Rosengärtner (Gelesen 4615 mal)

[Janis]

Ich wollte dieses Frühjahr mal alle meine Rosen von einem Fachmann schneiden lassen – und meine Frage dazu:wie finde ich denn heraus, welcher Gärtner dafür eine Ausbildung hat?Denn ich hatte schon mal mit einem zu tun, der an eine mittelgrosse Kletterrose mit der elektrischen Heckenschere dran wollte – so ganz passend schien mir das nicht zu sein…Ich weiss halt nur, dass man abgestorbene, zu dünne, nach innen wachsende und andere Pflanzenteile behindernde Zweige heraus schneidet und hätte deshalb ganz gerne mal einen professionellen Schnitt.Muss ein Fachmann eigentlich im Frühjahr erkennen können, ob es sich um eine einmal oder um eine sommerblühende Rose handelt?

[zwerggarten]

spezielle rosenschnitt-fachleute wirst du wohl nur in rosensammlungen, rosenparks, rosenforen oder ggf. rosenvermehrungsbetrieben finden - oder, weil zufällig irgend ein gelerntes gärtni dafür ein privates faible hat. in der ausbildung spielt das eine untergeordnete rolle, so dass das, was du weißt oder dir leicht anlesen kannst, mindestens genauso viel ist. wichtig ist neben einer fachlich anständigen ausbildung und entsprechendem theoretischen wissen vor allem jahrelange erfahrung und gute beobachtungsgabe, z.b. welche maßnahme wie gewirkt hat. und gute erinnerung...

... Muss ein Fachmann eigentlich im Frühjahr erkennen können, ob es sich um eine einmal oder um eine sommerblühende Rose handelt?

so allgemein und absolut nicht, aber tendenziell manches schon: in der regel sommerblühende rosen wie gallicas sollten erkannt werden, ebenso manche wildarten - aber weitergezüchtete "ältere" hybriden, die nicht nachblühen? eher nicht, allenfalls am hagebuttenbesatz aus dem vorjahr.

[uliginosa]

Warum willst du das denn tun? Wieviele Rosen hast du denn? Kauf dir ein Buch und mach einen Schnittkurs - wenn dann noch Fragen sind, können hier sicher einige weiterhelfen. Bei vielen Rosen ist sicher zu erkennen ob sie einmal oder öfterblühend sind, allein am Wuchs, Beet- und Edelrosen erkennt man. Bei vielen Kletterrosen und historischen Strauchrosen ist das wahrscheinlich nicht in allen Fällen zu erkennen. Rosenschnittkurse gibt es z.B. bei der Rosenschule Ruf, manchmal auch außerhalb, wenn genügend Interessenten zusammenkommen.

[rorobonn †]

ehrlich gesagt kann ich uliginosa da nur zustimmen. Welchen "Rosenfachmann" da Du als Gärtner bekommst, wenn Du ihn nicht kennst oder so... was er letztlich verlangt und für was... ...da lohnt es eher ein entsprechendes Buch zu lesen, Fragen zu stellen und ggf zur eigenen Sicherheit einen Schnittkurs in einer Rosenschule mit zu machen...Ruf hat einen guten Ruf , was das angeht, aber wenn das fahrttechnisch nicht machbar sein sollte, dann guck doch mal, welche bekannte Rosenschule bei Dir in der Nähe liegt.

[Janis]

@Zwerggarten:mit anderen Worten, auch ein Staudengärtner hat nicht notwendigerweise profunde Rosen-Kenntnisse. Eigentlich hatte ich gehofft, in dieser Sparte am ehesten auf Rosen-Fachleute zu treffen.@uliginosa:naja, meistens delegiert man Arbeiten aus 2 Gründen: entweder weil die Kenntnisse oder die Zeit fehlen ;)So sehr viele Rosen habe ich nicht (um die 100), trotzdem nimmt der Schnitt natürlich seine Zeit in Anspruch.Die Rosenschule Ruf ist ca. 500 km von hier entfernt, dorthin zu fahren, wäre etwas übertrieben. Danke jedoch für den link. @rorobonn:hier in der Nähe gibt es keine Rosenschulen (hier kultiviert man Rhododendren und Azaleen und sonst nichts ), die nächsten sind in Schleswig-Holstein.Also seh ich uns schon wieder schnibbeln…

[rorobonn †]

;)versuch Dir doch vorzustellen, wie Du die Rose gerne hättest, schau Dir an, wie die Rose am Standort selber wächst und mache es wie in jeder guten Ehe: Schließe einen Kompromiß

[Janis]

Und wenn mir der Ehepartner tierisch auf die Nerven geht?

[Janis]

Oder konkret in bezug auf die Rose gefragt:ich habe eine Rose (dem Standort nach müsste es President de Seze oder Gloire des Jardins sein), die permanent lange, gakelige Triebe bekommt. Abschneiden nützt garnichts, sie ist dann verständlicherweise nur umso mehr bestrebt, das abhanden gekommene wieder aufzuholen. Was macht man da?

[Isatis blau]

Ich würde versuchen, die Triebe in die Waagrechte zu bekommen und hoffen, dass sich dann viele Seitentriebe mit Blüten bilden.Wie man Rosen waagrecht bindet ohne Zaun dahinter, weiß ich auch nicht. Eventuell ein Obelisk und die Triebe spiralig drumlegen.

[Janis]

Isatis,ich weiss nicht, ob das durchführbar ist, denn die Rose wächst in einem Staudenbeet, d.h., sie sollte sich möglichst einen kompakten Wuchs zulegen. Einen kleinen Obelisken hat sie schon, inwieweit sich die Triebe noch mehr um ihn herum legen lassen, muss ich mir mal anschauen, wenn sie wieder los legt. Nur allzu biegsam sind die Triebe leider auch nicht.

[rorobonn †]

Und wenn mir der Ehepartner tierisch auf die Nerven geht?

;Ddie Scheidung einreichen und die Rose "in liebevolle Hände" abgeben

[rorobonn †]

Setzt die Rose doch um, wo sie besser passt???? Ich kann es auch nicht ausstehen, wenn ich mich im Bereich zwischen Teich und Mauer an einem schmalen "Weg" entlangschlängele und div. Rosen sich überall (Haut, Hose, Pullover, gerne auch im Haar) liebevoll festhakeln...eines Tages werde ich noch bei den div. Befreihungsversuchen in den Teich fallen, ich schwöre es! ;DAber mal Scherz beiseite: Wenn die Rose da in einem Staudenbeet an einem Obelsiken steht und sich damit nicht zufrieden gibt oder "liebevoll" zwingen lässt, sich damit zufrieden zu geben, dann setze die Rose irgendwo anders hin, wo sie nicht stört, sondern ggf noch eine unschöne Ecke füllt und verschönt. (muss ja nicht Dein Garten sein im schlimmsten Fall).Es gibt soviel herrliche Rosen, da muss man sich nicht mit einem ungeeigneten Kandidaten sinnlos streiten, finde ich.

[rorobonn †]

...kenne nun beide Sorten nicht, aber angeblich sollte sich President de Seze durch Schnitt dazu erziehen lassen aufrecht zu wachsen, während Gloire des Jardin eher locker und überhängend wachsen würde.Klänge also eher nach Gloire des Jardin dann für mich, was da bei "Dir hakelt" ;)Ich gab mal vor Jahren meine Gallica Cardinal de Richelieu an meine Eltern ab, da sie bei mir ständig Mehltau hatte und eh zu groß wurde...die sie an völlig ungeeigneter Stelle einpflanzten An recht schattiger Stelle in Gehölz und Baumnähe änderte sie ihr Wuchsverhalten völlig und entwickelte sich zur enormen Kletterrose, welche sich in das Gewirr vom Lebensbaum im Nachbargarten und der Forsythie meiner Eltern, fröhlich hangelte und dort zur Blütezeit Glanzpunkte bildet. Ich versuche hin und wieder Rose und Eltern davon zu überzeugen, dass "das so nicht geht", aber sie kümmern sich nicht darum

[martina.]

Rosenschule hat hier mal irgendwo anschaulich beschrieben, wie man solche Rosen schön zur Kuppeln bindet. Also die langen Peitschen vorsichtig umbiegen und weiter unten an anderen Trieben anbinden. Ich habe das mit Danae mal gemacht und wurde mit Unmengen an Blüten belohnt. Ein Schnittkurs lohnt sich, auch wenn man dafür 250 km fahren muss. In dem Radius müsste es bei Dir doch was geben. Was ist denn mit Loli, die ist doch in der Nähe von Bremen?

[Janis]

die Scheidung einreichen und die Rose "in liebevolle Hände" abgeben

Du meinst, weitere Erziehungsversuche sind zwecklos? ;DIch hab noch eine Methode, aber die ist gemein…. Klettenlabkraut… und sie wird sich nicht mehr bewegen

Setzt die Rose doch um, wo sie besser passt????

Ja, ich weiss, ich bin viel zu gutmütig und trenne mich immer erst im Extremfall von meinen Pflänzchen.Die Rose hat ausserdem noch eine sehr schöne Lage, sie wächst in einem Sichelbeet, quasi Logenplatz zum Teich…Aber umpflanzen geht ja erst im Herbst, gell? Vorher ist das doch nicht zumutbar?Aber wenn ich so lese, was du schreibst, möglicherweise geht es der Rose ja an ihrem Standort auch viel zu gut, und sie bildet sich ein, dort machen zu können, was sie will.Ich hab ja ein Exilbeet… damit droh ich den Pflanzen immer… bloss nimmt mich kaum eine erst….