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Leucojum autumnale Erfahrungsbericht (Gelesen 5460 mal)

Einjährige, Zweijährige, mehrjährige Stauden, Farne, Gräser, Zwiebelpflanzen ...

Moderatoren: Nina, Phalaina, AndreasR

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Steingartenfan
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Leucojum autumnale Erfahrungsbericht

Steingartenfan »

Im August 2012 war ich mit Gartenfex mitte August bei Sarastro in seiner Gärtnerei . Kurz bevor wir abfahren wollten entdeckten wir noch eine Kiste Pflanzen mit weißblühende Glöckchen . Die Pflanze hat uns so gefallen , die müssen wir haben . Die Verkäuferin konnte sie uns aber noch nicht geben da ganz Neu in der Gärtnerei eingetroffen und erst zur Vermehrung gedacht . Auch wußte sie uns nichts über Namen und Kulturbedingungen zu berichten , also kurz den Chef angerufen , gut jeder kriegt ein Töpfchen . Super !So zuhause angekommen , den Namen vergessen da auch kein Namensstecker ! So wie soll ich diese Pflanze nun pflanzen und wo ? Hm , Die Pflanze steht in torfigem Substrat und voll nass , also wahrscheinlich eine Moorbeetpflanze . Ich setzte sie dann ins sonnige Moorbeet . Über Winter hab ich sie dann mit einem leeren Joghurtbecher abgedeckt . Dieses Jahr hat sie wieder toll im August - September geblüht . Heute habe ich Pflanzen für Frühjahr 2014 im Pflanzenschop von Sarastro ausgesucht unter anderem auch Leucojum autumnale . Oh , was steht da in der Pflanzenbeschreibung :Standort sonnig guten sandigen Lehmboden , bei zu großer Winternässe mit Fensterglas abdecken .Ich dachte was ?Dann habe ich die Sammelbläter vom Arktisch alpinen Garten genommmen und da nachgesehen , da steht für Leucojum autumnale :sonnig , nicht überall winterhart , ausreichende Drainage .Es hat mir keine Ruhe gelassen , bin raus zum Moorbeet , hab´die Pflanze aus dem Moor genommen ; Boah !!! mindestens 30 gesunde Zwiebeln mit 1-2 cm Durchmesser .Nun habe ich die Pflanze geteilt , einen Teil wieder ins alte Pflanzloch den anderen daneben gleich neben den Rand der Teichschale ( Moor habe ich in einer 750 l Teichschale angelegt ) ausserhalb des Moorbeetes in sandiges Substrat gesetzt .Im Net habe ich jetzt auch noch recherchiert und da steht unter anderem " im Frühjahr Pflanzstelle mit leicht gedüngter Moorbeeterde abdecken " .Jetzt bin ich schon ein wennig irritiert.Schaun wir mal wie sich die Sache weiter entwickelt ? !Hat jemand von Euch auch Erfahrung mit Leucojum autumnale ?Wäre schön wenn ,er hier berichten würde !!Sarastro , falls Du das liest , wie ist Deine Meinung zu dem Fall ?
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sarastro

Re:Leucojum autumnale Erfahrungsbericht

sarastro » Antwort #1 am:

Ist keine leichte Zwiebelstaude, wenn man sie im Griff hat, aber sehr liebenswert!Ich habe sie schon lange in Kultur, aber immer wieder misslingen sie mir. Mein Freund und Kollege Georg Mayer hat L.autumnale und L.nicaense im Griff, als wären es Binsenlilien, die wachsen bei ihm wie Mist! Allerdings kultiviert er sie unter Glas, was etwas anderes ist als im Freiland. Die schönsten Exemplare erzielt man daher im Alpinenhaus, obgleich die Winterhärte ausreichend wäre. Die Winternässe ist ein Problem, aber über den Sommer sollten sie eben auch nicht zu trocken stehen, sollten aber wohl durchlässiges Substrat bekommen - und sie vertragen eine Menge an Dünger, was ja bei Zwiebelpflanzen ganz allgemein unterschätzt wird!
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Steingartenfan
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Re:Leucojum autumnale Erfahrungsbericht

Steingartenfan » Antwort #2 am:

Danke für die Antwort !
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sokol
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Re:Leucojum autumnale Erfahrungsbericht

sokol » Antwort #3 am:

Am Naturstandort in Sardinien stehen sie in recht sandiger Erde (sauer, Granit) aber immer nordseitig, also recht schattig. Dazu passt wohl der Torf oben drauf.Mir kam das Substrat im September immer sehr trocken vor.Meine eigenen Erfahrungen zeigen, dass sie bei uns im Sommer ohne Abdeckung besser zurecht kommt als mit, sie scheint eine Restfeuchte im Boden zu bevorzugen.Dass man sie im nassen Torf erfolgreich kultivieren kann überrascht mich, das hätte ich nicht vermutet.Ich hätte genauso reagiert (never change a winning system) und vorsichtshalber ein paar anders gesetzt.
LG Stefan
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tomir
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Re:Leucojum autumnale Erfahrungsbericht

tomir » Antwort #4 am:

Waechst hier ausgezeichnet auf vollsonnigen Kalkschotterboden ohne Wasser von etwa Mai bis Oktober, hier eins der vermehrungsfreudigsten Zwiebelgewaechse. Acis rosea ist hier allerdings wieder veschwunden, der war wohl zu viel Kalk im Boden.
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Steingartenfan
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Re:Leucojum autumnale Erfahrungsbericht

Steingartenfan » Antwort #5 am:

@sokol @tomir , da sieht man mal welche verschiedenen Standortplätzt diese Pflanze hat , das ist der Wahnsinn !!Leucojum autumnale hat ja schon einen Winter im nassen Moor bei mir überstanden, jetzt denke ich mal dass sie diesen Winter 2013/14 auch wieder gut übersteht . Ich hoffe es war kein Fehler daß ich sie heute Ausgegraben , geteilt und sofort wieder ins Moor beziehungsweise in Sand gesetzt habe ::) . Die gesetzte Tiefe beträgt ca. 6 - 8 cm !Für den Notfall habe ich mir aber heute gleich mal Leucojum autumnale zur Frühjahrsbestellung 2014 bei Sarastro mitbestellt ;D !
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ebbie
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Re:Leucojum autumnale Erfahrungsbericht

ebbie » Antwort #6 am:

Acis autumnale machte bei mir keine Schwierigkeiten bei der Haltung im Topf und unter Glas im ungeheizten Gewächshaus. Ins Freie ausgepflanzt verschwanden sie allerdings binnen kurzer Zeit. Ich hatte sie in schottriges Substrat vollsonnig gesetzt. Vielleicht hast Du mit der Haltung in Torf tatsächlich eine erfolgreichere Methode entdeckt, Steingartenfan!Acis rosea steht bei mir im ungeheizten Gewächshaus. Nach eigener Aussaat hat sie das erste mal in diesem Jahr geblüht. Etwas verwundert bin ich, dass die Pflanzen bereits jetzt einzuziehen beginnen.Acis nicaense habe ich im Sommer in stark kalkschottrigem Substrat in vollsonniger Lage ausgepflanzt. Schaut bis jetzt sehr gut aus, aber weiteres wird man abwarten müssen.Acis tingitanum erwies sich bei mir auch im ungeheizten Gewächshaus nicht ausreichend hart und verschwand nach einem harten Winter.
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Re:Leucojum autumnale Erfahrungsbericht

gartenfex999 » Antwort #7 am:

HalloWie steingartenfan schon geschrieben hat, bekamm ich ebenfalls ein Töpfchen mit l.autumnale von Sarastro-Ich habe sie auch im Moorbeet. Sie sind zwar mit den Blättern gekommen, aber geblüht haben sie nicht. Also hat der Steingartenfan woll das bessere Händchen.
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Steingartenfan
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Re:Leucojum autumnale Erfahrungsbericht

Steingartenfan » Antwort #8 am:

@ebbie meine Leucojum autumnale sind auch fast schon eingezogen , das vergaß ich oben zu erwähnen !Durch Ihr filligranes Aussehen der Blätter , wie ganz dünne Grashalme übersieht man sie sowieso fast , nur die Blütenstände erwecken dann erst Beachtung !@gartenfex ,oder mehr Glück gehabt ;D ! Schaun wir mal was sich 2014 tut !
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Re:Leucojum autumnale Erfahrungsbericht

lerchenzorn » Antwort #9 am:

Der Potsdamer Botanische Garten hatte jahrelang eine kleine Gruppe, die zuverlässig blühte. Unter dem dichten Trauf einer Konifere, südexponiert. Sandig-lehmig, wie mir schien.Mit dem Winter 2011/2012 war´s vorbei mit der Pracht. Kann sein, dass letzte Reste waren, die sich langsam wieder aufrappeln ??? (Bei mir aus Samen gezogen, wie sarastro es beschreibt: mal gut wachsend und blühend, dann wieder plötzlich hingerafft. Ich glaube, sie standen zu lange zu nass.)
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Steingartenfan
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Re:Leucojum autumnale Erfahrungsbericht

Steingartenfan » Antwort #10 am:

@lerchenzorn ,bei mir stehen sie jetzt auch schon fast eineinhalb Jahre nur nass und haben sich sogar gut vermehrt ! ?? Woanders stehen sie trocken ::) ?? Ich denke mal für diese Pflanze gilt " Versuch macht kluch ! " Einfach Experimentieren , diese Pflanze ist es wert schon wegen ihrer schönen Blütenglöckchen und späten blüte !
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tomir
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Re:Leucojum autumnale Erfahrungsbericht

tomir » Antwort #11 am:

Bin jetzt selbst etwas baff - viel falscher kann sie eigentlich nicht wachsen als bei mir. Heute habe ich zum erstenmal nach den Standortbedingungen geschaut: Dickichte, frische kühle und schattige Standorte auf sauren Sandböden im Westen und Mitte der Iberischen Halbinsel - laut Verbreitungskarte fehlt die in den Kalkgebieten. Ich hatte mir nie Gedanken gemacht wie sie zu kultivieren ist. Die paar Zwiebeln ich vor Jahren mal geschenkt bekommen hatte hatte ich einfach dahin gepflanzt wo gerade Platz war, vollsonnig in einen lehmigen Kalkschotterboden. Die ersten Jahre hatte sie sich hier zögerlich entwickelt und dachte schon sie seien verschwunden - jetzt bildet sie einen dichten Rasen.
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lerchenzorn
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Re:Leucojum autumnale Erfahrungsbericht

lerchenzorn » Antwort #12 am:

Sieht beneidenswert gut aus. :D Wenn sie so im Kies steht, wie es der Bildhintergrund zeigt, hat die Gruppe vielleicht die frisch haltende Mulchschicht.
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tomir
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Re:Leucojum autumnale Erfahrungsbericht

tomir » Antwort #13 am:

Danke Lerchenzorn! Mit frisch ist da nicht viel - direkte Nachbarn sind hier neben Ophrys, diversen Tulpen, herbstblühende Narzissen auch Junos und Oncocyclus denen irgendwas frisches nicht bekommen würde. Der Boden ist gut drainiert und trocknet über den Sommer bis in grössere Tiefen aus. Was ich aber viel mehr wundert als das Überleben in trockenen Bedingungen ist das diese laut Literatur säureliebende Pflanze auf meinem stark basischen Boden sehr gut gedeiht.
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Primel
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Re:Leucojum autumnale Erfahrungsbericht

Primel » Antwort #14 am:

Ich habe die Zwiebeln in ein humoses Substrat mit Lavasteinchen und auch etwas Kalksteinchen in einen durchlässigen topf gepflanzt und versenkt. Drunter und daneben größere Steine. Ich gieße sehr selten. Wenns richtig und schneelos kalt wird hole ich den topf rein. Vor allem sammle ich die kleinen schwarzen Samen und säe sie gleich aus. Da sie leicht keimen, habe ich inzwischen einen ansehlichen Bestand. Acis nicaense nehme ich nicht raus, die haben bei mir bislang immer überlebt, die säe ich genau so auch aus.
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