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Hügelbeet - Materialien und die Schichtung (Gelesen 3305 mal)

Wurzelgemüse, Knollengemüse, Blattgemüse, Stielgemüse, Fruchtgemüse, Kohlgemüse
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martins9
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Hügelbeet - Materialien und die Schichtung

martins9 »

Hallo, der Winter kommt und mein Grundstück ist auch soweit winterfest gemacht. Ich will aus mehreren Gründen zeitig im nächsten Jahr ein Hügelbeet "bauen". Einerseits hab ich echt viel Material, andererseits soll da natürlich Gemüse (v.a.Kohl) drauf wachsen und gedeihen, langfristig entsteht Humus für meinen Garten.Den Aushub bis runter auf den Sand/Kies kann ich auch gebrauchen für weitere Projekte wie z.B. eine Kräuterschnecke und als Mischung für diverse Erden/Substrate - das soll aber eigentlich nicht das Thema sein. Ich wollte euch einfach mal fragen, was ich von meinen Materialien und in welcher Größenordnung nutzen kann.1. Äste von 3 großen Apfelbäumen, bereits grob geschnitten, lagern im Freien, werden im Frühjahr weiter zerkleinert!1.a Äste von Fichte und Tanne2. ca. 240l Sägespäne, oder mehr (säge im Winter noch Holz)3. ca. 10 Schubkarren Moos plus ein wenig verwelktes Gras (hab ich seit Oktober aus einem schattigen ca. 200qm großen Rasen ausgerecht)4. Pferdemist (sowohl direkt von der Wiese als auch aus dem Stall) - kein Limit!5. Schweinemist mit viel Stroh -kein Limit!6. Herbstlaub, dass bis Ende Winter/Anfang Frühjahr auf den Beeten liegen bleibt7. eventuell der erste Rasenschnitt des neuen JahresOben drauf dann noch ein bisschen vom Aushub, den Rest davon hab ich wie oben beschrieben schon verplant. Weiterer Aushub könnte aber eventuell durch den Bau einer Miete entstehen.Passt da irgendwas nicht rein, was langfristig den Gemüseanbau stört? Nach 3-4 jahren will ich die komplette Masse wieder wegschaufeln und über den Gemüsegarten verteilen!
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Quendula
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Re:Hügelbeet - Materialien und die Schichtung

Quendula » Antwort #1 am:

Meine Meinung: So richtig störend finde ich nichts. Da können Dir aber die Profis evtl noch was konkretes sagen. Mir fallen nur die Posten 1 und 1a auf. Hier wären die nach drei bis vier Jahren noch nicht verrottet :-\ . Machen sich aber im Hügelbeet trotzdem ganz gut und sorgen bei schwereren Böden für Belüftung. Behaupte ich ;) .Desweiteren ist die Überlegung, das Substrat nach einigen Jahren wegzunehmen und im Gemüsegarten zu verteilen soweit gut. Aber Du solltest Dir bewusst machen, dass dann kein nährstoffreicher Kompost ist. Durch den Anbau werden die Nährstoffe so nach und nach bereits entzogen.
Erwarte nichts, doch rechne mit allem!
Eva

Re:Hügelbeet - Materialien und die Schichtung

Eva » Antwort #2 am:

Ich beneide dich um Pferdemist ohne Limit 8) Ev. könnte die obere Pflanzschicht ein bisschen dünn werden, da kommt normalerweise noch fertiger Kompost dazu. Aber wenn noch keiner da ist, wird das schon auch so gehen, bzw. ist ev. von dem Laub nach dem Winter schon ein Teil verrottet.
Rieke
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Re:Hügelbeet - Materialien und die Schichtung

Rieke » Antwort #3 am:

Ich baue schon seit Jahren das Gemüse bevorzugt auf Hügelbeeten an: Erde ausheben, beiseite legen, gesammeltes Material aufschichten, etwas groben Kompost dazwischen (zum Animpfen mit Kompostwürmern usw.), falls vorhanden Grassoden mit der Grasseite nach unten darüber, dann den Aushub wieder drauf. Wenn die Erdschicht wenigstens 10 cm dick ist, funktioniert das schon. Als Stickstoffquelle mische ich noch Hornspäne unter, aber Du hast ja Mist zur Verfügung.Ich habe allerdings keine Erfahrung mit frischem Mist. Möglicherweise ist der für manches Gemüse zu heftig.Am besten ist es, wenn man die Hügelbeete schon im Herbst anlegt, dann rottet alles schon etwas bis zum Frühjahr und sackt auch schon etwas zusammen. Wenn das Hügelbeet und zu hoch und zu steilwandig ist, gibt es Probleme beim Gießen.
Chlorophyllsüchtig
Zausel

Re:Hügelbeet - Materialien und die Schichtung

Zausel » Antwort #4 am:

... Nach 3-4 jahren will ich die komplette Masse wieder wegschaufeln und über den Gemüsegarten verteilen!
Nach vier Jahren ist nicht mehr viel zum Wegschaufeln da.Wenn du so viel Material hast, kannst du da nicht jedes Jahr ein Hügelbeet bauen, im fünften Jahr wieder auf dem Platz des ersten Hügelbeetes?Würde ich mit so viel Material wirtschaften "müssen", käme der Mist mit einem großen Anteil Sägespäne, Moos und Herbstlaub (gut gemischt) auf einen Komposthaufen, der Kompost würde mir persönlich beim Hügelbeetbau noch fehlen.
Rieke hat geschrieben:... Wenn das Hügelbeet und zu hoch und zu steilwandig ist, gibt es Probleme beim Gießen.
Das hatte ich auch, weil der ausgetrocknete Sandboden sehr schlecht das Wasser angenommen hatte. Das würde ich, wenn ich wieder Hügel bauen würde, durch Mulchen mit Rasenschnitt oder Moos- Rasen- Mischung zu verringern versuchen.Im Herbst zu bauen, würde ich auch empfehlen.
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martins9
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Re:Hügelbeet - Materialien und die Schichtung

martins9 » Antwort #5 am:

Auf die Idee, ein Hügelbeet zu bauen bin ich gekommen, weil ich dieses Jahr so viel Material zur Verfügung habe. In den letzten Jahren haben wir bzw. mein Vater, der für Gemüsegarten nicht so viel übrig hat, Abfälle wie Baum-und Heckenschnitt meist in eine Grube im eigenen Wald gefahren und dort deponiert. Mir gefällt diese Sache aus mehreren Gründen nicht mehr. An den Mist komme ich auch erst seit letztem Jahr, zusätzlich habe ich noch den Rasenschnitt und das Herbstlaub meiner Nachbarin - es fallen somit genügend Materialien an. Da bisher keiner Einwände hatte, was die Ausgangsmaterialen betrifft, werde ich wohl alle verwenden und im nächsten Jahr dort erst mal Kürbisse anbauen plus ein bisschen Kohl.Bedenken habe ich irgendwie nur beim Moos bezüglich der Verrottung und die Wertigkeit dieser "Erde" nach 4-5 Jahren ist mir auch nicht ganz klar. Sicher sind viele Nährstoffe nach den Jahren verbraucht, aber Humus ist das doch trotzdem und kann einem grötenteils Sandboden dann doch zumindest nicht schaden?
Rieke
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Re:Hügelbeet - Materialien und die Schichtung

Rieke » Antwort #6 am:

Ich habe im vorigen Garten - sehr sandiger Boden - nur auf Hügelbeeten überhaupt Gemüse ernten können. Den Humus brauchst Du bei Sandboden, damit irgendetwas die Nährstoffe und das Wasser festhält. Moos hatte ich in dem Garten nur wenig. Jetzt gärtnere ich auf etwas besserem Boden. Moos habe ich auch schon in die Hügelbeete verbaut. Ich habe den Eindruck, daß es sehr schlecht verrottet, aber ich habe keinen Mist zur Verfügung.
Chlorophyllsüchtig
Zausel

Re:Hügelbeet - Materialien und die Schichtung

Zausel » Antwort #7 am:

... Bedenken habe ich irgendwie nur beim Moos bezüglich der Verrottung und die Wertigkeit dieser "Erde" nach 4-5 Jahren ist mir auch nicht ganz klar. Sicher sind viele Nährstoffe nach den Jahren verbraucht, aber Humus ist das doch trotzdem und kann einem grötenteils Sandboden dann doch zumindest nicht schaden?
Moos wird zwar langsamer abgebaut, als anderes organisches Material, aber für mich kam alles im Garten Anfallende gerade recht, bis hin zu Walnuß- und Eichenlaub.Bei Moos könnte man zu bedenken geben, daß man damit das Moos im ganzen Garten verteilt. Im Gemüsegarten hat das aber nicht so sehr geeignete Lebensbedingungen.Sägespäne und Laub (eigentlich alles zu verrottende Material) habe ich immer gut gemischt.Das Hügelbeet habe ich eher im Hinblick auf die Humusanreicherung benutzt, viele Nährstoffe dürften nach zwei Jahren zum größten Teil aufgezehrt oder ausgewaschen sein. Weil ich nicht mehr allzu viele Materialien hatte, habe ich lieber den Gemüsegarten intensiv gemulcht.Ein Beispiel für intensives "Hügelbeeten" (hier bei schwerem Boden):
Venga hat geschrieben:... Im Herbst haben wir dann das gleiche mit dem nächsten Beet gemacht. Nach ein paar Jahren hatten wir den ganzen Gemüsegarten durch und den Boden wesendlich verbessert. Wir haben im Laufe unseres Kleingärtnerlebens den Gemüsegarten 3x "durchgehügelbeetet"...
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martins9
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Re:Hügelbeet - Materialien und die Schichtung

martins9 » Antwort #8 am:

Ich hab jetz noch ein ausrangiertes Federbett von meiner Oma organisiert, dies werde ich wohl mit dem vielen Moos mischen, damit sollte auch die Rotte des Moos gelingen. Wird ein Haufen Arbeit, der sich hoffentlich lohnt.
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