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Bormangel, eine Ursache für Kulturprobleme bei Wildlilien und anderen Zicken? (Gelesen 3756 mal)
Moderator: Nina
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Bormangel, eine Ursache für Kulturprobleme bei Wildlilien und anderen Zicken?
Durch eine Recherche die ich in Bezug auf das plötzliche Absterben von Rosetten, der in der Kultur manchmal schwierigen Cephalotus, bin ich auf den Begriff Crown Rot gekommen.Die Deutsche Übersetzung ist Herzfäule. Bei der Anfälligkeit für dieses Phänomen ist in der Landwirtschaft eine ziemlich große Breite von Kulturen von Rüben, Kreuzblütlern über Zwiebeln, Leguminosen bis zu Kartoffeln kaum was ausgelassen.Die Ursache ist in diesen Fällen ein Bormangel.Dabei ist mir eben meine Probleme mit Wildlilien mit ganz ähnlichen Symptomen eingefallen. Die Zwiebelbodenfäule wobei die inneren Schuppen meist auch noch verfaulen.Oder das plötzlich gestoppte Wachstum bei Martagonlilien und Trockenfäule des Blütentriebs zum Beispiel(Knorbs hat regelmäßig dieses Problem).In leichten Böden wird Bor schnell ausgewaschen. In kalkhaltigen Böden schnell festgelegt und nichtmehr verfügbar für Pflanzen.Diese mögliche Ursache ist mir bei den sogenannten Zicken noch nicht untergekommen.Das sollte man mal verifizieren.Natürliche Quellen für Bor können Granite sein, kalkfreie Tone, gebrannte Produkte daraus und Feldspat.Sicher sind alle Turmaline sehr borreich. Im Kristallgefüge sind jeweils 3 Boratome vorhanden. Varietäten sind bei uns z.B. Schörl.In der Landwirtschaft wird der Mangel bei Auftreten der Symptome mit Borax oder Borsäure ausgeglichen. Gewöhnlich 20 kilo von ersterem oder 12 Kilo von letzterem pro Hektar und Jahr für besonders mangelempfindliche Kulturen.Bei starkem Mangel der z.B.auf gekalkten Moorböden vorkommen kann kann die Menge um bis zu 50 % erhöht werden.Eine Überversorgung ist möglich und besonders auf lehmhaltigen sauren Böden schädlich da es da nur langsam ausgewaschen wird.Stippigkeit bei manchen Apfelsorten ist auch ein typisches Bormangelsymptom und sollte daher hellhörig machen.Leider ist Borax nicht mehr so einfach als Hausmittel zu bekommen aber landwirtschaftliche Quellen sollten möglich sein.Für meine Cephaloten versuche ich mir etwas Turmalin zu besorgen den zu mörsern und mit Ton vermischt zu kleinen Kügelchen geformt zu brennen. Davon eine Kugel in einer Gießkannne sollte nicht so gefährlich sein.Bei der Venusfliegenfalle kommt es bei einigen Klonen auch öfter mal zu einer Herzfäule, da werde ich es auch einsetzen.Bor soll für die Festigkeit der Zellmembran wichtig sein. Mangel führt daher zu den bekannten Symptomen.
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Axel
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Re: Bormangel, eine Ursache für Kulturprobleme bei Wildlilien und anderen Zicken?
Suche mal bei Ebay nach Borax.So viel wie da angeboten wird .............Turmalin bekommst du da auchLeider ist Borax nicht mehr so einfach als Hausmittel zu bekommen aber landwirtschaftliche Quellen sollten möglich sein.
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- zwerggarten
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Re: Bormangel, eine Ursache für Kulturprobleme bei Wildlilien und anderen Zicken?
und diese turmalinkeramik soll jetzt möglichst bald pflanzenverfügbares bor abgeben und schnell einen möglichen mangel beheben – oder dein gießwasser über die faszinierende menschliche kreativität informieren?... versuche ich mir etwas Turmalin zu besorgen den zu mörsern und mit Ton vermischt zu kleinen Kügelchen geformt zu brennen. Davon eine Kugel in einer Gießkannne ...


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moin
"(…) die abstrakten worte, deren sich doch die zunge naturgemäß bedienen muß, um irgend welches urteil an den tag zu geben, zerfielen mir im munde wie modrige pilze." hugo von hofmannsthal – der brief des lord chandos
moin
"(…) die abstrakten worte, deren sich doch die zunge naturgemäß bedienen muß, um irgend welches urteil an den tag zu geben, zerfielen mir im munde wie modrige pilze." hugo von hofmannsthal – der brief des lord chandos
Re: Bormangel, eine Ursache für Kulturprobleme bei Wildlilien und anderen Zicken?
interessanter aspekt axel. könnte bei meinem überwiegend leichten sandigen boden der grund für probleme mit manchen lilien sein. ich mische meine substrate (topf und bestimmte pflanzplätze im garten) seit einiger zeit mit lehmpulver. das lehmpulver stammt aus abbaugebieten mitteldeutschlands, ph-wert im sauren bereich um 5,5, kalkfrei, farbe helles erdbraun. ich habe mir von einem anbieter, der tongruben betreibt jetzt auch etwas tonpulver besorgt, das stark sauer ist (ph um 3,5, farbe cremeweiß, für bestimmte pflanzen). was ich bisher mit substraten mit dem normalen lehmpulver feststelle, scheint es deutlich besser zu funktionieren. bevor ich jetzt mit bor rummache, schaue ich erstmal, wie sich die pflanzen in dem lehmhaltigen substrat weiter entwickeln.
z6b
sapere aude, incipe
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Re: Bormangel, eine Ursache für Kulturprobleme bei Wildlilien und anderen Zicken?
@zwerggartenNun sei mal nicht so despektierlich.Wenn das Gießwasser regelmäßig, immer bei Vollmond, von einer Jungfraulinks herum gerührt wird, wer weiß .....................
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Re: Bormangel, eine Ursache für Kulturprobleme bei Wildlilien und anderen Zicken?
Das passt zu meinem Thema mit den verarmenden Böden. ;DWir haben hier auch schon stippige Äpfel gehabt, bei der aktuellen Ernte aber bisher nicht. Ob das in nassen und trockenen Jahren untschiedlich sein kann, dass Nährstoffe bei Trockenheit nicht so gut verfügbar sind? ???Wie auch immer, kürzlich wurde mal Urgesteinsmehl empfohlen und da soll tatsächlich auch Bor drin sein. Vielleicht hilft es gegen die Herzfäule?
Viele Grüße aus dem Trockengebiet, Uli
Re: Bormangel, eine Ursache für Kulturprobleme bei Wildlilien und anderen Zicken?
Gerade solche Spurenelementen wie Bor, die bereits bei geringfügig zu hoher Dosierung schädlich wirken können und somit schlecht steuerbar sind, würde ich lieber gezielt und dosiert ausbringen, d.h. aus Quellen mit bekanntem Borgehalt (Borsäure, Borax o. Ä.) und nicht aus schlecht definierten Quellen.
- partisanengärtner
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Re: Bormangel, eine Ursache für Kulturprobleme bei Wildlilien und anderen Zicken?
Für meine Carnivoren und die wenigen Wildlilien die bei mir Symptome zeigen würde ich kein Urgesteinsmehl verwenden. Das enthält so gut wie immer etwas Kalk und ist auch in den sogenannten sauren Gesteinsmehlen nicht für Moorbeetpflanzen geeignet.Bei den Martagonlilien wäre das noch was anderes. Da habe ich aber keine Symptome mehr, dort habe ich verschiedenen feinen Gesteinssplitt eingebracht. Seitdem verhalten sie sich normal.Die Gefahr der Überdosierung gerade in meinen begrenzten Substratmengen ist mir voll bewußt. Daher auch mein Ansatz mit dem fast homöopatischen Gehalt des Gießwassers aus einer schwer löslichen Quelle. Die Kügelchen kann ich ja nach einer definierten Zeit rausnehmen. Im Winter würde ich das nicht anwenden aber im Sommer wird das Substrat vom Regen gespült und daher kann ich mir eine mehrmalige Anwendung solcher Spuren pro Jahr vorstellen falls Symptome für einen Mangel erkennbar werden.Einige Klone von Dionaea und Cephalotus scheinen da anfälliger zu sein. Die wären dann meine Indikatoren.Der Einsatz einer Jungfrau und von Mondlicht würde womöglich zuviel in Lösung bringen. Auch wenn ich nicht dran glaube aber ich kann ja kaum beurteilen was so ein Mädel im Licht des Vollmondes für einen Wirbel in der Flüssigkeit verursachen kann. Da kann ich auch gleich mit Schütteln anfangen, das habe ich mehr unter Kontrolle. 

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Axel
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Re: Bormangel, eine Ursache für Kulturprobleme bei Wildlilien und anderen Zicken?
:DAber wehe du schüttelst die Jungfrau. Die mag das nichtmal bei Mondlicht
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Re: Bormangel, eine Ursache für Kulturprobleme bei Wildlilien und anderen Zicken?

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Axel
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Re: Bormangel, eine Ursache für Kulturprobleme bei Wildlilien und anderen Zicken?
Es gibt Dinge, die bringen auch Glück, wenn man nicht daran glaubt.Ich würde nicht mit einem Bor-Dünger düngen. Bor als Mikronährstoff wird in so geringen Mengen benötigt, dass man schnell zu stark düngt. Bor ist an sich ein Pflanzengift wie Mangan, Kupfer und ähnliches.Das ganz normale Blaukorn enthält genügen Bor für die Pflanzen.http://www.compo-expert.com/fileadmin/u ... lassic.pdfAuch wenn ich nicht dran glaube aber ich kann ja kaum beurteilen was so ein Mädel im Licht des Vollmondes für einen Wirbel in der Flüssigkeit verursachen kann. Da kann ich auch gleich mit Schütteln anfangen, das habe ich mehr unter Kontrolle.
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Re: Bormangel, eine Ursache für Kulturprobleme bei Wildlilien und anderen Zicken?
Nur leider sind wir EU-Bürger, zumindest Ottonormalverbraucher, was den Bezug von Borax, Borsäure etc. angeht, entrechtet worden... .Gerade solche Spurenelementen wie Bor, die bereits bei geringfügig zu hoher Dosierung schädlich wirken können und somit schlecht steuerbar sind, würde ich lieber gezielt und dosiert ausbringen, d.h. aus Quellen mit bekanntem Borgehalt (Borsäure, Borax o. Ä.) und nicht aus schlecht definierten Quellen.
Cum tacent, consentiunt.
Audiatur et altera pars!
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Re: Bormangel, eine Ursache für Kulturprobleme bei Wildlilien und anderen Zicken?
Borsäure und Borate inkl. Borax sind im Tierversuch eindeutig fortpflanzungsschädigend, und es ist davon auszugehen, dass das auch für den Menschen zutrifft.Damit fallen diese Stoffe in die Gruppe der "CMR-Stoffe" (carcinogenic, mutagenic, reproductive toxin), und solche Stoffe dürfen nicht an Privatpersonen abgegeben werden (Genauer gesagt: Stoffe der SVHC-Liste, aber das führt hier zu weit).Die EU-Einstufung erfolgt auf Basis des "hazard" (Gefahr), daher heißt das Ganze auch Gefahrstoffrecht, und nicht des "risk" (Risikos).Punkt.Dass diese Wirkung von Borsäure und Boraten dosisabhängig ist und bei Unterschreiten einer kritischen Dosis (die recht hoch ist im Vergleich zu anderen Stoffen) ausbleibt, spielt daher keine Rolle.Diese Einstufung mag im Einzelfall schwer akzeptierbar sein, aber bei mehreren tausend Stoffen kann und wird man nicht für Borsäure und Borate eine Extrawurst braten.
- Natternkopf
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Re: Bormangel, eine Ursache für Kulturprobleme bei Wildlilien und anderen Zicken?
Guten AbendZufälligerweise heute Abend festgestellt.Bei diesem Obst und Beerendünger ist Bor aufgeführtKann das nicht beurteilen ob relevant oder nicht.Mich erstaunt nur, wie wenig und trotzdem aufgeführt.Grüsse Natternkopf
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- Daniel - reloaded
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Re: Bormangel, eine Ursache für Kulturprobleme bei Wildlilien und anderen Zicken?
Also grundsätzlich müssen (in D) alle Nährstoffe incl. Spurenelemente in Düngemitteln auf der Packung angegeben sein.In Volldüngern sind Spurenelemente in so geringen Mengen enthalten, dass sie zwar einen Grundbedarf decken aber eben keine Mangelsymptome beheben können. Wie Bristlecone schon schrieb kann eine Überdosierung eben auch schnell zu Schäden führen (insbesondere Bor, Mangan und einige Andere). Deshalb bedient man sich bei Mangelsymptomen eben Spezialdüngern die das fehlende Element in definierter Menge pflanzenverfügbar enthalten.Ein Handelsname für einen Bordünger wäre z.B. Excello Bor, ein Spurennährstoffdünger mit relevantem Borgehalt z.B. Fetrilon Combi.Am ehesten wird man Chancen bei Landwirten oder Gemüsebauern haben an kleine Mengen dieser Dünger zu kommen.Zur Dosierung sei gesagt: die allermeisten Ackerkulturen sind sehr viel robuster als Zierpflanzen! Deshalb warne ich ausdrücklich vor der Übertragung von Düngeempfehlungen für z.B. Kohl auf Zierpflanzen! In den meisten Fällen geht das schief. Fangt mit deutlich geringeren Dosierungen (etwa 1/4 bis 1/3) an, nachlegen ist einfacher als Schäden zu beseitigen.Und bislang war ich der Meinung, dass Stippe an Äpfeln ein Calciummangel ist. Zumindest werden Calciumdünger eingesetzt um Stippe zu vermeiden.Liebe Grüße,Daniel
Was man über mich sagt(e):
Ich habe den Jargon eines Bauarbeiters, die Abgeklärtheit und Resolutheit einer Puffmutter und den Charme einer Drahtbürste...
(In Erinnerung an die Zeit im Wohnheim der Meisterschule)
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(In Erinnerung an die Zeit im Wohnheim der Meisterschule)