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Überwinterungsquartiere von Schädlingen (Gelesen 4612 mal)
Moderator: Nina
Überwinterungsquartiere von Schädlingen
Wer weiß Bescheid - wo und wie überwintern unsere gefürchtetsten Gartenschädlinge und wie kann man ihre Überwinterunsbedingungen verschlechtern? Ich habe die Frage bewußt allgemein gestellt - hier im Garten sind die größten Schaden-Verursacher Buchsbaumzünsler und Dickmaulrüssler, in anderen Gärten sind es vielleicht andere. Welche Erfahrungen habt ihr diesbezüglich gemacht - mit welchen einfachen Tricks kann man die Errichtung/den Bezug von Winterquartieren im eigenen Garten verhindern?Aus Erfahrung weiß ich nur, daß die schwarze Bohnenlaus am Schneeball überwintert (den leider mein Nachbar im Garten hat) und daß dicke organische Mulchdecken die Überwinterungsbedingungen für Nacktschnecken drastisch verbessern - wie macht man es den Schädlingen möglichst ungemütlich, was kann man zu Saisonende sinnvollerweise noch unternehmen?LG
- Dicentra
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Re: Überwinterungsquartiere von Schädlingen
So einfach wird es wohl nicht werden. Wenn Du die Bedingungen für die "Schädlinge" verschlechterst, wird das ebenso die "Nützlinge" negativ beeinflussen.
Es gibt nichts Beruhigenderes als eine schnurrende Katze.
Re: Überwinterungsquartiere von Schädlingen
Das sehe ich auch so. Ich habe übrigens keine schlechten Erfahrungen mit dicken Mulchdecken als Überwinterungsort für Nacktschnecken gemacht. Die dicke Mulchdecke bringe ich erst so im November auf, wenn praktisch alles Laub von den Bäumen gefallen ist. Da haben sich die Nacktschnecken längst anderswo verkrümelt / zum Sterben zurückgezogen / ihre Eier abgelegt.Als wirklich lästige Schädlinge sehe ich bei mir die Zwiebelhähnchen an, unternehme aber jetzt nichts gegen die. Ich bekämpfe sie dann, wenn ich sie am Schnittlauch finde.So einfach wird es wohl nicht werden. Wenn Du die Bedingungen für die "Schädlinge" verschlechterst, wird das ebenso die "Nützlinge" negativ beeinflussen.
Re: Überwinterungsquartiere von Schädlingen
Glaubst Du das oder hast Du dafür konkrete Beispiele?Insektenhotels dienen ja auch als Nist- und Überwinterungshilfe für Nützlinge, ohne Schädlinge anzulocken. So einfach, wie Du das hier darstellst, ist es wohl auch kaum - dazu sind die Zusammenhänge etwas zu komplex. LGSo einfach wird es wohl nicht werden. Wenn Du die Bedingungen für die "Schädlinge" verschlechterst, wird das ebenso die "Nützlinge" negativ beeinflussen.
Re: Überwinterungsquartiere von Schädlingen
Und diese Eier überleben den Frost unter der Mulchdecke viel besser.Früher wurde im Gemüsegarten der Boden im Spätherbst umgestochen, damit die Gelege der Schnecken an die Oberfläche kommen und dem Frost ausgesetzt werden. Es gab auch keine vergleichbare Nacktschneckenplage - wußte schon die Urgroßmutter.Ich habe übrigens keine schlechten Erfahrungen mit dicken Mulchdecken als Überwinterungsort für Nacktschnecken gemacht. Die dicke Mulchdecke bringe ich erst so im November auf, wenn praktisch alles Laub von den Bäumen gefallen ist. Da haben sich die Nacktschnecken längst anderswo verkrümelt / zum Sterben zurückgezogen / ihre Eier abgelegt.
Von denen hab ich bisher noch nie gehört - mich nerven schon die Lilienhähnchen genug. Vielleicht könnte man gegen ihre Überwinterung etwas unternehmen? Insekten-Experten sind gefragt.LGErhama hat geschrieben:Als wirklich lästige Schädlinge sehe ich bei mir die Zwiebelhähnchen an, unternehme aber jetzt nichts gegen die. Ich bekämpfe sie dann, wenn ich sie am Schnittlauch finde.
- häwimädel
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Re: Überwinterungsquartiere von Schädlingen
Umgegraben wurde, wenn meine Erinnerung mir jetzt keinen Streich spielt, aber weniger wegen der Schnecken, sondern wegen der Frostgare, und mit der sog. spanischen Wegschnecke hatten unsere Urgroßmütter auch weniger zu tun (die breitet sich doch erst seit den 70ern des letzten Jahrhunderts so massiv aus, bei mir im Garten ist sie auch erst vor 3 Jahren angekommenFrüher wurde im Gemüsegarten der Boden im Spätherbst umgestochen, damit die Gelege der Schnecken an die Oberfläche kommen und dem Frost ausgesetzt werden. Es gab auch keine vergleichbare Nacktschneckenplage - wußte schon die Urgroßmutter.


Der Mensch spielt nur, wo er in voller Bedeutung des Wortes Mensch ist, und er ist nur da ganz Mensch, wo er spielt. (Friedrich Schiller)
Re: Überwinterungsquartiere von Schädlingen
Viele "Schädlinge" überwintern im Boden. Außer ständig Umgraben ist da nichts zu wollen.Gegen den Buchsbaumzünsler hilft: Buchsbaum entfernen.Gegen den Dickmaulrüssler hilft: Nematoden gegen die im Boden lebenden Larven einsetzen.Gegen Lilien- und Maiglöckchenhähnchen hilft: Bei Befall absammeln/entfernen.Gegen Schnecken hilft: Laufenten halten.
Re: Überwinterungsquartiere von Schädlingen
Warum? Wenn man weiß, wann und wo (z. B. unter welchen Pflanzen) sich die Schädlinge vergraben, kann man ja z. B. rechtzeitig den Boden abdecken, um das Vergraben zu verhindern. Gegen Frostspanner bringt man Leimringe an den Stämmen an - könnte man denn nicht auch Schädlinge dadurch vor dem Überwintern abfangen? Vielleicht ist ja auch das Anbieten von 'idealen' Winterquartieren eine Lösung - die man dann befüllt mit Schädlingen entsorgt?Hat sich denn bisher noch niemand darüber Gedanken gemacht?Viele "Schädlinge" überwintern im Boden. Außer ständig Umgraben ist da nichts zu wollen.
Es ging nicht um die laufende Bekämpfung unterm Jahr. LGSandbiene hat geschrieben:Gegen den Buchsbaumzünsler hilft: Buchsbaum entfernen.Gegen den Dickmaulrüssler hilft: Nematoden gegen die im Boden lebenden Larven einsetzen.Gegen Lilien- und Maiglöckchenhähnchen hilft: Bei Befall absammeln/entfernen.Gegen Schnecken hilft: Laufenten halten.
Re: Überwinterungsquartiere von Schädlingen
Stimmt, Du könntest den Boden Deines Gartens flächendeckend zu- bzw. mit Leim abdecken. Da es sich jedoch um flugfähige Schädlinge handelt, werden sie vermutlich aus Nachbars Garten wieder einwandern.Wenn man weiß, wann und wo (z. B. unter welchen Pflanzen) sich die Schädlinge vergraben, kann man ja z. B. rechtzeitig den Boden abdecken, um das Vergraben zu verhindern. Gegen Frostspanner bringt man Leimringe an den Stämmen an - könnte man denn nicht auch Schädlinge dadurch vor dem Überwintern abfangen?

Re: Überwinterungsquartiere von Schädlingen
;DNachhaltiger und effektiver wäre es, den Garten aufzugeben.Stimmt, Du könntest den Boden Deines Gartens flächendeckend zu- bzw. mit Leim abdecken.
- cydorian
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Re: Überwinterungsquartiere von Schädlingen
Der Buchsbaumzünsler überwintert als winzige Raupe, eingesponnen in ebenso winzige Gespinste. Findet man kaum. Dagegen hilft überhaupt nichts, ausser Buchs verbrennen.
- Krokosmian
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Mittlerer Neckar
Re: Überwinterungsquartiere von Schädlingen
Hier hat der Zünsler die strikte Generationenabfolge augegeben, es sind ganzjährig alle Größen zu finden, auch über den Winter. Dasselbe hörte ich auch schon mehrfach von woanders. Wobei Gößere es wahrscheinlich schwieriger haben. Prinzipiell finde ich die Grundidee dieses Threads gut, es wäre aber tatsächlich zu einfach
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Re: Überwinterungsquartiere von Schädlingen
Ich habe bei mir keine Nacktschneckenplage. Ich habe Nacktschnecken, die ich auf dem Komposthaufen aussetze, wo sie das tun können, was sie eben am besten können - Fressen und Dünger ausscheiden. Wenn sie dort nicht leben wollen - bitte, hinterm Gartenzaun im Wald ist viel Platz. Den Kompost siebe ich Ende August / Anfang September, da sind noch keine Schneckeneier drin, und der reife Kompost - den ich dann im Frühjahr ausstreue, ist für Schnecken absolut uninteressant, so dass sie dort nicht rein gehen.Darüber hinaus leben bei mir noch zahlreiche anderen Schneckenarten. weinbergschnecken, Schnirkelschnecken, Glanzschnecken. Die dürfen alle bleiben.Ich denke mal, dass Lilienhähnchen und Zwiebelhähnchen dasselbe sind. Lilien sind ja bekanntlich auch Zwieblinge. Da ich aber keine Lilien im Garten habe, werfen sich die Käferchen bei mir auf Schnittlauch, Küchenzwiebel und Co.Für die Behauptung, dass in Insektenhotels nicht auch Schädlinge überwintern, würde ich nicht die Hand ins Feuer legen.Allerdings sagt mir mein gesunder Menschenverstand, dass ein Massenauftreten einer bestimmten Tierart (eines "Schädlings") immer dort auftritt, wo es nicht genug natürliche Gegenspieler dieser Art gibt. Eine große Vielfalt an Lebewesen erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass diese Gegenspieler vorhanden sind. Darüber hinaus wäre es gut möglich, dass dann z.B. die Nahrungsgrundlage für die Schädlinge nicht so groß ist wie in einer einseitig bepflanzten und gestalteten Fläche. Deswegen bemühe ich mich im Garten um biologische Vielfalt und lasse ansonsten die Natur machen. Und wenn ich tatsächlich mal das Problem habe, dass die Zwiebelhähnchen meinen Lauch zugrunde richten, mach ich mich ran und sammel die ab und zerstöre die Eigelege. In diesem Fall sehe ich mich dann als Teil der Vielfalt an.Und diese Eier überleben den Frost unter der Mulchdecke viel besser.Früher wurde im Gemüsegarten der Boden im Spätherbst umgestochen, damit die Gelege der Schnecken an die Oberfläche kommen und dem Frost ausgesetzt werden. Es gab auch keine vergleichbare Nacktschneckenplage - wußte schon die Urgroßmutter.Ich habe übrigens keine schlechten Erfahrungen mit dicken Mulchdecken als Überwinterungsort für Nacktschnecken gemacht. Die dicke Mulchdecke bringe ich erst so im November auf, wenn praktisch alles Laub von den Bäumen gefallen ist. Da haben sich die Nacktschnecken längst anderswo verkrümelt / zum Sterben zurückgezogen / ihre Eier abgelegt.Von denen hab ich bisher noch nie gehört - mich nerven schon die Lilienhähnchen genug. Vielleicht könnte man gegen ihre Überwinterung etwas unternehmen? Insekten-Experten sind gefragt.LGErhama hat geschrieben:Als wirklich lästige Schädlinge sehe ich bei mir die Zwiebelhähnchen an, unternehme aber jetzt nichts gegen die. Ich bekämpfe sie dann, wenn ich sie am Schnittlauch finde.
Re: Überwinterungsquartiere von Schädlingen
- Lilienhähnchen (Lilioceris lilii)- Maiglöckchenhähnchen oder Rotbeiniges Lilienhähnchen (Lilioceris merdigera)Deine Meinung Vielfalt ist gut teile ich, so haben in der Tat die Gegenspieler der "Schädlinge" eine Chance.Ich denke mal, dass Lilienhähnchen und Zwiebelhähnchen dasselbe sind.
Re: Überwinterungsquartiere von Schädlingen
Sandbiene, auf die Beine habe ich bisher nie so genau geachtet. Werde ich mal tun.(Kann es übrigens sein, dass "merdigera" irgendetwas mit dem französischen Wort "merde" zu tun hat
?)
