News: Problem bei der Anmeldung? Bitte Mail über das Kontaktformular ganz unten! | garten-pur unterstützen mit einer Spende oder über das Partnerprogramm!
Lokales Abmagern und Drainieren - funktioniert das? (Gelesen 2143 mal)
Moderatoren: Nina, Phalaina, cydorian, partisanengärtner, AndreasR
Lokales Abmagern und Drainieren - funktioniert das?
Hintergrund meiner Frage ist folgender: Meine Santolinen machen mir wenig Freude - sie bilden kaum Blüten, dafür aber sehr viel Blattmasse, die sich flach auf den Boden legt, anstatt einen schönen kompakten Busch zu bilden.Offensichtlich ist mein Boden, obwohl er eigentlich durchlässig und eher leicht ist (lehmiger Sand), immer noch zu fett und - zumindest in diesem Monsum-Sommer - zu nass. Daher überlege ich jetzt, die Santolinen umzubetten in Pflanzlöcher, die mit Splitt/Sand-Gemisch gefüllt sind.Meine Fragen:1) wie groß und wie tief sollten diese Splitt-Kuhlen sein, damit sich ein spürbarer Abmagerungseffekt ergibt? 2) Sorgen solche lokalen Senken überhaupt für eine Drainage? Wenn ich Wasser wäre, würde ich den Weg des geringsten Widerstands suchen und mich mit Vorliebe in solchen Senken sammeln.Wenn Ihr diesbezüglich Erfahrungswerte habt, bitte her damit!LGKlaus
- Gartenplaner
- Beiträge: 21070
- Registriert: 26. Nov 2010, 22:07
- Wohnort: Süden Luxemburgs, ein paar Kilometer von der französischen Grenze
- Region: „Gutland“, Süden Luxemburgs
- Höhe über NHN: 274-281
- Bodenart: „Töpfer“lehm
- Winterhärtezone: 8a: -12,2 °C bis -9,5 °C
- Kontaktdaten:
-
Nitwit! Blubber! Oddment! Tweak!
Re:Lokales Abmagern und Drainieren - funktioniert das?
Selber ausprobiert habe ich es noch nicht, da es in meinem Töpferlehm wohl so wäre, wie du zum Schluß schreibst - das Wasser würde durch den Splitt/Sand sickern und sich am Grunde der Grube über dem weiteren Lehm sammeln und dort erst sehr verzögert versickern
Da du aber lehmigen Sand als Boden hast, seh ich das Anstau-Problem nicht als so kritisch an, da das Wasser insgesamt gut abziehen kann.An den Stellen mit Splitt dann eben zügiger in der oberen Bodenschicht, was ja gewünscht ist.Vielleicht ist auch eher der Nährstoffgehalt das Problem bei dir bei den Santolinas.Schliesslich wäre ja auch reiner Sand dauerhaft feucht, wenn immer Wasser von oben nachkommt
Bei zuviel Nährstoffen könnte eine Pflanzung in reinen Splitt/Sand möglicherweise gut helfen.


Wer meinen Lern-Garten sehen will - unterm Goldfrosch-Bild den Globus klicken!
Erich Kästner, (1933/46), Ein alter Mann geht vorüber
“Frei zu sein bedeutet nicht nur seine eigenen Ketten abzulegen, sondern sein Leben so respektvoll zu leben, dass es die Freiheit anderer steigert.“ Nelson Mandela
Erich Kästner, (1933/46), Ein alter Mann geht vorüber
“Frei zu sein bedeutet nicht nur seine eigenen Ketten abzulegen, sondern sein Leben so respektvoll zu leben, dass es die Freiheit anderer steigert.“ Nelson Mandela
Re:Lokales Abmagern und Drainieren - funktioniert das?
meine Erfahrung mit Santolinen in Hanglage: sie verfaulen im Winter. Auch bei mir ist der Grund durchlässig, steinig und auch ich habe damals in diesen mediterranen Pflanzungen dick mit Splitt gemulcht. Es ist die hohe Luftfeuchtigkeit und die Niederschläge, die den mediterranen Kleinsträuchern den Garaus machen. Gerade am Wochenende sah ich im Luisenpark sehr unglücklich dastehende Lavendel. Viele Triebe grau und faulig.Hier habe ich die Paletten mit Lavendel, Steppen-Salbei und Origanum 'Rosenkuppel' in den Wintergarten gestellt. Alle Pflanzen erholen sich gerade.
“I love science, and it pains me to think that so many are terrified of the subject or feel that choosing science means you cannot also choose compassion, or the arts, or be awed by nature. Science is not meant to cure us of mystery, but to reinvent and reinvigorate it.”
— Robert M. Sapolsky
— Robert M. Sapolsky
- Mediterraneus
- Beiträge: 28486
- Registriert: 7. Feb 2011, 11:41
- Region: Südspessart
- Höhe über NHN: Ort: 195-450m, Garten: 310-315m
- Bodenart: Roter Buntsandstein
- Winterhärtezone: 7a: -17,7 °C bis -15,0 °C
Re:Lokales Abmagern und Drainieren - funktioniert das?
Bei mir hat abmagern sehr geholfen. Allerdings darf diese magere Stelle nicht am tiefsten Punkt sein, sonst wird sie zum Wasserloch.Ich würde auch großflächiger abmagern und nicht abrupt die normale Erde auf Splitt treffen lassen. Das gilt vor allem für den Boden des Pflanzloches.
LG aus dem südlichen Main-Viereck
Mediterraneus
Andere haben schließlich auch irgendeine Ahnung
Mediterraneus
Andere haben schließlich auch irgendeine Ahnung
Re:Lokales Abmagern und Drainieren - funktioniert das?
du kultivierst Santolinas, Mediterraneus?
“I love science, and it pains me to think that so many are terrified of the subject or feel that choosing science means you cannot also choose compassion, or the arts, or be awed by nature. Science is not meant to cure us of mystery, but to reinvent and reinvigorate it.”
— Robert M. Sapolsky
— Robert M. Sapolsky
- Mediterraneus
- Beiträge: 28486
- Registriert: 7. Feb 2011, 11:41
- Region: Südspessart
- Höhe über NHN: Ort: 195-450m, Garten: 310-315m
- Bodenart: Roter Buntsandstein
- Winterhärtezone: 7a: -17,7 °C bis -15,0 °C
Re:Lokales Abmagern und Drainieren - funktioniert das?
Ich hatte mal jahrelang Santolina rosmarinifolia (glaub ich, das grüne Olivenkraut halt).Hab ich aber nicht mehr. (Es ging aber nicht kaputt, ich habs entfernt, weil mir der Geschmack nicht gefiel, jetzt im Nachhinein hätt ichs lieber gelassen
)Das Abmagern betrifft aber grundsätzlich alle med. Halbsträucher. Helichrysum italicum ist momentan der Kandidat bei mir, neben Cistus, Lavandula und Co.

LG aus dem südlichen Main-Viereck
Mediterraneus
Andere haben schließlich auch irgendeine Ahnung
Mediterraneus
Andere haben schließlich auch irgendeine Ahnung
-
- Beiträge: 7763
- Registriert: 15. Dez 2003, 07:00
-
Saartal, WHZ 7b, 245m ü. NN, toniger Lehmboden
Re:Lokales Abmagern und Drainieren - funktioniert das?
Meine Versuche, "lokal" - also an einzelnen Pflanzstellen - abzumagern und zu drainieren, sind sämtlich fehlgeschlagen. Ich hab's u.a. für Bartiris und Ceanothus probiert mit Sand-/Splittkuhle und dann "Hügelpflanzung", also wirklich Anschütten von durchlässigem Substrat, damit das Wasser von den Wurzeln wegkommt - die Ergebnisse waren alles andere als überzeugend.
. Ist sicherlich auch, ganz ernsthaft
, der Knackpunkt bei "lokalen" Drainage-Versuchen.
Der war gut...Wenn ich Wasser wäre, würde ich den Weg des geringsten Widerstands suchen und mich mit Vorliebe in solchen Senken sammeln. ...


"Eine Gruppe von ökologischen Hühnern beschloss, jenes Huhn zu verbannen, das goldene Eier legte, weil Gold nicht biologisch abbaubar sei." Aus: Luigi Malerba, "Die nachdenklichen Hühner", Nr. 137
"Wer für alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein." (NICHT von Kurt Tucholsky)
"Wer für alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein." (NICHT von Kurt Tucholsky)
Re:Lokales Abmagern und Drainieren - funktioniert das?
Das ist ja hochinteressant für mich hier.Nach Jahren zum 1. Mal wieder Garten und dann einer mit Töpferlehm.Endlich auch den richtigen Ausdruck gefunden! Vorher kannte ich nur humose, bzw. durchlässige Erde.Die konnte ich mit Kies, Sand etwas abmagern, aber Santolina wurde trotzdem nix. Ich nehme an, dasses im Winter zu luft-bodenfeucht war.Frage: wenn Sand und Splitt im Töpferlehm nix hilft,was dann? Santolinen sind so entzückend und wären mir etwas Arbeit wert.
"Man muss nicht das Licht des anderen ausblasen, um das eigene leuchten zu lassen." Griechisches Sprichwort
- Mediterraneus
- Beiträge: 28486
- Registriert: 7. Feb 2011, 11:41
- Region: Südspessart
- Höhe über NHN: Ort: 195-450m, Garten: 310-315m
- Bodenart: Roter Buntsandstein
- Winterhärtezone: 7a: -17,7 °C bis -15,0 °C
Re:Lokales Abmagern und Drainieren - funktioniert das?
Viel Sand und viel Splitt. Notfalls eine dicke (20 cm) Schicht Splitt über den gewachsenen Boden legen. Dann sind wir aber wieder beim "Gravel-Garden" ;DWenn diese nässeempfindlichen mit ihrer Pfahlwurzel in tieferen Schichten auf den Baatz stoßen, ist es nicht so schlimm. Hauptsache die Basis ist trockengelegt.
LG aus dem südlichen Main-Viereck
Mediterraneus
Andere haben schließlich auch irgendeine Ahnung
Mediterraneus
Andere haben schließlich auch irgendeine Ahnung
Re:Lokales Abmagern und Drainieren - funktioniert das?
Guter Merksatz.20 cm Splitt?! Ich wollte ja schon vor zig Jahren einen Kiesgarten, aber da bin ich wohl an meinem Splittgeiz gescheitert.Viel Sand und viel Splitt. Notfalls eine dicke (20 cm) Schicht Splitt über den gewachsenen Boden legen. Dann sind wir aber wieder beim "Gravel-Garden" ;DWenn diese nässeempfindlichen mit ihrer Pfahlwurzel in tieferen Schichten auf den Baatz stoßen, ist es nicht so schlimm. Hauptsache die Basis ist trockengelegt .
"Man muss nicht das Licht des anderen ausblasen, um das eigene leuchten zu lassen." Griechisches Sprichwort
Re:Lokales Abmagern und Drainieren - funktioniert das?
bei manchen Pflanzen hilft auch ein Kragen aus Splitt um die Pflanzstelle, damit sich am empfindlichen Wurzelhals keine Nässe staut. Päonien und Bart-Iris reagieren mit gesundem Wachstum, wenn man den Austrieb so schützt. Bei Lavendel, Buchs und Salbei ist eine Schüttung von Splitt ins Zentrum dann hilfreich und erfolgreich, wenn die Pflanzen zu dicht gewachsen sind und sich Nässe im Inneren des vollbelaubten Geästes stauen kann. Bei Santolina hilft das nicht.
“I love science, and it pains me to think that so many are terrified of the subject or feel that choosing science means you cannot also choose compassion, or the arts, or be awed by nature. Science is not meant to cure us of mystery, but to reinvent and reinvigorate it.”
— Robert M. Sapolsky
— Robert M. Sapolsky
Re:Lokales Abmagern und Drainieren - funktioniert das?
Danke für die Rückmeldungen. Zumindest zum Drainieren des Bereichs um den Wurzelhalses scheint es also zu helfen, sofern der darunter anstehende Boden nicht zur Staunässe neigt. Trotzdem frage ich mich, wie groß so eine Splittsenke beschaffen sein muss, damit die Wurzeln nicht sofort wieder die nährstoffreiche Erde erreichen können bzw. die Nährstoffe aus dem umliegenden Milieu in den Splitt eingeschwemmt werden. LGKlaus
Re:Lokales Abmagern und Drainieren - funktioniert das?
Nährstoffe sind überhaupt kein Problem. Ausprobieren, ob und was Splittschüttung in deiner Gartensituation bringt, wird das beste sein. Augraben würde ich jetzt keine nässeempfindlichen Pflanzen mehr. Voluminös größere Bodenverbesserungen sind in dem Falle im Frühjahr erfolgreicher.
“I love science, and it pains me to think that so many are terrified of the subject or feel that choosing science means you cannot also choose compassion, or the arts, or be awed by nature. Science is not meant to cure us of mystery, but to reinvent and reinvigorate it.”
— Robert M. Sapolsky
— Robert M. Sapolsky