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Selbstversorgung (Gelesen 5852 mal)
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Oberschwaben, Klimazone 7a
Selbstversorgung
Hallo,mir geistert in letzter Zeit immer mehr im Kopf herum, meine Familie und mich was Gemüse angeht, mehr oder weniger selbst zu versorgen. Deswegen würde ich gerne diesen Extra-Thread dazu eröffnen, in dem ich gerne mit euch grundsätzliche Dinge, Tipps und Erfahrungen zusammentragen möchte. Überlegung Nr. 1 bei der Selbstversorgung ist natürlich, wie groß so ein Gemüsegarten sein muss, damit man eine 4-köpfige Familie weitestgehend mit Gemüse versorgen kann. Überlegung Nr. 2 ist der zeitliche Aufwand und die Machbarkeit.Überlegung Nr. 3 gilt der Aufstellung, welche Gemüse die Familie gerne isst und was nicht gemocht wird.Überlegung Nr. 4 ist eine entsprechende Anbauplanung - auch dahingehend, wie die Versorgung mit Gemüse im Winter aussehen soll.Überlegung Nr. 5 gilt der VorratshaltungDerzeit ist mein Gemüsegartenanteil bei um die 65m² (inkl. Spargelbeet). Dass das nicht reicht, ist absolut klar. Grundstück ist genügend vorhanden, um weitere Gemüsebeete anzulegen. Außerdem hat mein Nachbar, der noch einen Teil in unserem Garten bewirtschaften darf, angekündigt, nächstes Jahr altershalber nichts mehr im Garten zu machen. Dadurch würden noch mal schätungszweise 15m² Garten dazu kommen. Das wären dann ungefähr 80m² + ca. 10m² Gewächshaus, was aber immer noch nicht ausreicht. Welche Größe haltet ihr realistisch, um den Bedarf an Gemüse weitestgehend zu decken?So, jetzt muss ich erst mal ein paar Dinge erledigen, nachher geht es dann weiter mit den Überlegungen ;-)LGTeetrinkerin
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Teetrinkerin
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Re: Selbstversorgung
Hallo Teetrinkerin,ich bewirtschafte für vorwiegend 2 Personen (manchmal kommen meine Kinder nochmal Gemüse abholen) 100qm und nochmal 50qm für Kartoffeln,sowie 18qm Folientunnelfür Tomaten, Gurken und dieses Jahr sind auch die Zucchini darin. Im Winter habe ich dann im Folientunnel noch Wintersalate (Orchideen, Radicchio, Endivie). Das reicht für uns und Sommergemüse ist meistens zuviel. Möhren habe ich allerdings oft zuwenig, da sich da immer mal die Mäuse beteiligen. LGr.Bienenkönigin
Gras wächst nicht schneller, wenn eine dran zieht!
Re: Selbstversorgung
Hallo liebe Teetrinkerin,Kudzu's Beitrag fasst auch meine Gedanken zum Thema zusammen. Hinzufuegen moechte ich noch, dass auf unserer Liste die Gemuesearten stehen, die im Handel am meisten mit Pestiziden verseucht sind. Da gibt es diverse Studien, manchmal stimmen sie nicht ueberein, aber das kommt wahrscheinlich auf den Ursprung der Ware an. Trotzdem kann man sich eine kleine Meinung bilden.Selbstversorgung ist auch unser Ziel, aber persoenlich bin ich schon froh, wenn wir wenigstens einen Teil der erforderlichen Menge ernten koennen; Im Fruehjahr, wenn im Garten noch wenig zu ernten ist, koennen Wildkraeuter, wie junge Brennesseln und Loewenzahn recht hilfreich und gut sein!Ein anderes Problem ist die Aufbewahrung von Gemuese und Obst. Kann ziemliche Zeit in Anspruch nehmen und dazu kommt auch oft fuer viele der Platzmangel und die richtigen Bedingungen. Alles komplex, aber es ist der Muehe wert, eindeutig!
Ein Garten ohne Baum ist wie ein Haus ohne Dach.
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Oberschwaben, Klimazone 7a
Re: Selbstversorgung
Vielen Dank für eure Antworten! @Bienenkönigin,uuups, dann brauchen wir wohl mehr Gemüseland, als gedacht. Ich hatte gehofft, 200-250m² + 1-2 Gewächshäuser dürften ausreichen. Da wir viel Gemüse essen, müssten es ja dann ca. 300m² auf alle Fälle sein.@kudzu,wir essen auch viel Gemüse, entsprechend ist dann auch unser Verbrauch. Kürbis ist jetzt leider nicht das Lieblingsgemüse meines Mannes. Was wir aber gerne essen, sind Tomaten, Gurken (!), Kohlrabi, rote Bete, Radieschen, Rettiche, Paprika, Zucchini, Chicoree (wobei ich den Anbau als schwierig empfinde), Zwiebeln, Lauch, Erbsen (bauen wir dieses Jahr das erste Mal selber an und da müssen wir deutlich mehr anbauen, bisher hat noch kaum eine Erbse in die Küche gefunden, die sind alle vorher in Mündern verschwunden), Salat (derzeit in grooooßen Mengen), Kartoffeln, Brokkoli, Blumenkohl (wobei ich damit bisher nie Glück hatte), Bohnen, Mangold, Spinat, Feldsalat... Bestimmt hab ich noch einiges vergessen.Teekräuter - da sagst du was! Wir liiiiieeeeben Tee aus frischen Kräutern! Das muss ich auch entsprechend einplanen. Und natürlich auch Kräuter für die Küche (Dill z.B. - da kann man nie genug davon haben).Faktor - Preis-Leitungsverhälnis: Da wir gerne bio kaufen, ist das natürlich alles teurer, als konventionell. Daher würde sich der Anbau von den meisten Gemüsesorten durchaus lohnen. Obstbäume: haben wir teilweise auf dem Grundstück - ganz alte Zwetschgenbäume, ein Kirschbaum, der heuer das erste Mal trägt, zwei Apfelspalierbäume, ein Birnenbaum. Allerdings hat mein Vater noch eine Obstwiese mit vielen Apfelbäumen. Allerdings fehlen mir derzeit Obststräucher wie Brombeeren, Johannisbeeren, Himbeeren, Heidelbeeren und auch Erdbeeren.Herbstaussaat: Sehr interessantes Thema! Da gucke ich mich nämlich derzeit ein bissel um. Ich möchte nämlich auch im Winter frisches Grün auf den Tisch bringen. Allerdings fällt bei uns eigentlich fast jeden Winter zeitweise die Temperatur auf unter -20°C. Entsprechend schwierig wird sich wohl der Anbau von Wintergemüse gestalten, oder?Erdmiete:Dazu hab ich ein tolles youtube-Video gesehen. @Kürbisfreundin, dein Partner hat eine tolle Erdmiete gebaut. Das könnte ich mir auch gut vorstellen. Aber ob das auch bei unseren teilweise sehr kalten Temperaturen geht?@Frühling,das wären dann ja vor allem Paprikaschoten, Weintrauben etc. Oder? Ja, die Vorratshaltung nimmt auf alle Fälle sehr viel Zeit in Anspruch. Davor hab ich schon ziemlichen Respekt. Am liebsten wär mir bei haltbarem Gemüse die Möglichkeit einer Erdmiete. Ich habe heute zwei Bücher bestellt: "Das bau ich selber an. Ein ganzes Jahr frisches Obst und Gemüse für 4 Personen auf 200m²" und "Wintergemüse. Selbst geerntet - selbst gekocht". Mal sehen, was mir diese zwei Bücher an Informationen bringen. LGTeetrinkerin
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Teetrinkerin
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Re: Selbstversorgung
Soweit ich weiß rechnet man pro Person 50 m² Gemüseland. Ich habe sehr guten Boden und kein Gewächshaus, und auch wenn es nie so gedeiht wie geplant ist es mehr als ausreichend (hier: 50 m² für 2 Personen). Dann gibts halt ein Jahr keine gelben Rüben, dafür massenweise Gurken, und so weiter. Was das Einmachen betrifft muß man schauen, welche Zubereitungsarten möglich sind und bevorzugt werden.Beispiel: Himbeermarmelade - supergut, ebenso in der roten Grütze. Himbeeren eingeweckt: matschig und sauer. Bohnen eingeweckt als Salat: super, Bohnen in Salzwasser: lieber zweimal einwecken, sonst gehen sie kaputt. Bei mir kommt das Einwecken für den Verbrauch besser an als das Einfrieren, es ist übersichtlicher und schneller zur Hand.Eventuell lohnt sich der Bau eines Vorratskellers oder eines isolierten Gartenhauses, das eine Lagerung ermöglicht. Das hängt von den individuellen Verhältnissen ab: Möglichkeiten, Kraft, Geld, Zeit.Ich hatte bisher auf einem Beet 2,5 x 3 m genug Kartoffeln bis Mai.Äpfel hab ich mehr als genug, da mach ich von den Falläpfeln Apfelmus und wecke es ein, lagere gut 50 kg bis Mai im Kartoffelkeller, der Rest geht zur Mosterei. Von den anderen Früchten gibts Kompott, das wird bei uns lieber gegessen als Marmelade. Zucchini und Gurken werden als Essiggurken eingemacht. Wie gesagt, das muß man herausfinden, was die Vorlieben sind und die Möglichkeiten bzw. die ideale Konservierungsart. Mein Nachbar macht 100 Gläser Marmelade in einer Saison, er mag das sehr gerne.
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Re: Selbstversorgung
Hallo Teetrinkerin,wir hatten mit 4 Reihen a 4,5 Meter im letzten Jahr genug Möhren bis Mitte April bei 2 Personen (Sandboden, da wachsen die ja gerne). Und sie hielten sich auch sehr gut in der eingegrabenen Kiste.Eine 4,5 Meter Reihe rote Beete war reichlich für uns 2.Zwiebeln haben wir deutlich mehr verbraucht als die angebauten 4 x 4,5 Meter brachten und sie fingen dann auch an, matschig zu werden (im Keller, so etwa Dezember /Januar).Kürbis verwenden wir auch viel anstatt Kartoffeln und er hat den Vorteil, bei normaler Zimmer- oder Kellertemperatur ohne irgendwelche arbeiten wie blanchieren, putzen etc. bis Februar / März zu halten (sofern nicht angeschnitten).----Diese individuellen Erfahrungen sind aber nur vage Hinweise - ihr habt vermutlich andere Vorlieben und sicher anderen Boden etc. Man hat hier ja aber den Luxus, in aller Regel nicht wirtschaftlich abhängig von der Ernte in 100%gier Selbstversorger-menge zu sein.... und ein großer Teil des Obst und Gemüses aus eigener Ernte ist ja auch schon ein riesiger Schritt.
Bin Gartenanfängerin. Schrebergarten in 2013, Nutzgarten am Haus seit 2014.
Re: Selbstversorgung
In unserem Zwei-Personen-Haushalt versorgen wir uns weitgehend selbst mit Gemüse, haben zwei Schrebergärten à 300 qm, in denen auf insgesamt ca 200 qm Gemüse wächst. Genau weiß ich es nicht, ich habe die Anbaufläche nicht nachgemessen, es kann auch weniger sein.Du solltest Dich als SV-Anfängerin darauf einrichten, dass Du nicht alles in der benötigten / geplanten Menge erntest. Mal wächst dieses Gemüse besser, mal jenes. Du wirst Deine Erfahrungen machen und kannst dann sehen, wovon Du mehr anbauen willst oder weniger. Ein Tagebuch kann dafür hilfreich sein. Hauptsache, Du bleibst beim Verbrauchen flexibel und versteifst Dich nicht drauf, etwas zu wollen, was grade nicht verfügbar ist. Besser ist es, in den Garten zu gehen, zu schauen, was grade erntereif ist und daraus was zu machen.Was uns in unseren Gärten fehlt, ist Obst. Beeren haben wir reichlich, aber an Äpfeln mangelt es - wir sind große Apfelesser. Für weitere, größere Bäume mit gutem Ertrag fehlt leider der Platz.
Re: Selbstversorgung
Äpfel sollte man aber kriegen können. Mal mit dem Auto in Herbst rumfahren und bei den Gartenbesitzern mit Apfelbäumen nachfragen. Ich hatte voriges Jahr ungefähr 700 kg, da wärs auf zwei Körbe weniger nicht angekommen 

Re: Selbstversorgung
Natürlich kann man Äpfel kriegen - ich hätte sie trotzdem gern selbst im Garten. Schon wegen der schönen Blüten und des Selbsterntens.
Re: Selbstversorgung
Stimmt. Und ganz kleine Bäume? Die brauchen eh ein Gemüsebeet, also gedüngten offenen Boden.
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Re: Selbstversorgung
Wenn man etwas Abstriche (bei der Sortenauswahl, aber das ist im Supermarkt ja auch so) macht, kann mMn nahezu jeder Apfelbäume pflanzen. Warum nicht Säulenobst? Gerade im Bereich Apfel ist die Entwicklung geeigneter Sorten schon recht weit gediehen. Die brauchen wenig Platz, können als Sichtschutz/Hecke dienen und liefern relativ schnell Erträge.Habe selbst keine (habe mich für Spaliere entschieden), aber im Obstforum gibts über die Jahre einiges an Erfahrungen zu lesen. MMn sind einige der neueren Sorten durchaus überlegenswert.
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Re: Selbstversorgung
Guten Morgen!Das macht richtig Freude, hier zu lesen! ;-)@Sternrenette,wir sammeln auch jedes Jahr einiges am Äpfeln und bringen sie entweder zur Sammelstelle und können dann vergünstigt Apfelsaft kaufen oder wir bringen die Äpfel zur moblien Mosterei und bekommen dann den Saft in 10l-Packungen. Da der Arbeitgeber meines Mannes einige Streuobstwiesen (alter Gutshof) hat und die nur zum Teil beerntet werden, können wir uns auch dort mit Obst (Äpfel, Mirabellen, Zwetschgen, Himbeeren, Holunder) versorgen. Wenn ich unseren Gemüseverbrauch sehe, müssen wir wohl auf alle Fälle auf mind. 150m² Gemüseland gehen. Mit dem Bau eines Naturkellers liebäugle ich schon länger. Da mein Mann als Erstberuf Maurer gelernt hat und mein Vater handwerklich sehr begabt ist, dürfte das machbar sein. Als erstes Ziel - nach Abriss des Backofens in der unteren Wohnung und sobald das Haus soweit fertig ist - ist der Bau eines Holzbackofens im Garten. @Kürbisfreundin,dein Partner hat doch die tolle Erdmiete gebaut. Wie weit fallen bei euch die Temperaturen im Winter? Mir hat eurer Video dazu super gefallen und ich könnte mir so eine Erdmiete auch gut vorstellen. Aber wie schon geschrieben, fallen bei uns die Temperaturen fast jeden Winter zeitweilig auf unter -20°C. Ob da dann das Gemüse in der Miete gefriert?@Erhama,mit Garten muss man sowieso flexibel sein ;-) Erst durch eine Gurkenschwemme vor 8 Jahren bin ich auf die Idee gekommen, Gurken auch zu schmoren. Seither lieben wir das sehr und wir freuen uns immer schon auf eine Gurkenschwemme. Sogar eingeweckt hab ich das schon. Bäume im Garten sind schon ne tolle Sache. Wir mussten leider einen kleinen Walnussbaum diesen Frühling ausgraben. Den hatte mein Bruder mal gepflanzt und der stand wirklich sehr ungünstig. Zum Verpflanzen war er leider schon zu groß. Aber ich denke, sobald mal die Gartenplanung etwas steht, werden wir noch weitere Bäume pflanzen.Wie Martina schon schrieb, wären Spalierbäume eine gute Alternative. Mein Onkel hat auch welche und die tragen wirklich schon bald.LGTeetrinkerin
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Re: Selbstversorgung
Hallo,ich meine, unsere Kiste war 60cm unter Erdniveau. Wir hatten kein Problem, aber der Winter war ja auch mild. Sicher frostfrei ist es ja 80 cm in der Erde. wenn die Sohle eurer Kiste oder Miete also 100 cm tief ist, solltet ihr in jedem Falle auf der sicheren Seite sein. Die Frau Dr. Ingenieur i diesem Film tut bei großer Kälte noch etwas isolierendes aufs Gemüse: https://www.youtube.com/watch?v=r1x681ozhZs ungefähr bei Minute 38PS: Man sollte dann einen kleinen Tritt / Minitreppchen mit einplanen, damit man auch halbwegs bequem ans Gemüse herankommt.
Bin Gartenanfängerin. Schrebergarten in 2013, Nutzgarten am Haus seit 2014.
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Re: Selbstversorgung
@Kürbisfreundin,vielen Dank für die Info und den Link. Den Film hab ich witzigerweise gestern begonnen anzuschauen, bin aber noch nicht so weit gekommen ;-)LGTeetrinkerin
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