Catalpa bignonioides (Gelesen 3190 mal)

[Janis]

Doch mal ene Frage zur Catalpa:ich hatte in meinem letzten Garten über 20 Jahre lang eine Catalpa bignonioides, die ich wegen ihres eigenwilligen Wuches, ihrer phantastischen Blätter und bezaubernden Blüten sehr geliebt habe. Hier an der Nordsee wollte ich auch wieder eine pflanzen, erhielt aber von der Baumschule, die mir damals viel geliefert hat, die Auskunft: hier? ganz unmöglich – die überlebt nicht.Hier im Forum hat mir schon mal jemand gesagt, dass diese Einschätzung Blödsinn war.Jetzt wollte ich doch nochmal gezielt fragen: gibt es hier jemanden an der Nordsee, der eine Catalpa bign. hat und wie sind die Erfahrungen?

[enigma]

Nein, ich wohn' nicht an der Nordsee, kenne aber diverse Catalpabäume aus Schleswig-Holstein.Catalpa schätzt lange, warme Sommer, dann reift das Holz richtig aus.Die Winterhärte ist aber gegeben, nur in ungwöhnlich kalten Wintern können Jungpflanzen Schaden nehmen.Allerdings sind die Bäume etwas windbrüchig. Deshalb werden sie direkt an der Küste in windexponierter Lage vermutlich nicht so gut gedeihen.

[Janis]

Allerdings sind die Bäume etwas windbrüchig. Deshalb werden sie direkt an der Küste in windexponierter Lage vermutlich nicht so gut gedeihen.

Auch wenn ich ein Stück von der See weg wohne (nie in eine Gegend ziehen, wo die Bäume waagrecht liegen) – wir haben hier alle Naselang Sturmwarnung.Wie es in S-H ist, weiss ich nicht so genau.

[troll13]

Warum solltest du bei dir keinen Catalpa pflanzen?Catalpa bignionides und Sorten sowie Catalpa x erubescens 'Purpurea' sind hier landeinwärts problemlos winterhart.Windbruchgefahr gibt es vor allem bei der Kugelform 'Nana', wenn diese als Hochstammveredelung nie geschnitten wurden und die Windlast bei sommerlichen Gewitterstürmen auf langen unverzweigten Ästen liegt. Dann kann dir aber auch die Krone einer Kugelrobinie auseinander brechen.Bei einem gut verzweigten Hochstamm der Normalform oder "strauchförmigen" Solitären ist die Windbruchgefahr auch nicht viel höher als bei anderen Bäumen.

[Janis]

Wenn einem ein einheimischer Gärtner gesagt hat, hier würde eine Catalpa nicht überleben, wird man halt vorsichtig, insbesondere, wenn man einen schon etwas grösseren Solitär möchte.

[troll13]

Blödsinn!

[Janis]

Dass man vorsichtig wird?

[enigma]

Fars hatte hier mal vor längerer Zeit geschrieben, dass ein alter Gärtner auf seine vielfältigen Wünsche und seine Suche nach "Exoten" - das war alles, was nicht in des Gärtners Betrieb vorhanden war - tiefsinnig an seiner Pfeife zog und erklärte: "Das wächst hier nicht."Hast du staunassen Boden, womöglich so richtig schön fett und schwer? Damit käme Catalpa - ob Nordseenähe oder sonstwo - tatsächlich nicht gut zurecht.Aber sonst...

[Janis]

Fars hatte hier mal vor längerer Zeit geschrieben, dass ein alter Gärtner auf seine vielfältigen Wünsche und seine Suche nach "Exoten" - das war alles, was nicht in des Gärtners Betrieb vorhanden war - tiefsinnig an seiner Pfeife zog und erklärte: "Das wächst hier nicht."

Das kann ich mir so richtig schön plastisch vorstellen…. ;DAber so alt war in diesem Fall der Gärtner nicht und geschäftstüchtig kam er mir auch vor…Wer wer blickt schon bei den Motiven eines Ostfriesen durch ???Jedenfalls: ich hab humosen Sandboden, und da die Catalpa in meinem letzten Garten trotz Steinen und sonst fast nichts im Boden ein wunderschöner Baum würde, würde sie das hier wohl auch schaffen. Nur einen windgeschützten Standort kann ich ihr nicht bieten.Ich habe gerade gelesen, dass die Catalpa auch Saftmale hat. Verändern die bei ihr auch die Farbe, wenn sie von einem geeigneten Insekt besucht worden sind, so wie die Kastanie?Mir ist das nie aufgefallen.

[enaira]

Meine Schwester (Nähe Buxtehude) hatte im Vorgarten einen Kugeltrompetenbaum stehen.Wenn ich das richtig im Kopf habe, hatte der mal größere Schäden. Ob Windbruch oder aus anderem Grund weiß ich nicht mehr. Kann sie mal fragen...

[knorbs]

Ich habe gerade gelesen, dass die Catalpa auch Saftmale hat. Verändern die bei ihr auch die Farbe, wenn sie von einem geeigneten Insekt besucht worden sind, so wie die Kastanie?Mir ist das nie aufgefallen.

ja, die ins blüteninnere verlaufenden "landemarkierungen" verfärben von orangegelb ins rötliche...mitteilung an die insekten, dass hier nichts mehr zu holen ist. ;)also windbruchgefährdet ist Catalpa schon. bei einer meiner 3 Catalpa (speciosa?) brach mal ein sehr starker ast im unteren stammbereich. die stammdicke war dann für mein empfinden sehr schach. der baum überwallt aber sehr gut + toitoitoi...seither hält der haupttrieb, der sich weiter entwickelt hat. allerdings sprießen jetzt nach jahren die ersten pilze + irgendwann wird's den stamm mal umreißen. hoffe er fliegt dann in den rasen + nicht ins angrenzende beet.

[Janis]

Ariane, ich glaub, es hat wenig Sinn, nach den Erfahrungen mit einem Kugeltrompetenbaum zu fragen.Wenn, dann möchte ich eine kürzstämmige Catalpa mit schön ausladenden Ästen, möglichst asymmetrisch.Mal sehen. Es wird wohl mal ein Spontanentschluss.Danke für die Info, knorbs, dann sind die ‚Landemarkierungen‘ noch eine weitere Komponente, die den Baum sympathisch machen.

[knorbs]

ich hatte mal eine meiner Catalpa auf den stock gesetzt. radikaler glatter enthauptungsschnitt mit der motorsäge in ca. 1m höhe. hat sich in kürzester zeit wieder aufgebaut mit schräg nach oben laufenden langtrieben nach allen seiten.

[troll13]

In den 'Mixed Borders' auf der Insel soll man angeblich Catalpa jährlich auf den Stock setzen.Ich würde es nicht jedes Jahr machen aber ein gezielter Rückschnitt fördert die Verzweigung und damit auch die Stabilität der Pflanze.

[cydora]

ich hatte mal eine meiner Catalpa auf den stock gesetzt. radikaler glatter enthauptungsschnitt mit der motorsäge in ca. 1m höhe. hat sich in kürzester zeit wieder aufgebaut mit schräg nach oben laufenden langtrieben nach allen seiten.

Ich hole den Thread für meinen Trompetenbaum mal wieder hoch - wegen des Schnitts.
Mein Trompetenbaum wächst viel schneller als ursprünglich gedacht und wird einfach zu riesig. Die Neutriebe sind zwischen 50-100cm lang. Er treibt ein 2. Mal nach der Blüte.
Außerdem wächst er sehr stark nach einer Seite (zur Sonne/Licht) und ich habe Sorge, dass das Übergewicht auf der Seite irgendwann zum Problem werden könnte. Ich habe ihn bislang jedes Jahr im Spätwinter moderat schneiden lassen. Der Gärtner hat immer gut verteilt ein paar der längsten Neutriebe entfernt. Aber das reicht nicht. Hier mal ein Foto vom Juni:




Kann ich ihn stärker zurückschneiden lassen? Wann sollte ich das tun? Geht das im Winter? Oder treibt er dann zu stark?
Bei starkem Sommerschnitt hätte er ja keine Blätter mehr, da nur die Neutriebe welche haben :-\

Baut er sich dann auch wieder locker auf oder geht er ab wie Schmidts Katze? Das ist nämlich meine Sorge. Ich habe mal bei einem Gartenbesuch diesen Trompetenbaum gesehen:



Die Besitzer erzählten mir, dass sie ihn jährlich komplett auf Stock setzen und er jedes Jahr wieder diese Größe erreicht. Das müssen locker 4-5m im Kronendurchmesser gewesen sein und auch recht dichter Wuchs. Und er wächst ja noch, da das Foto von Anfang Juni gewesen ist...Das will ich natürlich nicht. Erstens die Arbeit, zweitens die Entsorgung des Schnitts und drittens will ich natürlich nicht jährlich paar Wochen auf einen Stamm ohne Krone schauen. Das ist der Grund, warum ich den Gärtner bisher nur moderat schneiden lassen hatte...

Über kompetenten Ratschlag, wie ich die Größe gut reduzieren könnte, wäre ich sehr dankbar!