber bei Mischultur damit um?Bsp: Erbsenssaat im ersten Jahr an äusseren Reihen, im zweiten Jahr dann Bohnen nur in der Mittelreihe des Beetes, danach mehrere Jahre "Hülsenfruchtpause" - oder ist schon der Bohnen-Anbau in der Mittelreihe im zweiten Jahr zu vermeiden ?
Re:Mischkultur in den Folgejahren
Ich sage mal so, wenn Du Dich da an alle Regeln der Kunst halten willst, wirst Du wahnsinnig. Mischkultur und richtige Fruchtfolge ist wirklich anspruchsvoll, und wenn Du da noch an Starkzehrer und Schwachzehrer denkst und vielleicht in dem einen oder anderen Jahr mehr oder weniger von der anderen Kultur anbauen willst, wirst Du vollends verzweifeln. Mein Rat: Pass vor allem auf, dass Du nicht Kreuzblütler in aufeinanderfolgenden Jahren auf einem Beet stehen hast, auch nicht in verschiedenen Reihen, denn mit Kohlhernie ist nicht zu spaßen. Bei allen anderen Gemüse würde ich es so machen, dass es grob hinkommt und keinen Stress gibt.
Man soll die Dinge nicht so tragisch nehmen, wie sie sind (Karl Valentin)
Re:Mischkultur in den Folgejahren
Hallo Kamulla und willkommen!
Leider kann ich Dir nicht wirklich helfen. Ich fand den Mischkulturansatz auch verlockend - theoretisch. Praktisch fand ich es für mich zu kompliziert, da mir an einem weiten Fruchtwechsel gelegen ist. "Gemischt" sind die Gemüsebeete also nur insofern, als ich Dill, Bohnenkraut, Löwenmäuler und Co stehenlasse, wo sie zwischen den Gemüsen nicht stören. Ansonsten stehen die Gemüse familienweise beieinander und rücken Jahr um Jahr entsprechend weiter. Ich bin gespannt, was noch für Antworten kommen und wie andere das gelöst haben.

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Re:Mischkultur in den Folgejahren
Es gibt von Schwester Christa Weinrich ein Buch "Mischkultur im Hobbygarten", da sind ganz, ganz viele Beispielbeete drin. Von denen habe ich mir die, die das enthalten, was ich anbauen will, ausgesucht. Ich habe sieben Beete, da wird dann jedes Jahr eins weiter gegangen.Wenn man verschiedene Mischkulturbeete hat, schaut man halt, welche Aufeinanderfolge sinnvoll ist.
- Christina
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Re:Mischkultur in den Folgejahren
Wie frida schon sagte, man wird ein bißchen wahnsinnig. Anfangs habe ich auch versucht es genau durchzuführen, aber jetzt bin ich doch etwas davon abgekommen. Im Lauf des Jahres wird es bei mir automatisch Mischkultur, da ich jede entstandene Lücke sofort wieder mit vorgezogenen Pflanzen belege. Ich habe immer viel Vorgezogenes da stehen.Gertrude Franck hat sich ein System ausgedacht, welches über viele Jahre funktioniert. Ich hatte es einmal versucht, dabei störte mich allerings, daß man zur Pflege in die Beete treten mußte.Wenn man verschiedene Mischkulturbeete hat, schaut man halt, welche Aufeinanderfolge sinnvoll ist.
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- Knusperhäuschen
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Re:Mischkultur in den Folgejahren
Ich seh das auch nicht so eng, bemühe mich, einen gewissen Wechsel über die Jahre stattfinden zu lassen, aber das gelingt mir auch nur teilweise, ansonsten kommt und geht im Jahr etwas und wird dort gesät oder gepflanzt, wo gerade Platz ist.Bei meinen Hochbeeten findet ja durch die Erneuerung der oberen Schichten durch neuen Kompost eh immer eine Änderung statt, bei den Bodenbeeten, in denen z.B. eigentlich die meisten meiner Stangenbohnen wachsen, wechsel ich von Jahr zu Jahr von dem einen zum anderen Beete. Manchmal wachsen auch einige Kulturen auf Grund der räumlichen Gegebenheiten immer am gleichen Platz (z.B. Gurken oder Feuerbohnen wg. Rankhilfen)
Warum bin ich eigentlich gerade nicht im Garten?
- Hummelchen
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Re:Mischkultur in den Folgejahren
Ich habe meinen Gemüsegarten als Bauerngarten angelegt. 4 Quartiere mit je 3 Beeten. Ein Quartier mit Kartoffeln, eins mit sämtlichem Kohl, eins mit Tomaten und das letzte mit Bohnen, Erbsen und Co. Möhren und Zwiebeln irgendwo dazwischen, wie auch das andere Kleinzeug. Dazu Tagetes und Ringelblumen überall, wo Platz ist.Jedes Quartier zieht jedes Jahr um einen Platz weiter.Ich bilde mir ein, dass das so in Ordnung ist. 

Der Weg ist das Ziel.
Re:Mischkultur in den Folgejahren
Mischkultur ergibt sich auf meinem Beet eher zufällig. Da steht noch Grünkohl vom Vorjahr und dazwischen keimt Malve. Ich lasse gewähren, was wächst und was ich ernten möchte. Höchsterträge gibt das zwar nicht, aber ein spannendes Mit- und Nebeneinander. Bei Neuaussaaten und der Pflanzung von Setzlingen schau ich zwar schon, wer sich gegenseitig angeblich nicht verträgt. Aber das ist schon alles. Fruchtfolge mit Beetplänen usw. sind gar nicht mein Ding. Lieber lass ich mal ein Stück brachliegen.
Re:Mischkultur in den Folgejahren
Halloersteinmal danke für die vielen und schnellen Antworten.Unser Nutzgarten ist erst im entstehen. Wir bauen ein älteres Haus um und in den letzten Jahren haben wir immer nur kleine zusätzliche Beete auf der grünen Wiese anlegen können - so wie gerade Zeit war. Inzwischen sind wir gerade mal bei 25 m2, die für Gemüse etc zur Verfügung stehen. Doppelt so viel Fläche ist geplant. Aber das geht auch in den nächsten Jahren nur Schritt für Schritt. Ein ausgefeiltes, wanderndes System wie es die Mischkulturpläne a la Gertrud Franck bieten ist insofern ausgeschieden. Mischkulturbeete schienen mir eine gute Möglichkeit mit begrenztem Platz zumindest etwas Vielfalt hinzubekommen.In "Allgemeinwerken" zum Gemüseanbau wird auf die langjährige Belegung von Mischkultur-Beeten wenig eingegangen. Das Buch von Christa Weinrich kenne ich noch nicht. Etablierte Mischkulturen weiterwandern zu lassen scheint mir ein pragmatischer Weg zu sein. Ich habe hier ein kleines altes BLV-Büchlein von Mario Howarad: "Mischkulturen für Falch- und Hügelbeete". Da sind auch einige ausgefeilte Pflanzpläne drin und es stehen auch Angaben für die Belegungspläne im Folgejahr dabei. Ich hab mit den Plänen im Buch allerdings bisher eher durchwachsene Erfahrungen gemacht. Das fängt schon bei der Beetbreite an. Die Pläne sind im allgemeinen auf 1,20 ausgelegt. Wir haben uns für 1,10 entschieden. Ich hatte von Anfang an das Gefühl, dass das einfache Übertragen dieser Pläne so nicht funktioniert, da die Bepflanzung einfach zu eng wird - und so war es letztlich auch.Insofern scheint mir die Quintessenz aus den Antworten zu sein: pragmatisch drangehen, ausprobieren und einzelne Gefahren (Kohlhernie ! - Danke für den Hinweis Frida) ausschliessen.
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Re:Mischkultur in den Folgejahren
Ich plane ein ähnliches Konzept (bin aber auch in der Neuanlage, muss damit Kompromisse machen) und habe hier gute Ratschläge gefunden:http://www.naturimgarten.at/iddb/archiv ... 9.pdfEtwas weiter nach hinten blättern, da wird der "Modulgarten" beschrieben, also das bekannte System mit 4 Bereichen. Ich greife darauf immer wieder zurück (ich habs allerdings mal als Broschüre mitgenommen) und finde den Aufbau sehr gut erklärt, nicht langatmig, und praktisch nachzuvollziehen.
- Hummelchen
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Re:Mischkultur in den Folgejahren
Genau so ist es. Wichtig finde ich vor allem das Wandern der Quartiere. Wenn die Möhren zwischen dem Kohlrabi Löcher kriegen, heißt das für mich, dass ich sie nächstes Jahr woanders dazwischen platzieren sollte. Irgendwann habe ich die perfekten Nachbarn rausgefunden.
Der Weg ist das Ziel.
Re:Mischkultur in den Folgejahren
Ich habe nach jahrelangem Versuch am Festhalten von Anbauplänen für mich herausgefunden, dass das eher Stress als Freude macht und setze und säe, was wo Platz hat - insbesondere im weiteren Verlauf des Gartenjahres! Seit ich gelesen - und erfahren - habe, dass Kompostverwendung und Mulchen sehr viel ausgleichen, was gute oder schlechte Nachbarschaft betrifft, bin ich nicht mehr Sklavin irgend eines Planes!
Re:Mischkultur in den Folgejahren
Offenbar sollen ja die Würzelchen der benachbarten Pflanzen in der Erde Informationen und Botenstoffe austauschen. So steht das jedenfalls in Kreuters Biogarten. So richtig überzeugen vermochte mich das nie... 

Re:Mischkultur in den Folgejahren
ja, wird schon so sein, aber bei gemüse, das ja oft nur einige wochen am beet steht, macht das vielleicht gar nicht soviel aus!
Re:Mischkultur in den Folgejahren
Und was ist, wenn die Botenstoffe im Boden weiterwirken? 
