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Sicherheitsabstand bei Nelken? (Gelesen 970 mal)
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Sicherheitsabstand bei Nelken?
weis jemand wie gross der Abstand zwischen Dianthus Arten sein muss um Hybriden zu verhindern? Oder muss man da generell isolieren und handbestäuben um sicher zu gehen?Konkret geht es um Erhaltungszucht von D. collinus.
- lerchenzorn
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Re:Sicherheitsabstand bei Nelken?
Nelken werden verdächtigt, schnell zu hybridisieren. Im Garten wirst Du den erforderlichen Sicherheitsabstand kaum herstellen können. Ich würde in solchen Fällen versuchen, möglichst viele verschiedene Mutterpflanzen am Wildstandort zu beernten und die daraus gewonnenen Sämlinge durch klonale Vermehrung (Teilung, Stecklinge) zu erhalten. Da eigentlich sämtliche Nelken mit fast allen Methoden leicht und schnell zu vermehren sind, solltest Du auch auf diese Weise zu einer auswilderungsfähigen Bestandsgröße gelangen. (Samenansatz vermeiden bzw. bereits die Blüte verhindern - das tut weh, ist aber sinnvoll
)Wenn Du auf Markierung des Stecklingsmaterials nach Mutterpflanzen achtest, hast Du sogar mehr Gewissheit über die langfristige Entwicklung der genetischen Basis Deiner Kultur als bei gemischter Aussaat. Es ist allerdings mehr Aufwand und braucht mehr Fläche.Im Portal für Erhaltungskulturen in Deutschland sind auch einige Nelken-Arten mit den haltenden Gärten aufgeführt. Die Daten enthalten leider wenig zum Ausschluss der Hybridisierung. Vielleicht fragst Du bei einigen der Einrichtungen per eMail oder Telefon nach, wie sie das handhaben. Im noch "embryonalen" Forum des Portals findet sich ein Eintrag zur Frage der Mischung von Populationen der selben Art, die bei Erhaltungskulturen relevant sein kann. Falls das für Dein Vorhaben von Interesse ist.Viel Glück


Re:Sicherheitsabstand bei Nelken?
Toller Beitrag, dem nichts hinzuzufügen istNelken werden verdächtigt, schnell zu hybridisieren. Im Garten wirst Du den erforderlichen Sicherheitsabstand kaum herstellen können. Ich würde in solchen Fällen versuchen, möglichst viele verschiedene Mutterpflanzen am Wildstandort zu beernten und die daraus gewonnenen Sämlinge durch klonale Vermehrung (Teilung, Stecklinge) zu erhalten. Da eigentlich sämtliche Nelken mit fast allen Methoden leicht und schnell zu vermehren sind, solltest Du auch auf diese Weise zu einer auswilderungsfähigen Bestandsgröße gelangen. (Samenansatz vermeiden bzw. bereits die Blüte verhindern - das tut weh, ist aber sinnvoll)Wenn Du auf Markierung des Stecklingsmaterials nach Mutterpflanzen achtest, hast Du sogar mehr Gewissheit über die langfristige Entwicklung der genetischen Basis Deiner Kultur als bei gemischter Aussaat. Es ist allerdings mehr Aufwand und braucht mehr Fläche.Im Portal für Erhaltungskulturen in Deutschland sind auch einige Nelken-Arten mit den haltenden Gärten aufgeführt. Die Daten enthalten leider wenig zum Ausschluss der Hybridisierung. Vielleicht fragst Du bei einigen der Einrichtungen per eMail oder Telefon nach, wie sie das handhaben. Im noch "embryonalen" Forum des Portals findet sich ein Eintrag zur Frage der Mischung von Populationen der selben Art, die bei Erhaltungskulturen relevant sein kann. Falls das für Dein Vorhaben von Interesse ist.Viel Glück
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Re:Sicherheitsabstand bei Nelken?
danke, hab so was ähnliches befürchtet. hab mich übrigens bei der art geirrt, es handelt sich um dianthus neilreichii, mödlinger federnelke, die wir bekommen.da die aber schon durch gartenkultur gegangen sind ist es fraglich ob überhaupt mehrere klone vorhanden sind.die vermischung verschiedener populationen ist damit übrigens kein thema(gibt nur eine).
- lerchenzorn
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Re:Sicherheitsabstand bei Nelken?
Hast Du Interesse an den Arbeiten zur Artgliederung der Federnelken oder kennst Du sie? (Novak 1927, Weiss u.a. 2002)Bei/zwischen den Federnelken kommt es vielleicht noch schneller zu Hybridisierungen, wegen der nahen Verwandtschaft. Andererseits habe ich bei meiner einzigen, aus einer Aussaat verbliebenen Pflanze von der slowakischen Dianthus praecox nie fruchtbare Samen oder Sämlinge gefunden, obwohl reichlich andere (u.a. Feder-)Nelken in der Nähe stehen.
Es kann also auch sein, dass die Schranken höher liegen.Habt Ihr erwogen, noch einmal neu am Wildstandort Material zu entnehmen? Dann wäre wenigstens die Ausgangsbasis der Kultur klar.