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Rosen tiefer legen oder nicht? (Gelesen 6817 mal)
- Peace-Lily
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Rosen tiefer legen oder nicht?
Ich habe meine letzen Rosenstöcke wie von der Baumschule empfohlen diesmal tiefer gelegt. Leider muss ich festestellen, dass die das überhaupt nicht mögen. Raubritter schiebt vertrockente Blüten und wächst nicht mehr, desgleichen bei Alchymist und Louise Odier und Compassion.Gestern habe ich Raubritter freigegraben und wieder ein Stück höher gehievt und Blumenerde drum herum und hoffe nun, dass er wieder wächst und blüht.Früher hab ich die nie tiefer gesetzt und sie wuchsen immer sehr gut und nichts ist erfroren. Im Winter häufele ich die Erde ein Stück an. Eine Ghita Rose hatte ich auch tiefe gesetzt, die wuchs überhaupt nicht mehr, auch sie wurde wieder höher gelegt und nun kommen die Triebe.Ich las total unterschiedliche Meinungen darüber, beide von Rosenzüchtern. Die einen sagen, auf keinen Fall tiefer setzen, die andern sagen auf jeden Fall tiefer setzen. Aber daran, dass die Rosen dann nicht mehr gut wachsen erkenne ich doch, dass es nicht gut ist. Oder wie steht ihr dazu?
- Secret Garden
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Nordsüdwestfalen
Re: Rosen tiefer legen oder nicht?
wie tief hast du die rosen denn 'gelegt'? wenn die veredelungsstelle etwa 5-10 cm unter der erde liegt, klappt das bei mir problemlos.das anhäufeln mache ich nur bei neupflanzung, weil mir ist das 'abhäufeln' zu lästig ist (oft beschädigte ich da die frischen triebe).in deiner klimazone sollte es doch sowieso kaum frostschäden geben

Re: Rosen tiefer legen oder nicht?
Wir haben bisher nur einmal eine Rose tiefer gepflanzt und es bitter bereut (es war aus technischen Gründen nach der Verpflanzung leider notwendig). Die Wildunterlage ist abgestorben und die Veredelung wuchs auf eigenem Fuß nur noch mickrig und verstarb schließlich ganz. Bei vielen modernen Sorten benötigt die Pflanze die Trieb- und Wuchskraft der Unterlage, um ihre volle Schönheit zu entwickeln. Bei historischen mag das anders sein - mit denen beschäftigen wir uns nur am Rande.LG
Re: Rosen tiefer legen oder nicht?
Ich kenn das auch so, dass die Veredelungsstelle einen Finger breit unter der Erde sein soll. Ich hatte eine alte Teehybride, die ich mit dem Garten übernommen habe ca. 30 cm aufgeschüttet, weil ich dort terrassiert habe. Die hat das klaglos akzeptiert, war aber auch schon gut eingewachsen. Vielleicht ist bei dir weiter unten drin die Erde weniger humos und du müsstest unten im Pflanzloch die Erde verbessern?
- Mediterraneus
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Re: Rosen tiefer legen oder nicht?
Ich habe auch nur gute Erfahrung mit Tiefpflanzen (und selbständig machen der Edelsorte. Nur bei wenigen zu schwachwüchsigen Rosen klappt das nicht so).Vielleicht braucht die Rose im ersten Jahr etwas länger, bis sie was hermacht, aber gut eingewachsen klappt das dann eigentlich. Nur in schwerem, kalten Boden könnte ich mir vorstellen, dass beerdigte Rosen nicht so gut gedeihen. Hochgepflanzte Rosen bekamen bei mir immer lästige Wildtriebe.
LG aus dem südlichen Main-Viereck
Mediterraneus
Andere haben schließlich auch irgendeine Ahnung
Mediterraneus
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Re: Rosen tiefer legen oder nicht?
Ich setze grundsätzlich bei jeder Rosenpflanzung (inzwischen deutlich über 100 Stück) die Veredelung deutlich unter die Erde und konnte diesbezüglich keinerlei Nachteile feststellen. Ich halte es auch für reichlich vermessen, die tiefere Pflanzung sofort als Ursache festzumachen, wenn eine Rose nicht sofort durchstartet. Neben der Veredelung auf falscher Unterlage (darüber haben unsere Rosenzüchter hier im Forum schon häufiger geschrieben) können diverse Pflegefehler, falsches Substrat bis hin zu "Montagsmodellen", Ungeduld oder generell zickigen Sorten in Frage kommen.
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Re: Rosen tiefer legen oder nicht?
Stimmt. Bei mir (schwerer Lehmboden) brauchen sehr viele Rosen 2-3 Jahre, um richtig in Schwung zu kommen. Aber dann... Ich halte es auch für reichlich vermessen, die tiefere Pflanzung sofort als Ursache festzumachen, wenn eine Rose nicht sofort durchstartet. Neben der Veredelung auf falscher Unterlage ... können diverse Pflegefehler, falsches Substrat bis hin zu "Montagsmodellen", Ungeduld oder generell zickigen Sorten in Frage kommen.

"Eine Gruppe von ökologischen Hühnern beschloss, jenes Huhn zu verbannen, das goldene Eier legte, weil Gold nicht biologisch abbaubar sei." Aus: Luigi Malerba, "Die nachdenklichen Hühner", Nr. 137
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- Peace-Lily
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Re: Rosen tiefer legen oder nicht?
Ja ich habe extrem festen Lehmboden. Auch habe ich Rosen früher nie tiefer gepflanzt und sie wuchsen immer gut. Hier wird es auch im Winter nicht so kalt. Das Thema Bodenbeschaffenheit ist für mich im Moment sehr aktuell, denn ich dachte da früher nie dran, wieviel damit zusammenhängt. Ich finde es immer gut aus Erfahrung zu lernen. So werde ich ja sehen was passiert, wenn ich sie wieder hochgezogen habe. Das ist sehr spannend.
- Mediterraneus
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Re: Rosen tiefer legen oder nicht?
Es hängt auch mit der Rosensorte zusammen. Rosen, welche sich gut durch Stecklinge vermehren lassen (Kletterrosen, Alte Rosen, manche Polyantha und Chinarose, Strauchrosen..), dürften durch das sehr tiefe Pflanzen keine Probleme haben.Sie verwenden dann ihre Energie erst mal zur Bewurzelung der Edelsorte, die Rose wächst oberirdisch oft nicht so kräftig, da die Wildrosenwurzel somit sehr tief unten steckt.Hat sich die Edelsorte selbst bewurzelt, dann wächst die Rose mit den Wuchseigenschaften der Edelsorte weiter.Man kann die veredelte Rose dann wie eine Ammenveredelung verwenden, wie etwa bei Strauchpfingstrosen auch.Mit Rose de Resht und Mutabilis hat das sehr gut geklappt. Hat aber einige Jahre gedauert.Mit deutlichem "Tieferlegen" (= Veredelungsstelle mehr als 5-10cm unter der Bodenoberfläche) habe ich schlechte Erfahrungen gemacht. Rosen, die ich so gepflanzt hatte, verweigerten durchweg im Folge-Frühjahr den Austrieb - bis ich sie wieder freigebuddelt hatte. Mediterraneus' Ausdruck "beerdigt" passte da. Aber das dürfte mit dem Boden zusammenhängen. Sandbodengärtner haben hier schon häufig berichtet, dass tiefes Pflanzen ihren Rosen gut bekommt bzw. nichts ausmacht. In zähem Lehm sieht's halt anders aus.
LG aus dem südlichen Main-Viereck
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Re: Rosen tiefer legen oder nicht?
Ich hatte schon immer meine Rosen sehr tief gepflanzt aber jetzt überlege ich mir das sehr gut weil je nach Sorte mir die Wuchseigenschaften nicht gefallen.Die ganzen alten Sorten die wie wild Ausläufer um sich hauen versuche ich bei Neupflanzung, daß die Veredelung oberhalb Erdoberfläche ist. So habe ich jetzt drei Versuche mit einer Mme Hardy, einem Cardinal und einer unbekannten Gallica. Wenn etwas sich wie Pest verhält dann die Gallica und Damaszenerrosen
Liebe Grüße Elke
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Re: Rosen tiefer legen oder nicht?
In meinem Waldviertler Garten (Sandboden, alle Jahre mal bis zu -30°C) habe ich immer ca. 10 cm tief gepflanzt und keinerlei Nachteile bemerken könnnen, ob Moderne oder Alte. Im Wiener Hofgarten mit schwerem Lehm habe ich das - aus reiner Gewohnheit und weil ich es nicht besser wußte - ebenso gemacht, was sich besonders bei den Moschatas nicht als gut erwiesen hat. Erst später ist mir dieser Gedanke als mögliche Ursache für Kümmernis gekommen, nämlich, als die am Anfang von einem Gärtner sehr oberflächlich gepflanzten THs um vieles besser dastanden. Ob es neben der mangenden Sonne tatsächlich - auch - an den Sorten liegen könnte, kann ich nur vermuten.
Schöne Grüße aus Wien!
Re: Rosen tiefer legen oder nicht?
Ich habe Sandboden und pflanze meine Rosen immer tiefer (Veredlung 3 Finger unter der Erdoberfläche). Einige meiner Rosen haben sich allerdings nach einigen Jahren förmlich nach oben gearbeitet, so dass die Veredlung jetzt über dem Erdniveau liegt.
Habt ihr das auch schon beobachtet?

- Peace-Lily
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Re: Rosen tiefer legen oder nicht?
Das ist interessant, dass die Veredelungsstelle sich nach oben gearbeitet hat. Wieso sollte man sie überhaupt unter die Erde pflanzen, wenn dadurch die Rose erstmal für lange Zeit schlechter wächst? Bei Bäumen oder Gemüse macht man das ja gerade nicht, weil man die Eigenschaften der Unterlage haben will. Wie sieht denn die Unterlage bei Edelrosen aus und was bewirkt sie? Also ich möchte keine drei Jahre warten, bis meine Rose wieder wächst und dabei vielleicht noch eingeht.
Re: Rosen tiefer legen oder nicht?
In sehr kalten Gegenden spart man sich dadurch das Anhäufeln über den Winter. Manche berichten auch, daß die Rosen, wenn sie die Unterlage abstossen und auf eigenem Fuß weiterwachsen, besser gedeihen.Ich häufle konsequent an (ist auch ein Verdunstungsschutz) und schütze mit Reisig, weil bei uns sowohl sehr strenge (-22°C) als auch sehr milde (-12°C) Winter vorkommen. Mir liegt aber auch nichts daran, daß die Unterlage verlorengeht - sie bestimmt die Wuchsstärke und Endgröße der Rose (bei veredelten Rosen werden klimatisch angepaßte verwendet - ist bei Lizenzsorten in- und ausländischer Züchter so üblich). Wir bestellen deshalb auch direkt beim Züchter - mit auf dem Kontinent vermehrten Austins haben wir hier schlechte Erfahrungen gemacht (wurden Wuchermonster), mit den Originalunterlagen hingegen sehr gute. Je nach Region ist eine klimatisch angepaßte Unterlage manchmal jedoch eindeutig von Vorteil - muß man ausprobieren.LGPS: Zum Thema Ausläufer - bei einer unabsichtlich etwas tiefer gepflanzten Austin (Beet hatte sich gesenkt und wurde um ein paar Zentimeter aufgefüllt) hab ich schon mal einen Ausläufer abgenommen - wächst leider deutlich schwächer mit viel kleineren Blüten als die veredelte Rose.Das ist interessant, dass die Veredelungsstelle sich nach oben gearbeitet hat. Wieso sollte man sie überhaupt unter die Erde pflanzen, wenn dadurch die Rose erstmal für lange Zeit schlechter wächst? Bei Bäumen oder Gemüse macht man das ja gerade nicht, weil man die Eigenschaften der Unterlage haben will. Wie sieht denn die Unterlage bei Edelrosen aus und was bewirkt sie? Also ich möchte keine drei Jahre warten, bis meine Rose wieder wächst und dabei vielleicht noch eingeht.
Re: Rosen tiefer legen oder nicht?
Wer bitte behauptet denn, dass sie dann grundsätzlich "für lange Zeit schlechter wächst"?Wieso sollte man sie überhaupt unter die Erde pflanzen, wenn dadurch die Rose erstmal für lange Zeit schlechter wächst?
