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Partnerstauden (Gelesen 26063 mal)

Gartengestaltung von Planen, Gelände und Boden über generelle Anlage, Wege, Steine, Zäune, Beete bis hin zu Kunst und Handwerk

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kpc
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Partnerstauden

kpc »

Ich tue mich immer etwas schwer wenn ich die Kombination verschiedener Stauden plane. (Optik)Manchmal passt es hinterher, manchmal ist das Ergebnis aber eher abenteuerlich.Gibt es irgenwo gesammelte Informationen über geeignete Begleitstauden ?Hier und da findet man ja immer was, aber eine Sammlung wäre schön.Nebenbei kommen einem da ja auch oft neue Ideen.
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Eva

Re:Partnerstauden

Eva » Antwort #1 am:

philippus
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Re:Partnerstauden

philippus » Antwort #2 am:

Mir geht's ähnlich. Ich habe Mühe bei der Gestaltung; oft sieht es nicht so aus wie ich es mir vorgestellt habe. Nicht leicht etwas harmonisch zu gestalten bzw. dass es nicht wie "Kraut und Rüben" aussieht. Auch entwickeln sich nicht immer alle Pflanzen wie erwartet (manche werden auch deutlich größer als erwartet, überwuchern oder erschlagen dann die Nachbarn optisch). Es helfen aber Anregungen aus dem Internet oder aus Büchern.Es hängt davon ab was du pflanzen und welche Effekte du erreichen möchtest, aber hier unter "Photos" gibt es Bilder die zumindest mich inspirieren (mit mediterranem Charakter). Man kann sich Ideen holen und ggf mit klimatisch angepassten Pflanzen etwas adaptieren. Beim Anklicken der Bilder kann man die Namen der gezeigten Pflanzen sehen.http://www.jardin-sec.com/
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enaira
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Re:Partnerstauden

enaira » Antwort #3 am:

Katrins Buch ist sicher ein guter Tipp!Hilfreich fand ich auch dieses .
Liebe Grüße
Ariane

It takes both, sunshine and rain, to grow a garden.
hymenocallis

Re:Partnerstauden

hymenocallis » Antwort #4 am:

Ich tue mich immer etwas schwer wenn ich die Kombination verschiedener Stauden plane. (Optik)Manchmal passt es hinterher, manchmal ist das Ergebnis aber eher abenteuerlich.Gibt es irgenwo gesammelte Informationen über geeignete Begleitstauden ?Hier und da findet man ja immer was, aber eine Sammlung wäre schön.Nebenbei kommen einem da ja auch oft neue Ideen.
Eine schwierige Frage - es gibt genug Bücher, in denen Pflanzenvergesellschaftungen nach Lebensbereich angegeben sind, aber mich überzeugt die Optik dieser Gestaltungen oft nicht (sie sehen sich häufig auch recht ähnlich). Welche Bilder hast Du im Kopf? Wie sollen die Pflanzenkombis denn wirken? Duftig - leicht, frisch - kühl, lebendig - feurig, zurückhaltend - beruhigend, poppig - extravagant, elegant - klassich, ......Nach zwei Jahrzehnten Kombi-Erfahrung kann ich sagen, daß mir farblich perfekt abgestimmte Pflanzungen am besten gefallen - je nach Nutzung des jeweiligen Gartenteils finde ich dezente, zarte Farbstimmungen genauso ansprechend wie kräftige lebendige Statements. Wenn Dir der Zugang über Farben liegt, findest Du dazu einige Bücher - direkt empfehlen kann ich leider nichts, ich hab mir meine Lösungen immer aus verschiedenen Büchern und Zeitschriften 'zusammengebastelt'.LG
Sandfrauchen
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Re:Partnerstauden

Sandfrauchen » Antwort #5 am:

Speichere Dir von allen Pflanzen, die Dich interessieren Bilder. Dann füge die in Frage kommenden Bilder in irgendein Program ein, in dem du sie beliebig hin und her schieben kannst. Das geht u.a. mit Exel.Natürlich taucht dann die Frage nach Wuchshöhen und Blütezeiten auf . Das ist dann Erfahrungssache oder muss recherciert werden. Aber sich die Abbildungen nebeneinander vor Augen zu führen erleichtert die Sache schon sehr.
Liebe Grüße, 
Sandfrauchen
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Treasure-Jo
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Re:Partnerstauden

Treasure-Jo » Antwort #6 am:

Jedes noch so umfangreiche Buch könnte immer nur einen winzigen Bruchteil aller Möglichkeiten aufzeigen, verschiedene Stauden miteinander zu kombinieren. Ein Beispiel: Wenn Du 100 verschiedene Stauden zur Auswahl hast, gibt es schon 5000 verschiedene Kombinationsmöglichkeiten. Und wenn Du unter über 2000 verschiedenen Stauden in einer Staudengärtnerei wählen kannst, dann hast Du erst recht die Qual der Wahl. Es ist viel hilfreicher, sich an einigen wenigen Gestaltungs-Grundsätzen zu orientieren und - ganz wichtig - auf Deinen Bauch, Deine Intuition, Dein Gefühl zu hören. Stauden standortgerecht aussuchen (kein Dogma, aber gute Orientierung, richtige Standortauswahl erspart meist Kummer und Pflegearbeit) Weniger ist mehr! Nicht zu viele verschiedene Arten im Beet verwenden(Ungefähre Faustregel: max. 2 unterschiedliche Stauden pro m2) Einige höhere Stauden oder Gräser als Strukturbildner ins Beet pflanzen Einige Stauden als Gruppen pflanzen (ca. 5-7 einer Art oder Sorte) Staudenbeet nicht zu dicht planen (ca. 5-8 Pflanzen je m2) Nicht zu viele verschiedene Farben und Strukturen Wiederholungen von Staudenarten (Sorten) im Beet Nicht nur auf Blüten(-farbe), sondern auch auf Blütenform undvor allem auch auf schöne Blätter und Strukturen achtenVertikale Blütenformen sorgen für Spannung
Liebe Grüße

Jo
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Treasure-Jo
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Re:Partnerstauden

Treasure-Jo » Antwort #7 am:

Das sind einige (!!!) meiner Auswahlkriterien)Bild
Liebe Grüße

Jo
philippus
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Re:Partnerstauden

philippus » Antwort #8 am:

Danke, das sind wirklich wertvolle Tipps. Mir fällt die eine oder andere Frage dazu ein..
(Ungefähre Faustregel: max. 2 unterschiedliche Stauden pro m2)
Ich hab jetzt auf knapp mehr als 1 m2 2x Santolina, 2x Lavendel, 1 Pennisetum orientale und einen Rosmarin (zu Fuße des Rosmarins hat sich Nepeta blue danube ausgesät... sollte ich also jetzt entfernen...)Wie strikt hältst du es mit dieser Regel?Meinst du damit auf das gesamte Beet hochgerechnet (also maximal 10 unterschiedliche Stauden in einem Beet das 5 m2 misst) ...oder gilt das für dich strikt für jeden m 2 ? Hängt das nicht von den Stauden ab die man pflanzt?Und wie verträgt sich diese Regel (die ich absolut nachvollziehen kann) mit der Selbstaussaat einiger Arten, die sich ja dort etablieren wo sie sich am wohlsten fühlen?Ich habe übrigens auch ziemliche Probleme mit dem Abschätzen der optimalen Pflanzabstände. Hast du da einen Tipp? Die Informationen die man diesbezüglich online finden kann weichen zum Teil erheblich voneinander ab, viele erscheinen mir in Bezug auf den benötigten Platz eher optimistisch. Meistens hat sich herausgestellt, dass zu knapp gepflanzt war, die Pflanzen "kollidierten" oder die eine bedrängte die andere was dazu führte, dass ich die eine oder andere Pflanze entfernen musste.Danke und Grüße
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Treasure-Jo
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Re:Partnerstauden

Treasure-Jo » Antwort #9 am:

An de grobe Faustregel, max. 2 verschiedene Stauden pro m2 (als Mittelwert) halte ich mich bei Staudenbeeten größer 20m2. Bei größeren Flächen tendiere ich sogar zu einer unterschiedlichen Staude pro m2. Das hat gestalterische und pflegerische Gründe.Zwiebelpflanzen, Einjährige und Kurzlebige zähle ich nicht dazu! Die dürfen sich in den Zwischenräumen austoben.Ich pflanze auch sehr gerne naturhafte Mischpflanzungen. Da sind es auch mehr als 2 verschiedene Stauden pro m2.Wichtig finde ich, dass ich einige Pflanzen über ein gesamtes Beet wiederholen. Aus ästhetischen, gestalterischen Gründen gruppiere ich auch einige Stauden. Die Geselligkeitsstufen nach Hansen geben da ganz gute Anhaltspunkte. (findet man auch bei Gaissmayer).Zu viele unterschiedliche Pflanzen auf kleiner (Teil-)Fläche sieht ganz selten wirklich gut aus. Es sei denn, es ist ein Könner am Werk oder diese Vielfalt wiederholt sich auf der Gesamtfläche. In einem Sammlergarten oder in einem Sammlerbeet ist das natürlich völlig anders.
Liebe Grüße

Jo
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Treasure-Jo
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Re:Partnerstauden

Treasure-Jo » Antwort #10 am:

Danke, das sind wirklich wertvolle Tipps. Mir fällt die eine oder andere Frage dazu ein..
(Ungefähre Faustregel: max. 2 unterschiedliche Stauden pro m2)
Ich hab jetzt auf knapp mehr als 1 m2 2x Santolina, 2x Lavendel, 1 Pennisetum orientale und einen Rosmarin (zu Fuße des Rosmarins hat sich Nepeta blue danube ausgesät... sollte ich also jetzt entfernen...)
Natürlich nicht! ;) Wenn die Nepeta doch mal den Ramen sprengt, kannst Du sie ja noch umsetzen. In Deinem Fall sind sich Lavendel, Santolina und Rosmarin von Struktur und insbesondere Textur sehr ähnlich. Dass passt gut zusammen und wirkt nicht unruhig oder gar chaotisch.
Liebe Grüße

Jo
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Treasure-Jo
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Re:Partnerstauden

Treasure-Jo » Antwort #11 am:

Übrigens: In unseren Wohnräumen folgen wir viel häufiger "gestalterischen Regeln" als draußen im Garten. Wer käme schon auf die Idee, in seinem Wohnzimmer fünf Sessel unterschiedlicher Farbe und Form um den Tisch zu gruppieren, oder 4 verschiedene Tapeten an die Wand eines Zimmers zu hängen. Was im Wohnraum ästhetisch völlig schief laufen würde, das passiert leider häufig im Garten. Die meisten Gartenbesitzer sind eben doch Sammler oder haben eben keinen ganz hohen Anspruch an Ästhetik, Harmonie, Ausgewogenheit usw. Ich bin allerdings der Meinung, dass eine hohe Pflanzen-Vielfalt in einem Garten oder Beet nicht (!) per se zu einem unschönen Ergebnis führt. Aber es gehört eben viel Erfahrung, Können, (Fein-)Gefühl und Intuition dazu. Beim Kochen ist das meist nicht anders: Wenige, aber hochwertige erlesene Zutaten ergeben - gekonnt zubereitet - meist ein gelungeneres Mahl, als ein wilder Mix möglichst vieler ausgefallener Zutaten.Zu viele unterschiedliche Pflanzen berauben sich manchmal auch gegenseitig ihrer Wirkung. Die Gratwanderung von gekonnter, schöner, spannender Vielfalt zu einem wüsten Kuddelmuddel im Beet ist oft sehr schmal. Die Natur beherrscht diese Gratwanderung. Da müssen wir uns abschauen, wie gute Gestaltung funktioniert !!!
Liebe Grüße

Jo
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pearl
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Re:Partnerstauden

pearl » Antwort #12 am:

das nenne ich Additive Methode. Ich habe das immer so gemacht, dass ich ein Thema hatte, das sich aus Standort und Lebensraum und der Farbwahl ergab. Dazu habe ich alle Pflanzen der entsprechenden Farbe und Ansprüche gepflanzt. Wichtig war mir pro Pflanzung ein Gehölz, etwas Immergrünes, ein Gras und die entsprechenden Stauden je nach Heimat. Daraus sind dann Pflanzungen entstanden, die auf natürliche Weise manches vom ursprünglichen Bestand wieder verloren haben. Eine spontan subtraktive Methode. Andere Pflanzen habe ich entfernt. Meine Lavendel - rosafarbene Bartiris Pflanzung 2009:Allium aflatunense RHS BC Allium carinatum subsp. pulchellum RHS BC Centaurea bella !! Cistus "Ivas Rosa"Dianthus gratianopolitanus 'Eydangeri' *Dictamnus albus RHS BC KF Eryngium yuccifolium PO Euphorbia dulcis 'Camaeleon' Geranium pratense 'Mrs Kendall Clark' RHSGeranium renardii 'Tcschelda' BCGeranium sanguineum 'Ankum's Pride'Geranium sanguineum "St. Michel"Geranium sanguineum var striatum *** RHS !!! BC Heuchera 'Petite Pearl Fairy' !!Iris TB 'Cherie'Iris TB 'Kachina Spirit' (Baumunk 2004)Iris TB 'One Desire' (George Shoop 1960)Iris TB 'Sweet Musette'Iris TB 'Vanity' RHS (Hager)Lavandula angustifolia 'Dwarf Blue' *Lavandula angustifolia 'Hidcote Blue' *** RHSLavandula angustifolia 'Munstead' *** KFLewisias "Frankfurt"Lychnis coronaria RHS BC Primula 'Garryarde Guinevere' RHS !! POSedum 'Matrona' ISU 1998 !! BC POStachys byzantina ''Big Ears' !!! BC PO Tulipa 'Queen of the Night'Viola odorata var. rosea Yucca filamentosa 'Variegata' RHSHeute beinhaltet diese Pflanzung:Artemisia molinieri Euphorbia dulcis 'Camaeleon' Geranium pratense 'Mrs Kendall Clark' RHSGeranium sanguineum var striatum *** RHS !!! BC Knautia macedonica Dipsacaceae Lavandula angustifolia Oxford GemLavandula angustifolia REWELavandula angustifolia SiestaLavandula angustifolia 'Hidcote Blue' *** RHSLychnis coronaria RHS BC Sedum 'Matrona' ISU 1998 !! BC POStachys byzantina ''Big Ears' !!! BC PO Tulipa lilienblütige orangerote von ALDI Sedum 'Matrona' undStachys byzantina 'Big Ears' haben eine Partnerschaft, die auf Piet Oudolf zurückgeht.Die anderen halte ich für gute Pflanzpartner. Manche davon gibt es in größeren Stückzahlen.
“I love science, and it pains me to think that so many are terrified of the subject or feel that choosing science means you cannot also choose compassion, or the arts, or be awed by nature. Science is not meant to cure us of mystery, but to reinvent and reinvigorate it.”

— Robert M. Sapolsky
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Treasure-Jo
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Re:Partnerstauden

Treasure-Jo » Antwort #13 am:

Zu den Pflanzabständen:Ich rechne in Pflanzen pro m2, die ich benötige. Mein Mittelwert für Staudenbeete bewegt sich zwischen 5 bis 8 Pflanzen pro m2. Mittelfristig gesehen ist es besser, weniger Pflanzen zu nehmen, wobei ich anfängliche Lücken mit Geophyten, Einjährigen und Kurzlebigen fülle. Auch hier finden sich bei Gaissmayer brauchbare Angaben!
Liebe Grüße

Jo
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Treasure-Jo
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Re:Partnerstauden

Treasure-Jo » Antwort #14 am:

Pearl,im Grunde mache ich das ganz ähnlich wie Du. Deine Zusammenstellungen finde ich im Übrigen äußerst gelungen. Daraus spricht eine sehr große Portion Pflanzen- und Gartenwissen und -Erfahrung.
Liebe Grüße

Jo
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